Vorweg gesagt freu ich mich gerade, dass die riesige Mehrheit von euch da offenbar ähnlich tickt wie ich. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es hier viel mehr Vorspuler gibt, die sich durch die wöchentliche Wiederholung schnell langweilen.
Ich fand den so in den früh 2000ern einsetzen Trend zu ultrakurzen Title-Cards doch ziemlich schade. Gut, bei 24 hat das natürlich absolut Sinn gemacht, bei LOST hätte ich mir wenigstens einen 30 Sekünder gewünscht, den Sarah Conner Chronicles hätte ein Intro - vielleicht sogar mit der Original-Terminator Musik - auch ganz gut gestanden. Bei Glee hätte ich es vielleicht sogar dumm gefunden ein Intro zu machen, denn dann hätte man einer Show mit unheimlich viel Musik ja auch einen Theme Song verpassen müssen, der dann je nach musikalischem Thema der Folge total mit der Stilrichtung der Woche kollidiert wäre.
Im Moment scheint es vor allem bei den Networks noch einen recht hohen Anteil an Title Cards und Mini-Jingles zu geben, während die Cable Sender noch recht elaborierte und lange Intros haben.
Von der Art her muss ein Intro für mich auch nicht unbedingt immer den Cast abbilden. Das wirkt manchmal sogar ein bisschen altbacken. Schöner finde ich Intros, die einfach eine gewisse Atmosphäre und vielleicht noch ein Feeling für das Setting und den Grundton einfangen.
Und natürlich ist die Musik da ganz, ganz wichtig.
Vielleicht sogar noch als Zusatzfrage zu dem Thema: bevorzugt ihr eher einen Song oder ein komponiertes Instrumentalstück?
Okay, wahrscheinlich werden hier viele genau wie ich auch mit einem kommt drauf an Antworten
Eine größere Liste spare ich mir auch erstmal für später auf, aber ein paar Einzelfälle will ich gerne mal ausbreiten:
Fangen wir mal mit katastrophal misslungen an:
Episodes
Schreckliche Musik, grottige Animation, plakative Idee des von England Richtung USA flatternden Drehbuchs. Das wirkt in der Show wie ein totaler Fremdkörper. Obwohl die Show bisher ja nichtmal 20 Folgen hat, habe ich bei keiner Show das Intro so schnell, oft und konsequent übersprungen.
Kategorie: Nutzt sich ab und langweilt dann
Dexter
Hübsch gefilmt, aber auch entsetzlich langsam und sperrig. Für 1-2 Staffeln hat es gehalten, aber heute seh ich es nur noch, wenn die Fernbedienung zu weit weg ist :lol:
Immer wieder neu:
- Simpsons/Futurama
die immer wieder neuen Couch-Gags und Tafelsprüche der Simpsons oder Zuschauerhinweise bei Futurama sind zu recht kultig. Ein verlässlicher running gag, der auch die Intros frisch hält
- Babylon 5
Mal ein gutes Beispiel von narrated Intros. Und jede Season gab es ein komplett neues mit neuer Titelmusik. Und alle fünf waren gut.
- Game of Thrones
Unterscheidet sich sogar von Folge zu Folge. Meist zwar nur marginal, aber ich fand es schön zu sehen, dass auch neu dazukommende Schausplätze auf der großen stilisierten Landkarte dazukamen. Zudem auch ein sehr funktionales Intro, das mir bei der immensen Fülle an Orten die Orientierung in der riesigen Serienwelt zumindest etwas erleichtert hat.
Total beliebig:
Deep Space 9 und Voyager
Wo Babylon 5 schon sehr spezifisch am Inhalt war, hatte die größere Star Trek Konkurrenz genau das Gegenteil: hübsche Kamerafahrten über die Raumstation bzw das Schiff, aber sonst überhaupt kein spürbarer Bezug zum Inhalt, zum Ton der Show oder dem Thema. Das war leider komplett austauschbar.
Starkes Beispiele neueren Datums:
Homeland - transportiert extrem viel Atmosphäre, bedrückendes Feeling, Verstörung, Fragmentierung, Vermischung von Tonschnipseln aus Dialogen und realen Reden und Nachrichtentönen. Das leistet richtig viel für die Stimmung.
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