Was soll man nur sagen? Ich fand die aktuell abgelaufene Staffel auch wieder herrlich amüsant!
Natürlich setzte RTL dieses Mal auf die volle Zickendröhnung. Mit Georgina, Fiona, Olivia und Iris konnte man erahnen, dass es nicht nur Harmonie im Camp geben würde.
Diese Rechnung ging dahingehend auf, dass sich Georgina zum Hass-Objekt für die Zuschauer entwickelte. Eine Prüfung nach der anderen - ein Resultat, was sicher nicht ihrer Beliebtheit zuzusprechen war. Man konnte mit ihr vielleicht sympathisieren, wenn man die Steigerungen von Challenge zu Challenge sah, aber das war es dann auch. Sie selbst fand nie den Draht zum Publikum, oder zu ihren Camp-Mitbewohnern. Sogar tragen musste sie sich lassen. Gebracht hat es ihr nichts. Naja okay, vielleicht noch den Namen "Sams mit Haarverlängerungen", mehr aber nicht. Man wird nicht mehr viel von ihr hören - was auch gut so ist.
Fiona, bekannt als zickige und streitbare GNTM-Teilnehmerin, nahm eher ab: an Gewicht, Sympathie, Kontrolle über sich selbst. Man muss schon ein wenig Fan sein, um sie zu mögen. Schade, dass sie meist als kleines, überdrehtes, rothaariges und empfindliches Mädel dargestellt wurde. Sie zeigte Ellenbogen und das war wichtig. Eigentlich hätte sie das Finale verdient gehabt, auch wenn bei ihr vieles Show war. Sie bereitete mir viel Freude.
Olivia war zu 100 % echt. Sie war drinnen, wie draußen authentisch. Von ihren Lästereien lebte die Staffel über weite Strecken hinweg. Sie hatte keine Möglichkeiten, mehr von sich zu zeigen - entweder wählten die Zuschauer Georgina oder die Camper nominierten Claudelle/Patrick. Der Dschungel ging auch nicht spurlos an ihr vorbei: Das fing beim bröckelnden Makeup an und hörte bei der Prüfung im Finale auf. Natürlich hätte sie viel mehr persönliches erzählen können, aber sie lebt in einer Welt, die umgeben von Promis ist und die Details hätte sie sicherlich auch noch in 3 Wochen erzählt. Sie ging als Olivia rein, nicht als Oliver, von daher konnte man froh sein, überhaupt so etwas wie die Geschichte um ihren Vater zu erfahren. Vorwerfen kann man ihr nichts, außer vielleicht das viele "Ich bin die Muddi im Camp"-Gesülze.
Iris Klein konnte vor allem mit spitzer Zunge punkten. Ihre Sprüche saßen wie keine zweiten. Toll! Natürlich ist auch sie streitbar (nein, wir lassen an dieser Stelle mal das "Mutter von"-Gesülze weg) durch ihren Auftritt bei Big Brother oder in der Sendung von Daniela. Ihre ehrliche und direkte Art kam nicht bei jedem gut an, auch wenn sie gerechtfertigt war. Sie hätte bei den Schatzsuchen mehr aus sich machen können - die Verletzung bei der Prüfung sorgte dann leider wohl für den Knackpunkt, dass sie rausgewählt wurde. Ich hätte gerne mehr von ihr gesehen, vor allem in einer Prüfung. Nun gut - ich werde sie auch weiterhin mögen und Fan des Katzenberger-Clans bleiben.
Joey, der nun Sieger wurde, hat sich in meinen Augen von Sendung zu Sendung gehangelt. Er begann als der "Held", da er am ersten Tag vorpreschte und unbedingt zeigen wollte, was er für ein starker Typ ist. Dieses Image änderte sich im Verlaufe der 16 Tage drastisch, da er immer weinerlicher wurde und eher durch Tränen glänzte, anstatt durch Leistungen. Gefiel mir gar nicht. Dazu kam die - leider nicht gestellte - Intelligenschädigung. So naiv kann kein normaler Mensch sein. Er sollte erstmal etwas für seine Bildung tun, bevor er irgendwo durchstarten möchte, sonst gerät er schnell an die falschen Leute. Das muss ja nicht sein. Ich mochte ihn nicht, die Zuschauer wohl schon. Nun ja...
Claudelle war für mich eher unbekannt - ich kannte sie nur als kochende Dame vom "Promi Dinnner". Da ich kein "Unter uns" schaue, weiß ich nicht, wie sie als Schauspielerin agiert. Aber im Camp tat sie sich als die ruhige Zuhörerin auf, die man einfach mögen musste. Dazu absolvierte sie jede ihrer Prüfungen souverän und ohne zu meckern. Ganz schlimm war die Ess-Prüfung gemeinsam mit Fiona, bei der es einem schon vor dem Fernseher hochkam. Zum Schluss glänzte sie mit schlüpfrigen Bekenntnissen, störte aber auch nicht weiter. Sie war eine meiner Favoritinnen auf den Thron.
Der Rest ist zu vernachlässigen und nicht wirklich interessant gewesen. Klaus mit seinen Klöten war unwitzig und nicht bereichernd. Warum er als Ersatz-Kandidat ausgewählt wurde, bleibt fraglich. Silva zeigte vieles von sich, vor allem aber seine Charakterschwäche. Allegra, die Unoperierte, wusste mit garstigen Kommentaren von sich Reden zu machen, brachte sich aber sonst nichts ins Camp-Leben ein. Patrick Nuo war schön - und so ging er mit einem schönen fünften Platz raus. Dazwischen rubbelte er sich eine sehr private Geschichte von der Seele, was aber auch nur kurzfristig für Aufmerksamkeit sorgte und hinterher vielleicht noch für einige, peinliche Situationen sorgen könnte. Es könnte für ihn auch ein Schuss ins Knie gewesen sein. Mal abwarten.
Zu Sonja und Daniel will ich nur so viel sagen: Traumhaft. Daniel ging in seiner Rolle wunderbar auf und er zeigte, dass es die richtige Wahl war, ihn zu besetzen. Gekonnt bissig agierte er im Dialog mit Sonja und zeigte, dass er ein sehr guter Moderator ist. Ich freue mich, ihn nächstes Jahr wieder im Baumhaus sitzen zu sehen. Kritik? Nö.
Und nach dem Camp ist vor dem Camp.
