Wer wird SPD-Kanzlerkandidat?

Peer Steinbrück
23
59%
Sigmar Gabriel
7
18%
Frank-Walter Steinmeier
9
23%
von The Rock
#1138588
fernsehfreak36 hat geschrieben:Was habt ihr alle nur an dem Steinmeier?
Steinmeier ist nun mal einer der drei Kandidaten, die im Augenblick für die SPD als Kanzlervorschlag in Frage kommen! :) WIR haben überhaupt nichts mit ihm. :)
von AndiK.
#1141861
Eigentlich läuft es auf Steinbrück hinaus.
In den Umfragen schmiert Gabriel deutlich ab. Steinmeier hat schon mal verloren (2 mal wird er sich das kaum antun, fähig ist er aber auch)
Steinbrück verfügt über Finanzverstand - gerade in der Schuldenkrise kann er da was einbringen. Auch wenn er kein Allheilmittel bereit hält.
von Duffman
#1144240
Das Steinmeier mal verloren hat, hat nicht viel zu sagen. Der Herr Kohl ist auch bei seinem ersten Versuch auch an der Bundestagswahl gescheitert und wurde später der Kanzler der am längsten im Amt war.
Auch würde ich nicht sagen, dass die damalige Niederlage per se an Steinmeier lag.
von Andelko
#1146002
AndiK. hat geschrieben:Eigentlich läuft es auf Steinbrück hinaus.
In den Umfragen schmiert Gabriel deutlich ab. Steinmeier hat schon mal verloren (2 mal wird er sich das kaum antun, fähig ist er aber auch)
Steinbrück verfügt über Finanzverstand - gerade in der Schuldenkrise kann er da was einbringen. Auch wenn er kein Allheilmittel bereit hält.

Och mit dem Verlieren hat doch schon jeder von den drei seine Erfahrung gemacht. :D
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von Maddi
#1146073
Andelko hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben:Eigentlich läuft es auf Steinbrück hinaus.
In den Umfragen schmiert Gabriel deutlich ab. Steinmeier hat schon mal verloren (2 mal wird er sich das kaum antun, fähig ist er aber auch)
Steinbrück verfügt über Finanzverstand - gerade in der Schuldenkrise kann er da was einbringen. Auch wenn er kein Allheilmittel bereit hält.

Och mit dem Verlieren hat doch schon jeder von den drei seine Erfahrung gemacht. :D
nun, sie sind ja auch in der SPD, von daher ergibt sich dies ja irgendwann von alleine :wink: :mrgreen:
von Waterboy
#1146330
urg, mach ich mich unbeliebt hier wenn ich sage, das ich keinen von denen gern als Kanzler sehen würde... die sind mir alle sowas von unsympatisch... urg :(
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von Kunstbanause
#1146336
Weiß nicht, von menschlicher Seite aus, vom Sympathiefaktor her wäre Steinmeier meine erste Wahl, aber letztendlich kommt es auf die Inhalte an. Und da überzeugt mich bisher noch keiner.

Wenn sie eh alle drei nix taugen, dann solls meinetwegen am ehesten der Sympathischste sein...
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von Tommy Vercetti
#1147116
Ich hoffe auf eine sozialiberale Koalition unter Peer Steinbrück mit Christian Lindner als Vizekanzler.
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von blra
#1147146
Tommy Vercetti hat geschrieben:Ich hoffe auf eine sozialiberale Koalition unter Peer Steinbrück mit Christian Lindner als Vizekanzler.
Dann wandere ich aus.
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von Maddi
#1147156
Tommy Vercetti hat geschrieben:Ich hoffe auf eine sozialiberale Koalition unter Peer Steinbrück mit Christian Lindner als Vizekanzler.
kommt nicht oft vor, aber mir wurde spontant schlecht :shock:
von Andelko
#1147191
Rot-Gelb wirds sicher nicht geben.Haben sowohl Rösler als auch Steinmeier klar gesagt
von CouchPotato
#1147222
Kunstbanause hat geschrieben:Weiß nicht, von menschlicher Seite aus, vom Sympathiefaktor her wäre Steinmeier meine erste Wahl, aber letztendlich kommt es auf die Inhalte an.
So seh ich das auch, mit dem Unterschied, daß Peer Streinbrück für mich der Sympathischste ist. Eigentlich kann man eh nur nach Sympathie für bestimmte Personen in Parteien bzw. Parteien selbst wählen (so mach ichs auch immer) , denn als Laie hat man eh keine Ahnung von der Materie und kann die Inhalte und erst die Details und das "Kleingedruckte" gar nicht wirklich beurteilen. Das überlasse ich lieber den Fachleuten der Politik und der Ministerien.
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von Tommy Vercetti
#1147230
blra hat geschrieben:
Tommy Vercetti hat geschrieben:Ich hoffe auf eine sozialiberale Koalition unter Peer Steinbrück mit Christian Lindner als Vizekanzler.
Dann wandere ich aus.
Eine sozialiberale Koalition unter Christian Lindner mit Peer Steinbrück als Vizekanzler wäre mir auch lieber aber bleiben wir realistisch.
Allgemein verstehe ich die hier herrschende Abneigung gegen die FDP nicht. unsere Gesellschaft verdankt dem Liberalismus mehr als jeder anderen politischen Ideologie. Und soliale und liberale Politik sind sehr wohl vereinbar, so vertritt Christian Lindner zum Beispiel einen mitfühlenden Liberalismus. Das Bündnis der Liberalen mit den fortschrittsfeindlichen Kosevativen ist unnatürlich und gehört verboten. Ich denke die FDP könnte auch gut ein Auge auf die SPD werfen, damit sie nich noch weiter nach links driftet.

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht euch allen, Tommy V.
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von Maddi
#1147861
Tommy Vercetti hat geschrieben:
blra hat geschrieben:
Tommy Vercetti hat geschrieben:Ich hoffe auf eine sozialiberale Koalition unter Peer Steinbrück mit Christian Lindner als Vizekanzler.
Dann wandere ich aus.
Eine sozialiberale Koalition unter Christian Lindner mit Peer Steinbrück als Vizekanzler wäre mir auch lieber aber bleiben wir realistisch.
Allgemein verstehe ich die hier herrschende Abneigung gegen die FDP nicht. unsere Gesellschaft verdankt dem Liberalismus mehr als jeder anderen politischen Ideologie. Und soliale und liberale Politik sind sehr wohl vereinbar, so vertritt Christian Lindner zum Beispiel einen mitfühlenden Liberalismus. Das Bündnis der Liberalen mit den fortschrittsfeindlichen Kosevativen ist unnatürlich und gehört verboten. Ich denke die FDP könnte auch gut ein Auge auf die SPD werfen, damit sie nich noch weiter nach links driftet.

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht euch allen, Tommy V.
1. Freiheit und Gleichheit gehen in der Realität nicht zusammen. wär schön, ist aber nicht so.

2. erklär mir mal wie die FDP und "Gleichheit" zusammenpassen?

Christian Lindner als Kanzler wäre sachlich unzweifelhaft "interessant", allerdings kaum in einer Richtung die ich mir wünsche.
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von Tommy Vercetti
#1148221
Hallo Martin,
Danke für deine interessanten fragen.

Zunächsteinmal: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist ein Zitat der französischen Revolution.

Aber du irrst dich, du verwchselst Gleichheit mit Sozialismus.
Sozialismus und Freiheit passt gewiss nicht zusammen. Freiheit und Gleichheit jedoch schon. Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit 2 Ideale die wir dem Liberalismus und der amerikanischen sowie französischen Revolution zu verdanken haben. Nicht ohne Grund spricht man vom egalitären Liberalismus. Gleichheit heißt aber nicht, dass reiche Leute mehr Steuern bezahlen müssen als Reiche, wie es die Sozialisten wollen. Und es heißt auch nicht, dass andere Leute andere Leute als minderwertig betrachten dürfen wie es Nationalisten und Religionen tun.

Du siehst also: Gleichheit= Liberalismus ≠ Sozialismus ≠ Nationalismus ≠ Religion


Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht euch allen, Tommy V.
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von vicaddict
#1148250
Tommy Vercetti hat geschrieben:Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit

Na zum Glück wurde Dirk Niebel auch mit aller Härte des Gesetztes bestraft, die einem Normalbürger gedroht hätte, hätte er sich nen Teppich schmuggeln lassen. Und was die FDP unter Chancengleichheit versteht, lasse ich mal weg. Sonst muss ich mich heute abend noch übergeben.
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von Tommy Vercetti
#1148269
vicaddict hat geschrieben:
Und was die FDP unter Chancengleichheit versteht, lasse ich mal weg. Sonst muss ich mich heute abend noch übergeben.
Das ist eine gute Methode Diskussionen aus dem Wege zu gehen,bloß keine Argumente nennen. Es reicht völlig aus ihre Existenz zu postulieren.

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht euch allen, Tommy V.
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von rosebowl
#1148271
Dabei ist es so einfach, zu beschreiben, was die FDP unter Chancengleichheit versteht: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht...
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von Tommy Vercetti
#1148282
Anstatt immer Witzchen über den bösen Tommy V. zu machen könntet ihr auch einfach mal sagen wieso die FDP nicht für Chancengleichheit steht. Scheinbar habt ihr keine Argumente und tut statt dessen so, dass dies eine bekannte Tatsache sei.
von Schieferstein
#1148328
AndiK. hat geschrieben: Steinbrück verfügt über Finanzverstand - gerade in der Schuldenkrise kann er da was einbringen.
Das stimmt.
Er hat die HRE genau in dem Moment verstaatlicht, als die Finanzwirtschaft aus der Haftung für ihre fauligen "Finanzprodukte" heraus war und der Steuerzahler keine Möglichkeit auf Regress hatte.
Guter Mann, der Steinbrück.
Wäre ich CEO der DB oder von Goldman Sachs, ich würde Steini wählen.
Da weiss ich, dass meine Interessen gewahrt werden.


@Maddi
1. Freiheit und Gleichheit gehen in der Realität nicht zusammen. wär schön, ist aber nicht so.
Freiheit und Gleichheit bedingen einander, es kann das eine ohne das andere nicht geben.
Gleichheit meint hier nicht, dass jedes Subjekt eine hübsch-trostlose graue Einheitskleidung usw. trägt.
Kannst Dir vorstellen, wie freiheitlich eine Gesellschaft aus, sagen wir 10 Individuen, ist, wenn einer von denen nicht nur alle Wirtschaftsgüter, Boden, und Produktionsmittel besitzt, sondern auch als einziger bewaffnet ist.

Und damit komme ich zu Tommy Vercetti:
Tommy Vercetti hat geschrieben: Aber du irrst dich, du verwchselst Gleichheit mit Sozialismus.
Sozialismus und Freiheit passt gewiss nicht zusammen. Freiheit und Gleichheit jedoch schon. Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit 2 Ideale die wir dem Liberalismus und der amerikanischen sowie französischen Revolution zu verdanken haben. Nicht ohne Grund spricht man vom egalitären Liberalismus. Gleichheit heißt aber nicht, dass reiche Leute mehr Steuern bezahlen müssen als Reiche, wie es die Sozialisten wollen. Und es heißt auch nicht, dass andere Leute andere Leute als minderwertig betrachten dürfen wie es Nationalisten und Religionen tun.
Zunächst einmal schön, dass Du das mit den fortschrittsfeindlichen Konservativen erwähnt hast, mit dem die FDP permanent anbandelt, ähnlich wie die Sozialdemokratie, der es, wenn Machterhalt möglich ist, auch nicht vor Bündnissen mit der politischen Reaktion zurückschreckt und dabei konsequent die sie en Masse wählende Arbeiterschaft verriet und verrät.

Was Du allerdings nicht begriffen hast, ist das mit der Freiheit und der Gleichheit.
Denn die gilt im Liberalismus eben nicht für alle, sondern vor allem für jene, die sich diese auch leisten können.
Das fängt bei der angeblichen Gleichheit vor dem Gesetz an; welches selbst nicht neutral ist, sondern gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegelt.
Machtverhältnisse, die weitgehend von Vermögen/Besitz abhängen, und dementsprechend die gesellschaftliche Oberschicht privilegiert und gesellschaftiche Machtdisparitäten erzeugt.
Die ökonomisch herrschende Kaste kann, Dank Einfluss auf die Gesetzgebung ganz legal Verbrechen begehen.
Kann legal tausende Existenzen zertören, während auf der gesellschaftlichen Gegenseite schon der Diebstahl eines Brötchens betraft wird.

Darauf, dass es sich vor Gericht besser mit viel als wenig Geld prozessieren lässt, muss ich nicht weiter hinweisen, oder?

Mit der dem Liberalismus inhärenten Ungleichheit am Eigentum bzw. der Legitimierung des prinzipiell unbegrenzten Zusammenraffens von Eigentum (bedeutet die Wegnahme bei anderen, ohne arm kein reich) entstehen wiederum Machtdisparitäten die zu Abhängigkeiten und damit zwingend auch Unfreiheit führt.
Solange für die Mehrheit mangels materieller Fähigkeit zur Reproduktion die Alternative zur Lohnarbeit, also zur Ausbeutung der eigenen Arbeitskraft durch die Kapitalseite, die ist und war, mehr oder weniger in der Gosse zu verelenden, hat das nichts mit Freiheit zu tun, auch wenn Arbeitverträge "freiwillig" abgeschlossen wurden und werden.
Auch wenn das Verelenden heute Dank Sozialstaat auf einem recht hohen Niveau stattfindet, was aber nicht dem "mitfühlenden Liberalismus" zu verdanken ist, sondern der Arbeiterbewegung und der Angst des Establishments vor Revolutionen.

Freiheit gibt es für die, die sich aus den Zwängen des kapitalistischen System freikaufen können, vorrangig durch die Verwertung fremder Arbeit bzw. qua Eigentum von Anfang an frei sind.

Egalitär ist der Liberalismus in dem Sinn, dass sich jeder freikaufen kann und zu der privilegierten Schicht mit leistungslosen Einkommen aufsteigen kann.
Im Gegensatz zur Monarchie kann im L jeder "König" werden, mit Untertanen die ihm seinen Palast finanzieren, was diese Ideologie so resistent gegen Veränderung macht.

Chancengleichheit ist das nächste was an der liberalen Ungleichheit Scheitern muss.
Ebenso wie Demokratie, vorausgesetzt man meint damit mehr, als das die Masse alle paar Jahre die Kapitalvertreter "frei" wählen darf, die sie knechtet.

Es bleibt vom Liberalismus:
Freiheit, für einige
Gleichheit, bei der einige gleicher sind
Brüderlichkeit, wie sie in einer Klassengesellschaft vortellbar ist
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von Maddi
#1148523
Tommy Vercetti hat geschrieben:Hallo Martin,
Danke für deine interessanten fragen.

Zunächsteinmal: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist ein Zitat der französischen Revolution.

Aber du irrst dich, du verwchselst Gleichheit mit Sozialismus.
Sozialismus und Freiheit passt gewiss nicht zusammen. Freiheit und Gleichheit jedoch schon. Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit 2 Ideale die wir dem Liberalismus und der amerikanischen sowie französischen Revolution zu verdanken haben. Nicht ohne Grund spricht man vom egalitären Liberalismus. Gleichheit heißt aber nicht, dass reiche Leute mehr Steuern bezahlen müssen als Reiche, wie es die Sozialisten wollen. Und es heißt auch nicht, dass andere Leute andere Leute als minderwertig betrachten dürfen wie es Nationalisten und Religionen tun.

Du siehst also: Gleichheit= Liberalismus ≠ Sozialismus ≠ Nationalismus ≠ Religion


Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht euch allen, Tommy V.
zunächst einmal: ich heisse nicht Martin :wink: (mein Name ist nämlich weder frei, noch gleich,noch brüderlich :D )

mitnicht "verwechsele" ich aber gleichheit mit sozialismus(zumal man sich hier noch grundsätzlich über die auslegung des wortes "sozialismus" streiten müsste, aber das ein anderes mal).
ich bezog mich explizit auf den realen Unterschied zwischen "Freiheit" und "Gleichheit" (danke übrigens für die info über die französische Revolution, warum bin ich bloss nicht auf die Idee gekommen auf Wiki nachzugucken...ach halt, bin ich ja...).
natürlich gelten theoretisch für jeden die selben Gesetze. natürlich hat jeder ein recht auf Bildung. Gesundheitsversorgung. im Alter eine Rente zu kriegen die noch mehr wert ist als das Papier auf dem sie gedruckt wurde. und so weiter.

aber sozialer Status und monetäre Möglichkeiten beinflussen eben all dies. (beispiele wurden hier ja auch genannt).
versteh mich nicht falsch: ich möchte keinen superduperbösenlinksultraradikalnationalistischn Sozialismus, wie du ihn dir vermutlich vorstellst, ich finde es gut dass Menschen nun mal unterschiedlich sind. Ich selbst bin auch eher "arm", jammere aber keinen Moment darüber, und finde es sogar lächerlich "Reiche" durch immer absurdere Vorschläge für Steuern mit dem Knüppel eins mitgeben zu wollen.

alles worauf ich im Grundsatz hinaus wollte, war und ist, das "Freiheit" und "Gleichheit" NICHT zusammenpassen.

und was die Brüderlichkeit angeht, das einzig brüderliche bei der FDP ist der Fraktionsvorsitzende :wink:
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von vicaddict
#1148530
Maddi hat geschrieben: und was die Brüderlichkeit angeht, das einzig brüderliche bei der FDP ist der Fraktionsvorsitzende :wink:
Fraktionsf*tze heißt das, bitteschön. Soviel Zeit muss sein :!:
von Schieferstein
#1148644
2. Versuch

@Maddi
1. Freiheit und Gleichheit gehen in der Realität nicht zusammen. wär schön, ist aber nicht so.
Freiheit und Gleichheit bedingen einander, es kann das eine ohne das andere nicht geben.
Gleichheit meint hier nicht, dass jedes Subjekt eine hübsch-trostlose graue Einheitskleidung usw. trägt.
Kannst Dir vorstellen, wie freiheitlich eine Gesellschaft aus, sagen wir 10 Individuen, ist, wenn einer von denen nicht nur alle Wirtschaftsgüter, Boden, und Produktionsmittel besitzt, sondern auch als einziger bewaffnet ist.
Und damit komme ich zu Tommy Vercetti:
Tommy Vercetti hat geschrieben: Aber du irrst dich, du verwchselst Gleichheit mit Sozialismus.
Sozialismus und Freiheit passt gewiss nicht zusammen. Freiheit und Gleichheit jedoch schon. Gleichheit heißt vorallem Gleichheit vor dem Gesetze und Chancengleichheit 2 Ideale die wir dem Liberalismus und der amerikanischen sowie französischen Revolution zu verdanken haben. Nicht ohne Grund spricht man vom egalitären Liberalismus. Gleichheit heißt aber nicht, dass reiche Leute mehr Steuern bezahlen müssen als Reiche, wie es die Sozialisten wollen. Und es heißt auch nicht, dass andere Leute andere Leute als minderwertig betrachten dürfen wie es Nationalisten und Religionen tun.
Zunächst einmal schön, dass Du das mit den fortschrittsfeindlichen Konservativen erwähnt hast, mit dem die FDP permanent anbandelt, ähnlich wie die Sozialdemokratie, der es, wenn Machterhalt möglich ist, auch nicht vor Bündnissen mit der politischen Reaktion zurückschreckt und dabei konsequent die sie en Masse wählende Arbeiterschaft verriet und verrät.
Was Du allerdings nicht begriffen hast, ist das mit der Freiheit und der Gleichheit.
Denn die gilt im Liberalismus eben nicht für alle, sondern vor allem für jene, die sich diese auch leisten können.
Das fängt bei der angeblichen Gleichheit vor dem Gesetz an; welches selbst nicht neutral ist, sondern gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegelt.
Machtverhältnisse, die weitgehend von Vermögen/Besitz abhängen, und dementsprechend die gesellschaftliche Oberschicht privilegiert und gesellschaftiche Machtdisparitäten erzeugt.
Die ökonomisch herrschende Kaste kann, Dank Einfluss auf die Gesetzgebung ganz legal Verbrechen begehen.
Kann legal tausende Existenzen zertören, während auf der gesellschaftlichen Gegenseite schon der Diebstahl eines Brötchens bestraft wird.
Darauf, dass es sich vor Gericht besser mit viel als wenig Geld prozessieren lässt, muss ich nicht weiter hinweisen, oder?
Mit der dem Liberalismus inhärenten Ungleichheit am Eigentum bzw. der Legitimierung des prinzipiell unbegrenzten Zusammenraffens von Eigentum (bedeutet die Wegnahme bei anderen, ohne arm kein reich) entstehen wiederum Machtdisparitäten die zu Abhängigkeiten und damit zwingend auch Unfreiheit führt.
Solange für die Masse der materell unterprivilegerten Menschen die einzige Alternative zur Lohnarbeit, also zur Ausbeutung der eigenen Arbeitskraft durch die Kapitalseite, die ist und war, in der Gosse zu verelenden, hat das nichts mit Freiheit zu tun, auch wenn Arbeitverträge "freiwillig" abgeschlossen wurden und werden.
Auch wenn das Verelenden heute Dank Sozialstaat auf einem recht hohen Niveau stattfindet, was aber nicht dem "mitfühlenden Liberalismus" zu verdanken ist, sondern der Arbeiterbewegung und der Angst des Establishments vor Revolutionen.
Freiheit gibt es für die, die sich aus den Zwängen des kapitalistischen System freikaufen können, vorrangig durch die Verwertung fremder Arbeit bzw. qua Eigentum von Anfang an frei sind.
Egalitär ist der Liberalismus in dem Sinn, dass sich jeder freikaufen kann und zu der privilegierten Schicht mit leistungslosen Einkommen aufsteigen kann.
Im Gegensatz zur Monarchie kann im L jeder "König" werden, mit Untertanen die ihm seinen Palast finanzieren, was diese Ideologie so resistent gegen Veränderung macht. Der Trog ist für prinzpiell jedes Schwein offen.

Chancengleichheit ist das nächste was an der liberalen Ungleichheit Scheitern muss.
Ebenso wie Demokratie, vorausgesetzt man meint damit mehr, als das die Masse alle paar Jahre die Kapitalvertreter "frei" wählen darf, die sie knechtet.
Es bleibt vom Liberalismus:
Freiheit, für einige
Gleichheit, bei der einige gleicher sind
Brüderlichkeit, wie sie eben in einer Klassengesellschaft vorstellbar ist


EDIT // Doppelpost, s.o., da anfangs nicht durch Moderator freigeschaltet.
Zuletzt geändert von Schieferstein am Mo 10. Sep 2012, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
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von Tommy Vercetti
#1149538
Hallo Schieferstein,
komischerweise habe ich deinen 1. Beittrag wohl übersehen.
Und er ist vermutlich der geistreichste (meine eigenen ausgenommen) den ich jemals in diesem Forum lesen durfte (obwohl du ein marxistischen Denkmuster aufweist). Ich werde nun mit einem noch viel geistreicheren antworten, wobei ich mich jedoch nicht ausschließlich auf deinen Beitrag beziehen werde.

1. Mit deinem Lob liegst du Gold richtig, das hab ich wirklich gut erkannt.
2. Deutschland ist mit nichten eine Oligarchie, ihr tut hier so als könnte man sich mit Geld alles erlauben wo hingegen ein armer Schlucker sofort in den Knast muss,dies ist nicht der Fall.
Die ökonomisch herrschende Kaste kann, Dank Einfluss auf die Gesetzgebung ganz legal Verbrechen begehen.
das stimmt einfach nicht
3. In Deutschland gibt es chancengleichheit, jeder hat die Möglichkeit Reichtum zu erwerben. Auf meinem Gymnasium zb: gibt es eine menge Arbeiterkinder und sogar Ausländer. Jeder der schlau genug ist kann hier Abitur machen.
5. So etwas wie moderne Sklaverei und Armut gibt es in Deutschland nicht
6. Der Grund dafür ist wie du ganz richtig erwähnt hast die Sozialdemokratie. Die Sozialdemokraten sind und waren stets aufrechte Demokraten, oft liberaler als so manche liberale Partei. Wohl kaum einer anderen Partei lag die Weimarer Republik mehr am Herzen als der SPD.
7. reichtum ist kein Übel, solange niemand hungern oder leiden muss ist es kein Problem wenn es reiche Leute gibt.
8. Brüderlichkeit sollte man nicht übertreiben, da man sonst zu sehr in den Kollektivismus und damit in totalitarismus abdriftet

fortsetzung folgt..

ps: es gibt keine Klassen
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