In Ingmar Bergmans
Wilde Erdbeeren (Smultronstället) wird dem Medizinprofessor Isak Borg am Tag seines 50-jährigen Promotionsjubiläums von seiner Schwiegertochter vorgeworfen, sein Leben als gefühlskalter und egoistischer Mann geführt zu haben. In wunderbar surrealen Traumsequenzen, Quasi-Rückblenden und vielen sehr schönen Einstellungen reflektiert er nun über sein Leben und befasst sich mit seiner Schuld. Beeindruckend und eine schöne Idee ist es, wie der alte Mann seine Vergangenheit quasi "besucht" und die Geschehnisse beobachtet. Dabei spielt Victor Sjöström so sympathisch, dass man erst mal gar nicht nachvollziehen kann, wieso ihm diese negativen Dinge vorgeworfen werden, was ihn letztendlich aber vielschichtiger macht, als wäre er als offensichtlicher kalter Fiesling dargestellt worden.
Dies ist erst der zweite Film, den ich von Bergman gesehen habe, und die thematischen und inhaltlichen Parallelen zu seinem Spätwerk HERBSTSONATE sind durchaus interessant.
Damit das Niveau aber auch mal gesenkt wird, habe ich mir am Freitag, den 13.,
Cheerleader Camp angesehen. Wenn ein Übergewichtiger seinen Arsch kurze Zeit nach Beginn des Films aus dem Autofenster hält und einer Dame mit Handtaschenhund kurz darauf einen Furz schenkt, weiß man: das ist Qualitätskino.
Der Film beginnt allerdings mit einem Traum, in dem die Hauptfigur allein in einem großen Stadium ihre Choreographie aufführen muss, aber ausgebuht wird und "I need love" ruft. Wie gesagt: Qualität.
Eigentlich sind die Cheerleader aber für einen Wettbewerb da und zicken sich naturgemäß gegenseitig an. Zum Wettstreit gehört anscheinend auch, sich halbnackt auf Steinen zu räkeln und die Mitbewerberinnen mit den eigenen Brüsten zu beeindrucken.
Der Streifen ist ein Slasher von 1988 und weist bereits mit dem Titel Ähnlichkeiten zu SLEEPAWAY CAMP auf. Dabei geht er etwas mehr in den Comedybereich, aber nicht so stark wie SLEEPAWAY CAMP 2.
Den Killer konnte ich mir nach einiger Zeit denken, allerdings bin ich von einem anderen Motiv ausgegangen. Na ja, war ganz kurzweilig. Aber Schrott.
Dann habe ich mir noch
Looper angesehen und kann die positiven Wertungen nicht ganz nachvollziehen. Am Anfang fand ich den Film noch interessant, das Konzept auch. Wobei man schon die Plausibilität der Prämisse bemängeln kann. Warum sollte ein Looper beispielsweise sein späteres Ich selbst umbringen und nicht lieber ein anderer, um das Risiko eines moralischen Dilemmas zu minimieren?
Der Film wurde mir aber zunehmend egaler. Die Figuren interessierten mich nicht. JGLs Makeup war - tut mir leid - sehr irritierend, wobei er seine Sache trotz dessen gut macht. Was man von Bruce Willis nicht behaupten kann, der eher blass blieb.
Während LOOPER also mit interessanten Fragestellungen beginnt, wird er dann zunehmend zu einer Schnitzeljagd
. Weder die Musik noch die Regie empfand ich als besonders.
Vielleicht recherchier ich noch mal, ob es annehmbare Erklärungen gibt für Entwicklungen, die ich erstmal als Plotholes abtun würde. Wenn da jemand einen Link hat: gern.