Nicht noch ein Teenie-Film!
Es gibt Dutzende, wenn nicht mehr Teenie-Filme. Dabei unterscheiden sich die meisten Filme solcher Art. Manche bauen auf Klamauk oder derben Humor, andere wiederum setzen auf intelligenten Humor. Das wohl beliebteste Beispiel für derben Humor ist “American Pie”, der viele Jugendliche prägte. “10 Dinge, die ich an Dir hasse” hat gezeigt, dass es auch anders geht und bot gute Unterhaltung. “Nicht noch ein Teenie-Film!” versucht, all diese Filme zu parodieren. Gelungene Ansätze waren da, aber am Ende bleibt einfach ein chaotischer Klamaukfilm.
Joel Gallens Heimat liegt eigentlich im Fernsehen, “Nicht noch ein Teenie-Film!” bildet seinen einzigen Ausflug in das Filmbusiness, mit nur geringem Erfolg. Kommerziell war der Film ein Erfolg, aber von den Kritikern wurde die Parodie verrissen, und das zurecht. Gallen versucht gegen das Drehbuch anzukämpfen, indem er versucht, die Gags richtig rüberzubringen. Ebenso hapert es an der Erzähltechnik. Das Drehbuch weist einige witzige Ideen auf, aber alles in allem ist das Skript einfach nur zerfleddert. Der Geschichte fehlt der übergreifende Fluss, der die Elemente zusammenhält. Man setzt dem Zuschauer eine vor, die schon tausendmal gesehen wurde und kümmert sich nicht um die Charaktere.
Die Komödie besitzt eigentlich eine ziemlich lustige Prämisse, er versucht nämlich, viele Filme, insbesondere Teenie-Filme, zu parodieren. Doch der Versuch geht von hinten los, die Umsetzung ist alles andere als überzeugend. Anstatt subtil einige Filme zu veräppeln, setzt “Nicht noch ein Teenie-Film!” auf Klamauk und Witze unter der Gürtellinie. Außerdem versuchen viele Gags, den Witz ins Gehirn des Zuschauers einzuprügeln, weshalb vieles nicht funktioniert. Einige Witze, die derb sind, können aber einen zum Lachen bringen. Manche Gags sind auch gelungen, wie zum Beispiel Jakes Song “Janey’s Got A Gun” und die Reaktion der Schüler, die Nachsitzstunde war köstlich, ebenso das Musical, das zwar nicht ganz zum Film gepasst hat, aber doch ein Schmunzeln herauslocken konnte. Alle Stereotypen des Filmgenres sind vertreten und sorgen auch für Lacher. Leider wurde der Plot nicht genug ausgereizt, obwohl Potenzial verbunden war. Was bleibt ist eine unterdurchschnittliche Komödie mit einigen witzigen Szenen.
4,5/10
The Expendables 2
Schon der erste Teil konnte das Actionherz begeistern und den Wunsch vieler Fans des Actiongenres erfüllen. Alle Actionhelden in einem Film, sowas kommt nicht alle Tage. Kein Wunder, dass schon vor dem großen Erfolg ein Sequel geplant war. Sly hat sich dafür weitere Verstärkugn geholt. Van Damme und Hemsworth (Nicht Thor) sind dazugekommen, ebenso haben Arnie und Willis etwas mehr Screen Time in diesem Film. Das Ergebnis ist wieder explosiv ausgefallen, aber der Vorgänger war noch besser.
Der Regisseur Simon West (“Con Air”) fühlt sich im Actiongenre pudelwohl. Nach seinem letzten Actionfilm “The Mechanic”, auch mit Jason Statham, hat er sich wohl seinem bisher größten Film gewidmet, und die Aufgabe meistert er mit Bravour. Die Action ist knackig und mit viel Tempo inszeniert. Teilweise sind die Actionsequenzen spektakulär ausgefallen. Er schafft es auch, die schwache Story so gut es geht auszureizen. Das Drehbuch bietet diesmal etwas mehr Dramatik, ebenso ist auch der Humor durchgehend präsent. Außerdem besitzt jeder Charakter wieder seine Momente, wie auch im Vorgänger. Doch der Plot geht etwas zu schnell voran, man hätte ein paar Elemente einbauen können, um die Laufzeit zu verlängern.
Die Söldnergruppe um Barney ist wieder vereint, und diesmal ist ihre Mission schwieriger: Bei einem Job, der eigentlich ohne Komplikationen ablaufen sollte, stirbt ihr jüngster Mitglied, Billy the Kid. Nun versuchen die Expendables, Rache an Vilain zu nehmen, der Billy auf dem Gewissen hat. Die Welt wird nebenbei auch noch gerettet. Das Ensemble ist spielfreudiger denn je und leistet hervorragende Arbeit. Die Interaktionen von Statham und Stallone gehören zu den besten Momenten des Films, und auch die anderen Charaktere können glänzen. Die Späße auf Kosten von Dolph Lundgren kommen immer an, ebenso die herrlichen selbstironischen Auftritte von Chuck Norris und Arnold Schwarzenegger. Liam Hemsworth in diesem Actioner konnte ich mir eigentlich nicht richtig vorstellen, liefert aber einen tollen Job ab.
“The Expendables 2″ ist wieder Actionkino auf allerhöchstem Actionniveau. Alle Oldies sind in Topform und man erkennt sofort die Spielfreudigkeit der Darsteller. Jeder Einzelne hat seine Momente. Sei es Terry Crews, der in einem alten Restaurant, den die Expendables als Versteck benutzen, einen Oneliner nach dem anderen raushaut, oder Jet Li, der eine grandiose Anfangssequenz besitzt und seine Kampfkünste zur Schau stellen kann. Leider bleiben sie nur Nebenfiguren und überlassen den wirklichen Actionlegenden die Bühne, was schade ist. In dem Nachfolger steht der Humor ganz groß auf der Tagesordnung. Es gibt mehr knackige Sprüche zur Folge viel mehr witzigere Szenen. Die Anspielungen auf “Die Hard” oder “Terminator” sind ebenfalls lustig, auch wenn sie etwas aufgezwungen wirken. Die Geschichte um die großen Actionsszenen ist simpel gestrickt, erfüllt aber seinen Zweck. Das Highlight ist natürlich die großartige Action. Brutal, kompromisslos, einfach, so kann man die Actionszenen beschreiben. Die One-on-One Fights sind dabei die besten Aspekte des Films, es macht einfach Spaß wenn zwei alte Haudegen wie Stallone und van Damme gegeneinander kämpfen. Schwachpunkt ist aber der Schluss, der viel zu schnell kommt. Aber alles in allem ist “The Expendables 2″ ein super Actioner. Bleibt zu hoffen, dass Teil 3 storytechnisch mehr zu bieten hat.
8/10