Davinia-EP hat geschrieben:RickyFitts hat geschrieben:Und du hast immer noch nicht verstanden, dass es hier überhaupt nicht darum geht, ob ich den Film gesehen habe oder nicht, oder ob er mir gefällt oder nicht. Selbst wenn ich den Film klasse fände, würde das nur heißen, dass ich eine andere Meinung als die Mehrheit der Kritiker habe, bei denen der Film durchgefallen ist. Das würde aber immer noch nichts darüber aussagen, ob die schlechten Kritiken dem Einspielergebnis geschadet haben, oder ob da einfach ein Film für zu viel Geld produziert wurde, für den sich die Welt einfach nicht annährend genug interessiert, weil man sich für das falsche Genre, das falsche Thema, den falschen Erzählton, das falsche Marketing oder die falsche Besetzung entschieden hat - oder mehreres bis alles davon zutrifft.
Wir reden an einander vorbei und haben völlig verschiedene Ansichten. Kann man nichts machen. Ich versuch aber noch mal, meine Ansicht zu erklären.
Ich habe keine Ahnung, wie der Film ist. Vielleicht so schlecht, wie es die Kritiker sagen, vielleicht so gut wie es andere Kritiken sagen - who knows. Das ist auch so lange unerheblich bis der Film persönlich gesehen wurde. Erst dann kann ich mir ein Urteil bilden.
Mir geht es darum, die Protagonisten nicht für Aussagen zu verurteilen, ohne den Film gesehen zu haben.
Ich weiß nicht, wie viele Menschen noch immer ihre Entscheidung, ins Kino zu gehen oder eben nicht, von Kritiken abhängig machen - Du? Ich denke aber durchaus, dass schlechte Kritiken dem Film schaden. Und deshalb sollten wir die Aussagen der Protagonisten nicht verurteilen, bis wir den Film selbst gesehen haben. Vielleicht ist The Lone Ranger ja wirklich ein sehenswerter Film, den Kritiker aber - wie einige andere Filme - verreißen, womit sie Zuschauer abschrecken.
Bei imdb schneidet The Lone Ranger ja gar nicht sooo mies ab, ne 6,7 ist besser als viele Kritiker geben würden.
Die Twilight-Filme sind übrigens ein schlechtes Beispiel dafür, dass Kritiker wenig Einfluss haben ...
Uahhh, okay, letzter Anlauf, bevor ich es wohl auch auf die Logan-Liste abgehakter nicht-konversationen setze:
Wenn du den Film gesehen hast, kannst du dir natürlich ein Urteil darüber bilden, ob dir der Film gefällt und ob du der vorherrschenden Kritikermeinung zustimmst oder nicht.
Aber was bringt dir diese Erkenntnis?
Die Aussage der Protagonisten, dass die Kritiker schuld sind am schlechten finanziellen Abschneiden des Films, kann dadurch weder bestätigt noch widerlegt werden. Es wurden bereits eine Reihe von Filmbeispielen gebracht, die einen guten Beleg dafür geben, dass auch harte Verrisse einem Film nicht unbedingt schaden müssen, wenn er ein Setting und Thema behandelt, für das sich die Leute interessieren. Siehe Transformers, siehe Twilight, siehe Alice im Wunderland. Alle durchgefallen, alle riesige Kassenerfolge. Auch andersrum gehen so manche Kritikerlieblinge baden. Mein Lieblingsfilm Synecdoche New York war selbst mit seinen bescheidenen 20 Mio Dollar Budget noch ein finanzielles Desaster. Und ich kann verstehen warum. Trotzdem ist das ein immens guter Film. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Lone Ranger kann auch entgegen aller Kritikerstimmen ein guter Film sein und wäre dann trotzdem eine Fehlleistung seiner Macher, weil sich die Leute ganz offensichtlich nicht für ihn interessieren. Und es ist ein müder cop-out die Verantwortung dafür nicht in den eigenen Produktionsentscheidungen sondern bei angeblich unfairen Kritiken zu suchen.
Das sind alles Aussagen, die man mit ein bisschen Marktkenntnis und Logik treffen kann, ohne den Film gesehen zu haben, was - ich wiederhole es sicherheitshalber noch einmal - mir zwar eine eigene Meinung über die Qualität des Films erlauben würde, aber nichts an seinem an den Zahlen ersichtlichen, offenkundigen Mangel an Attraktivität für den Massengeschmack ändert. Und auf diesen Massengeschmack ist jeder Film angewiesen, der ein über 200 Mio Dollar Budget wieder einzuspielen hat. Wer ihn verfehlt und damit einen kommerziellen Flop landet, hat nach Hollywoods Maßstäben schwere Fehler begangen - ganz gleich ob er den Darstellern, mir, einem Großteil der wenigen, die ihn gesehen haben, oder dem Studioboss selbst gefallen hat. Es sind zu wenige!