Man of Steel
Habe mir die große DC/Warner Hoffnung ebenfalls die Tage angesehen.
Vorweg, leider bin ich wohl auch mit etwas zu hohen Erwartungen herangegangen, aber overall betrachtet, wars ein gelungener Neustart des Franchise, auch wenn einiges nicht so wirklich überzeugen konnte bzw. man hätte besser/anders machen können.
Den Nolan Einfluss hat man durchaus wahrgenommen, da der Grundton doch recht merklich an seine Batman-Trilogie angelegt war.
Man of Steel kommt ernster/erwachsener daher und auch der visuelle Style schlägt eine deutlich düstere Richtung ein, was mir eh bei Superheroes-Filmen mehr zusagt, als das häufig kunterbunte mit Witz unterlegte Actionfeuerwerk ala Marvel. Zack Snyder ist da ein recht guten Mix gelungen wie ich finde - was bei Superman deutlich schwieriger hinzubekommen ist, als etwa bei Batman, der halt von "Natur aus" eher bodenständiger und realer darzustellen ist.
Interessant war der Origin-Part, wo man mal etwas mehr über Krypton und dessen Untergang zu sehen bekam. Da störte es auch nicht weiter, dass man auf das bekannte Aufeinandertreffen von Kal-El und den Kents mehr oder weniger verzichtet hat und stattdessen nur die wichtigsten charakterprägenden Momente in Rückblenden aufzeigte.
Darüber hinaus wussten die Actionszenen zu überzeugen. Also das sah vor allem am Ende schon verdammt gut aus und unser Held bekam im Gegensatz zu etwa
Superman Returns auch einiges zu tun^^
Kommen wir zu den eher negativen Aspekten. Da wäre zunächst die in meinen Augen nicht vorhandene Chemie zw. Lois (Amy Adams) und Clark/Kal-El/Superman (Henry Cavill) zu nennen. Die Gefühle die da gegenseitig herrschen sollten, habe ich den beiden nicht abgekauft, weil es einfach schlecht dargestellt wurde. Auch wieso Lois plötzlich an so vielen Szenen beteiligt war, obwohl es dafür eigentl. gar keinen offensichtl. Grund gab, habe ich nicht so wirklich verstanden (etwa als Zod sie mit aufs Raumschiff nahm). Irgendwie machte es den Eindruck, als wollte man den Charakter zwanghaft als Sidekick einbauen, was für mich aber nicht funktionierte.
Des Weiteren war ich mit Henry Cavill nicht ganz zufrieden. Er füllte die Rolle zwar besser aus, als sein Vorgänger, aber auch Cavill wirkte oftmals ziemlich hölzern in seiner Darstellung - keine Ahnung ob das am Charakter liegt^^ Achja, und Laurence Fishburne wurde irgendwie komplett vergeudet. Warum man nun unbedingt ihn als "Star" für die Perry White Rolle brauchte, ist mir nicht ganz klar geworden. Da hätte man auch einfach irgendeinen random Schauspieler nehmen können, der für die 5min Screentime sein Gesicht in die Kamera hält. Aber vielleicht war das schon mit Blick in die Zukunft - who knows.
Auch was Crenshaw über Jonathan Kent schreibt, störte mich etwas.
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Die Story selbst war soweit i.O., wobei ich für den Einstieg vielleicht nicht direkt ein Aufeinandertreffen mit Zod gebraucht hätte - das wäre eigentl. eine gute Hintertür für ein Sequel gewesen. Aber man wollte wohl direkt mit viel Krawall und visuellen Effekten punkten, kann ich nachvollziehen wenn so viel für Warner mit dem Reboot auf dem Spiel steht. Ich mag jedoch eher langsamere Einstiege, weswegen mir einiges in dem Film zu schnell abgehandelt wurde (etwa die Beziehung zw. Lois und Kal-El oder die "Wandlung" hin zu Superman) weil man halt zügig zum nächsten Kapitel springen wollte.
Insgesamt ein guter Auftakt mit dem Warner hoffentlich den Weg für weitere Filme im DC-Universum geebnet hat - die ersten Boxoffice-Ergebnisse schauen dahingehend ja recht vielversprechend aus. Dennoch gibts noch einiges zu verbessern (vor allem was Charakterarbeit betrifft), aber auch Nolans
Batman Begins hatte nicht alles perfekt gemacht (wobei der Film doch um einiges besser war), weswegen ich ganz optimistisch bin, dass man sich noch steigern wird.
Alles im allen gibts von mir
7/10 Punkten.