Das ist ein schönes Thema.
Kunstbanause hat geschrieben:Ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen, aber für mich persönlich ist Glaube Hilflosikgeit. Hilflosigkeit, sich Dinge zu erklären. Hilflosigkeit in schlechten Zeiten. Und in vielen Fällen ist es in meinen Augen auch eine Flucht aus der Einsamkeit (z.B. bei alten Menschen, die mehr oder minder sich selbst überlassen sind und irgendwo Halt suchen).
Ich habe auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mal eine "Umfrage" gemacht, wer gläubig ist und vor allem warum er es ist. Ich habe gedacht, dass ich dann Geschichten höre, dass anders die Entstehung der Welt nicht zu erklären ist. Was ich bekommen habe, war aber etwas anderes.
Ich habe erfahren, dass der Glauben für viele Menschen scheinbar vor allem Hoffnung ist. Sie haben jemanden zum reden, wenn sie sonst niemanden mehr zum reden haben. Sie haben jemanden, auf den sie die Schuld schieben können, wenn sie niemanden mehr haben, auf den sie die Schuld schieben können.
Das fand ich sehr beeindruckend. Das hat nichts mehr damit zu tun, was einem die Leute, die der Kirche angehören, einem erzählen wollen. Die Menschen haben ihre eigene Interpretation des Glaubens gefunden. Und ich kann verstehen, dass Menschen deswegen gläubig werden.