Gebe Aries bei Oblivion recht (Setz den TET Absatz aber vielleicht trotzdem mal in einen Spoilerkasten!). Das nimmt sich einfach eine handvoll der größeren Sci-fi Motive und verbaut die neu kombiniert sehr elegant zu einer Story, die in meinen Augen ziemlich gut funktioniert hat. Im Gegensatz zu hunderten von anderen, teils auch gefeierten Filmen, kocht es dabei aber gar nicht eine schon altbekannte Plotoutline auf (wie zB ganz frappierend deutlich Avatar), sondern bietet eine eigenständige Montage dieser Themen. "Zusammengeklaut" finde ich daher als Beschreibung für Oblivion auch völlig daneben, weil einfach unzutreffend. Schlimmstenfalls könnte man es als Collage oder Sci-fi-Medley bezeichnen, was dem Film in meinen Augen aber trotzdem nicht gerecht wird.
Stoker
Spannend-atmosphärischer Mysterie-Thriller, der sehr gekonnt falsche Fährten in alle möglichen Untergenre-Pfade legt, in seiner Auflösung dann aber doch ein bisschen überzogen wirkt. Dafür ist die Bildgewalt bemerkenswert. Es ist lange her, dass ich einen Film so exzellent vieles nur in Bildern habe erzählen sehen. Cinematographie und Schnitt sind hier absolute Meisterklasse. Zur Story will ich gar nicht viel schreiben, weil es einer dieser Filme ist, die umso besser funktionieren, je weniger man über ihn weiß und gerade Genrekenner gekonnt mutmaßen lassen, wohin er sich wohl entwickelt.
7,5/10
Dark Shadows
What a mess. Fangen wir mal mit dem Positiven an: hübsche Ausstattung, guter Cast bis in die Nebenrollen, klasse Songauswahl. Fertig. Die Probleme: so ziemlich alles andere. Die erste Hälfte war ja noch mildly amusing, obwohl ich die ganze Zeit darauf gewartet habe, wann der Film denn nun endlich mal in Fahrt kommt. Beim völlig kruden und idiotischen Finale habe ich mir dann gewünscht, sie hätten es gar nicht mehr versucht. Dark Shadows ist trotz eigentlich recht ergiebiger Zutaten schrecklich uninspiriert. Auf der Humorseite gibt es ein paar dünne Anachronismus-Witzchen über einen Vergangenheitsmensch (bzw Vampir) der mit unserer modernen Welt konfrontiert wird. Das gab es gefühlt schon in drei Dutzend anderen Filmen, weshalb es umso trauriger ist, dass man hier nur die offensichtlichsten und schon x-mal dagewesenen Sachen ala "was sind da für kleine Männchen im Flimmerkasten eingesperrt" abgrast. Auch die gestrigen Sprachschnörkeleien amüsieren nur kurz und fangen schnell an zu nerven.
Viel gravierender ist aber die mangelhafte und herzlose Charakterarbeit. Da wird dem Vampir einfach eine hübsche junge Frau an die Seite bestimmt, man will uns weißmachen es sei eine schicksalsgewollte Liebe und: nichts. Keine Chemie, keine einzige Szene, in der es mal wirklich knistert oder auch nur irgendwie nachfühlbar gemacht wird, was die beiden denn nun verbinden soll. Das Drehbuch behauptet einfach, dass sie füreinander bestimmt sind, also hat man das als Zuschauer gefälligst so zu schlucken. Ähnlich lieblos wird mit dem Rest des guten Ensembles verfahren. Mit 2-3 Rollen weiß man zur Filmmitte schon nichts mehr anzufangen und schreibt sie ziemlich abrupt raus. Bei der Art wie gerade eine zu Anfang noch charmante-freche Rolle im Finale völlig idiotisch und unnötig kaputtgeschrieben wird, kann man das fast als Gnadenakt sehen.
Kein Spannung, bemühte, abgestandene Witzigkeiten, ein mauer Plot und leblose Charaktere, die einem einfach nichts bedeuten können, machen Dark Shadows eher zur Schlaftablette. Deutlich Tim Burtons bisheriger Tiefpunkt.
4/10
Iron Man 3
Doch überraschend besser als ich erwartet hatte. Die glühenden Gegenspieler fand ich ziemlich cool und eine angemessene Bedrohung, der kleine Dreh um den Hauptantagonisten war dafür ein bisschen zu offensichtlich, aber sehr unterhaltsam umgesetzt, was vor allem einem gut aufgelegten Ben Kingsley zu verdanken war. Dafür wirkte das erst mit viel Pomp eingeleitete Finale etwas undurchdacht.
Insgesamt ein recht kurzweiliger Abschluss der Iron Man Trilogie, die jetzt aber auch auserzählt wirkt.
7,5/10