Rafa hat geschrieben:Wie hat dir All is Lost gefallen, Neo? Ist Redford wirklich so gut?
Kein Film, den ich nochmal sehen müsste, aber ohne Frage eine tadellose Leistung Redfords. Es ist schon sehr beeindruckend, wie er den ganzen Film trägt und man einfach nur als stiller Beobachter mithofft, dass es noch nicht das Ende ist und das obwohl man nicht durch etwa irgendwelche Familiengeschichten, Liebesschwüre, Eingeständnisse oder sonstiges empathisch angestachelt wird.
Die Tiefe entsteht alleine nur durch das Beobachten des Protagonisten und es ist echt schade, dass das andere im Kino leider nicht erkannt haben. Als sei es unmöglich mal einen Film zu schauen, in dem gar nicht geredet wird (mal abgesehen vom Prolog und einem "Fuuuck"). Eine Freundin meinte, dass es schon kein schlechter Film sei, sie aber die Leistung nicht sehe. Ist natürlich absolut schwachsinnig, wenn man bedenkt, dass Redford da nicht einfach etwas weglabern konnte, manche Szenen, die etwas länger andauerten und demnach nicht von Schnitten verschandelt wurden, wirklich perfekt timen musste, ohne dass es eben das Tempo des Film nimmt oder gar zu hastig wird. Gerade die Szenen der Hoffungslosigkeit wirken auch sehr stark auf einen ein, ohne, wie man es evtl. von anderen Filmen erwarten würde, dass sich Redford gekrümmt, wimmernd und evtl. betend ins Boot wirft. Das sind dann wirklich nur kleine, gut gesetzte Nuancen, die das einem eher unbewusst näher bringen sollen. Weniger über Mimik, als Körperhaltung, ja doch, wirklich ganz großartig gespielt.
Umso trauriger, wie der Film in der Sneak bewertet wurde. Er hat es sogar unter die Top 3 der schlechtbewertesten Filme des Jahres geschafft. Nur etwas über 10% fanden den gut. 83%, wenn ich mich recht entsinne, haben für "schlecht" gevotet. Sehr viele haben das Kino während des Films verlassen. Wirklich enttäuschend. :roll: