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Vielleicht die kontroverseste Folge der gesamten Serie bisher? Eine erwachsene Frau erschießt ein psychisch instabiles Kind, weil sie in der Zombie-Apokalypse eine Gefahr für andere darstellt oder selbst nicht überleben würde.
Damit hat die Serie quasi in jeder Staffel mindestens ein kleines Mädchen getötet (Zombie-Girl im Pilot in Staffel 1, Sophia in Staffel 2, Governors Zombie-Tochter in Staffel 3, Megan, Mika und Lizzie in Staffel 4) - man möchte also definitiv kein junges Mädchen in der Serienwelt von Walking Dead sein (schlechte Karten für Judith, selbst wenn sie das Säuglings-Alter überlebt und Carl wird wohl nie ein Mädchen seinen Alters finden).
Es war abzusehen, dass Mika und Lizzie die Staffel nicht überleben würden, auch wenn man die Comics mit den Pendants zu den beiden Charakteren nicht gelesen hat. Die beiden Kinderschauspielerinnen haben in der Folge aber gute Arbeit geleistet und die Erforschung der Frage, was man machen muss, um in dieser Welt zu überleben, inklusive der Parallelen zu Sophia fand ich ganz stark umgesetzt.
Ich weiß nicht, ob ich Carols Entscheidung Lizzie aus dem Verkehr zu nehmen, unterstützen soll. Vielleicht hätte es auch bessere Alternativen gegeben. Im Grunde bräuchte Lizzie ja eigentlich nur eine Überwachung durch einen Erwachsenen rund um die Uhr, aber gut das wäre vielleicht auch nicht unbedingt machbar.
Zum Schluss noch die Überraschung, dass es tatsächlich Carol war, die Karen und David getötet hat. Ich denke, viele hatten angenommen, dass es doch Lizzie war. Es wird sicherlich noch interessant mitanzuschauen, wie Carols Geständnis die Beziehung zwischen ihr und Tyreese auf dem Weg zu Terminus noch beeinflussen wird.
Carols Figur hat sich im Verlaufe der Serie wirklich sehr weit entwickelt. Zuerst nur das graue misshandelte Mäuschen, dann das passive Opfer, das es nicht mal schafft aktiv nach ihrer Tochter zu suchen und sich auch aus der Entscheidung was die Gruppe mit Randall machen soll explizit rausgehalten hat und jetzt ist sie eine selbstbewusste Survival-Maschine, die von sich aus harte Entscheidungen trifft um ihr eigenes Überleben und das Überleben anderer zu sichern. Schade, dass der Großteil dieser Entwicklung off screen erfolgt ist und nicht wirklich zurückzuverfolgen ist.
Ich finde es etwas problematisch, dass Leute in anderen Message Boards als "böses Psycho-Mädchen" bezeichnen, wenn sie offensichtlich eher ein verwirrtes Mädchen mit psychischen Problemen war. In der Folge gab es ja auch etliche Hinweise darauf, dass sie schon vor der Zombie-Apokalypse nicht ganz richtig im Kopf war. Zugeben, Walking Dead ist jetzt kein tiefgründiges Meisterwerk, aber die Reaktionen auf die Serie fallen teilweise doch ziemlich oberflächlich und einseitig aus.
Fernsehfohlen hat geschrieben:
Also ich finde die vierte Staffel bislang deutlichst besser als die vorherige. Das liegt zum einen daran, dass diese lächerlich platte Governor-Figur bis auf drei Folgen hier nicht mehr vorkam und zum anderen finde ich die Erzählform und die Atmosphäre viel angenehmer.
Ich finde auch, dass das die beste Staffel bisher ist. Die Governor-Folgen waren zwar schrecklich langweilig und mich stört auch ein wenig, dass wir in der zweiten Hälfte immer nur so wenige Figuren pro Folge sehen, weil ich mich für alle Figuren interessiere und die Wartezeit bis wir Figuren wie Maggie, Sasha oder Carol sehen dann einfach zu lang ist, aber insgesamt finde ich es toll, dass man zumindest versucht anderen Charakteren mehr Bedeutung zu geben und mehr Charakterarbeit zu leisten.
In den letzten zwei Staffeln gab es für mich auch weitaus mehr Längen. Staffel 2 hatte in den ersten Folgen nach der Premiere irgendwie Probleme in den Gang zu kommen und die zweite Hälfte von Staffel 3 war irgendwie viel zu sehr in die Länge gezogen und weder die Spannungselemente noch die Charakterzeichnung war allzu erfolgreich. Denke es war eine gute Entscheidung Mazara zu feuern und Gimple zum Showrunner zu ernennen.
Ganz, ganz mies finde ich übrigens die Figur Beth. Sie geht mir jetzt, wo sie öfter zu sehen ist, ziemlich auf die Nerven, weil sie fade ist, ihre Fähigkeiten auf jammern, heulen, wie ein kleines Rehkitz durch die Gegend starren und dumm in der Gegend rumstehen beschränkt sind. Und weil ich die schauspielerischen Fähigkeiten ihrer Darstellerin doch für sehr... verbesserungswürdig halte. Ja. Also ich würde sie nicht vermissen, stürbe sie einen baldigen Serientod.
Ich finde es schrecklich, dass alle Beth hassen. Ich mag sie, auch wenn Emily Kinney keine besonders gute Schauspielerin ist und ich finde alles, was sie in den letzten paar Folgen gemacht hat, ergibt Sinn und sie ist auch ein ziemlich normaler Charakter mit dem man sich gut identifizieren kann, weil sie keine Killermaschine ist und noch ein wenig Unschuld bewahrt hat. Auch als Figur wurde sie in den letzten Folgen so sehr ausgerundet, dass ich sie doch noch gerne mindestens eine Staffel in der Serie sehen wollen würde.