- So 25. Sep 2011, 15:33
#1023661
Boahh, laaangweilig.
Was für ein schwacher und konfuser Staffelauftakt. Mit dem ganzen Peter ist weg Kram stellen sich mir tausend Fragen, aber statt da näher drauf einzugehen wird ein total austauschbarer case of the week abgespult, der sich nur durch die schlapp präsentierte human shapeshifter Auflösung von einem Dutzend schon gesehener Fälle unterscheidet. Und währenddessen drischt man endlos mit Zaunpfählen auf mich ein. Schon diese platte Dialogzeile als Walter den Verlobungsring sieht hat mich die Augen rollen lassen und dann ging es mit hole in your life und anderem noch alle paar Minuten weiter und weiter. Schrecklich flach geschrieben. Und das schlimme ist, dass mich das alles überhaupt nicht kratzt, denn mal ehrlich: wer hat auch nur den geringsten Zweifel daran, dass Peter zurückkommt und man die alte Zeitlinie wieder in irgendeiner Art herstellt. Das wird am Ende sogar noch eine viel fruchtlosere Verzögerungsluftblase als der over there arc der letzten Staffel. Nur dass man diesmal gleich die ganze Serienhistory durcheinanderbringt und mich bislang absolut nicht überzeugt hat wie das alles funktionieren soll. Peter hat beide Walters so gravierend beeinflusst, dass sie ohne seine Existenz unmöglich an einem auch nur ähnlichen Punkt in der Geschichte sein können. Selbst wenn man davon ausgeht, dass es bis zu Peters Entführung alles gleich war und unser Walter ihn nur einfach nicht heilen konnte, gibt es noch so viele Stellen wo dann etliches nicht passt. Dass man Walter einfach ohne ihn aus der Heilanstalt geholt hat passt für mich nicht. Warum ist er dann überhaupt dort gelandet? Schon der ganze Werdegang seiner Frau müsste sich mitverändert haben. Die Schuldgefühle Peter zu belügen, die schließlich indirekt zu ihrem Tod geführt haben, Walters Zusammenbruch darüber, die Ausrichtung seiner Arbeit, seine Beziehung zu Bell, seine Ansicht über die Vertretbarkeit von Dimensionsreisen... all das wäre fundamental anders verlaufen. Bisher hat man ja nichtmal beantwortet wie ohne Peter überhaupt beide Universen zusammengeführt wurden? Sind die Pläne für die Maschine jetzt plötzlich ganz andere? Enthalten sie nicht mehr Peter als ihr Zentrum? Musste kein Mensch eingespannt werden oder wenn es nicht Peter war, wer dann? Auch der ganze over there arc müsste doch anders Verlaufen sein. Schließlich ist Bolivia ja erst durch Peter aufgeflogen.
Da tut sich so ein gewaltiges Minenfeld an möglichen Logiklöchern auf, dass man eigentlich eine ganze Staffel damit verbringen müsste die mit Erklärungen für zurückliegende Ereignisse aufzufüllen. Aber darauf hab ich eigentlich gar keinen Bock, weil wie gesagt: Peter wird ja eh wiederkommen. Ne, diese ganze Peter aus der Zeitlinie Löschen Sache ist eine furchtbar schlechte Idee der Autoren, aus der nur ein sehr geringer payoff zu erwarten ist, während sich dafür aber die Storyprobleme endlos auftürmen.
Und dass man sich im Staffelauftakt dann lieber ganz vorrangig mit einer Nebenrolle und einem case of the week beschäftigt, deutet für mich ja schon wieder an, dass man den roten Faden wohl erneut genauso endlos strecken wird wie in Staffel 3. So enttäuschend, wie wenig Fringe aus dem interessanten Szenario und den guten Charakteren macht.
Und auch die Observer reissen inzwischen einfach nichts mehr raus. Die türmen doch auch nur kryptisches blablub auf, bleiben in ihren Motivationen weitgehend unergründlich und dann soll ich auch noch irgendwie ein Umdenken nachvollziehen können, wenn einer plötzlich... ja was eigentlich hat? Einen sentimentalen Moment? Skrupel? Aber vor was denn genau und warum gerade jetzt?
Langweiliger Fall, total gekünstelt doppeldeutige Dialoge und ein irritierendes Umschreiben der Charaktere und ihrer backstories mit bislang völlig unzureichender Erklärung für die minütlich größer und mehr werdenden Fragezeichen stoßen mich völlig davon ab, irgendwo in die Handlung und Atmosphäre eintauchen zu können.
3/10
"And in that moment, I swear we were infinite."