little_big_man hat geschrieben:
Übrigens: du hast irgendwann im September mal geschrieben, du würdest "nächste Woche" Blochin anschauen. Hast du das dann auch gemacht und kannst dazu noch was sagen?
Nein, wollte ich, aber irgendwas kam dazwischen. War u.a. ungünstig, dass da manche Episoden 90 Minuten netto laufen. Habe aber alle Folgen aus der mediathek geladen und sie liegen noch auf meiner Festplatte. Was sehr wichtig ist, um realistischer Kandidat für eine baldige Nachholaktion zu bleiben. Sobald ich etwas gebrannt habe und die DVD außerhalb des geordneten Chaos platziere, habe ich es im Grunde schon aufgegeben. Denn mangels Liste wäre es zu aufwendig das wiederzufinden. :lol:
Blochin hat wegen der geringen Folgenzahl immer noch gute Chancen, dass ich das in Bälde spontan anfange und dann nur 1-2 Folgen pro Woche schaue.
Wie ich es zuletzt bei
The Good Cop (nicht nur wegen Warren Brown empfehlenswertes Crime-Drama für Freunde von Luther. Hat zwar ein Ende, dem man anmerkt, dass mehr hätte kommen sollen, aber die Hauptbögen wurden abgeschlossen. 7,5-8/10),
Happy Valley (nach True Detective I mein Favorit unter den Crime-Dramen mit staffellangen Fällen. Schmerzhaft realistisch in der Zeichnung von Figuren und Milieu und mit der nötigen Prise bitteren Humors und Hoffnung ausgestattet. Die weibliche Hauptfigur und die Verkörperung durch Sarah Lancashire waren unter den Dramen, die ich dieses jahr gesehen habe, konkurrenzlos gut. Trotz Verlängerung um eine echte zweite Staffel abgeschlossener als Good Cop. 8,5-9/10),
The Missing (wegen des Erfolges wird aus der Miniserie eine Staffel-Anthologie um Vermisstenfälle mit jeweils neuem Fall, Charakteren und Schauspielern. Das Geschehen wurde auf mehreren Zeitebenen aus Sicht von Eltern, Ermittlern und Verdächtigen geschildert. Anfangs etwas zu distanziert und trocken, in seinem Bemühen emotionale Manipulation zu vermeiden und somit stellenweise etwas zäh, aber durchgehend stark geschrieben und gespielt. Die letzten Folgen ziehen dann auch zunehmend die Spannungsschraube an und liefern die emotionalen Wirkungstreffer nach. 8/10)
The Fall Staffel 2 baut leider enorm ab.
. 6/10. Staffel 1 hatte noch 8/10.
oder
Black Sails (manchmal wünscht man sich, dass weniger geredet und gevögelt und mehr auf See gefahren wird, aber während es jetzt nicht ganz das Deadwood mit Piraten ist, das es unbedingt sein will, sind die Plots, Charaktere und Dialoge doch stark genug, so dass die Serie für Interessierte auch abseits des nur selten aufgetischten Spektakels gut funktioniert. Rückblicke in Staffel 2, die erst wie ein unnützer Bremsklotz wirken, entpuppen sich als Schlüssel fürs Verständnis des Hauptcharakters. 8/10) gehalten habe.
Bei Game of Thrones wird es trotzdem langsam Zeit für dich ins Spiel einzusteigen, nachdem du jetzt 6 Jahre den Avatar trägst. Da du dir bei deinen Nachholaktionen ja Zeit lässt und nicht alle Staffeln einer Serie am Stück durchratterst, könntest du doch z.B. ab 2016 jeweils 2 Staffeln schauen und hättest dann im Jahre des vermutlichen Schlusspunktes (2018) immer noch 4 Staffeln. :mrgreen:
ultimateslayer hat geschrieben:Ray Donovan ist ne spaßige Serie, aber sicherlich nicht legitimer als die Chicagos oder Line of Fire, wenn auch natürlich ohne Zweifel mehr "up your ally".
Potentiell "Up my ally" ist in dem Kontext ja wohl auch das einzig relevante Merkmal.
Mal davon abgesehen, dass das düstere "weißer Antiheld mit Selbstzerstörungstendenz"-Drama in Tradition der Klassiker der Jahrtausendwende (das erwarte ich zumindest) Ray Donovan zwar nicht die heutigen Kritiker-catnip Zutaten wie Jessica Jones oder Master of None liefert, rangiert es bei Preisverleihungen und in der öffentlichen Wahrnehmung aber schon 3 Trillionen Lichtjahre über dem Chicago Franchise, bei dem ja selbst die Produzenten zugegeben, dass sie nicht mehr als solide Massenware mit möglichst langer Lebensdauer anstreben. Line of Duty hatte ich ausdrücklich davon ausgenommen. (In the) Line of Fire war hingegen wirklich einer der schwächeren Eastwoods. :lol:
Außerdem, manchmal braucht man einfach was leichtes
Das fällt unter die Ausnahmen, die die Welt nicht verändern, aber einen bestimmten Appetit hervorragend stillen. Welche Sparten das sind, kann ja letztlich nur jeder für sich selbst beantworten.
Wenn ich was leichtes will, schaue ich eine Comedy, aber selbst unter den leichten Dramen gibt es noch 1000 Kandidaten, die mich auf dem Papier mehr ansprechen als die genannten Serien.
Außerdem hast du (und der allgemeine Megahype) mir Fargo Staffel 2 versaut. Naja, versaut ist glücklicherweise stark übertrieben, aber nach 2 gesehenen Folgen würde ich es noch klar hinter Staffel 1 und die besten Justified Staffeln einordnen. Die Dialoge sind immer noch top, es gibt haufenweise vielversprechende Charaktere und die Inszenierung ist durch die 70-er Elemente sogar noch stilvoller und filmischer als zuvor, aber weder gibt es einen Standout-Charakter wie Billy Bobs diabolischen Manipulator noch ein unmittelbar nachvollziehbares emotionales Herzstück wie es Lester, Gus und Molly in Durchgang 1 lieferten. Der Schlachterbursche und Mary Jane wirken vom Start weg wie Psychos, Night Owl kommt noch etwas lahmarschig daher und dem Rest fehlt noch der Fokus. Manche Storyelemente und Tricks im Spannungsaufbau wirken trotz haufenweiser verrückter Ideen recyclet. Bisher etwas, was mich von Start bis Ende schmunzeln lässt, aber noch nicht so richtig packt. (dem Piloten würde ich trotz des Fokus auf die negativen Aspekte immer noch mindestens 8/10 geben. Der Maßstab war mit Fargo I ja sehr hoch angelegt. Verglichen mit den meisten anderen Shows ist das immer noch etwas Besonderes.)