- Mo 22. Aug 2016, 23:58
#1484515
So, ich habe gerade den Contest gehört und mein Voting brav an mein Lieblings-PN-Opfer baumarktpflanze verschickt. Heißt, ihr braucht ab sofort nicht mehr den Umweg Monkey Island nehmen, sondern könnt euer Voting direkt an diesen Nick hier schicken.
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Damit der Thread mal ein bisschen auf Touren kommt, hier schon mal meine Einschätzung zu den Songs:
01. Kraftklub: Nicht meine Musik, auch wenn es schon Kraftklub-Titel gab, die ich deutlich unmusikalischer fand. Inhaltlich gefällt mir der Song aber, somit bleibt unterm Strich bei dieser Runde ein ganz solider Gesamteindruck.
02. Jürgen Walter: Leider nicht unbedingt die Form Schlager, die ich mir für diese Runde hier erhofft hatte, da sehr pathetisch und melodramatisch geraten. Hat jetzt nicht wirklich geschmerzt beim Hören, aber ein wenig unfreiwillig komisch wirkte es schon auf mich. Und einfach zu dick aufgetragen.
03. Tonbandgerät: Das war mir inhaltlich doch etwas zu wenig für eine explizit auf das Wort Lyrics spezifizierte Runde, zumal noch nicht mal so etwas wie Sommerfeeling aufkam. Musikalisch auch etwas nett-belanglos, somit meines Erachtens nicht mehr als Nebenbeihör-Berieselungsgedudel. Fand ich sehr dürftig.
04. Rosenstolz: Diesen Song hier in dieser Liste zu sehen, hat mich richtig geärgert. Ich finde ihn gerade auch für Rosenstolz-Verhältnisse erfrischend locker, ja fast etwas Disco-mäßig und tanzbar. Bin da beim Hören spätestens beim Refrain richtig mitgegangen. Aber der Text ist zwar gewohnt künstlerisch ansprechend aufgebaut, wird aber gerade in der zweiten Songhälfte zum reinen reproduktiven Beiwerk - weshalb die Lyrics-Note bei mir sehr schlecht ausfällt. Schade, völlig falsch eingesetzter Titel.
05. Peter Gabriel: Hier habe ich etwas getan, was ich bei Musik nur ganz selten tue: Recherchiert, worum es da geht, weil ich den Text erstmal nicht wirklich gecheckt habe. Krasse Nummer mit etwas anstrengendem Gabriel-Gesang und einem sperrigen, aber auch abwechslungsreichen Songaufbau. Sicher ein Gewinner der Lyrics-Wertung.
06. Laokoongruppe: Hatte ich mir anhand des Künstlernamens und Songtitels irgendwie noch etwas schwerfälliger und bedeutungsschwangerer vorgestellt. Wirklich schwere Kost war aus meiner Sicht dann vor allem der Gesang, das Instrumental dagegen fand ich ganz angenehm verspielt und textlich... wurde es mir hintenraus zu viel Stichwörter-Reingerufe. Alles in allem nicht so mein Ding, aber zumindest interessant.
07. Clueso: Hat mich von der ganzen Songstruktur und der Art des Vortrags ja sehr an Max Herre und Freundeskreis erinnert. Schön fand ich hier im Hinblick aufs Motto, dass wirklich eine kleine Geschichte erzählt wurde. Musikalisch ganz in Ordnung.
08. Tele: Es ist wirklich gar nicht so leicht, Texte zu bewerten. Vielleicht erkennt ja auch im Text dieser Nummer irgendwer etwas bedeutsames, auf mich wirkte er leider eher mit hübsch klingenden Allgemeinplätzen ohne wirkliche Botschaft durchzogen. Musikalisch relativ belanglos, die Stimme auch nicht gerade angenehm für meine Ohren.
09. Fettes Brot mit Mieze Katz: Hier wird etwas viel geredet für die eigentlich doch eher mäßig tiefgründige Aussage dieses Songs. Musikalisch sicher etwas gewöhnungsbedürftig, Mieze Katz immerhin bringt ein wenig Abwechslung rein in die Nummer. Für mich dennoch weit entfernt von einem Karriere-Highlight der fetten Brote.
10. Acht: Und der nächste Text, bei dem ich mehr Schein als Sein sehe und bei dem ich mir nach dem Hören dachte: "Was wollte mir der Song jetzt eigentlich nochmal sagen?" Nach einer kleinen Leserunde ging der Gedankengang dann mit "ajo, gut, doch nicht so viel verpasst" weiter. Musikalisch aber gut gemacht, hat mir in dieser Beziehung durchaus gefallen.
11. In Extremo: Aus diesem Text könnte man ein kleines Fantasy-Drehbuch schmieden - fand ich künstlerisch sehr ansprechend, wenngleich es jetzt keine Geschichte war, die mich in irgendeiner Form besonders gepackt oder emotional mitgenommen hat. Die Musik mag ich durchaus auch, vor allem der Refrain ist cool.
12. Roger Cicero: Hachja... ich merkte bei diesem Song mal wieder, dass dieser Mann die Gabe besaß, so zu singen und texten, dass man ihm einfach sehr gerne zuhört in dem, was er sagt und sich gerne in die Texte hineinfühlt. Halte ich für eine sehr besondere und nur schwer zu erlernende Begabung. Irgendwie alles nichts wirklich Großes, aber angenehmes.
13. Deichkind feat. Herr Spiegelei: Also die Kernkompetenz dieses Songs ist meines Erachtens weniger der Text als viel mehr die total chillige, lässige Atmosphäre. Inhaltlich jetzt nicht das Stärkste, was Deichkind in letzter Zeit so auf den Markt gebracht haben, aber vor allem der Refrain ist schon ziemlich catchy getextet.
14. Wir18: Ein Lied, das mich sehr, sehr angestrengt hat und mir wieder einmal vor Augen führte, warum ich beim Wort Musical immer leicht zusammenzucke. Kitschiger Text, eine Musik, bei der ich mich persönlich einfach immer ein wenig fremdschäme - was sicher unfair ist, da die Künstler ja was können, aber meins ist es gar nicht.
15. Alligatoah: Also humoristisch sicher ganz vorne mit dabei in dieser Runde, finde den Text sehr gewitzt und auch ziemlich aktuell. Musikalisch gefällt es mir auch ganz gut, auch wenn er sich dann am Ende vielleicht doch ein bisschen oft wiederholt - wenn auch natürlich nur äußerst ungerne.
16. Tom Albrecht: Fand ich inhaltlich auch ganz gewitzt, wenngleich der Humor hier deutlich trockener und leichter ist als beim vorherigen Song. Was die musikalische Komponente angeht, hat der gute Tom sich ja schon ganz gut selbst eingeschätzt: Nicht richtig wichtig und irgendwas zwischen nett und überflüssig.
17. Joy Denalane: Hier hat mir dagegen die Musik etwas besser gefallen als der Songtext. Macht aber nur Nuancen auf meinem Wertungsbogen aus, im Prinzip für mich einfach ein netter, leicht bekömmlicher und mit guter Stimme vorgetragener Song, der anschließend aber auch schnell wieder vergessen ist.
18. Das Sinfonieorchester der Robert Schuhmann Hochschule & Die Toten Hosen: Die Hosen waren ja immer schon bekannt dafür, auch politische Statements klar und unverblümt zum Besten zu geben. Im Original ist dieser Song aus dem "Sascha"-Jahr 1993 und die Message geht in eine ähnliche Richtung - wenn sie auch hier deutlich ernster und auch etwas mehr mit dem erhobenen Zeigefinger vorgetragen wird. Dennoch: Starker Text, guter Song, habe ich nichts dran zu bemängeln.
Fohlen