Stefted, du formulierst im Grunde den Punkt, auf den ich hinauswill. Es geht eben nicht darum, allen zu sagen, dass die Frage schwer war oder ist. Ich sträube mich aber dagegen, einfach zu sagen, dass die Frage zu leicht war. Weil genau dann dieses Besserwissen auf dem Sofa mitschmeckt, dass wir uns alle selbst niemals unterstellen wollen.
Wenn ich sehe, dass fast alle hier in diesem Thread meinen, dass die Frage leicht oder zu leicht war - aus verschiedenen Gründen, die alle scher ihre gewisse Richtigkeit haben - und abgesehen davon, dass man gerne unterschlägt, dass die Situation im Studio eine andere ist -, bleibt es dabei, dass alle ein
subjektives Empfinden haben. Aber: Man sagt in der Folge nicht nur, dass die Frage zu leicht war, sondern sagt auch gleich, dass RTL daran schuld ist. Aus der subjektiven Empfindung, aus einem Gefühl heraus, wird plötzlich eine
Tatsache.
Genau das verwundert mich - und nicht nur diesmal. Wie kann es sein, dass so viele Menschen meinen, eine Frage sei zu leicht, obwohl sie keinerlei objektive Kritierien angeben können, wie sie darauf kommen - gleichzeitig aber bestreiten, dass ihre Einordnung nur subjektiv ist? Diese Empfindung muss man doch an entsprechenden Kategorien festmachen können. Insofern geht der Vorwurf an die Fragenredaktion, die Frage wäre zu leicht, ziemlich fehl, weil niemand von uns wirklich beurteilen kann, wie schwer am Ende für denjenigen, der die Frage lösen soll, sie auch ist.
Die Frage ist: Wenn so viele Menschen auf einmal meinen, dass diese Frage zu leicht sei, ist dann die Antwort, dass man Fragen finden muss, auf die weniger Menschen einen Lösungsweg haben? Dass man Fragen finden muss, die spezifischere Fachbegriffe abfragen? Und wenn also alle der Meinung sind, dass die Frage zu leicht war - muss dann nicht jeder einzelne auch sagen können, wie schwer eine Frage sein muss, um als Millionenfrage zu dienen?
stefted hat geschrieben:In dieser Hinsicht wäre es natürlich auch einmal interessant, zu wissen, wie genau die Zuteilung der Fragen zu den unterschiedlichen Gewinnstufen innerhalb der Redaktion erfolgt, ob da beispielweise Fragen (gerade im oberen Bereich) auch einfach einmal "ausprobiert" werden, um zu testen, wie einfach oder schwer sie relativ gesehen sind.
Das wäre durchaus interessant, nur stellt sich die Frage, wie man das wiederum objektiv bewerten will. Jemand kann wissen, was das D in D-Zug heisst, weil er es mal gehört hat. Weil er geraten hat. Weil er Bahnfahrer ist. Weil es ihm durch Ausschluss irgendwie sinnvoll erscheint usw. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass jemand etwas weiß, genauso wie es nicht selbstverständlich ist, davon auszugehen, dass man die 300 Euro Frage beantworten müssen könnte.
Wobei: Die Fragen werden ja von einer externen Fragenredaktion erstellt und eingeordnet. In der Redaktion erstellt man nur noch für eine Sendung einen gewissen Fragenpool, der dann ausgespielt wird. Insofern glaube ich, dass die Frage nach der Schwierigkeit einer Frage für die Redaktion im Nachhinein kein wirkliches Kriterium ist, weil es eben kaum etwas gibt, an dem man diese Schwierigkeit festmachen kann.