- Di 28. Jan 2014, 18:50
#1331602
Ich finde die Idee, dass User, die nominiert werden, bei der Abstimmung auch eine Begründung bekommen und alle User, die dann abstimmen, den Usernamen samt einer Begründung sehen, grundsätzlich sympathisch. Ich frage mich aber gerade inwieweit das praktisch funktioniert.
Nehmen wir das aktuelle Abstimmungssystem, das aus drei Phasen besteht. In der ersten Phase werden die Kategorien bekanntgegeben und alle, die wollen, können entsprechende User nominieren, frei heraus und ohne das in irgendeiner Form begründen zu müssen. In der zweiten Phase werden dann die Meist-Nominierten zur Abstimmung freigegeben, um die Stimmen dann in Phase 3 auszuwerten und die entsprechenden Awards zu vergeben.
Nehmen wir an, wir lassen Phase 1 so wie sie ist. Das Team, wer auch immer dabei ist, weiß dann, welche drei / vier User am Meisten nominiert worden sind. Aber wer schreibt dann die Nominierungen? Muss das Team sie dann auch schreiben? Sollen die User bereits bei der Nominierung angeben müssen, warum sie jemanden nominieren? Und wenn das Team für alle User die Nominierungen schreiben, dürfen sie dann auch selbst abstimmen oder müssen sie aus Neutralitätsgründen außen vor bleiben?
Die zweite Frage ist, wie die Nominierungen aussehen sollen. Bei den Awards für bestimmte Threads ist das recht einfach. Ich kann ja zum Beispiel den Thread zur Talkshow Markus Lanz nomieren, weil in diesem Thread nicht nur regelmäßig über die Sendung diskutiert wird, sondern darüber hinaus auch kontrovers über den Moderator. Das ergibt sich ein ganzheitliches Bild. Insofern wäre das gut möglich.
Aber wie ist das bei den persönlichen Preisen: Was soll man denn schreiben, wenn es beispielsweise um die Kategorie "Beste Beiträge" geht? Nimmt man dann bestimmte Beiträge, die ein User in einem Jahr geschrieben hat und bewertet diese als besonders gut? Und wenn man das tut - ist das korrekt so? Kann man einfach einen Beitrag aus einer Diskussion herausnehmen und den dann als Nominierungsgrund anführen? Ist das gerade in diesem Forum, wo ja über alles diskutiert wird, zielführend?
Und wenn man einen Beitrag nicht einfach herausnehmen kann, wie soll man dann vorgehen? Soll man einen User dann nominieren, weil er besonders fair argumentiert? Oder weil es seine besondere Stärke ist, ein Argument zu belegen? Oder weil er zur Verdeutlichung besondere Bilder benutzt, die das besonders verständlich machen?
Und wie behält man dabei dennoch die Neutralität, weil man ja keinen Nominierten, ob Person oder Thema, besonders positiv hervorheben darf bei solchen Nominierungstexten, weil es sonst das Ergebnis verfälscht?
Ich habe hier inzwischen mehrfach gelesen, dass aus der Kategorie ein "Bester Beitrag" wurde. Das scheint auch eine sympathische Lösung zu sein. Aber dann stellt sich die Frage, ob tatsächlich die Verkürzung auf einen Beitrag zielführend ist. Haben dann die Beiträge, die vielleicht direkt nach den Quobas des vergangenen Jahres gepostet worden sind, überhaupt eine Chance? Macht es vielleicht Sinn, die Laufzeit der Nominierungsphase entsprechend auszudehnen?
Und wie macht man das bei den Kategorien, die hier "Schmähpreise" genannt werden? Inwieweit kann man hier jemanden wirklich mit Fakten nominieren, ohne ihn im Grunde zu beleidigen oder indirekt anzugreifen. Auch wenn die Preise nur Preise mit Augenzwinkern sind - ich möchte die Nominierungen in diesen Kategorien nicht schreiben wollen.
Schauen wir uns Phase II an: Die Abstimmung. Die Nominierungen wurden also geschrieben und werden zusammen mit den Nominierten zur Abstimmung gestellt. Als ein User, der noch nicht so lange dabei ist, kann ich durchaus nachvollziehen, dass es einfacher ist, dann einen entsprechenden User auszuwählen.
Bei den Quobas war es für mich nicht einfach, hier und da jemanden auszuwählen, weil ich schlicht noch nicht im Forum und seinen Geschichten drin bin. Und ich in dem Sinne zu vielen Nominierten keine wirkliche Beziehung habe. Klar kenne ich die Namen, aber ich kann damit noch keine Postings an sich verbinden, außer bestimmter pauschaler Urteile.
Mit einer Begründung könnte ich mir nun besser eine Meinung bilden und in diesem Sinne gezielter abstimmen bzw.selbst dann meine Stimme abgeben, wenn ich mit allen Usern nichts anfangen kann. Ich habe durch die Nominierung, bspw. einen Beitrag, einen besseren Eindruck.
Dann stellt sich aber wieder die Frage, was genau in den Nominierungen steht. Und inwieweit dadurch nicht auch ein enormes Diskussionspotential eröffnet wird. Was ich sagen will: Ich kann Atum4 durchaus verstehen, wenn er sagt: Wenn ich nicht weiß, warum jemand nominiert ist, dann ist es im Grunde auch egal, wen ich wähle. In der Folge wäre der, der gewählt würde auch egal. Nun haben sicher nicht alle so abgestimmt. Aber: Nach Atum4's Logik, wenn ich sie richtig verstehe, ist die Veranstaltung dann wirklich eine Spassveranstaltung.
Wir haben so viel Glück auf dem Gewissen.