- Mo 11. Jun 2012, 14:53
#1115435
Zivilprozess
Justizthriller gucke ich gerne an, vorallem die Verfilmungen der John Grisham-Bücher können sich sehen lassen. Dieser Film basiert auf eine wahre Begebenheit, leider konnte mich der Streifen nicht ganz packen, sodass “Zivilprozess” im Schatten der Grisham-Verflimungen bleibt.
Steven Zaillian ist eher für seine großartigen Drehbücher bekannt und nicht für seine Regiearbeiten. Dieses Drama ist sein zweiter Film auf dem Regiestuhl, und auch das Drehbuch wurde von ihm geschrieben. Der Film bietet eine konventionelle Inszenierung, und auch die Art und Weise des Films erinnert an andere Justizthriller. Doch Zaillians Arbeit kann das Publikum nicht fesseln und ist dabei sehr langatmig. Doch das Ende weiß zu überzeugen.
John Travolta spielt den Jan Schlichtmann, er ist ein selbstbewusster Anwalt, der seine kleinen Fälle immer gewinnt und dabei auch ordentlich Geld verdient. Doch er hat größeres im Visier und nimmt einen Fall an, der von keinem anderen Juristen angenommen wurde, weil der Fall viel zu heikel ist. Es geht um einen großen Chemieskandal, und dabei setzt Jan alles auf eine Karte, um für die Opfer den Fall zu gewinnen. John Travoltas Performance ist sehr überzeugend, dabei kann er die Wandlung seines Charakters vom coolen Typen, der sich nicht emotional auf seine Klienten einlässt, in den schwachen Mann, der alle Mitteln nutzt, um für die Opfer zu gewinnen, sehr glaubhaft auf die Leinwand übertragen. Robert Duvall verkörpert seinen Gegner Jerome Facher, er ist sehr eigenartig, aber brilliant was seine Arbeit angeht. Und auch er tut alles, um die großen Konzerne vor einer großen Strafe zu schützen. Robert Duvalls eiskalte Leistung verdient Anerkennung, die er mit einer Oscarnominierung auch bekommen hat. William H. Macy als Jans Partner hat auch seine eigenen Momente um zu glänzen.
“Zivilprozess” erinnert von der Machart her an andere Thriller seiner Art, dennoch ist er verschieden. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, und diesmal gewinnt die Hauptfigur nicht wie gewohnt, sondern das Ende regt einem zum Nachdenken an. Die Kritik an das amerikanische Rechtssystem ist deutlich zu erkenn und kommt auch an, aber das wars auch mit den Pluspunkten, erwähnenswert sind noch die schauspielerischen Leistungen, die wirklich genial sind. Der Fall an sich ist zwar erschreckend, doch Spannung kommt nie auf, es gibt viele langatmige Szenen, und die Erzählweise kann einfach nicht überzeugen. Die Entwicklung von Jan ist zwar interessant mitanzusehen, doch das wars auch, die Spannung wie bei den Grisham-Filemn wird leider nicht erreicht. Alles in allem ein solider Thriller, der viel Potential vergibt.
6/10
30 Minuten oder weniger
Ruben Fleischer, der bis dato als Produzent und teilweise als Regisseur tätig war, katapultierte sich mit “Zombieland” in die Champions League der Regisseure, sein Film wurde sofort zum Kulthit und er bekam viele Angebote. Bevor er den mit Stars gespickten “Gangster Squad” drehte, wollte er wohl mal Gaudi machen und nahm bei “30 Minuten oder weniger” Platz auf dem Regiestuhl, wieder mit dabei Jesse Eisenberg aus “Zombieland”. Das Resultat ist nicht schlecht, aber letzten Endes nur ein 0815-Film, der die Klasse von “Zombieland” nicht erreichen kann.
Ruben Fleischer wollte wahrscheinlich einen Gang zurückschalten und mal eine lockere Komödie drehen. Das Drehbuch von Michael Diliberti enthält nicht viel Substanz, auch kennt man die Story schon von Dutzend anderen Filmen. Dennoch ist der Film stellenweise unterhaltsam, dank der temporeichen Inszenierung von Fleischer. Gut, dass der Film nur eine Laufzeit von knapp 85 Minuten besitzt, und den Film nicht in die Länge gezogen hat.
Jesse Eisenberg spielt den Jugendlichen Nick, der sein Geld damit verträgt, Pizzen auszuliefern. Als ihn bei einer Lieferung zwei maskierte Männer attackieren und ihm eine Bombe umbinden, schwebt er in Gefahr. Er muss eine Bank ausrauben und ihnen das Geld bringen, wenn nicht, ist er tot. Eisenberg spielt die Rolle die er am besten kann, den nerdigen Typen, der immer in ein Schlamassel gerät. Und diese Rolle beherrscht er perfekt. Aziz Ansari verkörpert seinen Kumpel Chet, der ihm dabei hilft, aus dieser Situation herauszukommen. Dabei haut er einen Spruch nach dem anderen raus, einer mehr erfolgreich als der andere. Das Duo Danny McBride & Nick Swardson ist herrlich schräg und ungleich, die Szenen mit den beiden sind die besten, weil sie über alles reden, aber vorallem wie sie reden. Kleine Kinder sollten bitte wegsehen.
“30 Minuten oder weniger” ist eine nette Komödie für zwischendurch, mehr aber auch nicht. Die Prämisse kennt man von vielen anderen Filmen wie z.B. “Harold & Kumar”, von daher ist sie auch nicht gerade neu, trotzdem ist sie manchmal ziemlich lustig. Der Dialogwitz von “Zombieland” wird zwar nicht erreicht, dennoch sind manche Szene echt klasse. Wenn Dwayne und Travis über ihr neues Geschäft reden, getarnt als Sonnenstudio, und die ganzen verschiedenen Codes dann kann man nur den Kopf schütteln und dabei lachen. Das Tempo stimmt und die Laufzeit ist perfekt, dennoch hat der Film paar Hänger und eine zeitlang wirds langweilig. Auch die Actionszenen die eingebaut wurden gefallen. Das Ende kommt aber viel zu schnell, weil man am Anfang viel Zeit verbraucht hat um die Charaktere einzuführen. Aber alles in allem ist Fleischers neue Komödie durchaus unterhaltsam und man bereut nicht, dafür gezahlt zu haben.
6,5/10
Justizthriller gucke ich gerne an, vorallem die Verfilmungen der John Grisham-Bücher können sich sehen lassen. Dieser Film basiert auf eine wahre Begebenheit, leider konnte mich der Streifen nicht ganz packen, sodass “Zivilprozess” im Schatten der Grisham-Verflimungen bleibt.
Steven Zaillian ist eher für seine großartigen Drehbücher bekannt und nicht für seine Regiearbeiten. Dieses Drama ist sein zweiter Film auf dem Regiestuhl, und auch das Drehbuch wurde von ihm geschrieben. Der Film bietet eine konventionelle Inszenierung, und auch die Art und Weise des Films erinnert an andere Justizthriller. Doch Zaillians Arbeit kann das Publikum nicht fesseln und ist dabei sehr langatmig. Doch das Ende weiß zu überzeugen.
John Travolta spielt den Jan Schlichtmann, er ist ein selbstbewusster Anwalt, der seine kleinen Fälle immer gewinnt und dabei auch ordentlich Geld verdient. Doch er hat größeres im Visier und nimmt einen Fall an, der von keinem anderen Juristen angenommen wurde, weil der Fall viel zu heikel ist. Es geht um einen großen Chemieskandal, und dabei setzt Jan alles auf eine Karte, um für die Opfer den Fall zu gewinnen. John Travoltas Performance ist sehr überzeugend, dabei kann er die Wandlung seines Charakters vom coolen Typen, der sich nicht emotional auf seine Klienten einlässt, in den schwachen Mann, der alle Mitteln nutzt, um für die Opfer zu gewinnen, sehr glaubhaft auf die Leinwand übertragen. Robert Duvall verkörpert seinen Gegner Jerome Facher, er ist sehr eigenartig, aber brilliant was seine Arbeit angeht. Und auch er tut alles, um die großen Konzerne vor einer großen Strafe zu schützen. Robert Duvalls eiskalte Leistung verdient Anerkennung, die er mit einer Oscarnominierung auch bekommen hat. William H. Macy als Jans Partner hat auch seine eigenen Momente um zu glänzen.
“Zivilprozess” erinnert von der Machart her an andere Thriller seiner Art, dennoch ist er verschieden. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, und diesmal gewinnt die Hauptfigur nicht wie gewohnt, sondern das Ende regt einem zum Nachdenken an. Die Kritik an das amerikanische Rechtssystem ist deutlich zu erkenn und kommt auch an, aber das wars auch mit den Pluspunkten, erwähnenswert sind noch die schauspielerischen Leistungen, die wirklich genial sind. Der Fall an sich ist zwar erschreckend, doch Spannung kommt nie auf, es gibt viele langatmige Szenen, und die Erzählweise kann einfach nicht überzeugen. Die Entwicklung von Jan ist zwar interessant mitanzusehen, doch das wars auch, die Spannung wie bei den Grisham-Filemn wird leider nicht erreicht. Alles in allem ein solider Thriller, der viel Potential vergibt.
6/10
30 Minuten oder weniger
Ruben Fleischer, der bis dato als Produzent und teilweise als Regisseur tätig war, katapultierte sich mit “Zombieland” in die Champions League der Regisseure, sein Film wurde sofort zum Kulthit und er bekam viele Angebote. Bevor er den mit Stars gespickten “Gangster Squad” drehte, wollte er wohl mal Gaudi machen und nahm bei “30 Minuten oder weniger” Platz auf dem Regiestuhl, wieder mit dabei Jesse Eisenberg aus “Zombieland”. Das Resultat ist nicht schlecht, aber letzten Endes nur ein 0815-Film, der die Klasse von “Zombieland” nicht erreichen kann.
Ruben Fleischer wollte wahrscheinlich einen Gang zurückschalten und mal eine lockere Komödie drehen. Das Drehbuch von Michael Diliberti enthält nicht viel Substanz, auch kennt man die Story schon von Dutzend anderen Filmen. Dennoch ist der Film stellenweise unterhaltsam, dank der temporeichen Inszenierung von Fleischer. Gut, dass der Film nur eine Laufzeit von knapp 85 Minuten besitzt, und den Film nicht in die Länge gezogen hat.
Jesse Eisenberg spielt den Jugendlichen Nick, der sein Geld damit verträgt, Pizzen auszuliefern. Als ihn bei einer Lieferung zwei maskierte Männer attackieren und ihm eine Bombe umbinden, schwebt er in Gefahr. Er muss eine Bank ausrauben und ihnen das Geld bringen, wenn nicht, ist er tot. Eisenberg spielt die Rolle die er am besten kann, den nerdigen Typen, der immer in ein Schlamassel gerät. Und diese Rolle beherrscht er perfekt. Aziz Ansari verkörpert seinen Kumpel Chet, der ihm dabei hilft, aus dieser Situation herauszukommen. Dabei haut er einen Spruch nach dem anderen raus, einer mehr erfolgreich als der andere. Das Duo Danny McBride & Nick Swardson ist herrlich schräg und ungleich, die Szenen mit den beiden sind die besten, weil sie über alles reden, aber vorallem wie sie reden. Kleine Kinder sollten bitte wegsehen.
“30 Minuten oder weniger” ist eine nette Komödie für zwischendurch, mehr aber auch nicht. Die Prämisse kennt man von vielen anderen Filmen wie z.B. “Harold & Kumar”, von daher ist sie auch nicht gerade neu, trotzdem ist sie manchmal ziemlich lustig. Der Dialogwitz von “Zombieland” wird zwar nicht erreicht, dennoch sind manche Szene echt klasse. Wenn Dwayne und Travis über ihr neues Geschäft reden, getarnt als Sonnenstudio, und die ganzen verschiedenen Codes dann kann man nur den Kopf schütteln und dabei lachen. Das Tempo stimmt und die Laufzeit ist perfekt, dennoch hat der Film paar Hänger und eine zeitlang wirds langweilig. Auch die Actionszenen die eingebaut wurden gefallen. Das Ende kommt aber viel zu schnell, weil man am Anfang viel Zeit verbraucht hat um die Charaktere einzuführen. Aber alles in allem ist Fleischers neue Komödie durchaus unterhaltsam und man bereut nicht, dafür gezahlt zu haben.
6,5/10



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