fernsehfreak36 hat geschrieben:Das mit dem Durchfüttern ist keine Unterstellung, das ist Fakt. Diese Menschen liegen den Ländern, wo sie Asyl beantragen, für ne lange Zeit auf der Tasche.
Ja, Flüchtlinge aufnehmen kostet Geld. Wenn diese Menschen sich durch die Hilfe aber am Ende ein eigenes kleines Leben aufbauen können und in Frieden und in Sicherheit sind, sollte uns das sehr sehr viel Geld wert sein.
Im Übrigen ist die Aufnahme der Flchtlinge nicht nur eine Aufgabe des Staates, sondern der Gesellschaft: Durch Projekte, Institutionen, durch eigenes Engagement, durch Diskussion, durch Ideen und nicht zuletzt auch durch Courage. Und je mehr Leute an einem Strang ziehen und den Menschen helfen, desto schneller können sich die Flüchtlinge wieder ein eigenes Leben aufbauen.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Noch dazu besteht die Gefahr, das IS, Terroristen als Asylanten tarnt und sie somit nach Europa schickt. Über diese Gefahr wurde schon berichtet. Insofern kommt die Frage zurecht, nach der Sicherheit.
Und wie viele Deutsche, wie viele Europäer sind bereits zum IS übergetreten? Das ist starker Tobak und ein vorgeschobenes Angst-Argument und ich glaube, dass Du das selbst weißt.
CouchPotato hat geschrieben:Du hast natürlich Recht, aber vergiß es, da ist glaub jedes weitere gute Wort in der Diskussion zu viel.
Das "Tollste" ist ja, daß vermutlich Diejenigen, die am lautesten schreien in der Contra-Flüchtlinge-Debatte (das böse Wort "Hetze" vermeide ich jetzt mal) selber gar nicht persönlich betroffen sind von den vielen Flüchtlingen - Keine kennen, Keine in ihrem Lebensumfeld haben und letztlich auch finanziell oder andersgeartet gar keine eigenen negativen Auswirkungen durch die Flüchtlingswelle spüren.
Ah, das würde ich so pauschal gar nicht sagen, aus mehreren Gründen.
Erstmal glaube ich, dass, so nervig es auch sein mag, man mit jedem, der so argumentiert wie der fernsehfreak - oder noch weitaus rechter - reden sollte. Immer immer wieder. Versuchen muss zu überzeugen. Zu fragen. Versuchen zum Nachdenken anzuregen. Eine Demokratie will gepflegt werden und zu dieser Pflege gehören auch genau solche Diskussionen.
Dazu kommt: Viele Menschen argumentieren aus Angst oder Unwissen, aber auch aus sozialer Schwäche heraus. Gerade in den Gebieten, in denen das Umfeld sozial schwach ist, sammeln sich jene, die sich vom Staat abgewendet haben oder aus ihrer Lage erst recht nach einem Staat rufen, der ihnen aber so individuell schlicht nicht helfen kann. Oder - wenn wir nach Ostdeutschland schauen - die sich im Stich gelassen fühlen, weil sie nach Jahren der DDR einfach nicht mitgenommen worden sind und sich weiter nach dem Gestern sehnen. Diese Menschen fühlen sich abgeschoben und dann sehen sie, wie Asylanten hier scheinbar gepudert werden. Dass das albern ist, wissen wir, aber das kommt da nicht an. Insofern ist auch deswegen die Diskussion wichtig. (Damit wir uns nicht falsch verstehen: Fremdenhass herrscht nicht nur in den sozial schwachen Gebieten vor, sondern auch in den gebildeten Schichten.)