Ach, danke euch. Ja, darüber zu reden hilft tatsächlich ein bisschen, dabei ist das normalerweise überhaupt nicht mein Ding. Aber diese sentimentale Seite kenne ich allgemein gar nicht an mir, vielleicht gehört das da einfach dazu.
Neo hat geschrieben:Wenn du schon schreibst, dass du das ehrlich und richtig findest, dann wird das auch so sein, wenn du denn in der Hinsicht auch ehrlich zu dir selbst bist und nicht doch mehr empfindest, also so viel mehr, dass es nicht ohne die Person geht. Und selbst wenn es so wäre, dann muss man das auch gleich knicken, sobald man merkt, dass das eben nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Dann ist es das einfach nicht wert und auch irgendwie falsch fürs Leben. Und wenns bei euch beiden eigentlich klar ist, dann verstehe ich die sogenannten Schwierigkeiten nicht.
Naja, ich würde sagen, es ist uns nicht beiden klar. Sie steht eher auf dem Standpunkt, dass man doch so weitermachen könnte und einfach mal abwartet und genießt, was man hat. Und ich bin eher an dem Punkt, wo ich die Zeit mit ihr zwar immer noch sehr schön finde und sehr genieße, aber gleichzeitig auch merke, dass mir das im Moment nicht reicht und die Gefühle ein bisschen einseitig verteilt sind – sprich mir ist das alles etwas wichtiger als ihr.
Ich glaube, ein Problem ist auch, dass ich gar nicht so genau weiß, was ich eigentlich für sie empfinde und andersherum dürfte es ähnlich aussehen. Wenn man gar nicht genau weiß, was man miteinander hat und nur merkt, dass es sich irgendwie verändert, stochert man bei solchen gemeinsamen Gesprächen auch ziemlich im Dunkeln. Konkrete Begriffe wären da schon hilfreich, sind aber wahnsinnig schwer zu finden. Wir bewegen uns ja nicht so im traditionellen Beziehungsbild und bei offenen Beziehungen, lockeren Verbindungen und polyamorösen Konstrukten werden die klassischen Grenzen schnell sehr schwammig bis komplett unbrauchbar …
Prinzipiell wäre ich auch gar nicht abgeneigt, es einfach wie gehabt weiterlaufen zu lassen, weil es ja doch sehr schön ist, aber über die letzten Monate habe ich schon gemerkt, dass die Vertrautheit einfach nicht mehr so gegeben ist, wie es früher war und wie ich mir das auch wünsche. Ich bin schrecklich gerne mit ihr zusammen, aber ich muss auch wissen, dass es echt ist und dass wir beide die gleiche Vorstellung davon haben,
was eigentlich zwischen uns ist – dann fände ich es auch gar nicht so wichtig, wie weit das geht oder wie man es bezeichnen möchte. Es muss halt nur übereinstimmen und ihr genauso viel bedeuten wie mir, und den Eindruck hab ich nicht (mehr). Ich glaube, dass das Gefühl zwischen uns mit der Zeit einfach immer weiter verloren gehen würde, und das will ich eigentlich nicht. Wir haben etwas so Besonderes, das ich in der Form auch noch nie erlebt habe … Die schlimmste Vorstellung für mich ist, dass diese Verbindung komplett weg wäre und ich mich ihr gegenüber irgendwann nur noch gleichgültig fühle – und ich weiß, dass das bei mir schnell passiert, wenn das Grundvertrauen erst mal weg ist. Das klingt irgendwie paradox, aber ich glaube, dass die Gefühle, die im Moment noch da sind, eine Trennung eher überleben werden als eine Fortsetzung.
baumarktpflanze hat geschrieben:Mit anderen darüber reden, sich auch mal zurückziehen und vor allem erst einmal den Abstand suchen. Und dann vielleicht nach einer gewissen Zeit wieder aufeinander zu gehen.
Ja, das mit dem Abstand fällt mir schwer. Ich bin schon einigermaßen froh, zumindest die ersten Tage/Nächte überstanden zu haben, ohne direkt einzuknicken :| Der Drang ist einfach da, obwohl ich weiß, dass das nichts besser machen würde. Aber es ist viel schwerer, als ich erwartet hätte. Gleichzeitig freue ich mich auch darauf, sie irgendwann wiederzusehen, weil ich glaube, dass das doch sehr schön werden würde, wenn erst mal ein bisschen Abstand war … nur die Zeit dazwischen ist gerade echt nicht schön …