Wer wird SPD-Kanzlerkandidat?

Peer Steinbrück
23
59%
Sigmar Gabriel
7
18%
Frank-Walter Steinmeier
9
23%
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von Maddi
#1149597
Und er ist vermutlich der geistreichste (meine eigenen ausgenommen) den ich jemals in diesem Forum lesen durfte (obwohl du ein marxistischen Denkmuster aufweist). Ich werde nun mit einem noch viel geistreicheren antworten..
muss ich dazu noch was sagen? :roll: :mrgreen:
1. Mit deinem Lob liegst du Gold richtig, das hab ich wirklich gut erkannt.
doppel :roll: :roll:
5. So etwas wie moderne Sklaverei und Armut gibt es in Deutschland nicht
aha. kommt natürlich drauf an - wenn du afrikanische Standards ansetzt, dann sicher nicht. ansonsten mach doch mal ein paar freiwilligen Wochen/Monate bei Sozialverbänden, um deine Meinung zu vertiefen.
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von vicaddict
#1149605
Maddi hat geschrieben:aha. kommt natürlich drauf an - wenn du afrikanische Standards ansetzt, dann sicher nicht. ansonsten mach doch mal ein paar freiwilligen Wochen/Monate bei Sozialverbänden, um deine Meinung zu vertiefen.

Ich bitte dich. Du kannst du Tommy nicht auf die Wirklichkeit loslassen. Am End trifft er noch auf Leute, die es frei nach Missfelder versäumt haben, sich Vermögen und Eigentum anzuschaffen. Selbst Schuld. Wären sie halt Bankmanager geworden oder Vorstand. :roll:
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von blra
#1149618
Ergänzend:
Tommy Vercetti hat geschrieben: 2. Deutschland ist mit nichten eine Oligarchie, ihr tut hier so als könnte man sich mit Geld alles erlauben wo hingegen ein armer Schlucker sofort in den Knast muss,dies ist nicht der Fall.
Die ökonomisch herrschende Kaste kann, Dank Einfluss auf die Gesetzgebung ganz legal Verbrechen begehen.
das stimmt einfach nicht
Was sonst als eine Oligarchie soll Deutschland sein? Eine Infokratie vielleicht.
Tommy Vercetti hat geschrieben: 3. In Deutschland gibt es chancengleichheit, jeder hat die Möglichkeit Reichtum zu erwerben. Auf meinem Gymnasium zb: gibt es eine menge Arbeiterkinder und sogar Ausländer. Jeder der schlau genug ist kann hier Abitur machen.
In letzter Zeit gab es auch Leute, die sich an einer Universität einen Doktortitel kaufen konnten.
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von JackieZ
#1149642
Tommy Vercetti hat geschrieben: 3. In Deutschland gibt es chancengleichheit, jeder hat die Möglichkeit Reichtum zu erwerben. Auf meinem Gymnasium zb: gibt es eine menge Arbeiterkinder und sogar Ausländer. Jeder der schlau genug ist kann hier Abitur machen.
So zumindest die Theorie. In der Praxis sieht das aber anders aus. In meiner Klasse war beispielsweise ein leicht verblödeter Sohn zweier Rechtsanwälte, der jedes Jahr arg versetzungsgefährdet war, aber bis zur 11. Klasse mitgeschleift werden konnte, da die Eltern immer großzügige Spenden an den Schulträger abdrückten. Das Abitur schaffte er dann letztlich mit Ach und Krach im dritten Anlauf - mit anderen Schülern hatte man da nicht so viel Geduld.

Auch was Lobbyisms und Vorteilsnahme angeht, sind wir in Deutschland sehr gut bestückt. Was hier im großen Stil verschoben und manipuliert wird, vor allem mit Geld in der Politik, das wirst du definitiv in keinem Sozialkundebuch finden :wink:
von Schieferstein
#1149881
Hallo.
Tommy Vercetti hat geschrieben: 3. In Deutschland gibt es chancengleichheit, jeder hat die Möglichkeit Reichtum zu erwerben. Auf meinem Gymnasium zb: gibt es eine menge Arbeiterkinder und sogar Ausländer. Jeder der schlau genug ist kann hier Abitur machen.
Ich schrieb bereits; im Liberalismus kann theoretisch JEDER reich zu werden. Durch handwerkliches Können, vulgo "harte Arbeit", oder einfacher durch Skrupellosigkeit, Beziehungen und Glück.
Aber eben nicht ALLE.
Jeder der überdurchschnittlich clever ist, kann innerhalb des Systems profitieren, andere, die weniger schlau sind als er, für sich arbeiten lassen (i.d.R. ist die Quelle von Reichtum fremde Arbeit, nicht die eigene).
Die Vorteile einer Klassengesellschaft eben, in der es Gewinner und Verlierer gibt (geben muss).
Nicht destrotrotz, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeiterkind zu Reichtum kommt, ungleich geringer, als ein Oberschichtskind, was bereits eine passende Sozialisierung erfährt und mit Vitamin-B gepäppelt wurde.
Also nix mit Chancengleichheit.
5. So etwas wie moderne Sklaverei und Armut gibt es in Deutschland nicht
Wenn Du mit Sklaverei, Schwarze meinst, die stählerne Ketten um den Hals tragen und auf Galeeren rudern, nein, die gibt es hier nicht.
Es gibt auch keine blähbäuchigen Säuglinge, die auf lokalen Bordsteinen von Fliegenschwärmen umvölkert werden.
Aber vielleicht kannst Du dir vorstellen, dass es Arbeits- und Lebensverhältnisse gibt, die nicht auf Freiwilligkeit beruhen, auch wenn die Zustimmung zu diesen Verhältnisse formal zwanglos erfolgte.

6. Der Grund dafür ist wie du ganz richtig erwähnt hast die Sozialdemokratie. Die Sozialdemokraten sind und waren stets aufrechte Demokraten, oft liberaler als so manche liberale Partei. Wohl kaum einer anderen Partei lag die Weimarer Republik mehr am Herzen als der SPD.
Sozialdemokraten waren vorallem meistens ätzend staatstragend und begeisterte Diener kapitalistischer Verwertungslogik.
Kapital-Kapos, denen vorallem die eigene Macht und Privilegierung wichtig war und dafür am laufenden Band die eigene Wählerschaft verriet (und auch zukünftig verraten werden, bei den Agenda-Sozen garantiert).
Siehe z.B.: http://www.bifff-berlin.de/buch3.htm
Aufrechte (bürgerliche) Demokraten, klar, natürlich. Die sich als Politfunktionäre über die Systemverlierer paternalistisch erheben und kümmern können, diesen unmündigen kleinen Wesen die "soziale Gerechtigkeit" bringen. Aber bitte nicht zuviel von letzteren, schließlich möchte der Sozialdemokrat beim Kapital nicht in Ungnade fallen und zuviel Freiheit bekommt dem Untertan nicht. Er könnte mündig werden und die Bevormundung von sozialdemokratischen Parteibonzen nicht mehr brauchen...

7. reichtum ist kein Übel, solange niemand hungern oder leiden muss ist es kein Problem wenn es reiche Leute gibt.
Bist Du dann konsequent, und hälst individuellen Reichtum (das meint nicht, dass jemand ein teures Cabrio fährt und mehr als 250qm Wohnfläche nutzt) für illegitim, wenn entsprechende Elendsverhältnisse (fortlaufende Existenzangst) in einem Land herrschen?
8. Brüderlichkeit sollte man nicht übertreiben, da man sonst zu sehr in den Kollektivismus und damit in totalitarismus abdriftet
Ja, das wie ich das auf Seite 2 meinte mit der Brüderlichkeit im Liberalismus: Hohles Geschwätz.

ps: es gibt keine Klassen
Ich kann es auch Milieu, Schicht, Sektion, Segment oder Gruppe nennen.
Was nichts daran ändert, dass es im Liberalismus Menschen gibt die gleicher sind als andere, qua ihrer (ökonomischen) Macht. Das es Gewinner und Verlierer gibt und daraus eine institutionalisierte Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung resultiert.
Und das ich diese Begrifflichkeit nutze, bedeutet nicht, das ich Marxist bin.
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von Tommy Vercetti
#1150777
loooool, als ob ich mir irgendwelche Bücher von ner Antifa Seite durchlesen würde.
Nur mal so: Marx hat die zunehmende Verelendung der Arbeiter und den Untergang des Kapitalismus prophezeit. Was ist passiert?
Die Situation der Arbeiter wurde fortlaufend verbessert, der realexistierende Sozialismus ist Geschichte und der Kapitalismus ist nach wie vor eine der geilsten Sachen die die Menschheit je hervor gebracht hat.
von The Rock
#1152566
Hier mal eine Meldung, die ursprünglich von der LVZ stammt. Hatte ich dort aber nicht gefunden.

Gabriel, der ohne hin schwächste Mann für den Posten, ist scheinbar draußen.
Gabriel verzichtet angeblich auf Kanzlerkandidatur
Treten nur noch Steinmeier und Steinbrück als SPD-Kanzlerkandidaten an? Einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge soll Parteichef Sigmar Gabriel faktisch aus dem Rennen ausgestiegen sein. SPD-Generalsekretärin Nahles dementiert: Es handele sich um Spekulation.
http://www.sueddeutsche.de/politik/die- ... -1.1469766
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von Maddi
#1153153
von den Dreien hat, nach aktuellem Stand, keiner auch nur den Hauch einer Chance.

deswegen, wo schon ein Thread dafür extra aufgemacht wurde, hatte ich ja gleich auf der ersten Seite um (ernstgemeinte) alternativvorschläge gebeten. leider verlor sich danach der Thread hier thematisch völlig.

Mir fällt persönlich niemand ein der ernsthaft/realistisch machbar wäre.

Hannelore Kraft kann ja nicht, weil sie an NRW gebunden ist.
von S!lent
#1153165
Maddi hat geschrieben:von den Dreien hat, nach aktuellem Stand, keiner auch nur den Hauch einer Chance.

deswegen, wo schon ein Thread dafür extra aufgemacht wurde, hatte ich ja gleich auf der ersten Seite um (ernstgemeinte) alternativvorschläge gebeten. leider verlor sich danach der Thread hier thematisch völlig.

Mir fällt persönlich niemand ein der ernsthaft/realistisch machbar wäre.

Hannelore Kraft kann ja nicht, weil sie an NRW gebunden ist.
Als wäre das ein Hindernis, wobei ich nicht glaube, dass sich Kraft das antun würde.
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von rosebowl
#1153167
Es ist ein Hindernis - und zwar, weil sie sich ganz klar festgelegt hat bei der Wahl, dass sie in NRW bleibt und nicht in den Bundestag wechselt. Geht sie jetzt, hat man einen Ypsilanti-Effekt, von dem sie sich so schnell nicht erholen würde...
Ich würde Hannelore Kraft liebend gerne wählen, und ich hoffe auch dass diese Möglichkeit vielleicht bei der Bundestagswahl in 5 Jahren besteht, aber im Moment wäre es ein riesengroßer Fehler, wenn sie plötzlich doch Ambitionen aufs Kanzleramt anmelden würde. Wenn sie einen Pluspunkt so ziemlich allen anderen aktuell aktiven Politikern gegenüber hat, ist es ihre Glaubwürdigkeit. Und die würde leiden...
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von vicaddict
#1153202
Kubicky wandelt doch derzeit schon auf einem schmalen Grat, weil er plötzlich doch nach Berlin möchte. Bei Kraft wäre das Echo um ein vielfaches schlimmer.
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von cooky
#1153215
rosebowl hat geschrieben:Es ist ein Hindernis - und zwar, weil sie sich ganz klar festgelegt hat bei der Wahl, dass sie in NRW bleibt und nicht in den Bundestag wechselt. Geht sie jetzt, hat man einen Ypsilanti-Effekt, von dem sie sich so schnell nicht erholen würde...
Ich würde Hannelore Kraft liebend gerne wählen, und ich hoffe auch dass diese Möglichkeit vielleicht bei der Bundestagswahl in 5 Jahren besteht, aber im Moment wäre es ein riesengroßer Fehler, wenn sie plötzlich doch Ambitionen aufs Kanzleramt anmelden würde. Wenn sie einen Pluspunkt so ziemlich allen anderen aktuell aktiven Politikern gegenüber hat, ist es ihre Glaubwürdigkeit. Und die würde leiden...
Denke ebenfalls, dass dies ein ziemliches Hindernis ist. Denn zur Zeit nehme ich der Kraft defintiv ab, dass sie Rückrad besitzt. Und dass das Ende der Legislaturperiode mit den übernächsten Wahlen zusammenfällt, passt doch ohnehin ganz gut. So kann sie dann noch nach Berlin, hält aber Wort.
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von Maddi
#1153874
zumal, wenn Merkel 2017 nicht mehr antreten sollte, muss sie sich evtl. der Teflon-Kanzlerin gar nicht mehr stellen.

strategisch bleibt der SPD also wohl nur, 2013 einen achtungserfolg zu versuchen (30%+) und in jedem Fall NICHT als Junior mit der Union zu kuscheln.
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von rosebowl
#1156768
Joa, soviel zum Thema "Mitgliederbefragung". Manchmal frag ich mich echt, warum ich dieses komische rote Parteibuch überhaupt noch habe :roll:
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von vicaddict
#1156777
Aus taktischer Sicht sicher nicht schlecht. Er genießt bei den Bürgern durchaus Vertrauen und ist im Wahlkampf mit Merkel weniger angreifbar als die anderen, da die beiden gut miteinander können und ähnlich ticken. Für die unentschlossenen Wähler ist er wohl das beste Angebot, wobei es die SPD Stammwähler sein dürften, die ein Problem mit ihm haben. Es fragt sich dabei nur, warum man SPD und nicht gleich CDU wählen sollte. Hm.
von Duffman
#1156783
Und laut SWR-Informationen will Kurt Beck heute seinen Rücktritt verkünden.
Heute läufts für die SPD.
von Andelko
#1156787
Duffman hat geschrieben:Und laut SWR-Informationen will Kurt Beck heute seinen Rücktritt verkünden.
Heute läufts für die SPD.

Na endlich.Das hätte Beck viel früher machen müssen.Die SPD liegt in RLP nur noch bei 32 % !

Bin gespannt ob es vielleicht uu vorgezogenen Neuwahlen in RLP kommt
von AndiK.
#1156802
Der Steinbrücks solls machen. Es lief doch auf ihn hinaus.Da war es nur folgerichtig. Schließlich hat Steinmeier schon mal eine Chance gehabt und Gabriel war unbeliebt.
Mich würde nur mal interessieren, wo noch Unterschiede, zwischen Merkel und Steinbrück liegen. Gefühlt vertreten beide SPD-Positionen. Die CDU hat sich von vielen Positionen verabschiedet und ist kaum noch zu unterscheiden von der SPD.
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von rosebowl
#1156805
vicaddict hat geschrieben: Es fragt sich dabei nur, warum man SPD und nicht gleich CDU wählen sollte. Hm.
Das frage ich mich in letzter Zeit leider auch immer wieder mal :?
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von vicaddict
#1156866
Andelko hat geschrieben:Bin gespannt ob es vielleicht uu vorgezogenen Neuwahlen in RLP kommt
Warum sollte es? Man hat ne Mehrheit und wenn der Koalitionspartner mitmacht, wird man den Teufel tun durch Neuwahlen die CDU zu stärken. Zumal die Grünen doch sicherlich auch nicht gerade von Neuwahlen profitieren würden.

EDIT: Die FDP biedert sich Steinbrück auch schon an. Das wird interessant :D
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von blra
#1156887
vicaddict hat geschrieben: EDIT: Die FDP biedert sich Steinbrück auch schon an. Das wird interessant :D
Wirklich interessant. Die FDP versucht sich über eine keine GroKo-Stimmung zu retten. Das ist zumindest mein Eindruck. Man würde in eine Ampel gehen, sich als, wenn "ihr Merkel nicht wollt, wählt uns"-Partei inszenieren. Ich befürchte, dass es klappen wird. Zumindest dass sie bedauerlicherweise bleiben.

Steinbrück ist eine passende Wahl. Inhaltlich macht er genau dasselbe wie Merkel. Steinbrück ist rhetorisch begabt. Merkel in diesem Bereich die schlechteste in diesem Bereich. Das könnte in einer Zeit, in der mediale Einfluss stärker zunimmt, ein entscheidender Faktor werden. Gerade über die TV-Duelle könnte Steinbrück einiges gewinnen.

Über inhaltliche Themen wird die kommende Wahl jedenfalls nicht entschieden. Außer den Linken würde auch jede Partei mit jeder Partei koalieren. Das ist schon sehr bedenklich.
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