Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
#1446151
Lieber Nutzer,

aktuell laufen in München die Medientage, in dessen Rahmen auch immer diverse Diskussionsrunden zum Thema Fernsehen und Medien veranstaltet werden. Es gibt noch viele weitere Veranstaltungen dieser Art, die über das Jahr verteilt stattfinden.

Ich habe mir viele Diskussionen und Vorträge auch von anderen Veranstaltungen, angeschaut, die sich vordergründig mit den Themen Zukunft des linearen Fernsehens, Medienkonsum im Rahmen des digitalen Wandels usw. angeschaut, was dann bei mir zu bestimmten Überlegungen führte, die ich hier mal thematisch aufgreifen möchte.

Bevor ich zu der konkreten Fragestellung komme möchte ich zunächst die derzeitige Situation kurz darstellen. Was wir schon seit geraumer Zeit beobachten ist, dass sich das Medienkonsumverhalten in unserer Gesellschaft stark verändert, das klassische Fernsehen verliert zunehmend an Relevanz und erreicht auch bestimmte Zielgruppen immer weniger.

Jugendliche konsumieren überwiegend Inhalte über Youtube oder andere Internet Plattformen. Die jungen Erwachsenen konsumieren ebenfalls Inhalte bei Youtube aber selektiv und zielgerichtet auch immer mehr fiktionale Inhalte bei Streamingdiensten bzw. bei VOD Plattformen, bsp. Netflix, Amazon Prime, Maxdome usw.

Rechnerisch ist der Fernsehkonsum zuletzt erneut angestiegen, allerdings betrifft dies vermutlich überwiegend nur die älteren Zielgruppen, wobei auch hier der Demografische Faktor zu berücksichtigen ist.

Es gibt derzeit Ausnahmen, wo das Fernsehen noch altersgruppenübergreifend große Reichweiten generiert, dies ist insbesondere bei großen Sportevents oder großen Liveevents der Fall.

Medienkonsum beeinflusst, prägt und bildet Personen, dass heißt der Medienkonsum hat durchaus einen gewissen Anteil an der Persönlichkeitsbildung vorallem aber sind Medien auch an einer Meinungsbildung beteilligt. Hier kommen wir jetzt zu den Fragen.

Ich persönlich gehe mal davon aus, dass es das lineare Fernsehen auch zukünftig noch geben wird, es wird allerdings nur noch selektiv und vorrangig von bestimmten Zielgruppen genutzt werden. Früher haben wir in der Gesellschaft darüber diskutiert wie negativ das schlechte Programm einiger Privatsender unsere Kinder prägen kann, aus heutiger Sicht kommt einem das schon absurd vor.

Heute haben wir aber eine viel speziellere Situation, denn die Kinder und Jugendlichen sind heute in ihrem Medienkonsum relativ frei, was zunächst positiv ist, aber das bringt auch gewisse Risiken mit sich, die Kinder und Jugendlichen werden mit Inhalten konfrontiert die definitiv nicht altersgerecht sind, aber gehen wir mal von diesen schweren Fällen weg und widmen wir uns dem derzeit sehr populären Content, der von meist jungen Youtubern generiert wird. Zunächst mal gibt es auf Youtube eine sehr große Bandbreite an Inhalten und natürlich finden sich dort auch viele sehr nützliche Inhalte, die der Unterhaltung aber auch der Bildung dienen können. In der Masse werden aber sagen wir mal die etwas oberflächlicheren Inhalte konsumiert, dass sind dan oftmals Werbeinhalte, die als Unterhaltungscontent getarnt werden, meist irgendwelche Tutorials, Schminkempfehlungen, Einkaufsdokumentationen usw. Abgesehen von einer unterschwelligen und kritischen Werbepenetration der jungen Zuschauer mögen diese Inhalte sicherlich vergleichsweise harmlos sein aber es stellt sich die Frage, welche Inhalte hier den Genereationen vermittelt werden und welche Auswirkungen dieser Medienkonsum haben wird.

Man kann gegenüber den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten eine kritische Haltung vertreten, aber man muss sagen, dass diese Anstalten wichtig sind und aufgrund bestimmter gesetzlicher Aufträge eine legitimation haben müssen. Es sei hier die unabhängige und kritische Berichterstattung genannt sowie der Bildungsauftrag. Aufgrund des Finanzierungsmodells ergänzt durch interne und gesellschaftliche Kontrollinstanzen, wie anderen Medien und der Gesellschaft, wird hier bei den Öffentlich-Rechtlichen die Grundlage für eine unabhängige und kritische Berichterstattung gelegt, die in dieser Form bei allen anderen Medien so nicht bestehen kann, da dort immer eine Abhängikeit von bestimmten Investoren besteht.

Es ist schön, dass diese Anstalten also auch einen gesetzlichen Auftrag zugewiesen bekommen haben, allerdings stellt sich die Frage, was es bringt einen solchen Auftrag zu definieren, wenn diese Anstalten aufgrund des veränderten Konsumverhaltens an Relevanz und Einfluss verlieren.

Die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten müssen sich eigentlich in bestimmten Bereichen völlig neu aufstellen bzw. ihr Modell neu konzipieren, denn da reichen Ausspielung über die Mediatheken und die zusätzlichen Verbreitung über die Social Media Kanäle nicht aus.

Konkret lautet die Frage, wie muss der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk agieren um in der Zukunft seine Bedeutung zu wahren und vorallem auch die jungen Zielgruppen mit Inhalten zu erreichen. Ebenso muss die rechtliche Stellung und der rechtliche Rahmen überdacht werden. Denn diese Anstalten werden in der Zukunft ja Multimediaanbieter sein müssen.

Im Sinne einer unabhängigen und kritischen Berichterstattung, Vermittlung bestimmter Werte sowie der Förderung einer demokratischen freien Meinungsbildung ist es unerlässlich, dass die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten bzw. Medien auch zukünftig eine Relevanz haben und möglichst einen Großteil der Bevölkerung erreichen und hier auch junge Zielgruppen.

Finden die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten hier keine geeigneten Konzepte dann werden sie irgendwann die Zuschauer kaum noch erreichen und dann müsste man auch den Rechtlichen Rahmen und die Legitimation faktisch in Frage stellen.
#1446157
Ich glaube folgendes wäre wichtig:

- Anbieten von massenattraktiven Live-Events (Sport, Shows)
- Produktion von Unterhaltungscontent (Filme, Serien); Förderung des deutschen/europäischen Films
- Anbieten eines oder mehrerer "Nebenbeiprogramme"
- Produktion von Inhalten, die sich schwer privat refinanzieren lassen (Dokus, Reportagen, Nachrichten auf Basis eines breiten Korrespondentennetzes,...)
- sozial gerechter Zugang (einkommensabhängiges Entgeld) für den Zugang zu Medieninhalten von allgemeinem Interesse (dazu gehören auch US-Filme & Serien)
- Themensendeplätze, auf denen reichweitenstarke Sendungen laufen, aber auch gelegentlich andere, die dadurch gepusht werden können
- Ein lineares Programm, das vollwertig erscheint und nicht wie eine Sparversion des Internetangebots rüberkommt (v.a. für Leute, die visuelle Inhalt lieber übers Fernsehen als über das Internet konsumieren)
- Nicht nur Verknüpfung von Fernsehen und Internet, sondern auch von Fernsehen und Radio (z.B. im Produzieren von Bildbeschreibungs-Tonspuren, die einerseits über Radio-Verbreitungswege ausgestrahlt werden können und andererseits zur Inklusion beitragen können)
- Mitgestaltungsmöglichkeiten nicht nur bei Sachsendungen nach dem "Write-In"-Modell, sondern beispielsweise auch in Unterhaltungssendungen; z.B. "Laienfilm des Monats" etc., der aber nicht von Interessierten Laien allein produziert wird, sondern in Zusammenarbeit mit Profis.
#1446227
Wenn ich eure Antworten richtig auffasse, dann sagt ihr, wenn die Öffentlich-Rechtlichen gewisse journalistische Regeln beachten, an Werten festhalten und vorallem gutes inhaltliches Programm bieten, dann werden sie auch zukünftig ihre Relevanz haben und trotz des digitalen Wandels viele auch junge Zuschauer erreichen ?

Aber die Öffentlich-Rechtlichen sind doch seit einigen Jahren ja fast die einzigen die überhaupt in größerem Umfang Gelder für fiktionale Produktionen, wie Filme und Serie zur Verfügung stellen, von Sky und einigen Einzelfällen abgesehen, stellen die großen Privatsender keine Mittel für fiktionale Stoffe bereit. In der Filmförderung sind die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten sehr aktiv, sie haben entweder eigene Förder-Programme oder sie sind Träger oder Initiatoren der Filmfördergesellschaften oder Fonds.

Die ARD und auch das ZDF senden regelmäßig fiktionale Stoffe, fern der Krimi-Reihen, es dominiert der Spielfilm. Die Filme behandeln oder greifen oftmals relevante gesellschaftliche Themen auf. Die Qualität gestaltet sich natürlich unterschiedlich. Es wäre zukünftig schöner wenn man hier eine größere Vielfalt geboten bekäme gute deutsche Thriller oder andere Genres kommen kaum noch vor. Hier muss man sich aber natürlich vorrangig auch an die Kreativen wie Drehbuchautoren, Dramaturgen und Produzenten widmen. Denn die Stoffentwicklung passiert ja überwiegend nicht in der Sendeanstalt.

Was das erreichen der jungen Zielgruppen, hier meine ich auch Personen unter dreißig, mit gutem fiktionalen Inhalten angeht so kann ich da bisher wenig Optimismus aufbringen, von gewissen Ausnahmen abgesehen, die zwar erfreulich aber in der Relations elten sind, erreichen die Öffentlich-Rechtlichen Sender die jungen Zielgruppen mit Spielfilmen usw. doch kaum und zunehmend weniger.
#1446243
Das Problem der Öffis bzgl. des Angebotes für Jüngere ist derzeit glaube ich, dass man denkt, sie alle wollten am liebsten thematische Sendungen zu "ihren Interessen" und Interaktives. Ähnlich wie beim Gesamtpublikum hat für viele aber Unterhaltung einen höheren Stellenwert und wenn man da die namhaften Sachen den Privatsendern überlässt, wird man es immer schwer haben. Man müsste eher klotzen statt kleckern, aber so viel Geld will man dafür dann auch wieder nicht ausgeben.

Es wäre schön, wenn man sich mal mehr trauen würde. Spielfilme sind oft relativ teuer für wenig Spielzeit; evtl. wäre deshalb eine Serie effektiver. Nicht besonders kreativ, aber warum nicht z.B. J.K. Rowling fragen, ob sie das Drehbuch scheiben (lassen) würde für die Vorgeschichte zu HP oder die Erlebnisse der Kinder von Harry und Co. als Serie. Evtl. könnte man zur Finanzierung auch noch andere Anstalten wie z.B. die BBC mit ins Boot holen. Einfach mal eine Sendung, die sich deutlich von dem abhebt, was bislang so im Fernsehen geboten wird.
#1446641
Ich denke nicht, das die Öffis eine Zukunft haben.

Journalistisch sind die mittlerweile ganz unten angekommen (Fernsehköche, Alditests, Laberrunden mit Pseudodiskussionen ohne Relevanz) und sowohl im Showbereich, als auch in der Fiction non-existent.

Da kommt auch nix mehr, weil die ganze Kohle für Gehälter draufgeht und obs wer guckt ist dank Haushaltsabzocke auch völlig egal.

Glaubwürdigkeit der Öffis ist auch nicht mehr gegeben, nach den Patzern bei Tagesschau und den Showeinlagen von Kleber nimmt das keiner mehr ernst. Ist ja mittlerweile so, dass man sich über Innerdeutsche Vorgänge besser bei Auslandsmedien informiert...

Bei den Privaten ist es ja das selbe, die haben ausser eingekaufter Ware auch nix zu bieten und zerstören das auch noch mit Werbung.

Ich denke, die Zukunft ist ganz klar und alleine im Vod Bereich.

Die Alten gucken auch kein Fern mehr, bis 75 sind in meinem Umfeld alle im Netz und schwärmen von Netflix und Co.

Wer noch älter ist, lebt nicht mehr so lange, das mit den zehn Jahren passt da schon.
#1446673
Glaubwürdigkeit der Öffis ist auch nicht mehr gegeben, nach den Patzern bei Tagesschau und den Showeinlagen von Kleber nimmt das keiner mehr ernst. Ist ja mittlerweile so, dass man sich über Innerdeutsche Vorgänge besser bei Auslandsmedien informiert...
Die Berichterstattung wurde schneller, die Quellen vielfältiger und die Zuschauer kritischer sowie deren Kritik offensichtlicher (durch das Internet, in dem jeder auch Sender ist). Alles Faktoren, die das Risiko von Patzern erhöhten; nicht nur im Fernsehen. Wir haben heute einen Rundfunk, der versucht dies abzubilden; der gesellschaftliche Nischen nicht verschweigt oder dem Mainstream folgend abwertet; der fair nicht nur den Freunden sondern auch den Feinden gegenüber ist. Wir jammern auf hohem Niveau, trauern angeblich besseren Zeiten hinterher, die aber eigentlich gar nicht wirklich besser waren, weil die jetzt oft abgebildeten Zwischentöne früher nicht berücksichtigt wurden.
Welche ausländischen Medien sollen das eigentlich sein, die über innerdeutsche Angelegenheiten besser informieren, als deutsche Medien? Im Fernsehbereich kenne ich nur den ORF, und da taugen die Nachrichten nicht wirklich, wenn man gut über innerdeutsche Angelegenheiten informiert sein will.
#1446773
Der ÖR Rundfunk ist einfach überaltert. Keine Innovation, keine Entwicklung.
Qualität gleichbleibend seit Jahrzehnten, leider kann man mit wenigen Klicks sehen, was andere Länder auf die Beine stellen (BBC zum Beispiel)
Da wundert es auch nicht, dass ein großer Teil der Gebühren für Pensionszahlungen aufgewandt wird.

Wo sind die innovativen Formate? Wo ist das Jugendprogramm?
Warum wird ein Böhmermann auf Sparte verheizt?
Wie konnte es passieren, dass eine der besten Serien der letzen Jahre im Nachprogramm verschwunden ist (Breaking Bad) Wo ist das Marketing der ÖR?

Ich denke, sie werden es nicht schaffen und irgendwann wird dann auch die Rundfunkgebühr nicht mehr haltbar sein.


PS: Ein aktuelles Beispiel: Ich habe eben den Livestream der ARD+ZDF mit einem Twitchstream (Rocketbeans) verglichen: ARD/ZDF miese Qualität, Kompressionsartefakte, Budget 8 Mrd. €
Twitch/Rocketbeans: Sauberes Bild, keine Artefakte, Budget: Mit Spenden und Werbung können mit Ach und Krach 30 Leute bezahlt werden.
#1446779
Wo sind die innovativen Formate? Wo ist das Jugendprogramm?
Warum wird ein Böhmermann auf Sparte verheizt?
Wie konnte es passieren, dass eine der besten Serien der letzen Jahre im Nachprogramm verschwunden ist (Breaking Bad) Wo ist das Marketing der ÖR?
Naja, immerhin reden wir hier von den beiden quotenstärksten Programmen (Gesamtpublikum) Deutschlands! Ein Jugendprogramm gibt es beispielsweise auf EinsPlus und zukünftig im Internet. Böhmermann läuft auch im ZDF, allerdings erst nachts. Für eine frühere Ausstrahlung bringt er wahrscheinlich einfach nicht genug Quote. Aber müssen denn alle Interessen unbedingt immer nur auf den Hauptprogrammen erfüllt werden? Der KiKa zeigt ja, dass solche Spartensender durchaus erfolgreich sein können.
#1446780
Aber warum gibt es keinen Einsplus Livestream? Und wann kommt das Jugendangebot im Internet? Warum sieht der ARD und ZDF Channel bei youtube aus wie eine Webseite aus den 90ern?
Gibt es ÖR Aktionen auf Twitch? (kennt man im ÖR überhaupt twitch?)

Wir haben bald 2016. Da haben die ÖR mal eben mindestens die letzten 10 Jahre verpennt.

Und ja, wenn man zukünftig erfolgreich sein will, dann muss man die Jugend auf den beide Hauptprogrammen ansprechen und nicht nur die Leute, die in 10-20 Jahren aus ganz irdischen Gründen keine treuen Zuschauer mehr sind.
#1446781
Einsplus wurde eingestellt ansonsten konnten dort sämtliche Inhalte auf der Seite abgerufen werden. Und auch bei Youtube wurden die Inhalte eingestellt, was mittlerweile auch viele ARD Anstalten machen.

Die öffentlich-rechtlichen haben immer wieder hervorragende qualitativ hochwertige fiktionale Produktionen entwickelt und gesendet. Es gab und gibt auch immer wieder mal kreative oder innovative Ansätze auch wenn man das erheblich ausbauen könnte.

Ansonsten lässt sich darüber streiten, ob das Programm innovativ ist aber im Vergleich zu den privaten Sendern von einigen Projekten abgesehen, sind die öffentlich-rechtlichen Sender die einzigen, die auch in fiktionale Programme investieren. Auch sind diese Sender stark in der Filmförderung engagiert, alle diese Aspekte habe ich im entsprechenden Post geschildert, die Fragestellung hier ist aber, wie die öffentlich-rechtlichen Anstalten strategisch vorgehen müssen um auch in der Zukunft ihre Relevanz zu erhalten und vorallem relevante Zuschauermassen zu erreichen hier auch vorallem die jungen Zielgruppen. Denn die Konsummöglichkeiten sind heute so vielfältig und komfortabel wie nie, insbesondere die jugendlichen und jungen Erwachsenen schauen kaum öffentlich-rechtliche Inhalte, ob es hier ausreichend ist, dass diese Sender dann ihre Inhalte auch über die diversen social Media Plattformen verbreiten ist fraglich.

Was den Erfolg des geplanten Jugendangebots betrifft, da bin ich eher skeptisch, ich glaube, dass dies zeitlich zu spät kommt, die entsprechende Zielgruppe vermutlich kaum erreichen wird. Wie man das inhaltlich und qualitativ gestaltet, bleibt abzuwarten.
Ich glaube und bin da auch überrascht, beim Radio gibt es junge Wellen der öffentlich-rechtlichen dort scheint man die jungen zu erreichen, bei den Fernsehprogrammen ist das von Ausnahmen abgesehen meist nicht so, eventuell hat man da auch ein Imagenachteil.

Die zentralen Fragen sind also zusammengefasst, wie kann man bei dem veränderten Medienkonsum und dem diversifizierten Angebot auch weiterhin die Zuschauer erreichen ?
Ist die Qualität von Inhalten vordergründig, also kann man mit guten Serien oder Filmen die jugendlichen und jungen Erwachsenen erreichen ?

Ich habe es im entsprechenden Beitrag schon dargelegt, die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben gesetzliche Aufgaben, die sie erfüllen sollen, dies ist aber nur dann möglich wenn man auch zukünftig die Zuschauer erreicht vorallem auch die jungen Generationen.
#1446783
Ist die Qualität von Inhalten vordergründig, also kann man mit guten Serien oder Filmen die jugendlichen und jungen Erwachsenen erreichen ?
Ja, Qualität ist wichtig und genau diese vermisse wohl nicht nur ich auf den ÖR Sendern, insbesondere im fiktionalen Bereich. Wo sind denn die hochqualitativen fiktionalen Serien?

Immer wenn ich mich in die ÖR Programme verirre (Dokus auf Phönix und Arte mal ausgenommen) sehe ich hölzerne Schauspieler die groteske Dialoge führen kombiniert mit unterirdisch schlechtem Schnitt und Kameraführung.

Maßstab für gute fiktionale Formate ist für mich aktuell z.B. Fargo. Alleine Bildsprache ist einfach sagenhaft, selbst wenn man den Ton abdreht und der Handlung nicht folgt ist diese Serie sehenswert.

Deutsche Produktionen sind davon Lichtjahre entfernt und ich fürchte, dass dieses Niveau unerreicht bleibt. (Von ganz wenigen Ausnahmen und Glückstreffern mal abgesehen)
#1446790
Aber warum gibt es keinen Einsplus Livestream? Und wann kommt das Jugendangebot im Internet? Warum sieht der ARD und ZDF
EinsPlus ist z.B. mit Zattoo zu sehen. Aber wie auch schon von BungaBunga angesprochen kann man auch Vieles von EinsPlus auf der Website anschauen. Das neue Jugendangebot soll meines Wissens am 1. Januar 2016 starten; EinsPlus und ZDF.kultur sollen dafür dann eingestellt werden.
Und ja, wenn man zukünftig erfolgreich sein will, dann muss man die Jugend auf den beide Hauptprogrammen ansprechen
Zumindest in den Dritten Programmen gibt es Jugendsendungen. (Auch wenn ich persönlich "puls" usw. etwas fad finde) Die sind ja in den jeweils eigenen Sendegebieten auch Hauptprogramme.
Was den Erfolg des geplanten Jugendangebots betrifft, da bin ich eher skeptisch, ich glaube, dass dies zeitlich zu spät kommt, die entsprechende Zielgruppe vermutlich kaum erreichen wird.
Von Vorteil dürfte sein, dass die meisten YT-User recht sprunghaft sind; wer selbst immer nach neuen Videos sucht, stößt vlt. zufällig auf den JuKa oder hat auch kein Problem gezielt danach zu schauen. Da hätte es ein Spartensender schon schwerer es auf die vorderen Programmplätze zu schaffen. Außerdem ist noch gar nicht geklärt, ob es sich um einen Alters- oder Generationeffekt handelt. Dementsprechend kommt die "verlorene" Zielgruppe vlt. von selbst wieder zu den ö.r. zurück, wenn sie älter wird.
Ich bin eher skeptisch, dass wirklich so viele in der Zielgruppe online Videos nutzen; v.a. auch eine Art von Videos die ein Rundfunkanbieter überhaupt sinnvoll produzieren kann. Schminkanleitungen müssen nicht von ARD & ZDF produziert werden, und Musikvideos brauchen auch nicht von den ö.r. eingestellt werden. Ich schätze mal, dass die Sendungen vom Unterhaltungswert her in Richtung "puls", "Das Ding" usw. gehen werden. US-Serien und Filme werden wohl kaum online ohne Zugangsbeschränkungen (außer vlt. Geoblocking) angeboten werden können.
#1446791
EinsPlus und ZDFKultur wurden formal bereits eingestellt, man sieht das auch daran dass sämtliche Eigenproduktionen bereits eingestellt wurden. Manche werden eventuell später wieder produziert. Das Programm wird kaum noch mit originärem neuen Content ausgestattet.

Doch es gibt bei den öffentlich-rechtlichen immer wieder qualitativ hochwertige fiktionale Serien und Spielfilme, da reden wir von objektiven Kriterien, inhaltlich muss man das nochmal gesondert bewerten, da hier die Geschmäcker sehr unterschiedlich sind. Es werden immer wieder diese Vergleiche zu US Formaten herangezogen, einerseits ein legitimer Wunsch, dass man sich diesen Standard auch hier wünscht, sicherlich gibt es unter den Filmschaffenden in Deutschland auch ein hoßes Maß an Kreativität, Kompetenz und einen Willen solche Projekte zu realisieren aber unsere Produktionsumstände erlauben solche Produktionen meist nicht. In US gibt es noch das Proben, es gibt generell mehr Drehtage. Die Budgets sind dort erheblich höher, auch wenn ich mich da oftmals frage, wie die dort diese Budgets realisieren. Natürlich hat US einen Vorteil, man kann direkt die globale Vermarktung einplanen, dies schon aufgrund der Sprache, die hier ein Vorteil ist, aber diese bessere Vermarktbarkeit alleine kann nicht die vergleichsweiße hohen finanziellen Mittel erklären.

In Deutschland sind die Budgets insgesamt sehr überschaubar, wenn man die staatlichen Förderungen abzieht, wären viele Projekte überhaupt nicht realisierbar. Bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten heißt dass man kann entweder große Budgets ermöglichen, dann lassen sich aber nur sehr wenige Formate umsetzen und man könnte damit das Programm quantitativ nicht angemessen bestücken. Eine Erhöhung der Beiträge wäre eine andere Möglichkeit, die aber vermutlich keine Akzeptanz finden würde. Die öffentlich-rechtlichen können zudem auch nicht wirklich auf Werbefinanzierung setzen. Bei deutschen Kinofilmen der heutigen Zeit fällt eine zunehmende sehr markante Produktplatzierung auf, diese Konzepte scheinen aber auch nicht ausreichend denn im Abspann finden sich dann doch zusätzlich diverse staatliche Förderprogramme.

Auch wenn die öffentlich-rechtlichen noch finanziell die besten Möglichkeiten haben so sind die Mittel insgesamt auch begrenzt aufgrund dieser Tatsache lassen sich hier nicht solche Dregbedingungen wie in den Staaten herstellen. Herausragende Qualität kann man sich wünschen, aber diese muss finanziert werden.

Wenn dann mal besonders hochwertige Formate bei den öffentlich-rechtlichen laufen, dann ist dort die Zuschauerresonanz oftmals doch gering, bezogen auf den linearen Konsum.
#1446804
Natürlich hat US einen Vorteil, man kann direkt die globale Vermarktung einplanen, dies schon aufgrund der Sprache, die hier ein Vorteil ist, aber diese bessere Vermarktbarkeit alleine kann nicht die vergleichsweiße hohen finanziellen Mittel erklären.
Vlt. darf man auch nicht unterschätzen, dass in den USA ca. vier mal so viele Menschen leben wie in Deutschland - da ist der Binnenmarkt natürlich schon mal empfindlich größer. Dass sich Produktionen ohne Synchronisation in zahlreiche andere Länder verkaufen lassen ist natürlich ein weiterer Vorteil (man kann so auch mit mittelklassigen Produktionen Verkaufserfolge erzielen). Ich denke aber auch, dass der Erfolg das Selbstbewusstsein der Sender stärkt, das Risiko teurer Produktionen aufzunehmen. Vlt. sollten sich die Big Five auch abseits des ESC mal zusammentun und gemeinsame Projekte angehen.
#1446807
@BungaBunga

Ist halt alles nicht nachvollziehbar aus Sicht eines Zuschauers und Gebührenzahlers.
8 Mrd. € und dann ist immer noch kein Budget vorhanden für hochwertige Produktionen?

Muss man halt mal 1 Mrd. € einsparen und ordentlich durchkehren. Zur Not halt auch mal erfinderisch sein und international produzieren und für den Heimatmarkt dann synchronisieren. Dann klappt es auch mit der weltweiten Vermarktung.
(Es gibt lt. Wiki 90-105 Millionen deutsche Muttersprachler und 55 Millionen Fremdsprachler in der EU, die Zielgruppe sollte also ausreichend groß sein)

Das traut sich aber keiner, weil dann offen gelegt wird, um wie viel schlechter unsere Produktionen sind. Von den hochwertigen fiktionalen Serien und Spielfilmen kann man natürlich viel schwärmen. Das scheint mir aber alles auch eher eine Geschmacksfrage zu sein.

Das Problem bleibt bestehen: So lange sich ARD/ZDF an der Hauptzielgruppe der durchschnittlich 60 Jahre! alten Zuschauer orientiert, wird das nichts mehr.

Da bin ich mit meinem knapp 40 Jahren um 20 Jahre zu jung. Wie alt das aber wiederum schon ist, wurde mir vor kurzem bewusst: Ich bin auf diesen youtube Beitrag aufmerksam geworden: https://www.youtube.com/watch?v=ZLU7B-aLo5w

Viva Top 100 mit Collien Ulmen-Fernandes. Vor gefühlt wenigen Jahren war sie das absolute IT-Girl und Viva ein Muss für alle Jugendlichen und jung gebliebenen. Heute hat der Clip 1.800 Views! Jede niesende Katze hat da mehr.


Ich würde mir wünschen, dass ARD/ZDF nun mit "ausklingender Zuschauerschaft" langsam weitere Sender zusammenlegt und die Gebühren mal mindestens halbiert werden. Man könnte einen anspruchsvollen Sender mit Kultur und Nachrichten und einen Unterhaltungssender mit richtig guten Inhalten betreiben und drei, vier lokale Studios in den Zentren Rhein/Ruhr, Berlin, Norddeutschland und Süddeutschland.
Das Motto wäre dann Klasse statt Masse.
#1446809
Vittel hat geschrieben: Ist halt alles nicht nachvollziehbar aus Sicht eines Zuschauers und Gebührenzahlers.
8 Mrd. € und dann ist immer noch kein Budget vorhanden für hochwertige Produktionen?
Es gibt wie schon geschrieben immer wieder hervorragende fiktionale Produktionen. Da ist dann aber die Frage ob die Zuschauer davon Kenntnis nehmen.
Vittel hat geschrieben: Muss man halt mal 1 Mrd. € einsparen und ordentlich durchkehren. Zur Not halt auch mal erfinderisch sein und international produzieren und für den Heimatmarkt dann synchronisieren. Dann klappt es auch mit der weltweiten Vermarktung.
Ich kann dir die so schnell zwar nicht aufzählen aber auch internationale Produktionen hat es sowohl bei ARD Anstalten wie auch beim ZDF mehrfach gegeben. Ob die dann direkt die Qualität von guten US Formaten erreichen ist dann nochmal ein anderes Thema.
Vittel hat geschrieben: Das Problem bleibt bestehen: So lange sich ARD/ZDF an der Hauptzielgruppe der durchschnittlich 60 Jahre! alten Zuschauer orientiert, wird das nichts mehr.
Also bezogen auf das ARD Programm ist das eigentlich ein Vorurteil, dort weiß man, dass man insgesamt ein sehr hohes Durchschnittsalter bei den Zuschauern hat und man ist durchaus bemüht ein Vielfältiges Angebot zu gestalten. Wenn man sich die Serien anschaut oder auch die Spielfilme, dann wenden sich in der Regel an alle Zuschauergruppen.
Vittel hat geschrieben: Viva Top 100 mit Collien Ulmen-Fernandes. Vor gefühlt wenigen Jahren war sie das absolute IT-Girl und Viva ein Muss für alle Jugendlichen und jung gebliebenen. Heute hat der Clip 1.800 Views! Jede niesende Katze hat da mehr.
Viva und die Bravo waren früher popkulturelle Leitmedien für Jugendliche aber schon seit ein paar Jahren spielen die keine Rolle mehr, weil die Jugendlichen sich da an Youtube orientieren.
Vittel hat geschrieben: langsam weitere Sender zusammenlegt und die Gebühren mal mindestens halbiert werden. Man könnte einen anspruchsvollen Sender mit Kultur und Nachrichten und einen Unterhaltungssender mit richtig guten Inhalten betreiben und drei, vier lokale Studios in den Zentren Rhein/Ruhr, Berlin, Norddeutschland und Süddeutschland.
Das Motto wäre dann Klasse statt Masse.
Nein das wäre zu öberflächlich. Es gibt natürlich schon heute gewisse zentrale Redaktionen bsp. die Hauptstadt Studios usw. sicherlich kann man bei den Strukturen Optimierungen vornehmen, bsp. digitale Redaktionen zentralisieren usw. Die Regionalität und Vielfältigkeit ist aber gerade die Stärke und ein Hauptmerkmal der Landesrundfunkanstalten, es ist absolut erforderlich, dass die Sender vor Ort sind. Das wollen die Zuschauer auch, zudem haben sie darauf einen Anspruch. Auch die Gesetze fordern diese Regionalität. Die von dir gewünschten Kultur und Nachrichtensender gibt es bereits. Arte, 3Sat, Phönix, Deutschlandradio Kultur, sowie die Spartenkanäle.

Ich kenne die Finanzhintergründe der einzelnen Landesrundfunkanstalten nicht allerdings besteht bei den meisten ein relativ hoher Spardruck, welche Ursachen das im Einzelnen hat ist komplex und sehr unterschiedlich. Die Gebühren zu reduzieren ist glaube nicht wirklich förderlich gerade nicht, wenn man mehr Investitionen in die Entwicklung und Realisierung von hochwertigen fiktionalen Inhalten fordert. Es wäre eher sinnvoll wenn man den Öffentlich-Rechtlichen Sendern mehr Werbemöglichkeiten einräumen würde, dass muss natürlich im Rahmen bleiben aber im Sponsoring oder bei Partnerschaften wären da Konzepte möglich. Das wären zusätzliche Einnahmen die hier den finanziellen Spielraum erweitern könnten. Auch muss man mal schauen ob man so viel Mittel für Sportübertragungsrechte aufwenden muss, was aber auch kompliziert ist, denn die Zuschauer wollen diese Sportübertragungen.

Es gibt da sicherlich im Detail diverse Optimierungs und Einsparungspotenziale aber man sollte das auch nicht überschätzen. Da auch die Kosten in den letzten Jahren fast überall gestiegen sind müsste man eigentlich die Einnahmen erhöhen. Die Finanzen sind die Grundlage darüber hinaus braucht es dann aber auch gute Strategien und Konzepte, damit es den öffentlich-rechtlichen Anstalten zukünftig gelingt möglichst viele Zuschauer hier insbesondere die jungen Zielgruppen zu erreichen.
#1446810
Man sollte vielleicht zunächst mal aufhören, die 8 Mrd. und immer nur in Verbindung mit ARD und ZDF zu sehen. Da hängt doch viel mehr dran als nur zwei Fernsehsender. Und dann sollen sie ihr Angebot dauernd ausbauen (alle Netzaktivitäten z.B.), die ständig zusätzlich dazukommen, ohne dass der Beitrag in den letzten Jahren irgendwie gestiegen wären.
#1446827
Das mögen alles gute Einwände oder Gründe sein. Auch dass mit den 8 Mrd. € nicht nur ARD/ZDF finanziert wird, alles richtig.

Sie wollen es halt allen Recht machen, das funktioniert aber nicht bei einer immer individueller werdenden Gesellschaft. Das kann man aber nicht durch weitere Gebührenerhöhungen oder mehr Werbung kompensieren. Das geht nur durch Reduktion auf ein Rumpfprogramm das dem Auftrag der politischen Bildung gerecht wird.
Alle anderen persönlichen kleinen Steckenpferde und Interessen müssen individuell finanziert werden. Dafür müssen neue Formen für Formate, Kanäle und Geldbeschaffung erfunden werden.

Hilft aber alles nichts, die ÖR erreichen mit ihrem momentanen Programm und den aktuellen Strukturen immer weniger junge Leute. Wenn sie den Sprung ins Internet (ungleich Website mit Clips, Forum, etc.) nicht schaffen, dann sinkt die Bedeutung des ÖR-Rundfunks immer weiter. Momentan kann ich keine Kehrtwende in irgendeiner Form erkennen und erwarte auch keine große Kompetenz in Sachen Internet. Das sieht mir eher aus wie die alten Katalogversender wie Quelle oder Neckermann, die wussten auch "Wir müssen irgendwas mit Internet machen"

Darin liegt ein grundlegendes Problem, das "Internet" wird von vielen immer noch nicht verstanden. Oder man hinkt mit dem Verständnis 10 Jahre hinterher
Ich z.B. habe gar keine Möglichkeit mehr klassisches TV zu sehen da ich weder Kabel, Sat oder DVB-T habe. Vollkommen freiwillig.

Das mag noch eine Ausnahme sein, aber ich kenne einige die das ebenfalls so handhaben. Das sind keine exzentrischen Außenseiter sondern ganz normale Leute, die sich aus dem riesigen Medienangebot geeignete Sachen rauspicken. Das ist so eine Art Befreiungsschlag um überhaupt noch mit diesem Überangebot zurecht zu kommen.
Ich sehe da einen eindeutigen Trend, der momentan nur noch etwas durch die schleppende Bandbreitenversorgung in Deutschland gebremst wird.
#1446836
Stimmt schon, es wurden natürlich auch einige Sendungen verkauft. Mir fällt da gerade die Telenovela "Wege zum Glück" als Beispiel ein.

Das Problem ist vlt. auch, dass es vielen jüngeren nicht reicht, wenn sie bei ARD und ZDF Programm für sich proportional zu ihrem Bevölkerungsanteil bekommen. Es wirkt immernoch wenig im Vgl. etwa zu den Privatsendern. Zudem kommen viele für sie interessante Sendungen zu ungünstigen Zeiten, oder sind nur Wiederholungen von Filmen die schon im Privatfernsehen liefen (z.B. Harry Potter). Andererseits: wie viele Programmangebote gibt es schon für ältere Leute zur Primetime? Erstes, Zweites, Drittes. Die anderen ö.r. Programme spielen in dieser Zielgruppe kaum eine Rolle und bei den Privatsendern interessiert man sich noch weniger für diese Altersgruppe. Strahlt man auf einem der drei Programme zur Primetime einen Inhalt für Jüngere aus, können die Älteren nur noch zwischen 2 Programmen wählen. Vlt. ist das auch manchmal ein Beweggrund, weshalb man "junge" Formate nach hinten schiebt.

Ich schätze jedenfalls auch die wenigen guten Spielfilme im Ö.R. Fernsehen, und habe auch nicht vor, Geld für irgendeinen Internet-Dienst zu bezahlen, bei dem ich mir dann die Mühe machen muss aus zig Angeboten auszuwählen.
#1446858
Säqirjënn hat geschrieben: Ich schätze jedenfalls auch die wenigen guten Spielfilme im Ö.R. Fernsehen, und habe auch nicht vor, Geld für irgendeinen Internet-Dienst zu bezahlen, bei dem ich mir dann die Mühe machen muss aus zig Angeboten auszuwählen.
Was für eine Mühe den Anbieter auszuwählen? Es gibt in Deutschland eigentlich nur zwei relevante Anbieter, Netflix und Amazon. Sehr viele Leute haben beide gleichzeitig, da Amazon bereits wegen prime interessant ist und Netflix nur 8€ kostet.
Gründe dagegen gibt es natürlich auch, z.B. weil einem die Auswahl nicht zusagt oder weil die Internetverbindung das nicht hergibt.

Bei mir galt: Ich bin nicht mehr bereit die ca. 20€ für die Kabelgrundgebühr zu zahlen (SAT und DVB-T nicht möglich) um die paar interessanten Sachen im TV zu sehen und am Ende noch Geräte zur Aufnahme bereit zu halten. So zahle ich jetzt mit Netflix und Amazon in Summe 15€ und kann weiterhin auf die Inhalte der ÖR über Livestreams und die Mediathek zugreifen.

Das mit der Sendezeit und den jungen Leuten ist ein interessanter Punkt.
Ich kenne einen Produzenten der Jugendprogramm (10-15 Jahre) fürs ZDF produziert. Es schauen fast doppelt so viele Kids über die Mediathek diese Sendung (PC, Tablet, Smart-TV) als zu den regulären Sendezeiten. Die Sendung ist eine der meist gesehenen in der Mediathek.
Für die jungen Leute gibt es so was wie prime time nicht mehr (für mich auch nicht, da bin ich aber eher die Ausnahme in meiner Altersgruppe).