ultimateslayer hat geschrieben:
Awesome stuff. Ich habe ja die erste Staffel noch dafür kritisiert, dass sie weder Fisch noch Fleisch sei. Psychologisches Drama einerseits, paranoider Verschwörungsthriller andererseits. Im ersten Feld aber nicht gut genug geschrieben und für zweiteres zu langatmig. Season 2 hat sich ziemlich schnell für eine Richtung entschieden und war damit um einiges besser als Season 1.
Vergiss
ultimateslayer hat geschrieben:Homeland ist für mich das perfekte Pulp Serial.
nicht.
Auf jeden Fall würden die Homeland Autoren eher einen Profikiller auf jemanden ansetzen, der deine Äußerungen als Lob für ihre Arbeit ansieht als auf die Zuschauer, die denken, dass Homeland mit zunehmender Laufzeit immer öfter an seinen Ambitionen scheiterte und vom rechten Pfad abgekommen ist.
Denn auch wenn Homeland in Staffel 2 (3 habe ich wie gesagt erst begonnen) immer mehr zu einer langsameren, aber kaum noch realistischeren Variante von 24 mutiert,
versucht es immer noch ein sensibles Charakterporträit zu sein (und schafft das auch ab und zu noch hervorragend in einigen Szenen mit Brody, Carrie und Saul. Scheitert dafür grandios in fast allem um den Rest der Familie Brody - die Ambition für mehr als Bergpumas war aber selbst da zu spüren.). Es sieht sich auch immer noch als ein erwachsenes und ernstzunehmendes Drama, dass etwas relevantes zur Lage der USA und der Weltpolitik zu sagen hat, obwohl es nicht nur bei der Glaubwürdigkeit der Action 3 Schritte zu weit geht, sondern auch den großen Oberterroristen wie eine Mischung aus James Bond -Bösewicht und Horrorfilm-Killer agieren lässt.
Aber gut, ist ja auch egal. Immerhin versuchst du in dem Fall mal wieder etwas positiv zu sehen, anstatt dich auf die Fehler einzuschießen.
Einzelkind hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, was an House of Cards so toll sein soll? Ich hab jetzt auch die zweite Staffel durch und ich sehe es einfach nicht. Natürlich sind Kevin Spacey und Robin Wright fantastisch und die Serie hat ein hohes Suchtpotenzial, aber mehr als eine Hochglanz-Version von Scandal ist die Serie für mich nicht. Ich möchte keinen Streit anzetteln, ich verstehe es nur einfach nicht. :|
So negativ würde ich das zwar auf keinen Fall äußern, aber teilweise bin ich bei dir. In den besten Momenten ist HOC bzw. Francis Underwoods Feldzug für mich wie ein Jim Profit im Politmilieu. Top besetzt, hochklassig produziert, spannend und überraschend.
Insgesamt gesehen ist HOC nach Staffel 1 für mich aber immer noch in einer Riege mit Damages oder The Wire. Serien, die ich schätze und denen ich gewisse herausragende Stärken nicht absprechen würde, aber zu viele der Charaktere und Handlungsstränge lassen mich kalt. Das ein Alleinstellungsmerkmal fehlt, mit dem es leichter fiele, sich restlos in die Serienwelt fallen zu lassen, wurde ja schon erwähnt. Robin Wright z.B. ist absolut großartig in ihrer Rolle und der Charakter zählt auch zu den interessanteren Frauenfiguren im TV, aber Claires Art und ihre Plots sind so distanziert und kalt, dass es fast plastikhaft oder wie "Antihelden - Malen nach Zahlen" rüberkommt.
Spoiler - nicht lesen, wenn man Staffel 1 nicht beendet hat!!
Und im Gegensatz zu True Detective, das von Beginn an wie eine surreale Reise in die Finsternis daherkam und die Grenzen zwischen Realität, Übernatürlichem und Wahn immer stärker verwischen ließ, könnte man sich hier wirklich darüber monieren, dass es für eine realistische Serie mit Anspruch die Glaubwürdigkeit in der zweiten Staffelhälfte zu sehr mit Füßen tritt und gelegentlich auch zu weit in Soapgefilde abdriftet.
Aber vielleicht springt der letzte Funke in Staffel 2 noch über. Dieses mal werde ich versuchen, die Folgen in kürzerer Zeit zu sehen. Staffel 1 hatte sich bei mir wegen einiger längerer Pausen über bestimmt 2 Monate erstreckt. Komisch, wenn man bedenkt, dass ich sonst alle Staffeln ansammle und hier alles von Beginn vorlag. :lol:
Übrigens war für mich gerade die hier stark kritisierte Folge mit Francis' Collegefreunden eins der Highlights der ersten Staffel, weil man da hinter dem großen Strippenzieher und 3 Schritte vorausschauendem Intriganten auch mal den Menschen erkennen konnte.