- Mo 31. Dez 2012, 13:07
#1189673
Nun kommt a big one. :lol:
Werde jetzt ebenfalls nur die Spiele besprechen die ich wirklich in 2012 gespielt habe.
Deus Ex: Human Revolution
Spielzeit: 16 Stunden
Das Spiel hat ein großes Problem, dass für mich ein echter Killer ist: Die nackte Tatsache, dass man die Bosse einfach als Damagesponges designed hat, als auf die Stärke des Spiels - die Entscheidungsfreiheit im Gameplay oder zumindest den Stealth-Aspekt (Den das Shooter-Gameplay ist in meinen Augen nicht das allerstärkste) - ist einfach mies und eine krasse Fehlentscheidung. Ansonsten aber ein recht ordentliches Spiel
Wertungstendenz: 7/10
Saints Row: The Third
Spielzeit: 11 Stunden
Der dritte Teil der Saints Row-Reihe ist absurd, durchgeknallt und freakig. Das Spiel muss infolgedessen eine Balance zwischen eben diesem Aspekt und der Gefahr, lahm und "Es versucht zu hart witzig zu sein" schaffen, die aber zumindest in den ersten 11 Stunden gehalten werden kann. Von daher ist ein Blick zu riskieren. Die ersten Stunden gehörten zu den spaßigsten meines Gaming-Jahres.
Wertungstendenz: 7,5/10
X-COM: Enemy Unknown
Spielzeit: 10 Stunden
X-COM ist ein gutes taktisches Strategiespiel, dessen Kronjuwel auf jeden Fall der Permadeath der Teammitglieder ist und die Möglichkeit diese umzubennenen usw. Dementsprechend war man emotional an die Mitglieder gebunden, was jeden einzelnen Zug umso bedeutender machte. Das Aufbauen der Basis und der Forschungsaspekt waren fast zu simpel. Es fehlt zudem auf jeden Fall eine Erklärung zu den Satelliten bzw. wäre es schön gewesen hätte man deutlicher hervorgehoben, wie wichtig diese sind.
Wertungstendenz: 7,5/10
Diablo 3
Spielzeit: 50 Stunden
Meh. Meh. Meh.
Wertung: 7/10
Portal 2
Spielzeit: 14 Stunden
Habe lediglich den Koop-Modus durchgezockt, sowie einige Stunden im Singleplayer verbracht, aber ersteres war summa summarum eine der besten Multiplayer-Erfahrungen, die ich in den letzten 5,6,7 Jahren gemacht habe. Es ist einfach unfassbar unterhaltsam mit einem Kumpel darüber zu fachsimpeln, wo die Lösung des Problems liegen könnte und letztendlich darüber zu feiern, wenn man es geschafft hat. Der Singleplayer besticht durch die Valve-typische Geschichtenerzählung.
Wertungstendenz: 8,5/10
Habe im aktuellen Steam-Wintersale außerdem noch einige kleine Perlen abgegriffen, die ich halt maximal 1, 2 Stunden gespielt habe.
The Binding of Isaac
Spielzeit: 2 Stunden
Unglaublich unterhaltsames Minispiel, dass seine 1,24 € definitiv wert ist. Die Prämisse ist im wahrsten Sinne des Wortes göttlich, herrlich schräg und makaber. Die Hintergrundmusik ist wirklich klasse, aber auch das relativ simple Gameplay macht Spaß. Im Zelda-2D-Style muss man sich von Raum zu Raum kämpfen, Schlüssel für verschlossene Türen finden, Items sammeln, die einen von Mal zu Mal stärker machen und letztendlich Bosse bekämpfen. Stirbt man, muss man von ganz neu anfangen - da die Dungeons aber zufallsgeneriert sind, macht das wenig aus.
Wertung: 8/10
Audiosurf
Spielzeit: 105 Minuten
Das tolle an Audiosurf ist, dass man seine eigene Musikbibliothek nutzen kann. Auf Grund dieser Basis werden dann zu jeden Track Bahnen erstellt, die man mit einem Gefährt abfahren muss und dabei Blöcke sammeln muss und diese, sie sind von unterschiedlicher Farbe, in mögichst die richtige Reihenfolge bringt. Ein unglaubliches simples Spiel, bei der man mit seiner Maus nur von rechts nach links und umgekehrt fahren muss, aber nichtsdestotrotz macht die Highscorejagd und dem gleichzeitigen Lauschen der eigenen Musik sehr viel Spaß.
Wertung: 6/10
Sine Mora
Spielzeit: 67 Minuten
Was soll ich sagen? Ein Shoot 'Em Up in bestechender 3D/2D-Grafik, an dem ich aber auf Grund der Schwierigkeit letztendlich im dritten Level gescheitert bin. Werde noch einmal einen Anlauf mit Controller wagen (Bisher mit Tastatur gespielt), da besagter Level eine Sektion enthält, bei der Präzision eine große Rolle spielt. Generell macht das Spiel aber schon Spaß. Interessant ist, dass die Story nicht zu missachten ist und zumindest zu Beginn relativ spannend klingt.
Wertungstendenz: 7/10
Nun zu all den Free-to-Play-Titeln.
World of Tanks
Spielzeit (schätzungsweise): 10 - 20 Stunden
Das Spiel ist schon unterhaltsam und gerade mit 2, 3 Freunden kann man viel Spaß haben, letztendlich aber eher ein träges Spiel. Da es aber Free-To-Play ist, gehts für ein paar Tage in Ordnung.
Wertung: 6,5/10
Tribes: Ascend
Spielzeit (schätzungsweise): 15 - 25 Stunden
Ziemlich solider Shooter mit einem richtig coolem Twist. Die Gleit-und-Jump-mechanic funktioniert wunderbar und sorgt für rasante Matches. Das Bezahlmodel scheint mir indes etwas mies, aber nach meinem Verständnis haben sie in der Zwischenzeit bereits daran gearbeitet.
Wertung: 7/10
Blacklight: Retribution
Spielzeit (schätzungsweise): 25 - 35 Stunden
Generell ein simpler Shooter mit dem Twist, dass jeder einen eingebauten Wall-Hack hat, aber trotzdem mein liebstes F2P-Spiel dieses Jahr. Das Gameplay gefällt mir, die Maps und Modes überzeugen. Zudem fühl ich mich beim Leveln und Ausrüsten in keiner Weise beschränkt, so soll es sein. Daumen nach oben.
Wertung: 8,5/10
Guild Wars 2
Spielzeit: 70 Stunden
Gelungenes MMO, das mich letztendlich aber nicht dermaßen vom Hocker gerissen hat. Das Kampfsystem ist erfrischend, nach einiger Zeit aber dann doch nicht mehr so pralle. Ich muss aber sagen, dass mein Eindruck sehr dadurch geschwächt wurde, dass mein Pc Schwierigkeiten hatte, dass Spiel ordentlich laufen zu lassen. WvW ging bspw. gar nicht. Schade, trotzdem für alle MMO-Liebhaber mit ausreichend kräftiger Maschine im Rücken nur empfehlenswert!
Wertungstendenz: 8/10
Mark Of The Ninja
Spielzeit: 115 Minuten und steigend
Wow, das beste Stealth-Gameplay, das ich je spiele durfte? Ein 2D-Ninja Game, dass einem alle Informationen geben, die man braucht. Man wird nur im sichtbaren Lichtkegel gesehen, man bekommt Signale, was wie weit Geräusche macht usw. Das gibt einem die volle Kontrolle und darüber hinaus wirklich das Gefühl ein fähiger Assassine zu sein. Das heißt selbstredend nicht, dass das Spiel deswegen ein Klacks ist. Wirklich beeindruckt – dazu ist der Comicstil sehr stylisch, Kills sind kuhl in Szene gesetzt und es gibt einige Sachen zum Sammeln und erforscht.
Wertungstendenz: 9/10
Far Cry 3
Spielzeit: Singleplayer – 11 Stunden; Multiplayer – 12 Stunden
Einer der Spiele, die im engeren Kreis meiner GotY-Entscheidung gelandet sind. Während die Gamingpresse das Ganze als ziemliche Überraschung abfeiert, war ich bereits beim E3-Trailer auf die Ubisoft-PK gepackt von der Grafik, dem Gameplay und den Möglichkeiten. Das ausnehmen der Banditenlager, das Jagen, die Waffen. Als Highlight das Niederbrennen von Hanffeldern mit einem mächtigen Flammenwerfer, während im Hintergrund Skrillex-Mucke ingame läuft und man von zig Soldaten niedergefeuert wird. Dazu finde ich das Fahren mit den verschiedenen Fahrzeugen und Schiffen richtig klasse. Immer aus der Egosicht, wird das ganze teilweise zu einer rasanten Achterbahnfahrt durch das hüglige Terrain. Es gibt immer etwas zu tun, man wird nie unterbeschäftigt und doch bleibt genügend Raum für eigene Experimente mit Natur und Mensch. Beide Daumen hoch.
Wertungstendenz: 9/10
Call of Duty: Black Ops – Kampagne
Spielzeit: 11 Stunden
Hat mir überraschenderweise Spaß gemacht und zudem fand ich die Story ganz gelungen, wenn gleich die Charaktere zum Wegwerfen sind. Insgesamt nichts außergewöhnliches, aber durchaus etwas für zwischendurch.
Wertung: 7/10
Komme ich zu den drei am schwierigsten zu bewertenden Spielen, die auch in irgendeiner Weise miteinander zusammenhängen. Sie stellen zwei bzw. drei grundverschiedene Einstellungen zum Medium Videospiel dar, was die Sache umso mehr faszinierend macht.
Journey
Spielzeit: 3 Stunden
Eine einmalige Erfahrung und einer der komplettesten Spiele des Jahres. Journey erzählt eine mitreißende Geschichte ohne ein Wort zu sagen vom Kreislauf des Lebens, den einzelnen Stationen im Sein eines Menschen. Und das auf mehr oder weniger subtile Weise. Einen großen Part dabei spielt der clever installierte Multiplayeraspekt. Das Spiel, dass mir 2012 vielleicht am meisten in Erinnerung bleibt und das selbst für seinen heftigen Preis von 15 Euro jeden Cent wert ist.
Wertungstendenz: 10/10
Mass Effect 3
Spielzeit: 30 Stunden
Die Mass Effect-Trilogie ist sicherlich meiner liebste Spielereihe aller Zeiten und wird es auch nach dem Ende des dritten Teils definitiv bleiben. Die erinnerungswürdigen Szenen sind unzählig vorhanden, nicht nur einmal musste ich Schlucken, eine Träne verdrücken oder den Mund wieder schließen, der gerade zu Boden gekracht ist. Darüber hinaus finde ich die theoretische Idee hinter dem Finale großartig, alleine die Gameplay-Mission in London, quasi Horde Mode hat mich wahnsinnig enttäuscht. Es gibt hier und da einige Cuts und Kompromisse, die mir außerdem nicht gefallen haben, was Mass Effect 2 zum besten Teil der Reihe macht, aber nichtsdestotrotz ein fantastisches Spiel und es ist eine Schande, dass es bei eigentlich allen Awards so übergangen wird.
Wertung: 9,5/10
The Walking Dead Episode 1, 2 & 3
Spielzeit: 11 Stunden
Ja, was soll ich sagen? Ich sehe das Spiel eher zwiegespalten. Die erste Episode ist eine relativ intensive Einführung, gerade der Beginn im Polizeiauto und das Auftauchen der ersten Zombies + das erste Treffen mit der kleinen Clementine haben mir gefallen. Die zweite Episode setzt noch einen oben drauf mit einem packenden Finale. Der Weg dahin war aber nicht so prickelnd. Die dritte Episode ist ganz einfach strunz fad. Es gibt holprige Charaktereinführungen, eine Story, die mehr als Überleitung als sonst was dient. Die emotionalen Momente funktionieren bei mir nicht – hier hat es mich das erste Mal offensichtlich getroffen, dass mir persönlich die Figuren am Arsch vorbeigehen.
Dann kommen wir zum eigentlichen Spiel-Spiel. Das ist für mich eine tricky question, da ich a.) Adventure Games nicht mag, aber b.) Heavy Rain in Ordnung fand, sowie Mass Effect vergöttere.
1.) Das Gameplay in The Walking Dead ist miserabel und in meinen Augen lachhaft. Das Laufen fühlt sich total kantig und einfach falsch an. Die Quicktime-Events lass ich noch durch gehen, weil die mir nicht so auf den Geist gehen, wie vielen anderen. Gerade bei TWD passen die sogar ganz gut. Der Adventure-Teil rund um Puzzle und Itemeinlagen sind sehr simpel. Was mich dann aber in Episode 3 wirklich aufgeregt hat, waren so Sachen, wie: Man soll zwei Güterzüge voneinander trennen. Ich besorge mir einen Schlüssel und mach mich an die Arbeit. Es wird mir aber mitgeteilt ich sei nicht stark genug. Dann rede ich mit allen Charakteren, komme weiter in der Story und plötzlich löst sich die Kette von Zauberhand. Nun, dass ich nicht unbedingt ein einzigartiges Problem von The Walking Dead, aber ein generelles von Videospielen. Sowas bricht die Immersion und fühlt sich irgendwie einfach schlecht designed an. Darüber hinaus gefällt mir das Choice-System nicht mehr und an dieser Stelle komme ich zu besagten Konflikt zu meiner Liebe für Mass Effect.
Aufgrund desaströser technischer Fehler des Spiels (Die ich dem Spiel selber nicht ankreide, sondern vielmehr den Machern) musste ich vermehrt neu starten und dabei fällt einfach auf, dass viele Entscheidungen keine wirklichen Entscheidungen sind. Mir ist durchaus bewusst, dass sich das Ganze trotzdem auf die Beziehung zu den Charakteren entscheidend auswirkt, aber trotzdem hat das einen faden Beigeschmack. Hier stelle ich das auch schon in Mass Effect von vielen kritisierte Choice-System in Frage. In dieser Hinsicht ist The Walking Dead ein unglaublich wichtiges Spiel für mich persönlich, zeigt es mir in perfekter Art und Weise, wo die offensichtlichen Grenzen von Videospielen zu liegen scheinen. Zuvor war ich ein strenger Gegner der David Jaffe-Schule, der immer wieder deutlich macht, dass Gameplay über der Story steht und dass man zweitere gegebenenfalls ganz weglassen soll. Ich stimme ihm immer noch nicht zu, Story ist ein unglaublich nutzvolles Werkzeug, aber ich bekomme Zweifel inwieweit man heute bereits so weit ist Choice wirklich cohesive in ein Spiel zu integrieren. Und mir ist klar, dass ich von einem Idealstand träume und The Walking Dead nichtsdestotrotz ein gutes Spiel sein mag, aber gerade wenn man die heutige Presse liest und die Lobpreisungen für The Walking Dead, dann frage ich mich, ob sich die Videospielindustrie nicht einen etwas zu niedrigen Standard gesetzt hat.
Die „Kreiere deine eigene Story durch deine Taten“-Spiele, wie Far Cry, X-COM, FTL usw. haben mich definitiv dieses Jahr mehr überzeugt. Abschließend bleibt zu sagen, dass sich beide Seiten der Medaille keineswegs ausschließen. Ich werde garantiert nicht fordern, keine TWDs oder Heavy Rains mehr zu produzieren, ganz im Gegenteil, soll man das Gebiet weiter erforschen und in diese Richtung entwickeln, um die Möglichkeiten und Grenzen des Genres, des Mediums weiter voranzutreiben.
Alles in allem war 2012 ein durchwachsenes Spielejahr für mich persönlich mit einigen grandiosen, vielen enttäuschenden und etlichen „so lala“-Titeln. Markant sind die etlichen F2P-Titel die ich gezockt habe und auf jeden Fall das Umdenken, dass The Walking Dead in mir ausgelöst hat. Vielleicht dementsprechend das wichtigste Spiel, dass ich jemals gespielt habe.
Mein Game of the Year wäre glaube ich wohl trotzallem...
Mass Effect 3