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von bmwtop12
#1448312
Quelle?

Wenn das stimmt, kriegt Angie noch heftigeren Stress mit den Nachbarn - wir lassen sie wie im Wahn unkontrolliert einreisen, und dann knallen die anschließend die Leute nieder. Glückwunsch Deutschland, gut gemacht! AUFWACHEN!!
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von Godfather
#1448314
Herr Vorragend hat geschrieben:Mindestens einer der Attentäter der Anschlagsserie in Paris gestern wurde mittlerweile übrigens als syrischer Flüchtling identifiziert, der im Oktober in Griechenland registriert wurde.

Diese Nachricht dürfte die Stimmung gegenüber Flüchtlingen und die Bereitschaft zur Aufnahme selbiger bei der Bevölkerung nochmal auf einen neuen Tiefpunkt sinken lassen und wieder mal den Rechten in die Hand spielen, die genau ein solches Schreckensszenario ja schon lange an die Wand malen... :?
Das sehe ich komplett anders. Für mich zeigt das vielmehr, dass es sich um eine gigantische reale Bedrohung handelt und nicht um irgendwelche fiktiven rechten oder populistischen Angstszenarien.
Jetzt heißt es endlich die Sicherheitsexperten, die BAMF-Mitarbeiter usw. ernst zu nehmen und aktiv Maßnahmen zu ergreifen!
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von Kaffeesachse
#1448316
Jo. Klar, Angie ist schuld. Immer schön einfach. :roll:
Den einen hätte es wahrscheinlich eh nicht gebraucht. Die anderen waren wahrscheinlich schon längst da. Seit Jahren. Vielleicht sogar wieder irgendwo in Europa geboren. Der "Grenzen dicht"-Reflex geht fehl, diese Leute lassen sich auch dadurch nicht aufhalten. Wer das glaubt, den halte ich doch für etwas naiv.
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von baumarktpflanze
#1448318
Der Kaffeesachse hat recht.

Nur, weil wir die Grenzen dichtmachen, heisst das erstens nicht, dass wir von einem möglichen terroristischen Anschlag verschont bleiben und zweitens nicht, dass dennoch nicht Terroristen zu uns kommen, um dann in einem anderen Land Terror zu verüben. Wer über so eine kriminelle Energie verfügt, kennt die Mittel und Wege, auch dann in das Land entsprechend einzureisen. Dazu kommt: Es gibt genug deutsche Staatsbürger, die nach Syrien fliehen und den IS in irgendeiner Form unterstützen wollen.

Es liegt schlicht also weder am Land, aus dem man kommt, noch am Land, aus dem man gekommen ist, sondern es liegt an der eigenen Radikalisierung und Bereitschaft, solche Taten zu verüben. Und die ist unabhängig von der Staatsbürgerschaft, Herkunft, Identität oder gar vom Aussehen.
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von Herr Vorragend
#1448319
Godfather hat geschrieben:Das sehe ich komplett anders. Für mich zeigt das vielmehr, dass es sich um eine gigantische reale Bedrohung handelt und nicht um irgendwelche fiktiven rechten oder populistischen Angstszenarien.
Ich habe doch gar nicht behauptet, dass das nur irgendein fiktives Szenario, quasi irgendeine Spinnerei der Rechten, war.

Meine persönliche Meinung diesbezüglich habe ich bisher eigentlich gar nicht geäussert. Ich würde sie mal so beschreiben:
Ja, natürlich hat sich durch die jüngste massive Flüchtlingswelle und das zugehörige Chaos/die Überlastung der Einsatzkräfte etc. streng genommen zumindest minimal die Gefahr erhöht, dass Islamisten/Terroristen als Flüchtlinge getarnt nach Europa einreisen und dann z.B. Terroranschläge durchführen. Wer nach Europa einreisen will, für den besteht durch das Chaos und den Umstand, dass viele Staaten die Flüchtlinge momentan ohne Registrierung durchreisen lassen, momentan nun mal die beste Chance seit Langem. Dass dann unter den Millionen Menschen hier und da dann eben auch mal einer ist, der keine so guten Absichten verfolgt, ist ja klar.

Das ist ja letztlich nur logisch - wenn Politiker etc. das Gegenteil behaupten, dann vermutlich weil sie davon überzeugt sind, dass die Gefahr dadurch zwar streng genommen gestiegen ist, aber nicht signifikant genug, um es tatsächlich öffentlich als "Erhöhung der Gefahr" zu bezeichnen, was die Bevölkerung verunsichern würde.
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von Herr Vorragend
#1448322
baumarktpflanze hat geschrieben:Nur, weil wir die Grenzen dichtmachen, heisst das erstens nicht, dass wir von einem möglichen terroristischen Anschlag verschont bleiben und zweitens nicht, dass dennoch nicht Terroristen zu uns kommen, um dann in einem anderen Land Terror zu verüben. Wer über so eine kriminelle Energie verfügt, kennt die Mittel und Wege, auch dann in das Land entsprechend einzureisen. Dazu kommt: Es gibt genug deutsche Staatsbürger, die nach Syrien fliehen und den IS in irgendeiner Form unterstützen wollen.
Das ist ja auch völlig richtig - aber andererseits natürlich auch nur die halbe Wahrheit, weil Du im Grunde ja nur die Tatsache hervorhebst, dass es absolute Sicherheit eh niemals gibt. Aber das ist ja nun trivial.

Dass es durch das derzeitige Chaos etc. derzeit etwas leichter fällt, nach Europa zu kommen, ist nun mal genauso wahr.

Ich würde allerdings auch vermuten, dass sich durch die Flüchtlingswelle die Gefahr terroristischer Anschläge zumindest bisher tatsächlich nur moderat erhöht hat. Statistisch gesehen dürfte eine viel grössere Gefahr von einheimischen Attentätern ausgehen, die bereits seit Längerem im Land leben und die sich von der Mehrheitsgesellschaft nicht respektiert/geschätzt fühlen, weil man ihnen immer wieder das Gefühl gibt, minderwertig/unerwünscht zu sein und sie zu Aussenseitern macht.

In ein paar Jahren, wenn viele der mit grossen Hoffnungen nach Europa Geflüchteten merken, dass sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen und die Verbitterung zunimmt - da dürfte die Gefahr durch die jetzigen Flüchtlinge ein gutes Stück zunehmen. (wenn sie bis dahin nicht eh längst abgeschoben sind :? )
Zuletzt geändert von Herr Vorragend am Sa 14. Nov 2015, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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von baumarktpflanze
#1448324
Die Frage, was uns vor solchen Attentaten schützt, ist nur leider nicht genau zu beantworten. Die Vorratsdatenspeicherung hat meines Wissens bisher keinen einzigen terroristischen Akt verhindert. Geschlossene Grenzen werden mögliche Terroristen nicht an der Einreise hindern, geschweige denn abschrecken. Ein ständig erhöhtes Sicherheitspersonal auf den Straßen oder ein Dauerausnahmezustand kann auch nicht die Lösung sein. Was aber kann uns dann schützen?

Der Kaffeesachse hat gerade von Pseudosicherheit gesprochen. Da hat er nicht ganz Unrecht. Das Problem an genau dieser Pseudosicherheit ist der schleichende Verlust der Freiheit von uns allen und die ständige unterschwellige Angst, die durch die eigentlich erzeugte Pseudosicherheit bezweckt wird. Und das kann die Lösung nun erst recht nicht sein, weil damit Radikalisierung anderer Art Tür und Tor geöffnet wird.
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von Herr Vorragend
#1448326
baumarktpflanze hat geschrieben:Die Frage, was uns vor solchen Attentaten schützt, ist nur leider nicht genau zu beantworten. Die Vorratsdatenspeicherung hat meines Wissens bisher keinen einzigen terroristischen Akt verhindert. Geschlossene Grenzen werden mögliche Terroristen nicht an der Einreise hindern, geschweige denn abschrecken. Ein ständig erhöhtes Sicherheitspersonal auf den Straßen oder ein Dauerausnahmezustand kann auch nicht die Lösung sein. Was aber kann uns dann schützen?

Der Kaffeesachse hat gerade von Pseudosicherheit gesprochen. Da hat er nicht ganz Unrecht. Das Problem an genau dieser Pseudosicherheit ist der schleichende Verlust der Freiheit von uns allen und die ständige unterschwellige Angst, die durch die eigentlich erzeugte Pseudosicherheit bezweckt wird. Und das kann die Lösung nun erst recht nicht sein, weil damit Radikalisierung anderer Art Tür und Tor geöffnet wird.
Wenn uns irgendwelche Politiker als vermeintlich angemessene Reaktion auf die Attentate jetzt mehr Überwachungsstaat schmackhaft machen wollen, dann dürfen wir sie jedenfalls gepflegt auslachen.

Denn was Überwachungsstaat-Gesetze betrifft, ist gerade Frankreich längst Vorreiter, wenn nicht sogar Spitzenreiter in Europa - gebracht hat's offensichtlich nichts...
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von baumarktpflanze
#1448329
Auslachen würde ich sie nicht. Denn die Forderung nach mer Sicherheit verfängt ziemlich im "Volk" und bringt Stimmen. Auch wenn es also blanker Populimus ist, ist es leider auch eine kluge Taktik, gerade jetzt, um Ressentiments zu pflegen - und Stimmen zu bekommen. Manche Medien machen da auch gerne mit. Allein der Focus und Focus Online machen seit Wochen ordentlich Stimmung gegen Flüchtlinge mit solchen Ressentiments.
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von bmwtop12
#1448350
@ Überwachungsstaat in Frankreich: Bisher wurden dadurch nach Angaben der französischen Regierung ca ein Dutzend Anschläge in F verhindert. Was, wenn das stimmt? Wenn es nur jetzt nicht funktioniert hat? Dann hätten wir mittlerweile viel mehr Tote zu beklagen, evtl auch bei uns. Nur mal als Denkanstoß.
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von baumarktpflanze
#1448352
Also ich kann nicht mehr zählen, wie oft in den letzten Jahren unsere Geheimdienste und unser Verfassungsschutz behauptet haben, einen Anschlag oder ein schweres Verbrechen verhindert zu haben.

Was, wenn das stimmt? Brauchen wir dann wirklich noch eine stärkere Überwachung?
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von bmwtop12
#1448353
Das ist ja genau die Frage! In ein paar Tagen haben wir hier in HH das Referendum pro/contra Olympia. Den Leuten muß klar sein, dass das nur in einer Gestapo-ähnlichen Atmosphäre möglich sein wird, um Anschläge zu verhindern. Darum geht's doch: Wie weit sind wir bereit, Einschränkungen in unserer persönlichen Komfortzone in Kauf zu nehmen für mehr versprochene Sicherheit?

Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
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von baumarktpflanze
#1448354
bmwtop12 hat geschrieben:Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
Dieses Gefühl haben nicht die Attentäter erreicht, sondern all jene, die Ausländer kriminalisieren, die Anschläge instrumentalisieren und nicht zuletzt bei Themen wie Flüchtlingen zündeln, Ressentiments pflegen oder Gerüchte als wahr verkaufen. Und nicht zuletzt du selbst, der sich davon beeinflussen und radikalisieren lässt.
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von Kaffeesachse
#1448355
So ein Glück, dass man denen auch noch ansieht, dass sie Ausländer sind. Sonst wüsste man ja gleich gar nicht, auf wen man seine Angst projizieren soll. :wink:
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von bmwtop12
#1448356
baumarktpflanze hat geschrieben:
bmwtop12 hat geschrieben:Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
Dieses Gefühl haben nicht die Attentäter erreicht, sondern all jene, die Ausländer kriminalisieren, die Anschläge instrumentalisieren und nicht zuletzt bei Themen wie Flüchtlingen zündeln, Ressentiments pflegen oder Gerüchte als wahr verkaufen.
Gutmenschen-Blödsinn! Was hat denn die Kriminalisierung von Ausländern (an der diese auch nicht ganz unbeteiligt sind...) mit den Anschlägen und dem Gefühl des Verlustes von Sicherheit zu tun, zum Henker?? Sofort kommt die linke Watschn, Mann!
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von bmwtop12
#1448357
Kaffeesachse hat geschrieben:So ein Glück, dass man denen auch noch ansieht, dass sie Ausländer sind. Sonst wüsste man ja gleich gar nicht, auf wen man seine Angst projizieren soll. :wink:
Mach dich nur drüber lustig und erhebe dich über andere, sicher ein gutes Gefühl, das ich dir gönne. Aber wenn in D solche Anschläge geschehen, ist das Hallo wieder groß und jeder wundert sich, warum man die radikalislamischen Attentäter nicht auf der Rechnung hatte.
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von baumarktpflanze
#1448359
bmwtop12 hat geschrieben:
baumarktpflanze hat geschrieben:
bmwtop12 hat geschrieben:Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
Dieses Gefühl haben nicht die Attentäter erreicht, sondern all jene, die Ausländer kriminalisieren, die Anschläge instrumentalisieren und nicht zuletzt bei Themen wie Flüchtlingen zündeln, Ressentiments pflegen oder Gerüchte als wahr verkaufen.
Gutmenschen-Blödsinn! Was hat denn die Kriminalisierung von Ausländern (an der diese auch nicht ganz unbeteiligt sind...) mit den Anschlägen und dem Gefühl des Verlustes von Sicherheit zu tun, zum Henker?? Sofort kommt die linke Watschn, Mann!
Die Antwort hast Du gerade selbst mit Deinem Gefühl formuliert.

Aber wenn wir schon beim Thema sind: Was genau haben Menschen, die wie Ausländer aussehen, damit zu tun, dass Dir das Gefühl von Sicherheit verloren geht? Was genau hat das Aussehen eines Menschen als Ausländer mit dem Gefühl zu tun, dass dieser mit den Anschlägen sympathisieren könnte? Und was genau ist dann eigentlich mit den ganzen Deutschen, die nach Syrien gegangen sind, um den IS zu unterstützen?
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von bmwtop12
#1448360
baumarktpflanze hat geschrieben:
bmwtop12 hat geschrieben:
baumarktpflanze hat geschrieben:
bmwtop12 hat geschrieben:Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
Dieses Gefühl haben nicht die Attentäter erreicht, sondern all jene, die Ausländer kriminalisieren, die Anschläge instrumentalisieren und nicht zuletzt bei Themen wie Flüchtlingen zündeln, Ressentiments pflegen oder Gerüchte als wahr verkaufen.
Gutmenschen-Blödsinn! Was hat denn die Kriminalisierung von Ausländern (an der diese auch nicht ganz unbeteiligt sind...) mit den Anschlägen und dem Gefühl des Verlustes von Sicherheit zu tun, zum Henker?? Sofort kommt die linke Watschn, Mann!
Die Antwort hast Du gerade selbst mit Deinem Gefühl formuliert.

Aber wenn wir schon beim Thema sind: Was genau haben Menschen, die wie Ausländer aussehen, damit zu tun, dass Dir das Gefühl von Sicherheit verloren geht? Was genau hat das Aussehen eines Menschen als Ausländer mit dem Gefühl zu tun, dass dieser mit den Anschlägen sympathisieren könnte? Und was genau ist dann eigentlich mit den ganzen Deutschen, die nach Syrien gegangen sind, um den IS zu unterstützen?
Sorry, aber bei allem Respekt: Die Frage nach den Ausländern ist derart dämlich und die Antwort liegt so offensichtlich auf der Hand, dass ich darauf nicht antworte. Deutsche beim IS: Alle kaltmachen wie Cuspert.
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von baumarktpflanze
#1448361
Indirekt allen Ausländern a) schlechte Absichten zu unterstellen und sie b) indirekt zu kriminalisieren ist schon mal a) kein Zeichen eines funktionierenden Sicherheitsapparates, b) ziemlich extremer rechter Populismus und c) eine ziemlich dämliche These.
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von Fernsehfohlen
#1448391
Herr Vorragend hat geschrieben:Ja, natürlich hat sich durch die jüngste massive Flüchtlingswelle und das zugehörige Chaos/die Überlastung der Einsatzkräfte etc. streng genommen zumindest minimal die Gefahr erhöht, dass Islamisten/Terroristen als Flüchtlinge getarnt nach Europa einreisen und dann z.B. Terroranschläge durchführen. Wer nach Europa einreisen will, für den besteht durch das Chaos und den Umstand, dass viele Staaten die Flüchtlinge momentan ohne Registrierung durchreisen lassen, momentan nun mal die beste Chance seit Langem. Dass dann unter den Millionen Menschen hier und da dann eben auch mal einer ist, der keine so guten Absichten verfolgt, ist ja klar.
[...]
Ich würde allerdings auch vermuten, dass sich durch die Flüchtlingswelle die Gefahr terroristischer Anschläge zumindest bisher tatsächlich nur moderat erhöht hat. Statistisch gesehen dürfte eine viel grössere Gefahr von einheimischen Attentätern ausgehen, die bereits seit Längerem im Land leben und die sich von der Mehrheitsgesellschaft nicht respektiert/geschätzt fühlen, weil man ihnen immer wieder das Gefühl gibt, minderwertig/unerwünscht zu sein und sie zu Aussenseitern macht.
Sehr schön geschrieben, das entspricht quasi 1:1 auch meiner Meinung.
In ein paar Jahren, wenn viele der mit grossen Hoffnungen nach Europa Geflüchteten merken, dass sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen und die Verbitterung zunimmt - da dürfte die Gefahr durch die jetzigen Flüchtlinge ein gutes Stück zunehmen.
Und auch das halte ich für eine sehr realistische Einschätzung, die sicher mit einer gewissen Sorge in die Zukunft blicken lässt. Genau diese zunehmende Frustration der Flüchtlinge gegenüber ihrem Aufnahmeland muss eigentlich verhindert werden - ich glaube nur nicht, dass es verhindert werden kann bei der akutellen "kommt alle erstmal rein, wir weisen niemanden ab"-Politik.

Ich hab schon oft in den letzten Wochen gehört, dass wir aus den Verfehlungen der Gastarbeiter-Politik lernen müssten. Damals kamen so weit ichs noch im Kopf hatte innerhalb von rund 15 Jahren etwa drei bis vier Millionen Menschen nach Deutschland, jetzt haben wir mal eben eine Million - innerhalb eines Jahres. Wir werden in der zweiten Jahreshälfte bei etwa 600.000 bis 800.000 liegen. Und NICHTS spricht derzeit dafür, dass dieser Strom in absehbarer Zukunft abreißen wird. Insofern verstehe ich es in Anbetracht der derzeitigen Lage nicht mehr nachvollziehen, wenn ein vernunftbegabter Mensch einerseits sagt, man müsse aus früheren Verfehlungen bei der Integration lernen und andererseits immer noch an der Politik der offenen Grenzen festhält. Klar, damals dachten wir, die Leute hauen wieder ab und heute wissen wir, dass es eine große Zahl nicht tun wird, aber von dieser Weisheit ist noch kein Sprachkurs, kein Integrationsprogramm, keine Wohnung, keine Schulstunde, kein Platz an irgendeiner Uni (die übrigens in vielen Bereichen jetzt schon überquirlen - ihr müsst euch das Affentheater am Anfang eines Semesters mal geben, wenn 90 Studenten in nem Raum für 40 Studenten sitzen... ist auf eine höchst traurige Art schon witzig und es wird zumindest im Wintersemester auch von Jahr zu Jahr witziger) bezahlt.

Was das alles für mich heißt? Dass nicht über Jahre hinweg Millionen von Flüchtlingen aufgenommen werden können, wenn man sie wirklich integrieren möchte. Wir können sie natürlich weiterhin in Massenunterkünfte stecken (Möglichkeit 1), die von Woche zu Woche unmenschlichere Bedingungen aufweisen werden, aber das hat nichts mit Integration zu tun. Oder wir können - zumindest glaube ich das - uns so langsam mal ernsthaft die Frage stellen, ob wir nicht doch versuchen müssen, uns von der Idee der offenen Grenzen zu verabschieden (Möglichkeit 2). Und ja, ich fürchte, dass es dauerhaft auch heißen wird, Zäune zu bauen, im höchsten Maße Schutzbedürftige abzuweisen und uns von der Idee des offenen Europas ein Stück weit zu verabschieden.

Aus meiner Sicht gibt es in erster Linie diese beiden Richtungen, nach denen man handeln kann. Die Idee, noch etliche weitere Monate Hunderttausende ins Land zu lassen und sich zu erhoffen, dass sie sich irgendwie integrieren werden - nein, überhaupt die Möglichkeit bekommen, sich integrieren zu KÖNNEN, denn ich glaube, dass der Wille bei 80-90% der Geflüchteten durchaus vorhanden ist - halte ich zunehmend für Fantasterei. Der deutschen Bevölkerung tut man damit keinen Gefallen, aber vor allem tut man damit auch denen keinen Gefallen, die schon hierhin geflüchtet sind und von Woche zu Woche frustrierter werden, weil sie sehen, wie viele Steine ihnen bei ihrem Integrationsbestreben in den Weg gelegt werden. Und diese aufkeimende Frustration ist meines Erachtens der Nährboden für eine Radikalisierung, weil die Ausweglosigkeit zunimmt.

Die zweite Möglichkeit erfordert ein Denken, das ich selbst bis vor einem guten halben Jahr noch dem rechtspopulistischen Milieu zugeordnet und als abscheulich bezeichnet hätte. Mich widert dieser Gedanke auch noch immer unverändert an, wenn ich mir vorstelle, wie wir Zäune an der Grenze bauen, verzweifelte Menschen abweisen und das Chaos auf der Balkanroute weiter verschärfen. Wir würden damit eine wirklich schreckliche Politik des "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" fahren, wir würden eventuell Gewalt gegen Unschuldige anwenden müssen, um sie abzuhalten, wir würden den gesamten europäischen Gedanken aufs Spiel setzen. Ach, da sind noch so viele Dinge, die mir als Gegenargumente einfallen. Und dennoch möchte ich betonen, dass die Situation immer mehr Anreize setzt, auch darüber nachzudenken. Die Entwicklung geht gesamteuropäisch immer mehr in diese Richtung und wenn man sich wirklich mal pragmatisch und zukunftsorientiert mit den Entwicklungen auseinandersetzt, muss man sich vielleicht auch hierhin öffnen.
Dann könnte man auch human mit den Menschen umgehen, die jetzt schon versuchen, sich in Deutschland eine neue Heimat aufzubauen, müsste ihnen nicht den Familiennachzug verweigern, ihnen finanzielle Hilfen verweigern, ein Land nach dem anderen zum "sicheren Herkunftsstaat" hinheucheln und was da nicht alles im Gespräch ist, um ihnen täglich zu signalisieren, dass sie hier nicht willkommen sind.

Vielleicht ist meine Überlegung auch falsch, scheitert an der Realität (was ich allerdings auch ein Stück weit für eine Floskel dafür halte, einfach gar nichts zu tun und dem Treiben weiter zuzuschauen), ist unmenschlich (wobei ich das selbst einsehe), aber in meinem Kopf macht es schon einen gewissen Sinn, nach außen mehr auf Abschottung zu setzen, um den bereits aufgenommenen Flüchtlingen hier eine Perspektive zu bieten. Das derzeitige Handeln unserer Politik wird den Zustrom nur weiter forcieren und ein Heer an Enttäuschten und Frustrierten hinterlassen, die sich ein Leben in Wohlstand und Frieden erhofft hatten und sich Deutschland als Wiege des Glücks vorstellen - was in Anbetracht ihrer Situation nur allzu verständlich ist.

Und wenn man sich die Realität dieser Welt seit Jahrzehnten anschaut, scheitert auch das beliebte "Flüchtlingsursachen bekämpfen an der Realität. Alleine in Syrien wird es Jahre dauern, wieder Stabilität in das Land zu bekommen, wenn es überhaupt gelingt. Irak und Afghanistan sind nun seit mindestens einem Jahrzehnt immer wieder Konfliktherde, in Afrika haben wir Libyen, Eritrea, Sudan etc. pp., in Asien gibt es auch diverse Konfliktherde jenseits des Nahen Ostens, wo mir grad auch noch Palästina als Brennpunkt einfällt. Die wollen doch auch alle nach Europa. :?

Wir erleben derzeit einen dramatischen Rechtsruck in weiten Teilen Europas und ich sehe die große Gefahr, dass er auch Deutschland erreichen wird. Der Bundesregierung würde ich das Versäumnis unterstellen, auf das "Wir schaffen das!" ein klares Konzept folgen zu lassen, WIE das zu schaffen sein soll - oder eben auf solche Phrasen zu verzichten, wenn man selbst nicht weiß, ob und wie die Krise zu bewältigen ist. Ich finde es schon erschreckend, dass ich offenbar ein besseres Näschen für das Umschlagen der Stimmung nach der Anfangseuphorie hatte. :?

So, ja. Ich hab viel geschrieben und kann mir sehr gut vorstellen, dass hier der Eine oder Andere mit dem Kopf schütteln wird. Schön ist das alles nicht, womit wir uns derzeit auseinandersetzen müssen und wie uns von Tag zu Tag mehr vor Augen geführt wird, wie fragil unser Schlaraffenland Europa ist.
bmwtop12 hat geschrieben:Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
So sehr ich mich in der Flüchtlingsfrage auch nach rechts bewege, so bescheuert finde ich diese Geisteshaltung. Aus rein pragmatischen Gründen, weil ich denke, dass eine solche ablehnende Haltung bei Menschen anderer Herkunft Radikalisierungsanreize schafft, wenn sie merken, dass sie nur ihrer Herkunft oder Hautfarbe wegen ausgegrenzt werden. Aber auch, weil gerade die Rekrutierungsarbeit des IS auch bei Europäern gewisse Früchte trägt und man ja mehr als einmal von Konvertiten gehört haben, die sich dem radikalen Islamismus anschließen, obwohl sie Europäer sind. Und darüber hinaus, weil ich generalisierte Angst gegenüber Fremden schlichtweg für dumm halte.

Leider hat es der Terrorismus geschafft, dass der Islam immer stärker als Bedrohung wahrgenommen wird und - noch schlimmer - der Moslem und - noch viel schlimmer - der "arabisch ausschauende Mensch".


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von Sweety-26
#1448393
Erst einmal möchte ich sagen das es beachtlich ist was wir für die Menschen die in unser Land reisen, oder hier nur durch reisen alles machen, ich Persönlich bekomme es fast jeden tag mit, wenn ich hier in Kiel die Frauen Kinder, Männer am Bahnhof sehe, die hier an kommen oder auf die Fähre nach Schweden möchten, und wenn man sie sieht mit dem was sie bei sich haben fragt man sich immer wie lange sie wohl schon unterwegs sind.

Uns geht es gut, und wir vergessen schnell das es auch uns mal anders ging.

Ich habe auch schon was an die Flüchtlinge die hier im Container Dorf auf dem Nordmarksportfeld leben gegeben, Kleidung, einem kleinem Jungen einen Ball.

Hier in Kiel wurde, auch direkt in der Innenstadt am Stena Line Terminal, ein leerstehendes ehemaliges C&A Kaufhaus von der Stadt Beschlagnahmt um den Flüchtlingen welche durch reisen, Unterschlupf zu bieten.

Es gibt zu hauf Probleme die jetzt bewältigt werden müssen, und klar es läuft nicht rund und die Politik hat es nicht im griff.

Aber, ich will mir verdammt auch noch mal eine Kritische Bemerkung bzw Stimme erlauben ohne gleich an den Rechten Rand geschoben zu werden, den ja das ist es, wenn man was sagt wird es gleich da hin geschoben und das kotzt mich an.

Es gibt genug die nicht so denken aber auch kritisch sind, und die werden einfach nicht gehört, weil die Medien einfach zu blöd sind das zu raffen.

Ich frage mich, wer soll das alles bezahlen.

Ich frage mich, wie schnell werden diese Menschen Integriert.

Ich frage mich, wie schnell werden die, welche keine Flüchtlinge sind wieder ab geschoben.

Ich Frage mich, was für Gebäude noch beschlagnahmt werden müssen um den ein dach über den Kopf zu bieten.

Hab ich angst um meine Wohnung, nein, Würde ich ein Flüchtling auf nehmen, nein.

Wird es noch den großen Knall dies bezüglich, seitens der Bürger in Deutschland geben, da gehe ich fest von aus.

Wird Merkel an dem Ganzen schaden nehmen, oder gar Stürzen, ich hoffe es sehr.

Gutmenschen, ich hasse dieses Wort.

Lügenpresse, nicht unbedingt, nur muss man stark zwischen den Zeilen lesen bzw. hören.

2016 wird Spannend, vor allem mit Sicht auf die Wahlen 2017.

Nichts desto trotz sage ich Refugees welcome

http://www.kn-online.de/News/Refugees-welcome
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von Kaffeesachse
#1448401
Die Fehler bei der Integration sind aber auch bei uns bzw. in dem Fall bei den Westdeutschen (weil wir das ja so nicht hatten) zu suchen. Diese Integration ist doch keine Einbahnstraße. Irgendjemand sagte kürzlich in irgendeiner Talkshow, dass damals die Attitüde vorherrschte "Ihr seid ja nur Gastarbeiter, ihr gehört eh nicht zu uns und geht sowieso bald wieder". Und so geht's doch heute gleich weiter. Alle schreien ständig nach Integration und die, die am lautesten schreien, sagen gleichzeitig "Aber mit euch will ich eigentlich nichts zu tun haben". Und genau diese Leute schreien dann wieder, wenn sich logischerweise Ausländerslums und Parallelgesellschaften bilden, weil die Leute gar nicht erst in unsere feine Gesellschaft reingelassen werden. Ein Teufelskreis ...

Und noch mal zur "Angst" auf der Straße: Für mich ist das keine Option, weil gar nicht in die Praxis umzusetzen. Nicht sehr weit weg gibt es auch eine Asylunterkunft (oder zwei?) und diese Leute sind hier auch ständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn ich jetzt hinter jedem was vermuten wollte, müsste ich ja nur noch panisch über die Straße hoppeln. Wie schon gesagt, ich würde irre werden.
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