AndiK. hat geschrieben:
Steinbrück verfügt über Finanzverstand - gerade in der Schuldenkrise kann er da was einbringen.
Das stimmt.
Er hat die HRE genau in dem Moment verstaatlicht, als die Finanzwirtschaft aus der Haftung für ihre fauligen "Finanzprodukte" heraus war und der Steuerzahler keine Möglichkeit auf Regress hatte.
Guter Mann, der Steinbrück.
Wäre ich CEO der DB oder von Goldman Sachs, ich würde Steini wählen.
Da weiss ich, dass meine Interessen gewahrt werden.
@Maddi
1. Freiheit und Gleichheit gehen in der Realität nicht zusammen. wär schön, ist aber nicht so.
Freiheit und Gleichheit bedingen einander, es kann das eine ohne das andere nicht geben.
Gleichheit meint hier nicht, dass jedes Subjekt eine hübsch-trostlose graue Einheitskleidung usw. trägt.
Kannst Dir vorstellen, wie freiheitlich eine Gesellschaft aus, sagen wir 10 Individuen, ist, wenn einer von denen nicht nur alle Wirtschaftsgüter, Boden, und Produktionsmittel besitzt, sondern auch als einziger bewaffnet ist.
Und damit komme ich zu Tommy Vercetti:
Tommy Vercetti hat geschrieben:
Aber du irrst dich, du verwchselst Gleichheit mit Sozialismus.
Sozialismus und Freiheit passt gewiss nicht zusammen. Freiheit und Gleichheit jedoch schon. Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit 2 Ideale die wir dem Liberalismus und der amerikanischen sowie französischen Revolution zu verdanken haben. Nicht ohne Grund spricht man vom egalitären Liberalismus. Gleichheit heißt aber nicht, dass reiche Leute mehr Steuern bezahlen müssen als Reiche, wie es die Sozialisten wollen. Und es heißt auch nicht, dass andere Leute andere Leute als minderwertig betrachten dürfen wie es Nationalisten und Religionen tun.
Zunächst einmal schön, dass Du das mit den fortschrittsfeindlichen Konservativen erwähnt hast, mit dem die FDP permanent anbandelt, ähnlich wie die Sozialdemokratie, der es, wenn Machterhalt möglich ist, auch nicht vor Bündnissen mit der politischen Reaktion zurückschreckt und dabei konsequent die sie en Masse wählende Arbeiterschaft verriet und verrät.
Was Du allerdings nicht begriffen hast, ist das mit der Freiheit und der Gleichheit.
Denn die gilt im Liberalismus eben nicht für alle, sondern vor allem für jene, die sich diese auch leisten können.
Das fängt bei der angeblichen Gleichheit vor dem Gesetz an; welches selbst nicht neutral ist, sondern gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegelt.
Machtverhältnisse, die weitgehend von Vermögen/Besitz abhängen, und dementsprechend die gesellschaftliche Oberschicht privilegiert und gesellschaftiche Machtdisparitäten erzeugt.
Die ökonomisch herrschende Kaste kann, Dank Einfluss auf die Gesetzgebung ganz legal Verbrechen begehen.
Kann legal tausende Existenzen zertören, während auf der gesellschaftlichen Gegenseite schon der Diebstahl eines Brötchens betraft wird.
Darauf, dass es sich vor Gericht besser mit viel als wenig Geld prozessieren lässt, muss ich nicht weiter hinweisen, oder?
Mit der dem Liberalismus inhärenten Ungleichheit am Eigentum bzw. der Legitimierung des prinzipiell unbegrenzten Zusammenraffens von Eigentum (bedeutet die Wegnahme bei anderen, ohne arm kein reich) entstehen wiederum Machtdisparitäten die zu Abhängigkeiten und damit zwingend auch Unfreiheit führt.
Solange für die Mehrheit mangels materieller Fähigkeit zur Reproduktion die Alternative zur Lohnarbeit, also zur Ausbeutung der eigenen Arbeitskraft durch die Kapitalseite, die ist und war, mehr oder weniger in der Gosse zu verelenden, hat das nichts mit Freiheit zu tun, auch wenn Arbeitverträge "freiwillig" abgeschlossen wurden und werden.
Auch wenn das Verelenden heute Dank Sozialstaat auf einem recht hohen Niveau stattfindet, was aber nicht dem "mitfühlenden Liberalismus" zu verdanken ist, sondern der Arbeiterbewegung und der Angst des Establishments vor Revolutionen.
Freiheit gibt es für die, die sich aus den Zwängen des kapitalistischen System freikaufen können, vorrangig durch die Verwertung fremder Arbeit bzw. qua Eigentum von Anfang an frei sind.
Egalitär ist der Liberalismus in dem Sinn, dass sich jeder freikaufen kann und zu der privilegierten Schicht mit leistungslosen Einkommen aufsteigen kann.
Im Gegensatz zur Monarchie kann im L
jeder "König" werden, mit Untertanen die ihm seinen Palast finanzieren, was diese Ideologie so resistent gegen Veränderung macht.
Chancengleichheit ist das nächste was an der liberalen Ungleichheit Scheitern muss.
Ebenso wie Demokratie, vorausgesetzt man meint damit mehr, als das die Masse alle paar Jahre die Kapitalvertreter "frei" wählen darf, die sie knechtet.
Es bleibt vom Liberalismus:
Freiheit, für einige
Gleichheit, bei der einige gleicher sind
Brüderlichkeit, wie sie in einer Klassengesellschaft vortellbar ist