http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=55006&p3=
Jetzt werden also die Werbepreise für Roller und die
Fracking-Lobby nach unten korrigiert. Und dabei hört man ganz nebenbei, welche Quote man ursprünglich mal erwartet hatte: 9% war die alte Zielmarke. Nur die naturgemäß aufmerksamsstarke Premierenfolge hatte darüber gelegen, inzwischen sendet die Quotengottheit a.D. gerne mal (mit kleinen Ausnahmen) unterhalb der 5% und eine Besserung scheint nicht in Sicht.
Selbst eine Quizwiederholung, die ausgefallenen Wintersport ersetzt, für den Gottschalk pausiert hat, hat bessere Quoten als er ...
In seiner Pressekonferenz hat er noch verkündet, die Zielgruppe sei ihm eher weniger wichtig als das Gesamtpublikum - sehr weitsichtig, denn sein Durchschnittszuschauer ist 66. Damit fallen aber zumindest die RTL-Soaps als Erklärungsmuster für seinen Misserfolg weg. Seine Hauptkonkurrenten sind auf den Tasten 2 und 3 der Fernbedienung zu finden, wo der betagte Zuschauer entweder zeitgleich fiktional berieselt wird oder non-fiktional Ländermagazine sieht, die selbst schon Gegenpol zur harten Faktenwelt der Tagesschau um 20h sind, die übrigens
rund 40% ihrer Zuschauer auf mitausstrahlenden Kanälen hat.
Da würde mich übrigens mal wirklich interessieren, wie gut - aufgeschlüsselt nach tagesschau-ausstrahlenden Sendern - jeweils der Audience Flow um 20:00 funktioniert. In Wirklichkeit werden Gottschalks weiche Meldungen des Tages schon mit viel Herz und Lokalkolorit auf den Dritten bearbeitet. Gerade eine feingefächerte regionale Berichterstattung wie beim WDR mit seinen 11 Lokalzeiten, wo man auch mal dem Nachbarn in den Gartenteich schauen kann, ist für älteres Publikum attraktiver als die Essensreste von Angelina Jolie. Radio Bremen hat zu der Zeit ja sogar sein einziges täglich eigenes Fernsehprogramm.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Gottschalk bei regionalen Quoten besonders da stark ist, wo die Dritten schwach sind - und umgekehrt.
Die "Todeszone" braucht langsam mal eine Obduktion! Wer ist wann wohin abgewandert.
Übrigens würde ich die Freitagsquoten von Kai Pflaume als direkte Folge der Gottschalk-Quoten sehen: wer von Gottschalk enttäuscht ist, legt sich für den Sendeplatz eine andere Sehgewohnheit zu, die ein anderer Sender MO-FR dauerhaft bedient.
- "mein Freund Bill Clinton", "mein Freund X", "mein Freund Y".
