- Sa 28. Dez 2013, 10:25
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ATM
Wie ich schon oft erwähnte liebe ich Filme die sich auf kleinstem Raum mit minimalem Cast abspielen. Von Theaterstückartigen Filmen wie Sunset Limited bishin zum High Concept B Movie wie Devil, unterhält mich sowas praktisch unabhängig von der tatsächlichen Qualität. Die meisten davon sind auch ziemlich vergessenswert. Oft ist die Prämisse auch schon die einzige zündende Idee und danach werfen die Autoren nur noch nasses Papier und Steine ins Feuer. Buried ist einer der wenigen Filme seiner Art der auch über das Setup hinaus genug im Petto hat um die vollen 90 Minuten durchzuhalten. Emotional wirksam und bis zum zerbersten spannend. Vieles davon kann man sicherlich Ryan Reynolds toller Performance und Rodrigo Cortez' Regie verbuchen, aber ohne Chris Sparling' robustes Drehbuch hätte der Film etliche male zusammenkrachen können.
Dementsprechend war ich ziemlich heiß auf das Nachfolgewerk ATM, das sogar mit einer ähnlichen Prämisse aufwarten kann. Zwar wurde der Raum ein wenig erweitert und anstatt eines einzelnen Protagonisten bekommen wir ein Trio, aber auch Sparlings zweite größere Verfilmung kommt mit minimalsten Mitteln aus. Diesmal geht es um drei Buchhalter, die spätnachts von einem unbekannten Bösewicht in einem Bankfoyer festgehalten werden. Zugegeben, besonders im ersten Akt muss man einiges runterschlucken um die Situation zu aktzeptieren und es kam nicht selten vor, dass ich die drei Charaktere von der Couch aus angeschrien habe, weil sie sich zu stupide verhalten, aber wenn man mit dem richtigen Maß an suspension of disbelieve an die Sache herangeht und sich damit abfindet, dass Leute in Extremsituation nicht immer rationale Entscheidungen treffen, sollte man darüber hinwegsehen können.
Die meisten Kritiker konnten diesen Sprung offensichtlich nicht machen, da die Reviews insgesamt ziemlich grausam sind, aber ich fühlte mich eigentlich durchwegs gut unterhalten. Ja, das Skript ist definitiv nicht so genial wie das von Buried, aber ich finde Sparling hat immer noch eine sehr ansprechende Stimme und ein gutes Händchen davor mit den rudimentärsten Werkzeugen Türme zu bauen. In dem Fall ist der Turm vielleicht wackelig und wird beim nächsten Windstoß insich zusammenbrechen, aber es ist trotzdem immer noch eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt dass er nur ein paar rostige Nägel, Holzbretter und einen Hammer zur Verfügung hatte.
6/10
Parker
Und ein weiterer Fall wo die Kritiken vernichtend waren und ich eigentlich trotzdem insgesamt einen positiven Eindruck hatte. Vielleicht ist es die Freude darüber Jennifer Lopez endlich mal wieder in einem Actionfilm zu sehen, vielleicht mein Mancrush auf Jason Statham. Wie auch immer, ich war bestens unterhalten und das obwohl Parker auf (unverdiente) zwei Stunden kommt. Das Skript schlägt einige überraschende Richtungen ein und macht immer wieder eine kleine Abbiegung vom zu erwartenden Pfad. Außerdem tut das R-Rating dem Film extrem gut. Statham darf belügen und betrügen, Schädel zertrümmern und im Gegenzug selbst aus allen Möglichen Wunden bluten, bis er aussieht wie Darth Maul ohne Hörner.
Kein grandioser Film, keine Offenbarung, aber definitiv ein spaßiger, sehr brutaler und letztlich durchaus solider Actionthriller.
6/10
Herr der Ringe/Hobbit Retrospektive
Ich hab in den letzten Wochen die HdR Filme und den ersten Hobbit Teil auf Bluray rewatched und wollte nur ein paar Sachen loswerden.
Das CGI von den HdR Filmen ist schockierend schlecht gealtert. Manchmal vergess ich dass die Filme doch schon 10 Jahre und mehr auf dem Buckel haben und man sieht wie sehr sich die Tricktechnik seitdem verändert hat. Das macht mir ganz schön Angst was den Hobbit betrifft, da der sich extrem (und viel zu stark) auf CGI stützt. Ich war generell ziemlich enttäuscht von meiner zweiten Sichtung des Hobbit, auch wenn ich ihn vermutlich immer noch lieber mag, als die meisten. Allerdings hatte ich erwartet, dass der Film in 2D und ohne HFR nicht mehr so plastisch aussehen wird und wurde dahingegen bitter enttäuscht. Leider ist der Look auch unter normalen Umständen furchtbar fake. Die Gesichter der meisten Figuren sind stark weichgezeichnet, was selbst die echten Menschen wie CGI Kreaturen wirken lässt.
Am störensten ist aber definitiv der tatsächliche CGI Einsatz. Fast alle Sets sind zumindest zu einem guten Teil am Computer entstanden und auch die meisten Gegner (was besonders beim Pale Orc und dem Jabba Verschnitt in der Höhle völlig unverständlich ist) komplett. Und man merkt's. Vorallem im Kontrast zu den HdR Filmen, die zum großteil auf Masken und Sets setzten fällt das auf. Wo die Uruk-hai und Orks auch heute noch immer sehr gut aussehen, fallen die komischen Wildhundkreaturen aus Teil 2 zum Beispiel enorm ab. Und das gleiche erwarte ich beim Hobbit, nur um ein Vielfaches verstärkt.
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