Eagle Eye - Außer Kontrolle
Du gehst Einkaufen, du telefonierst, egal was du machst, eine größere Macht weiß, was du für Vorlieben hast und was du nicht magst. Eine schreckliche Vorstellung, die immer realer wird. „Eagle Eye“ zeigt uns deutlich, das wir auf der Hut sein müssen, wenn auch auf übertrieben Art und Weise.
D.J. Caruso und Shia LaBeouf kennen sich schon seit „Disturbia“, und schon dort wart die Zusammenarbeit sehr sehenswert. Diesmal ist alles actionreicher, D.J. Caruso inszenierte den Film mit sehr viel Tempo und viel Spannung, keine Sekunde ist langatmig. Das Drehbuch ist zwar gut und zeigt uns die Cyber-Welt etwas genauer, nur der Film wirkt zu sehr überzogen und viel Tiefe ist auch nicht drin, obwohl da genug Möglichkeiten vorhanden waren.
Shia LaBeouf verkörpert Jerry Shaw, der in einer Bruchbude liegt und einen schlechten Job hat. Mit seiner Familie hat er auch keinen engen Kontakt, denn er fühlt sich wie ein Fremder, denn seine Eltern haben nur seinen Zwillingsbruder Ethan Shaw bewundert, der Karriere machte. Aber als sein Bruder stirbt, wird sein Leben auf den Kopf gestellt und er muss Mut beweisen und über sich hinauswachsen. Shia LaBeouf ist einer der jungen Schauspieler, die es weit bringen werden, da bin ich mir sicher. Im Actiongenre kennt er sich jetzt bestens aus und füllt seine Rolle voll aus, dabei verleiht er seiner Figur im Laufe des Films immer mehr Menschlichkeit. Michelle Monaghan spielt die Mutter Rachel, die alleine mit ihrem Sohn wohnt und sich durch das Leben kämpft. Auch sie muss um ihr Leben kämpfen und tut alles dafür. Sie macht ihre Sache ziemlich gut, und sie schafft es das ihre Beziehung zu Jerry nicht zu sehr romantisch wird. Rosario Dawson mimt die toughe Zoe Perez, die sich Respekt in ihrem Beruf verschaffen muss. Rosario bleibt unter ihren Möglichkeiten, aber sie macht ihren Job ganz solide. Für gute Momente sorgt Billy Bob Thornton als ehrgeizigen Agenten, der mit seiner Erfahrung für viele Lacher sorgt.
Das Thema in „Eagle Eye“ ist topaktuell und ziemlich komplex, Datenschutz und Datenspeicherung wird heiß diskutiert hier in Deutschland. Die Einführung ist ziemlich gut, alle Charaktere werden vorgestellt und deren Leben, erst danach beginnt der Streifen temporeich zu werden. Das Publikum ist ahnungslos, man frägt sich wer die Stimme sein könnte, alles ist sehr geheimnisvoll. Der Zuschauer weiß nur, das die Stimme große Macht hat, denn was sie alles tut um den beiden ihren Weg so leicht wie möglich zu machen ist verblüffend, sie kann die Ampeln umstellen und fast alles was Signale empfangen/senden kann. Der große Schwachpunkt an „Eagle Eye“ ist aber das die Inszenierung zwar spektakulär ist, aber auch sehr übertrieben. Das die Menschen verfolgt werden ist klar, aber in so einem großen Umfang ist schwer vorstellbar, vielleicht in paar Jahren oder so. Die Actionszenen sind aber klasse fotografiert. Der Film lässt einen Nachdenken, wer Facebook und so weiter hat, der sollte schleunigst aufhören Privates zu posten. Dank den Schauspielern und der ganz guten Umsetzung ein toller Film.
7,5/10