Katharina Schüttler mag ich, von dem Film hatte ich aber noch nichts gehört.
Prisoners muss ich mir irgendwann eh anschauen. An Xavier Dolans Filmen bin ich auch interessiert.
Dogville
Früher hat mich die lange Laufzeit und das spärliche, ans Theater angelehnte Setdesign abgeschreckt. Fast hätte ich die DVD auch wieder abgegeben, ohne sie gesehen zu haben, bin aber sehr froh, dass ich sie mir vorher noch angeschaut habe. Ein fantastischer, krasser und beeindruckender Film, dessen besonderes minimalistisches Bühnenbild eine Konzentration auf die Schauspieler und die Figuren, die sie darstellen, ermöglicht (was mich etwas an Dogma erinnert, wo ebenfalls - wenn auch auf andere Weise - eine Verknappung bestimmter Elemente zu einer roheren und direkteren Schauspielerfahrung führt), und außerdem die Frage stellt, was Kino überhaupt ist, während er sich mit der Verbindung von Film und Theater beschäftigt.
Lars von Trier erscheint in dieser Fabel über das Entstehen des Bösen in einer kleinen Dorfgemeinschaft wieder einmal als Misanthrop, in dessen Geschichten in jedem Menschen ein Monster steckt. Irgendwie auch ein wenig fragwürdig, wie er seine weiblichen Protagonistinnen, die sich fatalistisch ihrem Schicksal ergeben, quält.
Dass von Trier es schafft, diese ambivalenten Emotionen beim Zuschauer hervorzurufen, spricht für die Wirkungsmacht seines Films und reflektiert das Thema des Bösen im Menschen auf geniale Weise auf den Betrachter zurück. Die Geschichte spielt in Amerika und der Film ist Teil von Triers Amerikatrilogie, doch das Thema ist universell, was nicht zuletzt das Bühnenbild deutlich macht.
Ach ja, und Nicole Kidman spielt fabelhaft!
Ich gebe nie 10er-Bewertungen (bei zwei Filmen bisher), damit die volle Punktzahl aber mal ihre Daseinsberechtigung erhält: 10/10
Bright Star
Die Geschichte der romantischen Liebesbeziehung zwischen dem Dichter John Keats und Fanny Brawne. Wunderbar gespielt von Ben Whishaw und Abbie Cornish. 8/10
Stage Fright
Im Deutschen hat dieser Hitchcock-Film den irreführenden Titel
Die rote Lola, wohl um auf einen früheren Film mit Marlene Dietrich anzuspielen. In diesem netten Mysterykrimi dreht sich alles um Täuschung und Schauspiel, alle beteiligten scheinen eine Rolle zu spielen. Ein eiserner Vorhang beginnt den Film und endet ihn. Gleich am Anfang nutzt Hitchcock außerdem eine Manipulation, die damals als kontrovers galt und einer positiven Rezeption im Wege stand:
Vor allem ist der Film auch sehr humorvoll, nicht zuletzt durch Alastair Sim.
Stage Fright gehört anscheinend nicht zu den Favoriten unter den Hitchcocks, ist aber durchaus clevere Unterhaltung. 7/10
Terror Train
(deutscher Titel:
Monster im Nachtexpreß und – viel interessanter der Alternativtitel
Todesparty 3: die später erschienenen Filme
Slaughter High und
Cutting Class sollen dann wohl die „Prequels“ sein)
Nach ihrem Durchbruch in John Carpenters
Halloween 1978 folgten 1980 drei weitere Horrorfilme mit Jamie Lee Curtis in der Hauptrolle: Zum einen in einem weiteren Carpenter-Film (
The Fog) und zum anderen in zwei kanadischen Slasher-Filmen, die den Slasher-Boom fortsetzten, den
Halloween begründete:
Prom Night und
Terror Train.
Prom Night dürfte der bekanntere Film sein,
Terror Train war mir unbekannt.
Der Film beginnt mit einer Rückblende, in der eine Gruppe von arschigen College-Studenten auf einer Neujahrsparty einem Kommilitonen einen Streich spielen, der diesen traumatisiert. Drei Jahre später wird wieder eine Party gefeiert, diesmal jedoch in einer besonderen Location: in einem Zug. Doch ein ungebetener Gast fängt an, die partygeilen Twens abzumetzeln. Wer das wohl sein kann?
Das Gimmick, das diesen Beitrag zum Genre herausstechen lässt, ist – der Titel verrät es – der Zug als Ort des blutigen Geschehens. Er ist in ständiger Bewegung, ein Verlassen ist nicht ohne Weiteres möglich und die Schreie des Schrecks transformieren sich zu dem lauten, schrillen Geräusch der auf den Gleisen schrammenden Eisenbahn. Außerdem ist die Party, die die größtenteils unsympathischen Fraternity- und Sorority-Mitglieder feiern, eine Kostümparty und somit die perfekte Spielwiese für einen Killer, der seine Identität nicht verraten will. Wie genau er all seine Taten unbemerkt bewerkstelligt haben soll, bleibt undurchsichtig, ebenso wie die Bewegung der Figuren in der räumlichen Architektur des Zugs.
Der Twist ist nett und Jamie Lee Curtis wirkt sympathisch natürlich. Ein junger David Copperfield spielt hier sein einzige Filmrolle als – Überraschung – Magier. Apropos:
Schlussendlich ist
Terror Train ein unterhaltsamer, blödsinniger 80er Slasher, der sich auf dem gleichen Niveau ansiedelt wie sein „Zwilling“
Prom Night (auch geile Discomucke gibt’s hier, aber nicht so eine coole PROM NIGHT Tanzszene). 4/10