rosebowl hat geschrieben:Es ist doch immer das Selbe. Hussein, die Taliban, Al Kaida - das waren alles auch mal die Guten, die der Westen hochgerüstet und unterstützt hat. Bis sie unbequem wurden und man andere Gute gegen die jetzt plötzlich Bösen unterstützt hat. Dass man mit solchen Manövern nie Frieden erreichen wird, kapiert keiner.
Ich habe lange Zeit auch so gedacht, also nach dem Motto: "Auf die Weise erreicht man doch keinen Frieden, wieso kapieren die das nicht? Die müssen doch bescheuert sein!"
Mittlerweile kann ich das einfach nicht mehr glauben. Nach 1-2 Beteiligungen an militärischen Auseinandersetzungen, die im Endeffekt alles nur schlimmer machten, konnte man sich das vielleicht noch mit Naivität seitens der politischen Entscheider erklären.
Aber nach 14 Jahren, in denen jedes einzelne militärische Eingreifen die Lage in den betreffenden Ländern im Endeffekt nur noch viel schlimmer gemacht hat, muss man meiner Meinung nach davon ausgehen:
Den politischen Entscheidern ist das durchaus bewusst; sie nehmen es in Wahrheit vielmehr einfach in Kauf, weil sie andere Motive sehen, die sie für wichtiger halten.
Mich persönlich kotzt übrigens besonders an, dass wir mit dem Einsatz in Syrien komplett auf das Völkerrecht scheissen, das aber in den Medien so gut wie gar nicht thematisiert, bzw. hinter irgendwelchen Euphemismen wie "verfassungsrechtliche Bedenken" versteckt wird.
Die Russen werden uns (zurecht!) dafür auslachen, falls wir beim Thema der Annektierung der Krim nochmal irgendwas von "Völkerrecht" schwafeln sollten...
p.s.: Wie wäre es eigentlich mit einem eigenen "Syrien"-Thread? Ich finde, spätestens jetzt ist das Thema wichtig genug, dass man ihm einen eigenen Thread widmen sollte.