Hunger Games - Die Tribute von Panem
Auch endlich gesehen. Und hat mir gefallen - ich würde die Verfilmung sogar ziemlich genauso stark nennen wie die Bücher. Vielleicht auch deswegen, weil bewegte Bilder das passendere Format für die Geschichte (Survival-Fernsehshow) ist.
Duffman hat geschrieben:Der größte Kitikpunkt den ich habe ist die Atmosphäre in der Arena. Im Gegensatz zum Buch machte sich im Film nicht immer das Gefühl der Gefahr und Angst breit. Im Buch hatte man die Befürchtung jeder Atemzug, jeder Schritt könnte zum sofortigen Tod führen. Im Film kam die Befürchtung nicht immer zum Vorschein, was aber auch an dem Element Film an sich liegen kann, da ist so etwas schwerer zu transportieren
Da ging es mir persönlich eher anders , bzw. wäre es mir wohl anders ergangen, wenn ich nicht schon das Buch gekannt hätte. Durch die "ich"-Perspektive im Buch ist eigentlich von Anfang an sicher, dass Katniss irgendwie überleben wird (weswegen ich auch nie verstehen werde, warum die Autorin die "ich"-Perspektive wählte btw).
Die Vorbereitungen für die Show gefielen mir und zeigten eigentlich genau das, was ich mir bei der Lektüre der Bücher vorstellte. Mitunter waren mir die Outfits der Kapitol-Menschen einen Tick zu bunt und extravagant, aber das ist auch einfach der Vorlage geschuldet. Die animierte Stadt war mir darüber hinaus zu wenig überzeugend animiert - ich hoffe, da wird man in den nächsten zwei Teilen mehr Geld in die Hand nehmen.
Ansonsten teilt der Film fast dieselben Schwächen mit dem Buch; gerade da Katniss und Peeta derart im Vordergrund stehen, lernt man die anderen Tribute kaum kennen, viele von ihnen machen außerdem einen ziemlich unsypmathischen Eindruck; da verpufft dann stellenweise der Effekt, der eigentlich erzielt werden sollte: nämlich dass das alles Kinder sind und ihr Tod fürchterlich ist.
Mehr Blut hätte ich nicht gebraucht, das war alles in vertretbaren und nötigen Grenzen.
Allerdings habe ich noch immer das Problem, nicht ganz zu erkennen, was die Autorin uns mit der Geschichte erzählen will; ist es in erster Linie eine Gesellschafts- und Mediensatire?! Dafür wäre sie mir dann aber doch wieder zu oberflächlich. Denn ein bloßes Unterhaltungsbuch (bzw. Unterhaltungsfilm) sollte er sicher nicht sein - er will ja irgendeine Aussage transportieren. Hier dachte ich mir aber schon beim Lesen der Bücher: eigentlich hätte man den Aufenthalt in der Arena abblenden müssen - so ist das Endergebnis nämlich etwas scheinheilig; die Gesellschaft und die Medien werden indirekt dafür kritisiert, die Hungerspiele auszutragen/zu verfolgen, andererseits sind wird Leser/Konsumierer kein bisschen besser: sobald es in die Arena geht, sitzen wir gebannt in den Kinosesseln und wollen mit ansehen, wer wann wie stirbt. Ein zweischneidiges Schwert.
Naja, wie auch immer: der Film wird dem Buch gerecht. Was aber auch bedeutet, dass ich mit ihm stellenweise dieselben "Probleme" habe wie mit der Vorlage.
Dennoch: sehr kurzweiliges, toll inszeniertes Kinoabenteuer.