#1282994
Fernsehfohlen hat geschrieben:
Ich frag mich grad nur, warum ich mich immer über dieselben Dinge aufrege. :(
Weil du das Ganze viel zu verkopft und verbissen angehst ;)
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ob Bryan Adams, Death Cab for Cutie oder Daft Punk Geschmäcker treffen oder nicht, das ist Geschmackssache. Aber dass Flo Rida, Pitbull oder irgendwelche VIVA-Animationshasen billigst hingeklatschte Rotze ist und keinerlei Anspruch besitzen, das ist meines Erachtens objektiv feststellbar - und dazu braucht man noch nicht einmal ein gigantisches Musikwissen.
Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede. Deshalb schrieb ich ja auch, dass es Objektivität nur eingeschränkt gibt, nicht dass es sie überhaupt nicht gibt. Und bei den von dir genannten Beispielen geht es ja schon los. Du bist der Meinung, ein Song, der zur Hälfte aus der Wiederholung der Zeile "She´s/We´re up all night to get lucky" besteht, wäre anspruchsvoll. Ich finde die Nummer unfassbar öde (ok, es gibt eine sehr gut hörbare Coverversion, aber über die will ich jetzt hier mal nicht diskutieren :D ).
Oder die neue Macklemore-Nummer. Du lobst sie, ich finde sie textlich stark, aber musikalisch extrem einfallslos.
Wo ist da jetzt die Grenze zwischen subjektiver Wahrnehmung aka Geschmack und objektiver Beurteilung?
#1282995
rosebowl hat geschrieben:Weil du das Ganze viel zu verkopft und verbissen angehst ;)
Kann gut sein, ja. Aber tut es echt nur mir weh, zu sehen, was für ein Schrott oft Erfolg hat und wie viele Künstler, die sich den Arsch für ihre Passion Musik aufreißen, mehr oder minder untergehen? Ich bin ja niemand, der generell sagt, dass alles, was erfolgreich ist, Mist ist. Aber es gibt diesen Mist - und viel zu oft gibt es den.
Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede. Deshalb schrieb ich ja auch, dass es Objektivität nur eingeschränkt gibt, nicht dass es sie überhaupt nicht gibt. Und bei den von dir genannten Beispielen geht es ja schon los. Du bist der Meinung, ein Song, der zur Hälfte aus der Wiederholung der Zeile "She´s/We´re up all night to get lucky" besteht, wäre anspruchsvoll. Ich finde die Nummer unfassbar öde (ok, es gibt eine sehr gut hörbare Coverversion, aber über die will ich jetzt hier mal nicht diskutieren :D ).
Musikalisch anspruchsvoll oder speziell finde ich ihn nicht, aber auch weit weg von minderwertig. Was mir abgesehen von der Tatsache, dass ich die Nummer einfach gerne höre, bei "Get Lucky" wirklich bemerkenswert finde, ist der Schritt, hiermit eine in den vergangenen Jahren kaum erfolgreiche Musikrichtung (Funk) zurück in die absolute Charts-Tauglichkeit zu führen. Ich sage nicht, dass die Nummer eine Sternstunde des hochwertigen Klangspiels ist. Aber er ist zumindest in dieser Richtung mehr als eine bloße Anbiederung an den aktuellen Massengeschmack.
Auch wenn man natürlich sagen kann, dass hiermit einfach Vergangenes wieder aufgewärmt wird. Allerdings finde ich auch das nicht.

Ein aktuelleres Beispiel für eine Nummer, die musikalisch sogar recht angepasst daherkommt, allerdings trotz des latenten Abspack-Sounds durchaus Substanz hat, ist Stromae mit "Papaoutai".
Oder die neue Macklemore-Nummer. Du lobst sie, ich finde sie textlich stark, aber musikalisch extrem einfallslos.
Kann ich (abgesehen vom Kinderchor) überhaupt nicht nachvollziehen, aber okay. Du sagst ja, der Text sei stark, damit hat sie für meine Begriffe in jedem Fall schon etwas, wodurch sie schon mal nicht als totalen Scheißdreck deklariert werden kann.

Wo die Grenzen gezogen werden, ist natürlich pauschal nicht zu beantworten. Aber angepasste Musik, ein billiges Macho-Video, keinerlei Mut und ein hochnotpeinlicher Text sind für mich alles Komponenten, die für wertlose Musik sprechen. All das hat die von mir scharf kritisierte Nummer von Pitbull und Flo Rida - und nichts, was diesem Eindruck entgegenstünde (zumindest habe ich nichts festgesellt).


Fohlen
#1283000
Fernsehfohlen hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Weil du das Ganze viel zu verkopft und verbissen angehst ;)
Kann gut sein, ja. Aber tut es echt nur mir weh, zu sehen, was für ein Schrott oft Erfolg hat und wie viele Künstler, die sich den Arsch für ihre Passion Musik aufreißen, mehr oder minder untergehen?
Nein. Das finde ich auch ätzend, auch wenn es wahrscheinlich wieder ganz andere Leute sind, um die es mir da leid tut, als bei dir...
Fernsehfohlen hat geschrieben:weit weg von minderwertig. Was mir abgesehen von der Tatsache, dass ich die Nummer einfach gerne höre, bei "Get Lucky" wirklich bemerkenswert finde, ist der Schritt, hiermit eine in den vergangenen Jahren kaum erfolgreiche Musikrichtung (Funk) zurück in die absolute Charts-Tauglichkeit zu führen.
Da ist sicher was dran. Und minderwertig - joa, das klingt mir schon wieder zu negativ. Aber halt langweilig. Ist so eine Nummer, die nebenbei laufen kann, ohne dass ich das Bedürfnis habe, das Radio abzuschalten. Auf jeden Fall mal die ersten zwei Minuten, danach fangen die ständigen Wiederholungen an, mich zu nerven...

Die Stromae-Nummer ist bis jetzt an mir vorbei gegangen. Ich kenne von Stromae nur Alors On Danse, und das empfand ich als öde und einfallslos hingerotztes "schau mal, Mama, ich hab am Computer gespielt"...
Fernsehfohlen hat geschrieben:Kann ich (abgesehen vom Kinderchor) überhaupt nicht nachvollziehen, aber okay. Du sagst ja, der Text sei stark, damit hat sie für meine Begriffe in jedem Fall schon etwas, wodurch sie schon mal nicht als totalen Scheißdreck deklariert werden kann.
Ich meinte "Same Love", nicht die Nummer mit dem Kinderchor. Scheint aber ein allgemeines Phänomen bei Macklemore zu sein. Die Kinderchor-Nummer kam bei mir beim ersten Hören als nervige Nike-Werbung an, weil ich nach den ersten paar Zeilen irgendwie das Zuhören eingestellt hatte. Erst als ich mich mal aufgerafft habe, den Text rauszusuchen, ist mir aufgefallen, dass da doch mehr dahinter steckt...
Fernsehfohlen hat geschrieben:Wo die Grenzen gezogen werden, ist natürlich pauschal nicht zu beantworten.
Das ist der Punkt. Die Grenzen zieht jeder anders. Und da sehe ich auch nix schlimmes drin.
"Wertlose Musik" gibt es für mich auch nicht. Sinn von Kunst, und damit auch von Musik, ist es trotz allem noch, die Leuite irgendwie zu berühren und zu unterhalten. Und wenn manche halt begeistert von Flo Rida sind - joa, ich finds Scheiße, aber für die hat er dann halt was tolles geschaffen...
#1283001
Kaffeesachse hat geschrieben:Hm, ja ... nö ... :lol: Ich höre Musik auch hauptsächlich, um unterhalten zu werden. Dazu wird sie ja gemacht. Glaub ich. :)
Na, auf irgendeine Art und Weise die Menschen zu berühren, würde ich mal sagen.

Ich mein, man muss kein Experte sein um sagen zu können, dass Flo Rida und Pitbull nicht sonderlich anspruchsvolle Musik machen und Scooter etwa würden das auch nie von sich behaupten, allerdings sitzen die nicht viel kürzer an ihren Tracks als irgendwelche Bands, die sich für Kreativpausen in irgendwelche abgelegenen Häuschen am Arsch der Welt karren lassen, um dann irgendwelche gesellschaftskritischen Lyrics zu verfassen, über ihr Leid zu klagen oder sonst irgendwas anprangern.
Ist jetzt natürlich wieder etwas zugespitzt, da es auch anspruchsvolle, gute Musik gibt, die eben eher auf der Unterhaltungsschiene fährt, aber kann ja trotzdem mal erwähnt werden.

Und Get Lucky ist eben absolut 70er, geht gut rein, stört nicht und kann vorallem richtig gut gerremixt werden. Da gibts echt geniale Mix-Tapes 8)

Und sonst so? Kann man sich nicht drauf einigen, dass Fohlen einfach nur Musik mag, aber ansich keine Ahnung hat (abgesehen von dem Chart-Gedöns), und rein musikalisch eigentlich, wie fast alle, gar nicht richtig bewerten kann, was nun wirklich anspruchsvoll ist und was nicht? :o
#1283002
Neo hat geschrieben:Und sonst so? Kann man sich nicht drauf einigen, dass Fohlen einfach nur Musik mag, aber ansich keine Ahnung hat (abgesehen von dem Chart-Gedöns), und rein musikalisch eigentlich, wie fast alle, gar nicht richtig bewerten kann, was nun wirklich anspruchsvoll ist und was nicht? :o
Wir können das schon. :mrgreen:

Ich hätte jetzt Lust auf ein Mittagsschläfchen.
#1283017
rosebowl hat geschrieben:Die Stromae-Nummer ist bis jetzt an mir vorbei gegangen. Ich kenne von Stromae nur Alors On Danse, und das empfand ich als öde und einfallslos hingerotztes "schau mal, Mama, ich hab am Computer gespielt"...
Musikalisch kann ich das gelten lassen, textlich überhaupt nicht. Aber das ist generell ein Merkmal, das sich langsam aber sicher zu Stromaes Markenzeichen entwickelt: Einfache musikalische Struktur, bei der man irgendwie schon zwangsläufig davon ausgeht, dass der Text ebenso simpel ist. Ist aber bei "Alors on danse" nicht der Fall und bei "Papaoutai" schon mal gar nicht.
Da ich es sehr mag, wenn man den Hörer ein wenig an der Nase herumführt, würde ich Stromae auf jeden Fall eine Existenzberechtigung zusprechen. Zumal er echt geile Live-Auftritte abliefert.

Seine bis dato stärkste Nummer ist aber aus meiner Sicht klar "Formidable", das seinen Hits so gar nicht ähnelt, in Kombination mit dem Video sogar aus meiner Sicht fast schon verstörend wirkt: http://www.youtube.com/watch?v=S_xH7noaqTA
Ich meinte "Same Love", nicht die Nummer mit dem Kinderchor. Scheint aber ein allgemeines Phänomen bei Macklemore zu sein. Die Kinderchor-Nummer kam bei mir beim ersten Hören als nervige Nike-Werbung an, weil ich nach den ersten paar Zeilen irgendwie das Zuhören eingestellt hatte. Erst als ich mich mal aufgerafft habe, den Text rauszusuchen, ist mir aufgefallen, dass da doch mehr dahinter steckt...
Achsooo. Ja gut, "Same Love" ist musikalisch tatsächlich nicht der Inbegriff von Innovation.

Ich wollte gerade schon mit der Meckerei loslegen, weil der Song eben das Gegenteil einer Nike-Werbung ist: Eine sehr klare Marken-Kritik. Den Eindruck, dass sich "Wing$" hier niemand ernsthaft angehört hat, hatte ich beim SSC aber in für mich erschütterndem Ausmaß.
Aber gut, bezüglich der Rezeption von Texten kann ich jetzt mein Maul auch nicht allzu weit aufreißen, da ich selbst meist einen Song zunächst eher melodisch bewerte und mir den Text erst dann genauer durch den Kopf gehen lasse, wenn mir die Nummer musikalisch zusagt.
Das ist der Punkt. Die Grenzen zieht jeder anders. Und da sehe ich auch nix schlimmes drin.
"Wertlose Musik" gibt es für mich auch nicht. Sinn von Kunst, und damit auch von Musik, ist es trotz allem noch, die Leuite irgendwie zu berühren und zu unterhalten. Und wenn manche halt begeistert von Flo Rida sind - joa, ich finds Scheiße, aber für die hat er dann halt was tolles geschaffen...
Mit der Einstellung würde doch jede Form von Kritik und Rezeption überflüssig, weil ist ja Geschmackssache und eigentlich ist alles toll, was irgendwo Menschen wie auch immer unterhält. Neee, da bleibe ich lieber der arrogante Schnösel, bevor ich in eine solch kaffeesächsische Meinungsarmut abdrifte.

Neo hat geschrieben:Und sonst so? Kann man sich nicht drauf einigen, dass Fohlen einfach nur Musik mag, aber ansich keine Ahnung hat (abgesehen von dem Chart-Gedöns), und rein musikalisch eigentlich, wie fast alle, gar nicht richtig bewerten kann, was nun wirklich anspruchsvoll ist und was nicht? :o
Nein. Ab einem gewissen Niveau kann ich sicher nicht mehr einordnen, was wirklich anspruchsvoll ist und was nicht. Dazu fehlt mir das musikalische Fachwissen, definitiv. Unterhalb dieses Niveaus behaupte ich, kann ich das schon. Wie übrigens die meisten hier, denke ich. Die Betonung liegt auf "die meisten"! ;)


Und ich glaub, ich lege mich nun auch aufs Ohr - und träume davon, wie einfach es wäre, wenn ich in "Geschmäcker sind verschieden"-Dimensionen denken könnte. :(


Fohlen
#1283024
Ok. Über den Text kann mich Stromae schlecht erreichen, weil ich kein französisch kann... Aber ich bin ja immer neugierig und laß mich gerne positiv überraschen. Muss mich mal auf die Suche nach Übersetzungen machen...
Fernsehfohlen hat geschrieben: Aber gut, bezüglich der Rezeption von Texten kann ich jetzt mein Maul auch nicht allzu weit aufreißen, da ich selbst meist einen Song zunächst eher melodisch bewerte und mir den Text erst dann genauer durch den Kopf gehen lasse, wenn mir die Nummer musikalisch zusagt.
Ich wollte es gerade sagen... :D
Grundsätzlich schau ich zwar schon auf Texte, aber eher als Bonus. Bei so einer Nummer wie Same Love nehme ich zwar zur Kenntnis, dass da jemand was zu sagen hat - aber deshalb würde ich mir das Album bzw. den Song nicht kaufen, wenn ich musikalisch halt so gar nix damit anfangen kann.
Fernsehfohlen hat geschrieben:Mit der Einstellung würde doch jede Form von Kritik und Rezeption überflüssig, weil ist ja Geschmackssache und eigentlich ist alles toll, was irgendwo Menschen wie auch immer unterhält. Neee, da bleibe ich lieber der arrogante Schnösel, bevor ich in eine solch kaffeesächsische Meinungsarmut abdrifte.
Du interpretierst in Posts, in denen jemand von "Geschmackssache" redet, immer viel zu viel bzw. das Falsche rein. Das hat mit Meinungsarmut nix zu tun, das ist es ja gerade: Ich hab durchaus meine Meinung. Ich sag es ja auch, wenn ich was Scheiße finde. Und ich zweifle auch nicht an, dass die Qualität von "Ich hab ne Zwiebel auf dem Kopf" eine andere ist als die von Queen.
Aber irgendwie hab ich einfach das Gefühl, du findest die Grenze nicht mehr zwischen "gefällt mir nicht" und "ist objektiv Scheiße". Wahrscheinlich bist du dermaßen in dieser Kritiker-Denke drin, dass du glaubst, du legst ja immer irgendwelche objektiven Kriterien an - also ist deine Meinung zu einem Song automatisch objektiv. Und das haut halt nicht hin. Das meine ich mit "Geschmackssache"...

Und ich würde nie von "wertloser" Musik reden. Ich persönlich kotz im Kreis, wenn ich "Das rote Pferd" etc höre. Aber andere feiern dazu ab. Für die erfüllt diese Musik absolut ihren Sinn, egal auf welchem eventuell irgendwie festlegbaren qualitativen Niveau.
#1283030
rosebowl hat geschrieben:Wer oder was ist Riri? :?
Rihanna. Und, ja, er hält die tatsächlich für eine gute Sängerin. Aber immer noch besser als Carmen Geiss, die er auch für eine gute Sängerin hält.
#1283036
rosebowl hat geschrieben:OMG :shock:
Nee, also die Dame ist für mich eine der überflüssigsten Erscheinungen der Musikwelt :?
Sie ist immerhin sehr heiß. :!: Also Rihanna jetzt, die olle Geiss ist tatsächlich überflüssig und sieht aus wie schon mal ausgekotzt. Und im Kopf ist sie sogar flüssig.
#1283038
Columbo hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:OMG :shock:
Nee, also die Dame ist für mich eine der überflüssigsten Erscheinungen der Musikwelt :?
Sie ist immerhin sehr heiß. :!: Also Rihanna jetzt, die olle Geiss ist tatsächlich überflüssig und sieht aus wie schon mal ausgekotzt. Und im Kopf ist sie sogar flüssig.
Ich bezweifel, dass die Geiss überhaupt was im Kopp hat.
Aber ja, die Geissens sollten eeeeeendlich mal einen Preis bekommen. Die sind soooooo gut.
#1283043
Columbo hat geschrieben:Welcher Preis sollte das überhaupt sein?
Ein so großer, dass sie endlich aufhören, Menschen mit Intellekt zu belästigen und endlich aus der deutschen Medienlandschaft verschwinden.
Ich hasse Nichtskönner.
#1283048
Naja, die Herrschaften sind ja leider allgegenwärtig, sei es in diversen Shows, in der Werbung etc... Ausweichen bzw. einfach nicht einschalten wird da schwierig...
Wobei ich ihnen das noch nicht mal vorwerfe, das würden wohl die meisten mitnehmen. Ich versteh nur das Phänomen an sich nicht. Die machen ja echt... nix. Und haben dafür Fans. Das ist mir echt ein Rätsel :?
#1283050
Kaffeesachse hat geschrieben:Wer es nicht einschaltet, der wird auch nicht belästigt. Ganz einfach. :)
Ich hätte Geld darauf gesetzt, dass sowas von dir kommt.
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