cooky hat geschrieben:blra hat geschrieben:Die SPD will mit der Linken nicht, solange dort Lafos-Kumpanen viel Einfluss haben. Wenn Wagenknecht dort zur Fraktionsvorsitzenden gewählt wird, ist ein Bündnis in den nächsten vier Jahren sehr unwahrscheinlich. Mit Gysi und dem Ost-Teil der Linken kann die SPD durchaus etwas anfangen. Die SED-Vergangenheit ist der SPD doch scheißegal.
Nach außen ist diese ihnen aber nicht so ganz egal, zumindest wird das seit zig Jahren schon beihne lethargisch runtergeleiert
Steinbrück hatte es im TV-Duell ja gesagt: Die Linke ist dreigeteilt. Zum Einen die enttäuschten Alt-SPDler um den großen Führer Lafo mit seinem nervigen Mädchen. Auf der anderen Seite, die Realpolitiker um Gysi und Bartsch, mit denen man durchaus arbeiten kann und dann noch ein dritter Teil, der sich im Führungspersonal nicht widerspiegelt, aber durchaus Mitglieder darstellt: Kommunisten. Wenn Gysi die alleinige Macht mit Bartsch/Kipping hätte, würde die SPD gesprächsbereit sein. Hat er aber nicht.
Eure Argumente, gegen den Wunsch nach einer absoluten Mehrheit sind sicherlich alle nachvollziehbar und schlüssig, ABER wenn der CDU die FDP so dermaßen wichtig sein soll, wieso sperrte man sich so dermaßen gegen die Zweistimmensache . wenn eine Weiterführung der Koalition der Wunsch Nummer Eins gewesen sein soll? Die CDU stand laut Umfragen ohenhin gut dar. Ob sie nun 37, 38 oder 39% bekommen konnte den Damen und Herren dann ja egal sein, hauptsache die FDP kommt mit rein. Aber da haben sie nicht wirklich was für getan. Und das obwohl bei der FDP jedes Prozentpünktchen zählte. Die CDU hätte auch ein paar 10.000 weniger Stimmen verkraftet. Die FDP eben nicht.
Es gibt drei gute Gründe. Erstens wurde das schon in Niedersachsen gemacht. In einem Bundesland, das dem Bund von der Struktur her ähnlich ist. Viele Bezirke dort sind nach Stadt vs. Land aufgeteilt. Ein beliebter MPrä (verstehe wer will woher die Beliebtheit kam) hat dann für Zweitstimmen für die FDP geworben, die es dann auch fulminant mit einem desolaten Spitzenpersonal und null Rückenwind aus Berlin deutlich über 5% geschafft hat. Die CDU hat dafür aber büßen müssen. Aufgrund der ähnlichen Struktur wäre ein solches Ergebnis auch in Berlin denkbar gewesen. Nicht vorzustellen, wenn die CDU wieder bei 34/35% gelandet wäre und die FDP bei 8%. Merkel hätte wieder keine Wahl gewonnen, wovon sie doch nach dem Desaster 2005 und dem schwachen Ergebnis für die CDU 2009 doch immer geträumt hat. Zweitens geht es bei einer Bundestagswahl um Abgeordnetensitze und das nicht wenig. Pro Prozenpunkt sind das, glaube ich, um die acht Sitze gewesen. Es ist der Basis und vor allem den betroffenen Listenkandidaten schwer vermittelbar, dass sie nicht in den Bundestag kommen, aber dafür ein paar Heinis von der FDP. Drittens geht es um Geld. Eine Partei kriegt 70ct in den nächsten vier Jahren für jede gültige Zweitstimme. 1% der Stimmen lag ungefähr bei 500.000 Wählern. Wenn man jetzt eine Zweitstimmen-Kampagne gefahren wäre, hätte man wahrscheinlich 2-3 Prozentpunkte verloren. Also 1-1,5 Million Wähler. Das wären so ungefähr 700k bis 1 Mio. € in vier Jahren pro Jahr gewesen. Spendet man so viel der FDP?
Die CDU hat darauf spekuliert, dass die FDP es irgendwie über Bild-Propaganda in den Bundestag schafft. Hat nicht geklappt. Aber die CDU wird auch wissen, dass man sich strategisch weiterentwickeln musste. Die FDP ist reihenweise aus den Landtagen geflogen. Die CDU hat u.a. deswegen einige Ministerpräsidenten verloren. Da ist es auch irgendwann mal an der Zeit sich davon loszueisen, damit man nicht mehr an die Versager von der FDP gekettet ist und wieder in den Ländern Perspektiven hat.