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von Theologe
#1071974
str1keteam hat geschrieben: Das war ja schonmal ein guter Einstieg...was steht denn noch auf der Karte? :wink:
In der Vorratskammer habe ich:
- A Bittersweet Life
- Confession Of Pain
- Brotherhood Of War
- Konfuzius
- Outrage
- 13 Assassins
- Three Kingdoms
- Shinjuku Incident
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von Aries
#1072016
Das fünfte Element

Für mich Luc Bessons bestes Werk. Ein Genreklassiker.

Wo soll ich nur anfangen...
Der Film wird nicht alt, er ist auch beim 20. Mal sehen lustig und spannend, die Action geht verdammt ab, das Jingle des 5. Elements (das "uuua") einmalig und unvergesslich, die Kostüme grandios, die Szenerie bekloppt, die CGI cool, die Sprüche sitzen, die Gags zünden, die Story ist raffiniert, Milla spielt ihre beste Rolle, Gary Oldman einer der geilsten Film Fieslinge ever, der Höhepunkt des Films am Ende (das Streichholz) eine der pfiffigsten Szenen der Sci-Fi Geschichte.

Das wäre so ein Film, den ich sehr gerne digital remastered noch einmal im Kino sehen würde. Ich liebe Das fünfte Element und er wird für mich immer einer der besten Filme des Sci-Fi Genres bleiben.

Nur schade, dass Luc Besson danach nicht mehr an diese Klasse (und auch die von Leon) herangekommen ist. :(

10/10
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von Theologe
#1072029
Aries hat geschrieben:der Höhepunkt des Films am Ende (das Streichholz) eine der pfiffigsten Szenen der Sci-Fi Geschichte.
Die beste Szene des Films ist und bleibt "Multi-Pass".
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von phreeak
#1072051
Tower Heist

Überraschend gut gewesen mit tollem Cast. Komm zwar nicht an andere heist Filme ran, aber dennoch sehr unterhaltsam.

7/10
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von Fyad
#1072076
Drive
Ich war da schon gestern drin und bin glaube ich immer noch nicht im Stande, eine Rezension zu schreiben. Die plötzlich exzessive Gewalt lenkt einen dermaßen von der Story ab, dass ich noch nicht weiß, was ich dem Film geben will.


Love Actually
Arrw. *dahinschmelz*
Mindestens 8 Happy Ends in einem Film! Stellenweise gelitet er zwar arg ins Kitschige ab, aber insgesamt gesehen ich der Film einfach nur süß.
8/10
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von phreeak
#1072084
Fright Night (2011)

war richtig gut und dank David Tennat auch witzig ... gutes remake, wobei ich das Original schon sicherlich 10 Jahre nicht mehr gesehen habe und mich kaum dran erinnere..

7/10
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von Doug Heffernan
#1072120
phreeak hat geschrieben:Fright Night (2011)

war richtig gut und dank David Tennat auch witzig ... gutes remake, wobei ich das Original schon sicherlich 10 Jahre nicht mehr gesehen habe und mich kaum dran erinnere..

7/10
Jo, ich fand es auch gelungen. Das Original habe ich erst vor kurzem gesehen und könnte jetzt nicht sagen, welcher besser ist. :D
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von Aries
#1072127
Theologe hat geschrieben:
Aries hat geschrieben:der Höhepunkt des Films am Ende (das Streichholz) eine der pfiffigsten Szenen der Sci-Fi Geschichte.
Die beste Szene des Films ist und bleibt "Multi-Pass".
Da sind es schon zwei legendäre Szenen. "Mächtiger Bada Bumm!" - 3.
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von Theologe
#1072156
Asia-Wochen

Brotherhood Of War
Starkes Kriegsdrama über zwei Brüder im koreanischen Bruderkrieg. Der ältere der beiden landet beim Versuch seinen kleinen Bruder vor der Zwangseinziehung zu retten, selbst in der Armee. Danach setzt er alles daran, dass sein kleiner Bruder vorzeitig entlassen wird und der beste Weg dafür ist eine Ehrenmedaille.
Der große Bruder meldet sich für jedes Himmelfahrtskommando und mausert sich schnell zum Kriegshelden, verliert dabei aber seine Menschlichkeit und entwickelt sich zur seelenlosen Killermaschine, so dass er sich immer mehr von seinem kleinen Bruder entfremdet.
Die Gefechtsszenen sind äußert blutig, rau und schonungslos geraten. In der Inszenierung muss man sich da nicht hinter hinter teuren US-Produktionen verstecken. Im Gegenteil, die eine oder andere stellt man sowohl visuell als auch inhaltlich in den Schatten. Dem Film gelingt es sehr gut die Sinnlosigkeit des Krieges darzustellen. Das Ende ist nicht unbedingt realistisch und sehr pathetisch geraten. Aber da hier die Beziehung der Brüder im Mittelpunkt steht, passt das auch zum Rest des Films.
7,5/10
von Einzelkind
#1072165
Theologe hat geschrieben:Brotherhood Of War
Ich fand den Film so unglaublich schrecklich. Die Koreaner sind zwar Fans von Melodramen, aber drei Stunden davon gemischt mit einem, meiner Meinung nach, dezent rassistischen Unterton und einem Hans Zimmer-Score von ca. 1996...näh.
Der jüngere Bruder spielt auch in Mother von Bong Joon-ho mit, welcher wiederum absolut fantastisch war. A Bittersweet Life ist auch klasse, aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass der Großteil südkoreanischer Produktionen im Hollywood der 90er feststeckt.
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von Theologe
#1072170
Einzelkind hat geschrieben:gemischt mit einem, meiner Meinung nach, dezent rassistischen Unterton
Wer ist denn da wem gegenüber rassistisch? Der Film ist doch von Koreanern, mit Koreanern und über Koreaner.
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von str1keteam
#1072171
Theologe hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben: Das war ja schonmal ein guter Einstieg...was steht denn noch auf der Karte? :wink:
In der Vorratskammer habe ich:
- A Bittersweet Life
- Confession Of Pain
- Brotherhood Of War
- Konfuzius
- Outrage
- 13 Assassins
- Three Kingdoms
- Shinjuku Incident
Davon kenne ich bisher selbst nur 3. Bittersweet Life, Taegukgi (oder Brotherhood of War) und 13 Assassins. Takeshis letztes Gangsterdrama, Three Kingdoms und Confession of Pain muss ich aber unbedingt irgendwann nachholen. Du solltest I Saw the Devil noch draufsetzen, wenn du ihn noch nicht gesehen hast. Den gibt es doch mittlerweile auch auf Deutsch. :wink:

Bei 13 Assassins sei gewarnt, dass in der internationalen Fassung ein Subplot so zusammengeschnitten wurde, dass ein vermeintliches Plothole um einen Charakter entsteht. Kann ich nicht näher drauf eingehen, ohne zu spoilern.

Meine Meinung zum Film:
..
Bei einer Samurai-Schlachtenplatte von Takashi Miike hatte ich keinen klassischen Samuraifilm der alten Schule erwartet. Klar blitzt stellenweise sein absurder Humor auf, aber wir reden hier von dem Irren, der um die Jahrtausendwende mit Audition, Visitor Q, Dead or Alive oder natürlich Ichi - The Killer einen berüchtigen Sicko nach dem anderen ablieferte und dessen Masters of Horror-Episode als einzige nicht im US-Pay TV ausgestrahlt werden durfte. Mir schwebte also eher etwas westlich-comichaftes in Richtung Kill Bill vor Augen. Voller verrückter Einfälle und überspitzter Gewalt. 13 Assassins ist zwar ein üppiges "All Samurai you can Kill"-Buffet, aber Miike hält sich hier soweit zurück, dass er sogar auf Blutfontänen verzichtet und Köpfe außerhalb des Kameraauges von ihren Besitzern trennen lässt. Tatsächlich eine Hommage an Kurosawas "Die sieben Samurai". Ein Samuraifilm für Samurai-Fans und nicht für Tarantino-Fans.

"Schlimmer" noch, Miike lässt sich 1 1/2 Stunden Zeit für die Exposition und rutscht dann direkt in den Showdown. Wobei dieser Aufbau für mich aus anderen Gründen sogar ernsthaft den größten Schwachpunkt des Films darstellt. Die Handlung hat keinen Mittelteil und damit auch keinen vernünftigen Spannungsaufbau. 1 zusätzliche Stunde Laufzeit, in der man vielleicht eine erste fehlgeschlagene Attacke zeigt und den 13 Assassinen durch Training, Vorbereitung und Gespräche mehr Profil verleiht (ich konnte im Endkampf ehrlich gesagt nur die Hälfte mit Sicherheit den Guten zuordnen und auseinanderhalten), hätte 13 Assassins auch für mich vom guten Genrevertreter zum kleinen Meisterwerk werden lassen können, als das er von so vielen Fans und Kritikern gefeiert wird. So ist er nicht größer als die Summe seiner glücklicherweise immer noch zahlreich vorhandenen Vorzüge.

Kürzen wäre hingegen Gift gewesen, denn es ist für das Verständnis des Konflikts unverzichtbar, dass dem Zuschauer klar wird, wie schwer es für den Anführer unserer selbstmörderisch veranlagten Recken gewesen sein muss, sich gegen Tradition und den Samurai-Code zu entscheiden und im Sinne des Volkes zu handeln, anstatt wie sein Gegenspieler blind und besseren Wissens der Obrigkeit zu folgen. Die außergewöhnliche Unmenschlichkeit und Willkür des Shogun-Anwärters musste demnach ausführlich verdeutlich werden. 7,5-8/10



Taegukgi würde ich von der Note auch etwas besser bewerten (8,5/10), aber inhaltlich sehe ich das sehr ähnlich. Das extreme Pathos zum Ende und die etwas überzogene Entwicklung des Bruders haben mich in der Erstsichtung noch gestört, aber beim zweiten Sehen hatte ich meinen Frieden damit geschlossen und dann gabs nicht mehr viel zu meckern. Ich will nicht sagen, dass er besser als James Ryan ist (dem er in der Heftigkeit und Inszenierung der Kampfszenen ähnelt), aber er hat mich zumindest emotional mehr gepackt.
Einzelkind hat geschrieben:Der jüngere Bruder spielt auch in Mother von Bong Joon-ho mit, welcher wiederum absolut fantastisch war.
Er spielt übrigens auch die Hauptrolle im vorher erwähnten The Man From Nowhere.

insgesamt habe ich das Gefühl, dass der Großteil südkoreanischer Produktionen im Hollywood der 90er feststeckt.
Dann guckst du die falschen südkoreanischen Produktionen oder Produktionen aus den 90-ern. Das eine John Woo Hommage wie Bittersweet Life in die 80-er/90-er Richtung geht, ist ja Sinn der Sache und Teil der Stärke. :wink:

Südkorea beherrscht meines Erachtens besser als alle Filmnationen (wobei sich Frankreich und GB gemacht haben) außerhalb der USA fast alle Seiten hervorragend. Von unterhaltsamem Hollywood-Pomp (kann originell sein wie The Host oder The Good, The Bad, The Weird, aber unter den Big Budget Popcorn-Streifen gibt es wirklich einiges, das sich an Bruckheimer Action der 90-er orientiert) und Bigger than Live-Liebesdramödien bis zu richtungsweisenden Thrillern und leisen Arthouse-Dramen.
von Einzelkind
#1072183
Wenn ich vorher sage, dass ich A Bittersweet Life klasse fand, werde ich wohl nicht den Film meinen, wenn ich davon spreche, dass ein Großteil der Produktionen in den 90ern festhängen (bei Kim Ji-woon sind in letzter Zeit ja alle Filme mal mehr mal weniger Hommage an Filme oder Genres vergangener Tage. Bei A Bittersweet Life sind die Taxi Driver- und Raging Bull-Anspielungen ja auch kaum zu übersehen. Genauso wirkt I Saw The Devil wie ein Mix aus den üblichen Rachethrillern Südkoreas und 90er Crime-Thrillern wie Se7en. Schießt leider etwas über das Ziel hinaus, wie ich finde.)
Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die südkoreanische Filmindustrie sehr stark national geprägt ist. Da werden eben viele Konzepte, die schon in Hollywood erfolgreich waren, nochmal als südkoreanische Version verwurstet (siehe Brotherhood). Für einen recht kleinen Output ist der Standard, vor allem was die Inszenierung angeht, wirklich erstaunlich hoch, aber die erfolgreichsten Filme sind ohne Zweifel meistens Neuverwertungen erfolgreicher Hollywood-Stoffe aus den 90ern (drehen sich natürlich so gut wie immer um den Nord/Süd-Konflikt). Regisseure wie Park Chan-wook oder Kim-ki Duk kann man wohl kaum als Repräsentanten für den südkoreanischen Filmmarkt hernehmen. Und die Rachthriller sind meiner Meinung nach inzwischen auch einfach ausgelutscht.
Da tut sich, was vielversprechende Entwicklungen angeht, in Japan in den letzten Jahren weitaus mehr.
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von str1keteam
#1072209
Einzelkind hat geschrieben: Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die südkoreanische Filmindustrie sehr stark national geprägt ist.
Wie meinst du das? Das südkoreanische Kino ist nicht nur von der Erzählweise und Inszenierung stärker als alle anderen asiatischen Länder vom US-Kino geprägt. Die großen US-Filme spielen dort auch trotz nationaler Quote mittlerweile wieder eine genau so große Rolle wie in jedem anderen Land. Die 10 erfolgreichsten 2011 teilen sich z.B. 5/5 auf US und inländische Produktionen.
Da werden eben viele Konzepte, die schon in Hollywood erfolgreich waren, nochmal als südkoreanische Version verwurstet (siehe Brotherhood).
Taegukgi hat wie gesagt Ähnlichkeiten mit James Ryan, aber das ist nun wirklich keine Version irgendeines US-Films. Kriegsfilme gab es auch dort schon immer und ein gutes Kriegsepos hat nunmal gewisse Dinge, die universell sind. Egal aus welcher Landessicht erzählt wird.
Für einen recht kleinen Output ist der Standard, vor allem was die Inszenierung angeht, wirklich erstaunlich hoch, aber die erfolgreichsten Filme sind ohne Zweifel meistens Neuverwertungen erfolgreicher Hollywood-Stoffe aus den 90ern (drehen sich natürlich so gut wie immer um den Nord/Süd-Konflikt).
Zum Bleistift...?
Außer Shiri, der klar in Richtung The Rock geht, fallen mir nicht viele große südkoreanische Filme ein, die erfolgreiche Hollywood-Stoffe der 90-er kopieren.
JSA, My Sassy Girl, Friend, Welcome to Dongmakgol, Harmony, Chaser, "The Good, The Bad, The Weird", Memories of Murder, King and the Clown, Oldboy, Taegukgi, Silmido, The Host oder der unsägliche D-War...davon haben viele verschiedenste US-Einflüsse, aber erstens kann man auch bei so gut wie jedem US-Film Elemente früherer Werke finden (US-Remakes von Filmen wie Tale of Two Sisters, Sassy Girl, Il Mare oder bald Oldboy seien nicht mal erwähnt) und zweitens wäre Taegukgi der einzige, dem ich überhaupt einen 90-er Einfluss zuschreiben würde. Die anderen gehen eher aufs 70-er Kino zurück...was nie schlecht sein kann. :wink:

Ich muss aber dazu sagen, dass ich mir seit ein paar Jahren die durchschnittlich besprochenen 08/15 Popcornfilme (wie Typhoon oder Tidal Wave) und die meisten Historien-Epen schenke und mich auf die Perlen konzentriere. Durch meinen erhöhten Serienkonsum schaffe ich es heute leider ohnehin schon nicht mehr beim Kino (allgemein und beim asiatischen im Besonderen) auch nur alle der wichtigsten Filme eines Jahres zu sehen.
Regisseure wie Park Chan-wook oder Kim-ki Duk kann man wohl kaum als Repräsentanten für den südkoreanischen Filmmarkt hernehmen.
Wieso nicht? Das wäre ja so als würdest du dem US-Kino Tarantino, Fincher und Aronofsky streitig machen.
Die Filme von Park, Bong Joon-ho (Mother, Host, Memories of Murder) oder Kim Ji-woon sind zudem dort fast alle Kassenerfolge. Selbst Kim Ki-duk hat mit Filmen wie "Frühling, Sommer, Herbst, Winter... und Frühling" nicht nur auf internationalen Festivals sondern auch an den heimischen Kinokassen Erfolge gefeiert. Man from Nowhere war dort vor Inception der erfolgreichste Film 2010.

Da tut sich, was vielversprechende Entwicklungen angeht, in Japan in den letzten Jahren weitaus mehr.
Aus Japan kommt natürlich auch viel Gutes, aber der Markt ist schon sehr auf wenige Genres festgefahren und komischerweise sehen dort selbst viele der größeren Produktionen potthässlich und billig aus (wenn ich da nur an die furchtbaren Death Note und Gantz Realverfilmungen denke).

Bedrohlich für Korea sehe ich höchstens, dass 3 ihrer größten Regiestars an ihren US-Debüts arbeiten. Park an Stoker, Kim Ji-woon an Arnies Comebackfilm Last Stand und Bong Joon-ho an Snow Piercer(der zählt zwar auf dem Papier als koreanische Produktion, aber wird englischsprachig gedreht und hat Chris Evans, John Hurt und Tilda Swinton in den Hauptrollen).
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von RickyFitts
#1072228
Midnight in Paris

Der erste Film seit langem, den ich fast abgebrochen habe. Nach 50 Minuten war ich allerdings so entnervt, dass ich etliche Passagen vorgespult habe. Was lief schief? So ziemlich alles. Vorangig aber erschreckend oberflächliche Charaktere, mieserables pacing und keine Sekunde zündender Humor. Alles ist ins so entsetzlich Offensichtliche überzogen, dass es mich nur gelangweilt hat. Nach zwei Szenen ist klar, dass Owen Wilson und seine Verlobte nicht zueinander passen, dass sie enervierend bossy ist und er ein verträumter Schlappschwanz, der sich rumschubsen lässt. Die Time-Warp Sequenzen, in denen er in das 20er Jahre Paris katapultiert wird und historischen Berühmtheiten aus Kunst und Literatur begegnet sind ein einziges Klischee einer nie endenden bohemian-party mit Champagner, Schnaps und Smokings. Berühmtheiten wie Hemmingway, Fitzgerald oder Picasso werden holzschnittartig zu Pappaufstellern ihrer selbst runtertypisiert, die flache Lebenslektionen predigen. Nur bleibt davon nie viel hängen, denn Wilsons Charakter Gil entwickelt sich so gut wie gar nicht weiter und gibt mir bis zum entsetzlich vorhersehbaren Schluss keinen Identifikationsraum. Auch schauspielerisch gibt der Film nicht viel her, weil die Figuren sich keine Minute am Stück mal natürlich verhalten können. Gil stolpert nur mit weit aufgerissenen Augen von Begegnung zu Begegnung und stammelt Ehrfurcht vor sich hin, den Ton der Künstlerprominenz mag Allen ja noch ganz gut getroffen haben, doch scheinen sie kein Eigenleben zu besitzen. Alle feiern nur, niemand scheint zu arbeiten, niemand etwas besseres zu tun zu haben, als sich mit Gil abzugeben oder mal eben sein Buch zu lesen. Die Verlobte und ihre Eltern sind auch nur Stereotype wie ich sie schon dutzende Male gesehen habe und Gil selbst kann am wenigsten überzeugen. Seine Rolle strapaziert alle suspension of disbelieve total. Nicht einen Moment zweifelt er ernsthaft daran, dass er wirklich im Paris der 20er war und mit diesen Leuten gesprochen hat, statt schnell mal einen Neurologen aufzusuchen.
Besonders fehlt es aber einfach an Charme und zündendem Witz. Selbst die Musik war nervig und Paris wurde auch wieder nur auf die Postkartenmotive reduziert.
Der Film war einfach entsetzlich langweilig.
2/10
von Rafa
#1072281
Wall Street
Eurokrise, Griechenland ist pleite, ebenso Italien, Spanien und viele andere Staaten. Dieser Film passt zur jetzigen Situation, dank solchen Leuten wie Gordon Gekko ist die Welt in solch einer Situation. Heißt aber nicht, das der Streifen von Oliver Stone schlecht ist, im Gegenteil, “Wall Street” ist ein klasse Werk von Stone, vielleicht sogar sein bester.

Nach “Platoon” haut Oliver Stone ein weiteres Meisterwerk raus, “Wall Street” wartet mit einer spannenden Inszenierung auf, die Atmosphäre stimmt auch. Dabei stimmt auch das Tempo und es wird fast nie langweilig. Das Drehbuch ist clever geschrieben, die Hauptfigur Gekko gehört zu den polarisierndsten Figuren der Filmgeschichte, die Drehbuchautoren Weiser und auch Stone haben ihm denkwürdige Zitate verpasst. Die Kritik ist auch deutlich zu spüren.

Michael Douglas spielt Gordon Gekko, ein hohes Tier in der Wall Street. Jeden Tag werden ihm 1000 Ideen präsentiert, er sucht sich eine aus, denn er will nur eins: Geld, egal wie. Dabei sind ihm die Konsequenzen seiner Handlungen vollkommen egal, Hauptsache er macht Gewinn, denn er hasst Verluste. Michael Douglas spielt hier einfach klasse, die zurückgekämmten Haare und sein böses Lachen, alles passt einfach, wahrscheinlich die beste Leistung seiner Karriere. Eigentlich muss man ihn hassen, aber man hegt auch Sympathie für ihn, das verdankt man auch der Darstellung von Douglas. Charlie Sheen ist Bud Fox, ein Börsenmakler, der das ganz große Geld will, denn er hat es satt kleine Gewinne zu machen. Eines Tages trifft er Gekko, mit dem er eine geschäftliche Beziehung aufbaut und so langsam Karriere macht. Doch er hat die Rechnung ohne Gekko gemacht. Sheen leistet hier gute Arbeit, kann seiner Rolle aber nicht gerecht werden, da wäre ein Tom Cruise sicherlich besser gewesen. Daryl Hannah war wirklich eine schwache Besetzung, sie hat überhaupt keine Präsenz gehabt.

“Wall Street” liefert einen tollen Blick in das Börsenleben. Die Skrupellosigkeit und die Geldgier werden hier im Film wirklich toll dargestellt. Nachdem Film hab ich mich gefrag: Ist jeder an der Wall Street so wie Gekko? Der Film steckt an, man will auch an der Börse arbeiten, diesen Effekt verdankt man auch Gekko. Seine Rede zur Gier ist grandios, und weil man ihn auch bisschen mag, will man so werden wie Gekko. Dabei ist der Film auch sehr intelligent geschrieben, alles ist gut durchdacht, alle Wirtschaftsaktionen sind nachvollziehbar. Man sieht einfach das die Macher gut recherchiert haben. Die Kritik am Kapitalismus wird konsequent durchgezogen und kommt an. Das Ende ist vorhersehbar, doch der Weg bis dahin ist klasse. Stone lieferte mit “Wall Street” einen brisanten Film ab, der nicht an seiner Klasse und Aktualität verloren hat.
9/10
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von acid
#1072290
Tom Cruise wäre mir jetzt nicht als Erster für Charlie Sheens Rolle eingefallen. Aber ich fand Sheen im ersten Teil gar nicht so schlecht. Im sonst guten zweiten Teil hat er einen absolut dämlichen Kurzauftritt.

Ich schau gerade Der Pianist auf 3Sat endlich mal von Beginn an. Einige Schauspieler aus der zweiten Reihe agieren zwar etwas hölzern, aber der Oscar für Adrian Brody ist absolut nachvollziehbar. Ein wirklich schonungsloser, sehenswerter Film. 08/10
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von Doug Heffernan
#1072297
Die drei Musketiere (2011)

In 3D macht der Film sicher noch mehr Spaß, aber auch in 2D war er unterhaltsam. Trotzdem zu kurzweilig und oberflächlich doof. Sogar Til Schweiger hat eine kleine Rolle abbekommen.. :lol: 5/10
von Stefan
#1072302
Doug Heffernan hat geschrieben: Trotzdem zu kurzweilig und oberflächlich doof
Nach der letzten Luftschiff-Armada-Szene haben wir den halben Kinosaal weggelacht.. wir konnten uns glaub ich für 10 Minuten nicht mehr einbekommen, weil das ganze Ende so unglaublich lächerlich war (gewollt oder doch ne kleine Spur ungewollt sei mal dahin gestellt) .. :lol: :lol:
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von Bobby
#1072305
Surrogates

Recht enttäuschender SciFi-Film mit einer interessanten Idee, die vollkommen ungenutzt bleibt. Aus der ganzen Problematik um ein zweites Cyberleben als Roboter hätte man so viel machen können. Leider bot der Film aber nur einen unspektakulären Mordfall, ein 2-3 solide Actionszenen und ein unbefriedigendes Ende. Kann man sich anschauen, doch etwas Neues wird einem in dem Film nicht geboten.

Ganz schlimm: Boris Kodjoe synchronisiert sich selbst. :?

6/10
Stefan hat geschrieben:
Doug Heffernan hat geschrieben: Trotzdem zu kurzweilig und oberflächlich doof
Nach der letzten Luftschiff-Armada-Szene haben wir den halben Kinosaal weggelacht.. wir konnten uns glaub ich für 10 Minuten nicht mehr einbekommen, weil das ganze Ende so unglaublich lächerlich war (gewollt oder doch ne kleine Spur ungewollt sei mal dahin gestellt) .. :lol: :lol:
Ich glaube, den Film werd ich mir nie antun können. Da fand ich schon die Trailer so unglaublich albern und dämlich. :|
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von Aries
#1072308
Bobby hat geschrieben:Surrogates
[....]
Ganz schlimm: Boris Kodjoe synchronisiert sich selbst. :?

6/10
Der Schwarze? Ja, die Stimme war merkwürdig.

Ansonsten fand ich ihn nicht ganz so enttäuschend. Es ist ein grundsolider SciFi Film mit toller Grundlage und einem schönen Katz-und-Maus Spiel Rahmen.
Ich stimme dir aber grundsätzlich zu. Man hätte einfach noch 10 Minuten für Technik, Problematik und vor allem Charakterentwicklung einbauen müssen, um den Film von "okay" nach "gut" zu verbessern. Es wäre besser gewesen, den Zuschauer in die Welt hinein zu ziehen, anstatt ihn relativ neutral zu halten. Generell wirkte doch alles etwas zu gerafft. Die Entwicklung von Bruce gegen Ende, dessen Zerrissenheit man deutlich ausdrücken hätte können. Vor allem beim Climax des Films, als er die schwere Entscheidung trifft. Das Ende kam dann schneller als mir lieb war, gerade als es interessant wird ist auch schon Feierabend.

Allerdings gab es auch schon wesentlich schlechtere SciFi Filme.

Ich gebe 7/10
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von Bobby
#1072310
Aries hat geschrieben:
Bobby hat geschrieben:Surrogates
[....]
Ganz schlimm: Boris Kodjoe synchronisiert sich selbst. :?

6/10
Der Schwarze? Ja, die Stimme war merkwürdig.
Ja genau, der FBI-Chef bzw. Abteilungsleiter. :?
Aries hat geschrieben:Man hätte einfach noch 10 Minuten für Technik, Problematik und vor allem Charakterentwicklung einbauen müssen, um den Film von "okay" nach "gut" zu verbessern. Es wirkte doch alles etwas zu gerafft. Vor allem die Entwicklung von Bruce gegen Ende, dessen Zerrissenheit (auch in Beuzg auf die Surrogates) man deutlich ausdrücken hätte können. Das Ende kam dann schneller als mir lieb war, gerade als es interessant wird ist auch schon Feierabend.
Genau. Das alles einfach nur mit "Ich will meine echte Frau zurück" abzuhandeln war ziemlich schwach. Man weiß nichtmal, wie genau Beziehungen und Gefühle bei den Maschinen funktionieren.
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von Aries
#1072314
Bobby hat geschrieben: Genau. Das alles einfach nur mit "Ich will meine echte Frau zurück" abzuhandeln war ziemlich schwach. Man weiß nichtmal, wie genau Beziehungen und Gefühle bei den Maschinen funktionieren.
Deswegen finde ich unter anderem Minority Report so genial. Dort wird die Ganze SciFi interessant und ideenreich erklärt und man wird als Zuschauer wunderbar in die Welt hinein versetzt. Das kann Spielberg einfach am besten. :D
Bei I,Robot hat es auch noch ganz gut funktioniert.

Oder einfach ausgedrückt: Die emotionale Komponente fehlt in Surrogates bzw. greift überhaupt nicht, weil zu oberflächlich und banal.
von Rafa
#1072315
acid_junky hat geschrieben:Tom Cruise wäre mir jetzt nicht als Erster für Charlie Sheens Rolle eingefallen. Aber ich fand Sheen im ersten Teil gar nicht so schlecht. Im sonst guten zweiten Teil hat er einen absolut dämlichen Kurzauftritt.

Ich schau gerade Der Pianist auf 3Sat endlich mal von Beginn an. Einige Schauspieler aus der zweiten Reihe agieren zwar etwas hölzern, aber der Oscar für Adrian Brody ist absolut nachvollziehbar. Ein wirklich schonungsloser, sehenswerter Film. 08/10
Er war auch nicht schlecht, doch er war neben Douglas einfach zu blass, da hätte Cruise bessere Arbeit geleistet. Den Kurzauftritt fand ich irgendwie klasse :mrgreen:
von The Rock
#1072317
J Edgar

wahnsinns Film. Endlich mal ein Movie, auf den man sich ohne Bedenken freuen konnte. Eastwood hats einfach drauf und mit DiCaprio als Edgar, konnte doch kaum was schief gehen. :D
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