Zurück im Sommer
Es gibt sehr viele Familiendramen, die auch wirklich gut sind. “Zurück im Sommer” ist auch ein Familiendrama, der aber nur solide ist. Um gut zu sein bietet er einfach nichts neues, aber die Darsteller verdienen Anerkennung für ihre Leistungen, insbesondere Dafoe und Reynolds.
Dennis Lee ist ein unbekannter Regisseur und Drehbuchautor, dies hier ist sein erster Film mit so einer prominenten Besetzung. Trotzdem schafft er es nicht jeden Darsteller gekonnt in Szene zu setzen. Die Kamera fängt aber die Atmosphäre gut ein. Das Drehbuch stammt auch von ihm, und auch hier wird das volle Potenzial nicht ausgeschöpft. Manchmal ist der Film zu irritierend, und der Film enthält nicht den Tiefgang den er eigentlich braucht.
Ryan Reynolds spielt Michael Taylor, er hat eine schwere Kindheit hinter sich und als seine Mutter stirbt, kommen all die schlimmen Erinnerungen wieder hoch und er muss sich wieder seinem Vater stellen. Ryan Reynolds zeigt hier was in ihm steckt, aber man hat immer das Gefühl das er mehr kann. Willem Dafoe ist Michaels Vater Charles, er hat Michael schon in jungen Jahren gequält, für ihn war Disziplin das A und O der Erziehung. Willem Dafoe liefert wieder einmal eine klasse Vorstellung ab, er als böser Vater ist einfach gut. Julia Roberts hat eine kleine Rolle als Mutter inne, sie ist angenehm zurückhaltend und deswegen auch so gut als fürsorgliche Mutter. Carrie Anne-Moss wurde hier total falsch gecastet und passt gar nicht in den Film rein, seit “Matrix” hat sie gar nichts erreicht, schade.
“Zurück im Sommer” ist ein solides Familiendrama, mehr will er auch gar nicht sein. Das Publikum kommt auch nicht zu neuen Erkenntnissen, und einen Originalitätspreis wird der Film auch nicht gewinnen. Dennoch ist es nicht langweilig und weiß zu überzeugen. Vorallem die Darsteller, insbesondere Dafoe und Reynolds spielen gut und dank den beiden ist das Drama auch einen Blick wert. Der Schwachpunkt ist das Drehbuch, an manchen Situationen hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, auch mehr Szenen mit Dafoe und Reynolds hätte dem Film gut getan. Die Rückblenden waren manchmal verwirrend, da hätte der Übergang besser sein können. Aber die Szenen in der Vergangenheit haben mir alle gefallen und man konnte gut sehen, wieso Michael in der Gegenwart so ist wie er ist. Die Kamera bietet tolle Landschaftaufnahmen, passend zur gesamten Atmosphäre. Wer mal einen ruhigen Abend haben will, ist mit dem Film gut beraten.
6,5/10
Next
Nicholas Cage hat wohl bisher jede Rolle angenommen, sei es ein verrückter Motorradfahrer, Engel oder Waffenhändler. Diesmal kann er hellsehen. Idee ist nicht neu, aber die Umsetzung sorgt für gute kurzweilige Unterhaltung.
Nachdem Lee Tamahori mit “xXx 2 – The Next Level” ein schlechtes Sequel ablieferte, wollte er mit diesem Film sein angeschlagenes Image aufpolieren. Und das schafft er auch, die rasante Inszenierung weiß zu überzeugen und die Thematik gut auf die Leinwand rüberzubringen. Die Ausgangssituation vom Drehbuch ist nicht neu, dennoch ist die einfache Geschichte spannend verpackt und bietet gute Unterhaltung.
Nicolas Cage spielt Cris Johnson, er ist ein Magier in der Stadt der Sünde. Niemand weiß, das seine Fähigkeiten tatsächlich existieren. Die FBI weiß davon Bescheid und wollen, das Cris ihnen bei einem komplexen Fall hilft, denn es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Nicolas Cage weiß in der Rolle zu gefallen, aber besonders gefordert wird er hier nicht. Julianne Moore ist die toughe FBI-Agentin Callie Ferris, sie will unbedingt das Cris für sie arbeitet, denn sie will den Fall so schnell wie möglich gelöst haben. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, das Moore eine FBI-Agentin spielt, und auch sie muss sich nicht überanstrengen und kann locker ihre Rolle spielen. Jessica Biel wird hier komplett verschwendet, wenigstens sieht sie gut aus.
Der Film erfindet das Rad nicht neu, aber die Idee mit den zwei Minuten klang interessant und auch die Umsetzung ist überzeugend. Der Actionstreifen will auch nicht mehr sein als ein kurzweiliger Film, von daher kann man bei der eindimensionalen Geschichte und Charakteren ruhig ein Auge zudrücken. Die temporeiche Inszenierung und die gut gefilmten Actionszenen bieten gute Unterhaltung, Tamahoris Umsetzung der Idee hat mir auch gut gefallen. Man hätte aber vielleicht schneller zur eigentlichen Sache kommen können, oder den Teil bis Cris sich entscheidet der FBI zu helfen zu verkürzen. Es gibt auch einen “Twist”, der mich überrascht hat. Hätte man sich mehr Mühe gegeben, wäre der Streifen sicherlich besser geworden. Aber obwohl man viel Potenzial verschwendet hat, kann “Next” gut unterhalten.
6,5/10