#1255024
Fast 1,5 Jahre nach dem gewaltsamen Tod vom 17jährigen Trayvton Martin beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen George Zimmermann.Er beruft sich auf Notwehr und dem in Florida geltenden Gesetz das man Schießen darf wenn man sich bedroht fühlt.Martin war aber unbewaffnet und hatte ein Kapuzenpulli an.Das Gericht will Zimmermann einen Mord aus Rassistischen Gründen nachweisen.Der Fall sorgte damals für Aufsehen.Eine Basketballmannschaft trug aus Protest gegen die ausbleibenden Ermittlungen Kapuzenpullis wie sie Trayvton am Tag seines Todes trug.Und auch Obama äußerte sich mit den Worten: "Tryvton könnte mein Sohn sein."

Ich hoffe Zimmermann kommt nicht mit der Notwehr durch.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/f ... 04486.html
#1255318
Chris_23 hat geschrieben:Durch dieses "Erst schiessen, dann fragen" Gesetz glaub ich nicht an eine Verurteilung. Eigentlich würde ich mir sogar einen Freispruch wünschen. Vielleicht überdenken die Amis dann ja mal ihre lächerlichen Gesetze

Naja seine Notwehraussage konnte durch Videoaufnahmen schon teiweise widerlegt werden.Es wird in jedem Fall interessant und ist von großen öffentlichen Interesse.
#1255377
rosebowl hat geschrieben:
Chris_23 hat geschrieben: Vielleicht überdenken die Amis dann ja mal ihre lächerlichen Gesetze
Eher konvertiert AndiK zum Islam :P
Und findet beim Freitagsgebet das Higgs-Boson.

Mit Logik und normalem Menschenverstand darf man das Verhältnis der USA zu Waffen nicht angehen. Dort hatte ja erst letzten wieder ein 4-jähriger seinen Vater erschossen, weil beim Besuch von Verwandten ne Waffe achtlos rumlag.
#1260412
Trötenflöter hat geschrieben:Das in Kombination mit dem ist der Grund, warum jeder Versuch politischer Bildung und Unterhaltung bei den ÖR eine Farce ist.
Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe den Artikel in seiner Gesamtheit nicht und ich habe auch an der Petition teilgenommen, nachdem ich damals das Pelzig-Format sah und mich durch ein paar Artikel verschiedener Zeitungen klickte, die allesamt mehr oder minder klar aussagten, dass mit dieser Änderung der Verwirtschaftung der Wasserversorgung Tür und Tor offen stünde. Da ich der sehr, sehr, sehr, sehr liberalen FAZ in Anbetracht ihrer sehr wirtschaftsnahen Berichte bei neuen Diskussionen über die Ausbeutung von Billigjobbern gerne mal misstraue, würde ich schon gerne wissen, ob das Blatt diese Auffassung exklusiv hat.

Ansonsten fänd ich die deutliche Stimmungsmache gegen den Barnier-Vorschlag in manchen öffentlich-rechtlichen Medien schon durchaus auch zweifelhaft. Und ja, ich gebe zu, nach kurzer Recherche hier Barwasser alias Pelzig recht schnell geglaubt zu haben, da ich eine Privatisierung der Wasserversorgung skandalös gefunden hätte und ihn bei einem so eindringlichen Aufruf auch ernst nahm.


Fohlen
#1260460
Fernsehfohlen hat geschrieben:Da ich der sehr, sehr, sehr, sehr liberalen FAZ in Anbetracht ihrer sehr wirtschaftsnahen Berichte bei neuen Diskussionen über die Ausbeutung von Billigjobbern gerne mal misstraue, würde ich schon gerne wissen, ob das Blatt diese Auffassung exklusiv hat.
Erstens das.

Zweitens finde ich es doch mehr als seltsam, dass erst 1,5 Jahre, nachdem der Vorschlag vorgelegt wurde, und auch erst, nachdem die Nummer entschieden ist, eine Zeitung plötzlich damit um die Ecke kommt, dass das, was alle kritisiert haben, ja so gar nicht geplant war...

Auch die Aussage "Der EU-Vertrag billigt den Kommunen ausdrücklich zu, wichtige Leistungen selbst zu erbringen" heißt ja nicht viel. Die grundsätzliche Kritik richtete sich ja darauf, dass zentrale Punkte der Daseinsvorsorge eben in staatlicher Hand sein und auch bleiben sollen. Dass man dann sagt "ja wenn die Kommune unbedingt will, kann sie ja die Kohle dafür ausgeben" finde ich doch etwas mager. Ziel muss doch vielmehr sein, dass solche Aufgaben gesichert in staatlicher Hand oder zumindest unter entsprechender Kontrolle sind - und zwar ohne, dass die Gemeinde, die halt so blöd ist, das selber zu übernehmen, dann halt auch mit einem erheblichen finanziellen Nachteil anderen gegenüber leben muss.

Die Darstellung in dem Artikel finde ich auch etwas... naja, sagen wir befremdlich. Im Prinzip steht da "Die Kommunen wollen weiter ihre Vetternwirtschaft pflegen, und die Gewerkschaften sind eh aus Prinzip gegen alles. Und dafür hat sich das doofe Stimmvieh einspannen lassen." Also seriös und sachlich ist anders...

Alles in allem finde ich es auf jeden Fall gut, dass die Deutschen sich doch noch für politische Themen interessieren lassen und sich auch engagieren, das war mal eine wohltuende Ausnahme von der berühmten Politikverdrossenheit. Und die Aktion hat vielleicht auch einigen klar gemacht, dass Europapolitik uns eben doch auch sehr direkt betreffen kann und nicht so weit weg von unserem Alltag ist, wie die meisten immer glauben.

Und sollte das ganze wirklich nur ein Missverständnis gewesen sein - was ich wie gesagt bezweifle - dann zeigt das auf jeden Fall eins: Politiker jeder Ebene sollten sich einfach deutlich mehr bemühen, sich so auszudrücken, dass die Bürger sie verstehen. Hätte man hier besser informiert, statt hinterher zu schmollen "so hab ich das gar nicht gesagt", wäre die Aktion sicher auch anders verlaufen.
#1260686
Fernsehfohlen hat geschrieben:
Trötenflöter hat geschrieben:Das in Kombination mit dem ist der Grund, warum jeder Versuch politischer Bildung und Unterhaltung bei den ÖR eine Farce ist.
Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe den Artikel in seiner Gesamtheit nicht und ich habe auch an der Petition teilgenommen, nachdem ich damals das Pelzig-Format sah und mich durch ein paar Artikel verschiedener Zeitungen klickte, die allesamt mehr oder minder klar aussagten, dass mit dieser Änderung der Verwirtschaftung der Wasserversorgung Tür und Tor offen stünde. Da ich der sehr, sehr, sehr, sehr liberalen FAZ in Anbetracht ihrer sehr wirtschaftsnahen Berichte bei neuen Diskussionen über die Ausbeutung von Billigjobbern gerne mal misstraue, würde ich schon gerne wissen, ob das Blatt diese Auffassung exklusiv hat.

Ansonsten fänd ich die deutliche Stimmungsmache gegen den Barnier-Vorschlag in manchen öffentlich-rechtlichen Medien schon durchaus auch zweifelhaft. Und ja, ich gebe zu, nach kurzer Recherche hier Barwasser alias Pelzig recht schnell geglaubt zu haben, da ich eine Privatisierung der Wasserversorgung skandalös gefunden hätte und ihn bei einem so eindringlichen Aufruf auch ernst nahm.


Fohlen
Der Spiegel sprach auch von einem Missverständnis und den wirst du wohl kaum als "sehr sehr sehr sehr liberal" (Sozialkundeunterricht 11. Klasse?) bezeichnen. Es spricht nicht wirklich für dich, dass du deine Unterschrift unter eine Petition leistest, deren Grundlage du nichtmal gelesen hast (ironischerweise sind das dann in der Regel die Leute, die nach mehr Volksentscheiden schreien).
Allein die ersten beiden Seiten hätten genügt, um zu sehen, dass es einen Unterschied zwischen "EU privatisiert Wasserversorgung" und "EU möchte die Vergabepolitik von Konzessionen verbessern" gibt.
rosebowl hat geschrieben:Auch die Aussage "Der EU-Vertrag billigt den Kommunen ausdrücklich zu, wichtige Leistungen selbst zu erbringen" heißt ja nicht viel. Die grundsätzliche Kritik richtete sich ja darauf, dass zentrale Punkte der Daseinsvorsorge eben in staatlicher Hand sein und auch bleiben sollen. Dass man dann sagt "ja wenn die Kommune unbedingt will, kann sie ja die Kohle dafür ausgeben" finde ich doch etwas mager. Ziel muss doch vielmehr sein, dass solche Aufgaben gesichert in staatlicher Hand oder zumindest unter entsprechender Kontrolle sind - und zwar ohne, dass die Gemeinde, die halt so blöd ist, das selber zu übernehmen, dann halt auch mit einem erheblichen finanziellen Nachteil anderen gegenüber leben muss.
Es gibt auch heute schon private Wasserversorger (wenn auch verschwindend wenige), die Richtlinie hatte lediglich zum Ziel Transparenz in dem Bereich zu schaffen, v.a. vor diesem Hintergrund:
"4) Solide Verfahren
Die finanziellen Interessen, die auf dem Spiel stehen, und die Beziehungen zwischen
öffentlichem und privatem Sektor machen das Beschaffungswesen anfällig für unseriöse
Geschäftspraktiken, z. B. aufgrund von Interessenkonflikten, Günstlingswirtschaft und
Korruption. Die vorgeschlagene Richtlinie verbessert die bestehenden
Sicherheitsvorkehrungen zur Abwendung derartiger Risiken und gewährleistet einen
zusätzlichen Schutz." (Seite 14 im Link oben)
Hier geht es also viel mehr darum, dass Qualität und Preis unter untransparenten Vergabeprozessen leiden. Nochmal: Es ist nirgends erwähnt, dass hier private Unternehmen künftig bevorzugt (ginge auch gar nicht bei 98% Marktanteil der Öffentlichen in Deutschland) oder gar öffentliche Unternehmen privatisiert werden, es geht hier lediglich um eine EU-weite Unterbindung von untransparentem Gemauschel.

Hier übrigens noch zum Thema fehlende Kontrolle: "Sanktionierung von Verstößen gegen verbindliche sozial-, arbeits- oder umweltrechtliche Vorschriften: Nach der vorgeschlagenen Richtlinie kann eine Vergabestelle Wirtschaftsteilnehmer vom Verfahren ausschließen, wenn sie Verstöße gegen Verpflichtungen des EU-Sozial-, Arbeits- oder Umweltrechts oder gegen internationale arbeitsrechtliche Bestimmungen feststellt. Darüber hinaus werden die Vergabestellen verpflichtet, Angebote abzulehnen, wenn sie feststellen, dass diese ungewöhnlich niedrig sind, weil gegen sozial-, arbeits- und umweltrechtliche Vorschriften des Unionsrechts verstoßen wird." (Seite 13 im Link oben)
Alles in allem finde ich es auf jeden Fall gut, dass die Deutschen sich doch noch für politische Themen interessieren lassen und sich auch engagieren, das war mal eine wohltuende Ausnahme von der berühmten Politikverdrossenheit. Und die Aktion hat vielleicht auch einigen klar gemacht, dass Europapolitik uns eben doch auch sehr direkt betreffen kann und nicht so weit weg von unserem Alltag ist, wie die meisten immer glauben.
Du findest es gut, dass Leute sich nicht informieren und irgendeinen Quatsch unterzeichnen, weil sie mal im Fernsehen davon hörten? Das ist doch die gelebte Politikverdrossenheit.
Und sollte das ganze wirklich nur ein Missverständnis gewesen sein - was ich wie gesagt bezweifle - dann zeigt das auf jeden Fall eins: Politiker jeder Ebene sollten sich einfach deutlich mehr bemühen, sich so auszudrücken, dass die Bürger sie verstehen. Hätte man hier besser informiert, statt hinterher zu schmollen "so hab ich das gar nicht gesagt", wäre die Aktion sicher auch anders verlaufen.
Der "Meinungsmacher" ist hier aber nicht der Politiker, sondern die Medien, die irgendeinen Sachverhalt aufgreifen und falsch verstehen (wollen). Ganz gleich, ob man nun für oder gegen diese Richtlinie ist - es ist einfach unerträglich, wie sich öffentlich-rechtliche Redakteure (insb. des ZDF) immer wieder gegen Sachverhalte positionieren, die sie nicht verstehen. Dass Pelzig demonstrativ auch noch darauf hinweist, dass die "seriösen" (gemeint war eigentlich überparteilich und neutral) ÖR keine Werbung für private Organisationen machen dürfen, seine Medienpräsenz dann aber trotzdem für so ein unqualifiziertes Anliegen nutzt, ist direkt dreist.
Mich ärgert hier nicht die (zumindest im Wasserbereich) gekippte Richtlinie, sondern der Umgang unserer Medien damit.
#1261421
Asyl- Erpressung durch Hungerstreik !
In München forderten illeagle Ausländer in einem Lager, dass sie als Asylanten anerkannt werden und das sofort ! Sie traten dafür in den Hungerstreik - so geht das nicht. Wir haben hier Gesetze, die eingehalten werden müssen, da kann man nicht fordern: Sofort ! Vermittlungsversuche sind gescheitert. Nun wurde das Lager geräumt- richtig so. Die Personen sollten jetzt wieder in ihre Heimat gebracht werden. Man sollte seine Heimat achten.
#1261439
AndiK. hat geschrieben: Nun wurde das Lager geräumt- richtig so. Die Personen sollten jetzt wieder in ihre Heimat gebracht werden. Man sollte seine Heimat achten.
Auf die Idee, dass die vielleicht alle nicht freiwillig hier sind, kommst du wohl nicht, oder?

Als ich es vorhin in den Nachrichten hörte, dass das Lager nun mit Polizeigewalt geräumt wurde, war mir klar, dass du dafür Applaus klatschst und es hier postest. Du bist so berechenbar. :wink:
#1261491
Commi hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben: Nun wurde das Lager geräumt- richtig so. Die Personen sollten jetzt wieder in ihre Heimat gebracht werden. Man sollte seine Heimat achten.
Auf die Idee, dass die vielleicht alle nicht freiwillig hier sind, kommst du wohl nicht, oder?

Als ich es vorhin in den Nachrichten hörte, dass das Lager nun mit Polizeigewalt geräumt wurde, war mir klar, dass du dafür Applaus klatschst und es hier postest. Du bist so berechenbar. :wink:
Ist doch positiv. Es gibt Dinge, auf die kann man sich einfach immer verlassen... :P
#1261530
AndiK. hat geschrieben:Asyl- Erpressung durch Hungerstreik !
In München forderten illeagle Ausländer in einem Lager, dass sie als Asylanten anerkannt werden und das sofort ! Sie traten dafür in den Hungerstreik - so geht das nicht. Wir haben hier Gesetze, die eingehalten werden müssen, da kann man nicht fordern: Sofort ! Vermittlungsversuche sind gescheitert. Nun wurde das Lager geräumt- richtig so. Die Personen sollten jetzt wieder in ihre Heimat gebracht werden. Man sollte seine Heimat achten.
Tatsächlich muss ich dir in diesem Fall sogar größtenteils Recht geben (der Termin für ein CT bei mir ist schon gemacht... :lol: ), auch wenn ich mir hier mehr Hintergrund bzw. Sensibilität hinsichtlich der Situation der Flüchtlinge in Ihrer Heimat gewünscht hätte.
Aber es stimm natürlich, man kann, so schlimm es einem auch geht, nicht mit irrwitzigen Maximalforderungen in den Ring gehen. Und man kann die Leute da auch schlecht wirklich verhungern lassen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass du (Andi K.) einen ausnahmsweise mal sinnvollen Post von dir mit dem letzten Satz wieder ad absurdum und der Lächerlichkeit zugeführt hast.
In diesem Zusammenhang davon zu sprechen "man solllte Achtung vor seiner Heimat haben", ist so ein unfassbarer Bullshit :roll:
Wobei man ja bei dir leider auch nicht davon ausgehen kann, dass du dich überhaupt darüber informiert hast aus welchen Ländern die Leute da überhaupt kommen um folglich zu wissen welche Situation dort herrscht.
#1261540
Trötenflöter hat geschrieben:
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe den Artikel in seiner Gesamtheit nicht und ich habe auch an der Petition teilgenommen, nachdem ich damals das Pelzig-Format sah und mich durch ein paar Artikel verschiedener Zeitungen klickte, die allesamt mehr oder minder klar aussagten, dass mit dieser Änderung der Verwirtschaftung der Wasserversorgung Tür und Tor offen stünde. Da ich der sehr, sehr, sehr, sehr liberalen FAZ in Anbetracht ihrer sehr wirtschaftsnahen Berichte bei neuen Diskussionen über die Ausbeutung von Billigjobbern gerne mal misstraue, würde ich schon gerne wissen, ob das Blatt diese Auffassung exklusiv hat.

Ansonsten fänd ich die deutliche Stimmungsmache gegen den Barnier-Vorschlag in manchen öffentlich-rechtlichen Medien schon durchaus auch zweifelhaft. Und ja, ich gebe zu, nach kurzer Recherche hier Barwasser alias Pelzig recht schnell geglaubt zu haben, da ich eine Privatisierung der Wasserversorgung skandalös gefunden hätte und ihn bei einem so eindringlichen Aufruf auch ernst nahm.


Fohlen
Der Spiegel sprach auch von einem Missverständnis und den wirst du wohl kaum als "sehr sehr sehr sehr liberal" (Sozialkundeunterricht 11. Klasse?) bezeichnen. Es spricht nicht wirklich für dich, dass du deine Unterschrift unter eine Petition leistest, deren Grundlage du nichtmal gelesen hast (ironischerweise sind das dann in der Regel die Leute, die nach mehr Volksentscheiden schreien).
Allein die ersten beiden Seiten hätten genügt, um zu sehen, dass es einen Unterschied zwischen "EU privatisiert Wasserversorgung" und "EU möchte die Vergabepolitik von Konzessionen verbessern" gibt.
Ich habe da auch unterschrieben und erwarte, dass sich die Verantwortlichen dieser Petition ausgiebig genug mit dem Thema beschäftigt haben um zu wissen, was sie da tun. Dass Barnier das im Nachhinein kleinredet, ist nun keine Überraschung. Was soll er auch sonst tun? Darüber hinaus ist zu unterscheiden, was die EU mit Richtlinien erreichen will und was letztlich in der Praxis passiert. Fakt ist, dass Privatunternehmen damit einen ersten Fuß in der Tür gehabt hätten. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch deren Marktmacht zunimmt.

Eine Verpflichtung sozial-, arbeits- und umweltrechtliche Vorschriften einzuhalten mag auf dem Papier gut klingen, ist in der Praxis aber nur in Ausnahmefällen eine Hürde. Wer soll das kontrollieren? Etwa die Vergabestelle, die von günstigen Angeboten profitieren würde?

Interessant auch, dass ausgerechnet von Barnier der Vorschlag kommt. Einem Franzosen... und damit einem Vertreter des Landes, in dem auch ein Großteil der europäischen Wasserunternehmen sitzt.
#1261573
revo hat geschrieben:Darüber hinaus ist zu unterscheiden, was die EU mit Richtlinien erreichen will und was letztlich in der Praxis passiert. Fakt ist, dass Privatunternehmen damit einen ersten Fuß in der Tür gehabt hätten. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch deren Marktmacht zunimmt.
Das ist genau das, was mich jetzt im Nachhinein interessiert. Dass in dieser Richtlinie nicht 1:1 "wir wollen die Wasserversorgung künftig dem Markt überlassen", war mir von Beginn an klar. So schlau bin auch ich kleines Wutbürger-Dummerle dann noch. Die Frage ist, ob diese "Verbesserung von Konzessionen" dann nicht doch die Rolle der Unternehmen so gestärkt hätte, dass damit der erste Schritt zur schleichenden Privatisierung einhergegangen wäre.

Und Trötenflöter, der von dir verlinkte Spiegel-Artikel ist in der Hinsicht doch deutlich zurückhaltender mit der Schelte an der Petition. Da heißt es eher "es habe laut Barnier nie das Risiko einer Privatisierung durch die Hintertür bestanden", "Barnier hätte selbst in diesem Fall genauso reagiert" etc., während die FAZ im Zuge der "Geschichte eines Missverständnisses" davon spricht, dass "die EU-Kommission die Wasserversorgung nicht privatisieren wollte". Während sich der Spiegel hier mit einem eigenen Urteil also zurückhält, Konjunktive nutzt und bei seinen Aussagen stets auf Barnier verweist, ist der Duktus im FAZ-Artikel meines Erachtens ganz klar "diese dummen Wutbürger haben einfach gegen etwas gestimmt, was im Leben nicht zustande gekommen wäre".

Und genau diese Eindeutigkeit, die mir die FAZ dort suggerieren will, sehe ich nach wie vor nicht. Vielleicht bin ich ja im SoWi-Unterricht der elften Klasse (so es den denn an meiner Schule überhaupt gegeben hätte) tatsächlich hängen geblieben, habe das falsche Studienfach gewählt oder bin einfach zu blöde dafür, hier überhaupt mitzureden. Aber Barniers Aussagen und den FAZ-Artikel alleine finde ich doch ein wenig arg dünn, um davon überzeugt zu sein, mit meiner virtuellen Unterschrift falsch gehandelt zu haben. Zumal ich mich schon informiert habe über den Sachverhalt - nicht über ein 182-seitiges Online-Dokument, aber über mehrere Online-Nachrichtendienste (und nein, weder BILD noch Express waren dabei ;) ).


Fohlen
#1261798
revo hat geschrieben:
Trötenflöter hat geschrieben:
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe den Artikel in seiner Gesamtheit nicht und ich habe auch an der Petition teilgenommen, nachdem ich damals das Pelzig-Format sah und mich durch ein paar Artikel verschiedener Zeitungen klickte, die allesamt mehr oder minder klar aussagten, dass mit dieser Änderung der Verwirtschaftung der Wasserversorgung Tür und Tor offen stünde. Da ich der sehr, sehr, sehr, sehr liberalen FAZ in Anbetracht ihrer sehr wirtschaftsnahen Berichte bei neuen Diskussionen über die Ausbeutung von Billigjobbern gerne mal misstraue, würde ich schon gerne wissen, ob das Blatt diese Auffassung exklusiv hat.

Ansonsten fänd ich die deutliche Stimmungsmache gegen den Barnier-Vorschlag in manchen öffentlich-rechtlichen Medien schon durchaus auch zweifelhaft. Und ja, ich gebe zu, nach kurzer Recherche hier Barwasser alias Pelzig recht schnell geglaubt zu haben, da ich eine Privatisierung der Wasserversorgung skandalös gefunden hätte und ihn bei einem so eindringlichen Aufruf auch ernst nahm.


Fohlen
Der Spiegel sprach auch von einem Missverständnis und den wirst du wohl kaum als "sehr sehr sehr sehr liberal" (Sozialkundeunterricht 11. Klasse?) bezeichnen. Es spricht nicht wirklich für dich, dass du deine Unterschrift unter eine Petition leistest, deren Grundlage du nichtmal gelesen hast (ironischerweise sind das dann in der Regel die Leute, die nach mehr Volksentscheiden schreien).
Allein die ersten beiden Seiten hätten genügt, um zu sehen, dass es einen Unterschied zwischen "EU privatisiert Wasserversorgung" und "EU möchte die Vergabepolitik von Konzessionen verbessern" gibt.
Ich habe da auch unterschrieben und erwarte, dass sich die Verantwortlichen dieser Petition ausgiebig genug mit dem Thema beschäftigt haben um zu wissen, was sie da tun.
Und warum? Weil sie eine Website haben? Weil es medienwirksam war? Ich gehe generell davon aus, dass andere Leute dümmer und fauler sind als ich. Nach 10 Minuten googeln, habe ich wahrscheinlich bereits mehr Einblick in die Thematik als 95% der Unterzeichner. Wenn ich freiwillig irgendwo unterschreibe, hinterfrage ich doch, was ich da unterschreibe und lese nicht nur die Überschrift. Wer sind denn überhaupt die Verantwortlichen? Und warum wird einer Gewerkschaft, attac oder ähnlichen eindeutig nicht-neutralen Partein mehr geglaubt als etwa der FAZ, die sich herausnimmt, das Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
revo hat geschrieben:Dass Barnier das im Nachhinein kleinredet, ist nun keine Überraschung. Was soll er auch sonst tun? Darüber hinaus ist zu unterscheiden, was die EU mit Richtlinien erreichen will und was letztlich in der Praxis passiert. Fakt ist, dass Privatunternehmen damit einen ersten Fuß in der Tür gehabt hätten.
Es gibt doch bereits Privatunternehmen in Deutschland in dem Bereich. Nix erster Fuß. Wozu die Aufregung? In GB ist der Wasserversorgungssektor sogar zu 100% in privater Hand. Die Richtlinie hätte in der Hinsicht absolut nichts geändert, außer dass (gerade in den südeuropäischen Ländern) die Korruption vielleicht ein wenig zurückgegangen wäre. (Von der Nichtumsetzbarkeit einer großflächigen Privatisierung in Deutschland aufgrund mangelnder Infrastruktur will ich gar nicht erst anfangen.)
revo hat geschrieben:Eine Verpflichtung sozial-, arbeits- und umweltrechtliche Vorschriften einzuhalten mag auf dem Papier gut klingen, ist in der Praxis aber nur in Ausnahmefällen eine Hürde. Wer soll das kontrollieren? Etwa die Vergabestelle, die von günstigen Angeboten profitieren würde?
Die, die es jetzt auch tun: Die ausschreibenden Kommunen. Soweit ich weiß, müssen in den Aufsichtsräten der wenigen Privatunternehmen in Deutschland immer Vertreter der Auftraggeber sitzen, die die ordnungsgemäße Versorgung überwachen sollen. Daneben gibt es dann noch diverse Stellen zur Wasserqualitätsüberprüfung etc., die unter dem Umweltministerium stehen.
Darin unterscheiden sich die Privaten doch auch überhaupt nicht von den Öffentlichen. Wer gewährleistet denn, dass ein staatlicher Betrieb nicht unter Kostendruck leidet und sich dies auf die Wasserqualität auswirkt?

Wie dem auch sei, mir geht es hier weniger darum, das Für und Wider einer Privatisierung zu erörtern, sondern - wie bereits erwähnt - eher darum, die tendenziöse und unsachliche Arbeit bei den ÖR und diversen anderen Medien anzuprangern.
#1261841
Commi hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben: Nun wurde das Lager geräumt- richtig so. Die Personen sollten jetzt wieder in ihre Heimat gebracht werden. Man sollte seine Heimat achten.
Auf die Idee, dass die vielleicht alle nicht freiwillig hier sind, kommst du wohl nicht, oder?

Als ich es vorhin in den Nachrichten hörte, dass das Lager nun mit Polizeigewalt geräumt wurde, war mir klar, dass du dafür Applaus klatschst und es hier postest. Du bist so berechenbar. :wink:
Du auch ! Auch ohne die nicht zu erwartende Räumung, hätte ich geschrieben , dann natürlich sie würden es doch bitte tun. Es geht nicht um "Applaus klatschen" , es geht darum, dass so eine Aktion einfach nicht haltbar ist. Ich gehe nicht in ein anderes Land und drohe damit, an Hunger zu sterben, wenn ich nicht aufgenommen werde.
Und Deutschland wird von Ausländern geradezu überrannt. Das ist nicht hinnehmbar.
Was soll denn bitteschön falsch daran sein, seine Heimat zu achten ? Jeder Mensch hat eine Heimat und wenn es Schwierigkeiten gibt, muss man eben die Bedingungen in den Ländern verbessern. Einfach wegzugehen, löst ja nun auch keine Probleme.
Es gibt ein ähnliches Camp/Lager hier in Berlin. Und es gab auch diverse Vorfälle in Zusammenhang mit den Bewohnern des Camps. Ich bin dafür es zu räumen.
#1261844
AndiK. hat geschrieben: Ich gehe nicht in ein anderes Land und drohe damit, an Hunger zu sterben, wenn ich nicht aufgenommen werde.
Du hast das ja auch nicht nötig, weil es dir in Deutschland gut geht.
AndiK. hat geschrieben: Und Deutschland wird von Ausländern geradezu überrannt. Das ist nicht hinnehmbar.
Das Boot ist voll, oder wie?
AndiK. hat geschrieben: Was soll denn bitteschön falsch daran sein, seine Heimat zu achten ? Jeder Mensch hat eine Heimat und wenn es Schwierigkeiten gibt, muss man eben die Bedingungen in den Ländern verbessern. Einfach wegzugehen, löst ja nun auch keine Probleme.
Genau. Weil die Leute ja auch alle gehen, weil sie zu faul sind, in ihren Ländern was zu ändern. Ist ja nicht so, dass viele ihre Heimat aus Angst um ihr Leben verlassen...
#1261848
rosebowl hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben: Ich gehe nicht in ein anderes Land und drohe damit, an Hunger zu sterben, wenn ich nicht aufgenommen werde.
Du hast das ja auch nicht nötig, weil es dir in Deutschland gut geht.
AndiK. hat geschrieben: Und Deutschland wird von Ausländern geradezu überrannt. Das ist nicht hinnehmbar.
Das Boot ist voll, oder wie?
AndiK. hat geschrieben: Was soll denn bitteschön falsch daran sein, seine Heimat zu achten ? Jeder Mensch hat eine Heimat und wenn es Schwierigkeiten gibt, muss man eben die Bedingungen in den Ländern verbessern. Einfach wegzugehen, löst ja nun auch keine Probleme.
Genau. Weil die Leute ja auch alle gehen, weil sie zu faul sind, in ihren Ländern was zu ändern. Ist ja nicht so, dass viele ihre Heimat aus Angst um ihr Leben verlassen...
Die Aussage "überrannt" mag etwas überspitzt formuliert sein, sorry aber ich mach das doch so gerne und sonst kommts nicht an. Aber gerade in der letzten Zeit stiegen die Asylanträge nachweislich massiv (war in Funk und Fernsehen zu hören) aus Rumänien und Bulgarien kommen diese Roma. Das ist auch nachweislich so. Dann will die Regierung auch noch Tausende Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Sicher da ist Krieg, aber muss Deutschland immer die Probleme der Welt lösen, nur weil dort unten schießwütige Banden am Werk sind ? Das muss vorort gelöst werden. Deutschland ist eines der am dichtbesiedelsten Länder der Welt. Viele arabische Staaten sind dagegen riesig, bieten Platz für Menschen. Ich spende auch Geld, damit vorort die Probleme gelöst werden.
Ich sage nicht, die Leute sind zu "faul" , sondern dass es nicht die Lösung des Problems ist.
In Deutschland sind weiterhin rund 3 Mio. Menschen arbeitslos, sie sollten qualifiziert werden. Wenn dies nicht gelingt, könnte ein überschaubarer Anteil von Fachleuten aufgenommen werden, um den Mangel zu mindern. Die Aufnahme von moslemischen Einwanderern aus fremden Kulturen ist aber problematisch, da die Mentalität anders ist.
#1261852
Gott, es ist mal wieder so... falsch. In so vielen Punkten. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Rosi, bitte übernehmen Sie. Sie sind in solchen Fällen immer so viel sachlicher als Commi.
#1261854
Ich überlege ja auch schon. Aber es ist halt schwierig... Also Argumente wie Menschlichkeit etc lasse ich mal außen vor, das ist ja völlig überbewerteter Quatsch.
AndiK. hat geschrieben:Dann will die Regierung auch noch Tausende Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Sicher da ist Krieg, aber muss Deutschland immer die Probleme der Welt lösen, nur weil dort unten schießwütige Banden am Werk sind ? Das muss vorort gelöst werden. Deutschland ist eines der am dichtbesiedelsten Länder der Welt. Viele arabische Staaten sind dagegen riesig, bieten Platz für Menschen.
Und gegen so viel geballten Durchblick zu argumentieren ist halt auch echt eine Herausforderung... Dass es schwierig wird, Probleme vor Ort zu lösen, wenn solche "schießwütigen Banden" die Regierung stellen, oder dass Araber nicht gleich Araber sind und man nicht einfach die Leute von einem Land in ein anderes verschieben kann ist wohl auch schon zu kompliziert. Außerdem interessiert das jemanden, der letztendlich die Meinung "wenn schon Ausländer, dann wenigstens nützliche" vertritt, eh nicht wirklich...

Aber trotzdem versuche ich es nochmal mit ein paar Punkten:
-Bulgaren und Rumänen, die hier her kommen, haben den Vorteil, dass sie EU-Bürger sind. EU-Freizügigkeit - schonmal gehört? Ja, da müsste man was tun. Man müsste dafür sorgen, dass die sozialen Probleme in EU-Mitgliedsstaaten gemindert werden, im Idealfall sogar gelöst. Man müsste Geld nicht nur in Banken, sondern auch in die Lösung sozialer Probleme pumpen. Man müsste in den Zuzugsländern was für Integration tun. Man müsste so viel - aber leider interessiert das die entscheidenden Schaltstellen, besonders das EU-Parlament, offensichtlich nicht wirklich. Das ändert aber nichts daran, dass innerhalb der EU Freizügigkeit herrscht und man den Leuten nicht ohne weiteres verbieten kann, zu kommen.
-Deutschland ist nicht das einzige Land, das Flüchtlinge aufnimmt. Natürlich müsste man versuchen, die Ströme besser zu lenken, um die Belastung gleichmäßiger zu verteilen - aber kann man das den Flüchtlingen vorwerfen??
-Würde es dich interessieren, dass es "nicht die Lösung des Problems ist, wegzugehen", wenn dein Leben in Gefahr wäre? Ich glaube nicht... Natürlich sollte man parallel versuchen, bei der Lösung der Probleme vor Ort zu helfen. Aber der Einfluss Deutschlands auf Leute wie Assad ist dann doch eher überschaubar. Man kann es natürlich machen wie die Amis mit den Taliban und Saddam Hussein - denen Waffen liefern, die man aktuell für die Guten hält, um die dann Jahre später selbst zu bekämpfen. Ob damit den Menschen vor Ort geholfen ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.
-Interessant finde ich immer wieder, dass die meisten überhaupt kein Problem damit haben, dass wir in Bereichen wie z.B. der Pflege oder anderen Arbeitsbereichen, die kaum ein Deutscher übernehmen will, "von Ausländern überrannt werden" :P
-Nein, wir sollten dem Fachkräftemangel nicht durch Zuzug begegnen, sondern durch Qualifizierung.

Ähm, ja, ich frag mich gerade schon wieder, warum ich mir die Mühe eigentlich mache. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben...
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