#1486821
Kaffeesachse hat geschrieben:Das, was ich aus dieser Diskussion ziehe, ist, dass die meisten vor allem das "Gebilde ARD" überhaupt nicht verstanden haben - wahrscheinlich bis hin zu Herrn Seehofer (wobei ich ihm nur billigen Populismus unterstelle). :lol:
Aber bezahlen darf ich das schon ;)

Das Gebilde wurde 1950 gegründet und damals sah die Medien-Landschaft eben ein bisschen anders aus ... Von daher könnte man 66 Jahre später schon über ne Reform sprechen. Aber wenn es einem nicht passt, dann ist es halt Popuilsmus :roll:

Und das ich mal einen Seehofer "verteidige" hätte ich in diesem Leben auch nicht mehr gedacht ... Aber die ganze Diskussion verläuft sowieso im Sand. Wie alle paar Jahre, wenn das Thema hochkommt ...
#1486923
hanzumon hat geschrieben:Also irgendwie ist es schon lustig. Arte und 3Sat stehen für "besseres Fremdstaat-Verständnis" (habe ich nichts dagegen) und gleichzeitig brauchen wir noch 10 Dritte-Sender, wo man dann aus der Region berichtet ...
Ist doch beides wichtig, oder würdest du auf eines von beidem verzichten wollen? Davon abgesehen sind es nur 9 Dritte Programme, von denen zwei sich kaum von ihren Nachbaranstalten unterscheiden.
Für deine Region sind auch nicht alle 9 zuständig, sondern nur eine. Der Eindruck der vielen ARD-Programme entsteht wohl hauptsächlich dadurch, dass durch die Sat-Verbreitung und die Digitalisierung so gut wie überall auch ortsfremde Dritte emfpangbar sind.
Außerdem sei noch zu erwähnen, dass die Dritten Programme meist gemeinsam einkaufen oder selbst produzierte Sendungen zur Wiederholung herumreichen. Außerdem finde ich es eigentlich ganz toll, dass ich mit dem BR Fernsehen ein Programm mit Regionalbezug habe (und zwar nicht nur in den Nachrichten), das ich so sonst nicht in der Medienlandschaft sehen kann.
kauai hat geschrieben:Die privaten Free-TV-Sender zählen für mich genau so zur Grundversorgung - egal ob die Leute die nun schauen wollen oder nicht!
Und wofür werden dann die ö.r. Programme terrestrisch im ländlichen Raum ausgestrahlt - für eine halbe Grundversorgung? Bei den Privaten bist du der Willkür ausgesetzt, was z.B. HD+ etc. anbelangt. Die Privaten wurden ja auch nur zugelassen, weil die ö.r. die Grundversorung sicher stellten.
In Städten sind oft Sat-Schüsseln verboten. Kabel und IPTV kosten zusätzlich Geld, bleibt dort nur noch DVB-T. Aber nicht in allen Großstädten betiligen sich die Privaten über DVB-T (In Würzburg gibt es z.B. keine Privatsender und in München und Nürnberg kein RTL mehr) und dort wo sie sich beteiligen ist nächstes Jahr Schluss, weil dann auf HD umgestellt wird - natürlich mit entsprechenden Abokosten.
Dass die Privatsender üb Sat noch frei empfangbar sind liegt auch nur daran, dass sich RTL und die ProSiebenSat.1-Gruppe bei der Abschaltung abgesprochen haben und deshalb das Kartellamt einschreiten und die Abschaltung um 10 Jahre vertagen konnte. Ist also auch nur noch eine Frage der Zeit. Die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der ö.r.) hat sogar vorgeschlagen, den Privaten eine frühere SD-Abschaltung zu erlauben, weil dann auch die ö.r. ohne Wettbewerbsnachteil ihr SD-Signal abschalten könnten und so Rundfunkbeitragsgelder gespart werden könnten.
hanzumon hat geschrieben:Bei den Nachrichten ist es auch so eine Sache: Die meisten Leute lesen die Nachrichten eh online. Deshalb muss auch nicht alle 60 Minuten irgendwo eine Nachrichten-Sendung mehr ausgestrahlt werden.
Es gibt nun mal auch viele Leute (v.a. ältere) die kein Internet haben.
Als Mensch aus Bayern kann ich auch den ORF empfangen und die kriegen dort mit drei ORF-Sendern auch kein schlechteres Programm hin. Da gibt es auch nur die ZiB und nicht wie bei uns heute journal und Tagesschau und die Österreicher fühlen sich auch nicht desinformiert.

Und jetzt teilen wir mal die Kosten des ORF durch die Anzahl der deutschen GEZ-Zahler. Wenn das keine finanzielle Einsparung wäre ...
Genauer gesagt gibt es 5 ORF-Porgramme (ORFeins, ORF2, ORF III, ORF Sport+ und 3sat) Zudem können die meisten Österreicher auch noch gratis alle Deutschen FreeTV-Programme sehen.

Bedenke beim Teilen auch, dass die Ausstrahlungsrechte für Deutschland natürlich teurer als für Österreich sind. Außerdem liegen die deutschen Rechte vieler ORF1-Sendungen (Serien, Filme, Formel 1) in Deutschland bei RTL, Pro7 und Sat.1 - um an diese Sendungen ran zu kommen müssten die dt. Ö.r. in einen kostspieligen Preiskampf treten.
Zudem produziert der ORF relativ wenig selbst; da wird hauptsächlich in den USA und Deutschland eingekauft. Da wär dann auch die Frage, was mit dem Deutschen Film geschähe, wenn man sich in DE am ORF orientieren würde.

Und am Rande sei nocherwähnt, dass die Österreicher eine Rundfunkgebühr von 19,78€ zahlen und manche Bundesländer noch bis zu 5,10€ Landesabgabe draufschlagen.
hanzumon hat geschrieben: Nur finde ich das Programm-Angebot einfach zu unübersichtlich ... Trotz Programmheft, Videotext und Internet.
Gut, das ist dann aber ein sehr individuelles Problem. Ich finde bei 10 (bis Ende des Monats noch 12) bundesweiten Programmen, ARD-alpha und BR-Fernsehen (die anderen Dritten sind für dich ja nicht zuständigt, sodass du dich nicht mit ihren Programmen rumschlagen musst) kann man es schon schaffen sich eine geiwsse Übersicht zu erhalten.
hanzumon hat geschrieben:In der ARD kommt um 19:45 Uhr das Wetter und das gleiche Wetter gibt es dann nochmal - nicht ganz so ausführlich - in der Tagesschau 30 Minuten später.
Wobei man aber auch sagen muss, dass das Wetter in der Tagesschau manchmal überzieht. Wenn man das Wetter schon davor gesehen hat, kann man pünktlich um 20.15 Uhr auf ein anderes Programm umschalten. Trotzdem braucht es das Wetter natürlich auch in der Tagesschau, weil viele Leute nur die Tagesschau ansehen.
#1486950
Säqirjënn hat geschrieben:
kauai hat geschrieben:Die privaten Free-TV-Sender zählen für mich genau so zur Grundversorgung - egal ob die Leute die nun schauen wollen oder nicht!
Und wofür werden dann die ö.r. Programme terrestrisch im ländlichen Raum ausgestrahlt - für eine halbe Grundversorgung? Bei den Privaten bist du der Willkür ausgesetzt, was z.B. HD+ etc. anbelangt. Die Privaten wurden ja auch nur zugelassen, weil die ö.r. die Grundversorung sicher stellten.
In Städten sind oft Sat-Schüsseln verboten. Kabel und IPTV kosten zusätzlich Geld, bleibt dort nur noch DVB-T. Aber nicht in allen Großstädten betiligen sich die Privaten über DVB-T (In Würzburg gibt es z.B. keine Privatsender und in München und Nürnberg kein RTL mehr) und dort wo sie sich beteiligen ist nächstes Jahr Schluss, weil dann auf HD umgestellt wird - natürlich mit entsprechenden Abokosten.
Ich sprach nirgends von Städten sondern vom Land! Auf dem Land gibt es fast nirgends Einschränkungen hinsichtlich der Anbringung von Satellitenschüsseln. Da ich aus dem Osten komme, weiß ich aus erster Hand, daß die privaten nicht überall über DVBT ausstrahlen. Aber ehrlich gesagt, sehe ich das Problem - auch in den Städten - überhaupt nicht. Man bekommt nen Kabelanschluss inklusive Telefon und Internetflatrate für unter 30 Euro im Monat. Das kann sich jeder leisten zumal die meisten Haushalte schon einen Festnetzanschluss besitzen, der aktuell monatlich schon ordentlich kostet.
#1486982
kauai hat geschrieben:
Säqirjënn hat geschrieben:
kauai hat geschrieben:Die privaten Free-TV-Sender zählen für mich genau so zur Grundversorgung - egal ob die Leute die nun schauen wollen oder nicht!
Und wofür werden dann die ö.r. Programme terrestrisch im ländlichen Raum ausgestrahlt - für eine halbe Grundversorgung? Bei den Privaten bist du der Willkür ausgesetzt, was z.B. HD+ etc. anbelangt. Die Privaten wurden ja auch nur zugelassen, weil die ö.r. die Grundversorung sicher stellten.
In Städten sind oft Sat-Schüsseln verboten. Kabel und IPTV kosten zusätzlich Geld, bleibt dort nur noch DVB-T. Aber nicht in allen Großstädten betiligen sich die Privaten über DVB-T (In Würzburg gibt es z.B. keine Privatsender und in München und Nürnberg kein RTL mehr) und dort wo sie sich beteiligen ist nächstes Jahr Schluss, weil dann auf HD umgestellt wird - natürlich mit entsprechenden Abokosten.
Ich sprach nirgends von Städten sondern vom Land! Auf dem Land gibt es fast nirgends Einschränkungen hinsichtlich der Anbringung von Satellitenschüsseln. Da ich aus dem Osten komme, weiß ich aus erster Hand, daß die privaten nicht überall über DVBT ausstrahlen. Aber ehrlich gesagt, sehe ich das Problem - auch in den Städten - überhaupt nicht. Man bekommt nen Kabelanschluss inklusive Telefon und Internetflatrate für unter 30 Euro im Monat. Das kann sich jeder leisten zumal die meisten Haushalte schon einen Festnetzanschluss besitzen, der aktuell monatlich schon ordentlich kostet.
Ich habe doch beides angesprochen. Für was wird DVB-T auf dem Land ausgestrahlt, wenn man für die Grundversorgung dort andere Verbreitungswege bräuchte? Auch für Sat-Nutzer kann DVB-T interessant sein z.B. für die Verwendung an Zweitgeräten für die man nicht extra ein Kabel durchs Haus legen möchte.
Außerdem finde ich, dass die Grundversorgung kostenlos und unabhängig von Geschäftsmodellen zugänglich sein sollte. Über Kabel können dann gerne Zusatzdienste angeboten werden, wer es möchte. Davon abgesehen könnte ich mir gut vorstellen, dass nach einer SD-Abschaltung über Sat auch die SD-Programme im Kabel verschwinden werden. Dann würden zusätzlich zum Kabelanschluss weitere Kosten für den Empfang der Privatsender anfallen.
#1487049
Säqirjënn hat geschrieben:
hanzumon hat geschrieben:Bei den Nachrichten ist es auch so eine Sache: Die meisten Leute lesen die Nachrichten eh online. Deshalb muss auch nicht alle 60 Minuten irgendwo eine Nachrichten-Sendung mehr ausgestrahlt werden.
Es gibt nun mal auch viele Leute (v.a. ältere) die kein Internet haben.
Naja, ich musste mich vor 15 Jahren schon online an der Uni einschreiben. Hätte ich keine E-Mail-Adresse gehabt, hätte ich halt Pech gehabt ...

Für mich braucht es keine "reginalen Programme" mehr, keine Programm für Senioren (die sich keinen PC kaufen wollen!), keine "doppelten Nachrichten auf ARD und ZDF", keine deutschen Filme mit Laienschauspielern (die noch bis zur Rente subentioniert werden), ...

Das kann jeder anders sehen. Nur warum muss ich dann trotzdem das Gesamtpaket bezahlen? Mir würden "Nachrichten" und "Kultur" reichen. Das würde locker unter 8 Euro kosten.

Man könnte fünf Sender aus den Anstalten machen und jeder abonniert den Sender, den er haben will. Kann sich jeder das bestellen, was er will. Wer nichts braucht, zahlt nichts und sieht halt nichts. Wäre eigentlich die fairste Lösung ...

Also ich finde es schon einen Unterschied, von ich 17 Euro bezahlen muss oder 7 Euro. Die 10 Euro pro Monat sind auch 120 Euro im Jahr. Damit möchte ich eben nicht Jörg Pilaw, Uschi Glas und noch die halbe Bundesliga durchfüttern müssen ...

Insgesamt werden wir um eine Reform der GEZ nicht herumkommen, weil inzwischen immer mehr Leute gegen diesen Zwang sich wehren. Und es ist schon traurig, dass sicher außer der "fragwürdigen AfD" sich keine Partei für eine Reform ausspricht ... Naja, und jetzt noch der "unglaubwürdige Seehofer" ;)
#1487089
Für mich braucht es keine "reginalen Programme" mehr, keine Programm für Senioren (die sich keinen PC kaufen wollen!), keine "doppelten Nachrichten auf ARD und ZDF", keine deutschen Filme mit Laienschauspielern (die noch bis zur Rente subentioniert werden), ...
Da möchte ich aber die Senioren schon auch in Schutz nehmen. Ein paar hundert Euro für einen Computer plus einige Euro pro Monat fürs Internet ist einerseits für viele Rentner ne ganz schöne Stange Geld, und vielen fällt es auch geistig nicht so leicht, jetzt nochmal was Neues anzufangen/zu lernen. Schlechte Augen, zittern usw. machen das Ganze auch nicht einfacher.

Die deutschen Spielfilme sind sicherlich Geschmackssache. Ich finde, dass es da schon regelmäßig ziemlich gute gibt die auch ein breites Feld abseits von Krimis und Romanzen abdecken.
hanzumon hat geschrieben:Man könnte fünf Sender aus den Anstalten machen und jeder abonniert den Sender, den er haben will. Kann sich jeder das bestellen, was er will. Wer nichts braucht, zahlt nichts und sieht halt nichts. Wäre eigentlich die fairste Lösung ...
Nein, das wäre nicht die beste Lösung, weil das derzeitige System auch ein Solidarsystem ist. So werden beispielsweise Arbeitslose die entsprechende Leistungen erhalten oder Studierende mit BaFöG vom Rundfunkbeitrag befreit.
Außerdem ist das keine besonders flexible Lösung. Sport interessiert einen vlt. nicht genug um es dauerhaft zu abonieren, aber WM-Spiele der deutschen Mannschaft würde man dann vlt. trotzdem gerne sehen...

Außerdem könnten manche Sendungen dann vlt. nicht mehr refinanziert werden; das dürfte v.a. auch Kultursendungen betreffen. Hat nicht jemand von arte mal gesagt, dass die Zuschauerzahlen so niedrig seien, dass es fast günstiger käme die DVDs den Zuschauern zuzuschicken? Inzwischen haben sie ja einige Spielfilme ins Programm genommen, die die Gesamtquoten hochziehen dürften, aber ob arte als Abo-Programm überleben könnte?

Eine andere Möglichkeit zur Reduzierung des Rundfunkbeitrags wäre mehr Werbung (muss ja nicht zwangsläufig Unterbrechungswerbung sein).
#1487101
Säqirjënn hat geschrieben: Nein, das wäre nicht die beste Lösung, weil das derzeitige System auch ein Solidarsystem ist. So werden beispielsweise Arbeitslose die entsprechende Leistungen erhalten oder Studierende mit BaFöG vom Rundfunkbeitrag befreit.
Außerdem ist das keine besonders flexible Lösung. Sport interessiert einen vlt. nicht genug um es dauerhaft zu abonieren, aber WM-Spiele der deutschen Mannschaft würde man dann vlt. trotzdem gerne sehen...
Solidarisch ist das garnicht ... Der Multimillionär zahlt das gleiche, die der nicht-Befreite-Niedriglohnempfänger ...

Solidarisch ist, dass jeder nach seiner Einkommensstärke bezahlt. Und das haben wir bei der GEZ auch nicht ... Obwohl es natürlich toll ist, dass ärmere Menschen von der Gebühr befreit sind.

Die GEZ ist doch eine große Umverteilungsmaschine von der Mitte nach Oben. Anne Will, Maischberger, etc. Wären die ohne GEZ Multi-Millionäre geworden? Wir füttern da viele Journalisten und weitere Leute durch, die dann teilweise nichtmal mehr eine objektive Berichterstattung abliefern (Stichwort: Ukraine-Konflikt) ...

Aktuell zahlen schon 4,5 Millionen Bürger die GEZ-Gebühr nicht mehr. Die Zahl wird auch eher größer werden, wenn wir nicht ne andere Lösung finden. Und insgesamt konsumieren immer weniger Menschen die klassischen Fernsehprogramme und gleichzeitig kostet uns der Spaß jetzt schon über 8 Mrd. Euro im Jahr ...
#1487102
Säqirjënn hat geschrieben:
Außerdem könnten manche Sendungen dann vlt. nicht mehr refinanziert werden; das dürfte v.a. auch Kultursendungen betreffen. Hat nicht jemand von arte mal gesagt, dass die Zuschauerzahlen so niedrig seien, dass es fast günstiger käme die DVDs den Zuschauern zuzuschicken? Inzwischen haben sie ja einige Spielfilme ins Programm genommen, die die Gesamtquoten hochziehen dürften, aber ob arte als Abo-Programm überleben könnte?
Ist es solidarisch wenn zig Millionen Beitragszahler eine Sendung am Leben erhalten, die 50.000 Hanseln sehen wollen?
Die GEZ ist doch eine große Umverteilungsmaschine von der Mitte nach Oben. Anne Will, Maischberger, etc. Wären die ohne GEZ Multi-Millionäre geworden? Wir füttern da viele Journalisten und weitere Leute durch, die dann teilweise nichtmal mehr eine objektive Berichterstattung abliefern (Stichwort: Ukraine-Konflikt) ...
So ist es! Da gibt es noch mehr Beispiele als den Ukraine-Konfliikt. Egal ob Griechenland-Hilfe, Flüchtlingsthematik oder Pegida und egal ob ARD oder ZDF - die Berichterstattung ist nicht objektiv und bei beiden Sendern gleich.
#1487104
hanzumon hat geschrieben:Solidarisch ist das garnicht ... Der Multimillionär zahlt das gleiche, die der nicht-Befreite-Niedriglohnempfänger ...
Da bin ich ganz bei dir. Wenn's nach mir ginge würde der Rundfunkbeitrag einkommensabhängig wie die Kirchensteuer eingezogen. Aber das ist nicht die Schuld der ö.r. sondern der Politik. Da gibt es schon sehr seltsame Fälle; z.B. Studierende, die die Regelstudienzeit überschreiten und deshalb kein BaFöG mehr erhalten müssen dann auch den Rundfunkbeitrag zahlen, als ob sie plötzlich mehr Geld zur Verfügung hätten. Aber naja, die jetzige Regelung ist immerhin ein bisschen sozialer als ein reines Abo-Modell.
kauai hat geschrieben:Ist es solidarisch wenn zig Millionen Beitragszahler eine Sendung am Leben erhalten, die 50.000 Hanseln sehen wollen?
Wenn zig Millionen zahlen, bleiben pro Monat für solche Sendungen nur noch Cent-Beträge für die Beitragszahler übrig. Da kann man unterschiedlicher Meinung sein - ich finde, dass das zumutbar ist um ein kulturelles TV-Angebot am Leben zu halten. arte als Abosender wäre wahrscheinlich so teuer, dass einige ärmere Leute ihn, obwohl sie interessiert wären, nicht abonieren würden, weil er zu teuer wäre.
Davon abgesehen finanzieren die Kultur-Interessenten ja auch Sport und Spielfilme mit.
Die GEZ ist doch eine große Umverteilungsmaschine von der Mitte nach Oben. Anne Will, Maischberger, etc. Wären die ohne GEZ Multi-Millionäre geworden?
Das ist aber zu sehr vereinfacht. Die ö.r. fördern z.B. auch junge Filmemacher. Man will aber eben auch gute Unterhaltung (da zähle ich jetzt mal Talkshows auch dazu) anbieten und die hat ihren Preis, wenn man im Wettbewerb mit z.B. privaten Programmanbietern steht. Auch hier könnte die Politik einsteigen wenn sie wollte und ein Höchstgehalt festlegen.
#1487112
Säqirjënn hat geschrieben:
hanzumon hat geschrieben:Solidarisch ist das garnicht ... Der Multimillionär zahlt das gleiche, die der nicht-Befreite-Niedriglohnempfänger ...
Da bin ich ganz bei dir. Wenn's nach mir ginge würde der Rundfunkbeitrag einkommensabhängig wie die Kirchensteuer eingezogen. Aber das ist nicht die Schuld der ö.r. sondern der Politik. Da gibt es schon sehr seltsame Fälle; z.B. Studierende, die die Regelstudienzeit überschreiten und deshalb kein BaFöG mehr erhalten müssen dann auch den Rundfunkbeitrag zahlen, als ob sie plötzlich mehr Geld zur Verfügung hätten. Aber naja, die jetzige Regelung ist immerhin ein bisschen sozialer als ein reines Abo-Modell.
Na vielen Dank auch! Dann dürfte ich womöglich noch mehr löhnen als momentan schon und das obowhl ich abgesehen von ein paar Live-Sport-Veranstaltungen die ör Sender überhaupt nicht nutze^^

Was die Studenten angeht: jeder Anreiz für diese, ihr Studium möglichst schnell zu beenden, ist ein guter Anreiz! Außerdem haben die meisten von denen 2 gesunde Hände und einen gesunden Geist und sollten in der Lage sein, sich einen kleinen Job für ihren Lebensunterhalt zu suchen sofern Papa nicht alles zahlen kann oder will.
Davon abgesehen finanzieren die Kultur-Interessenten ja auch Sport und Spielfilme mit.
2 Mal Unrecht ergibt doch aber noch kein Recht! Ich bin genau so dagegen, daß Sportuninteressierte für Sport zahlen müssen!
#1487157
kauai hat geschrieben:Na vielen Dank auch! Dann dürfte ich womöglich noch mehr löhnen als momentan schon und das obowhl ich abgesehen von ein paar Live-Sport-Veranstaltungen die ör Sender überhaupt nicht nutze^^
Es wäre halt schön, wenn alle die gleiche prozentuale Belastung hätten. Jemand der vlt. 1000€ im Monat ür sich und seine Familie verdient merkt die 17,50 womöglich relativ stark im Geldbeutel und muss dafür auf andere Konsumgüter verzichten. Wer hingegen z.B. 4000 Euro im verdient muss sich für die 17,50€ nicht einschränken und würde wahrscheinlich subjektiv gar keinen Unterschied merken, wenn er mtl. 17,50€ mehr auf dem Konto hätte. Der der 1000€ verdient schaut ja auch nicht zwangsläufig mehr Fernsehen als der reichere. Ich fände es halt schön, wenn man die Kosten für den ö.r. so auf die Gesellschaft verteilen würde, dass der Betrag möglichst niemanden weh tut.
kauai hat geschrieben:Was die Studenten angeht: jeder Anreiz für diese, ihr Studium möglichst schnell zu beenden, ist ein guter Anreiz! Außerdem haben die meisten von denen 2 gesunde Hände und einen gesunden Geist und sollten in der Lage sein, sich einen kleinen Job für ihren Lebensunterhalt zu suchen sofern Papa nicht alles zahlen kann oder will.
Ich glaube nicht, dass die Entscheidung für oder gegen eine Studienzeitverlängerung vom Rundfunkbeitrag abhängig ist; der dürfte wohl oft eher als unangenehme Überraschung/Begleiterscheinung auftreten, wenn die Entscheidung schon längst gefallen ist.
Bedenke auch, dass die Gründe für eine Studienzeitverlängerung z.B. auch psychische Probleme sein können oder ein Nebenjob, der zu wenig Zeit zum Lernen lässt. Außerdem kann eine zu hohe finanzielle Hürde für eine Studienzeitverlängerung auch ein Grund für einen Abbruch sein, was ja auch nicht im Sinne der Gesellschaft wäre.
kauai hat geschrieben:2 Mal Unrecht ergibt doch aber noch kein Recht! Ich bin genau so dagegen, daß Sportuninteressierte für Sport zahlen müssen!
So funktioniert eben ein Solidarsystem. Ein Autofahrer findet es vlt. auch nicht toll, dass ein Teil seiner Steuern für den Schienenbau verwendet wird, während andererseits die Bahnfahrer wenig davon haben, wenn ihre Steuergelder auch für den Straßenbau aufgewendet werden. Letztlich haben aber beide etwas davon.
#1487159
Naja, eigentlich es am sinnvollsten, wenn es einen Grundversorgungs-Kanal geben würde, denn wir alle finanzieren und der Rest halt nach Angebot und Nachfrage. Da bekommt auch der ärmere Mitbürger aktuelle Nachrichten, ein bisschen Unterhaltung und am Nachmittag läuft da ein Kinderprogramm.

Aber dass ich 25 Fernsehsender und noch mehr Radiossender als "Grundversorgung" bezeichnet und dass dann mit eine Zwangsabgabe finanzieren, wobei sich heute schon knappe 5 Millionen Bürger dagegen wehren und einfach ihre Gebühr nicht mehr bezahlen, dann läuft halt auch was verkehrt.

Beim Kutlur- und Nachrichten-Programm bin ich auch sofort dabei. Aber dass ich beispielsweise drei Olympiaden finanzieren muss, sehe ich dann auch nicht ein. Geschweige denn die ganzen Pensionen der Mitarbeiter und Intendanten ;)
#1487360
hanzumon hat geschrieben:Aber dass ich 25 Fernsehsender und noch mehr Radiossender als "Grundversorgung" bezeichnet
Es sind keine 25 sondern hier in Bayern nur 14 öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme, die sich um die Grundversorgung kümmern. In einem halben Monat nur noch 12. Und beim Radio nur 13 (Die ö.r. Programme aus Österreich, Baden-Württemberg und der Schweiz die hier auch noch empfangbar sind, zähle ich nicht mit, da sie nicht für mich/uns zuständig sind) So viel Zeit muss sein. ;)
hanzumon hat geschrieben:Aber dass ich beispielsweise drei Olympiaden finanzieren muss, sehe ich dann auch nicht ein.
Man kann es auch aus einer anderen Perspektive sehen: Leute die sich für Sport interessieren und/oder in ihrem Umfeld viele Leute haben denen Sport wichtig ist/die sich sehr dafür interessieren, würden mehr oder weniger ausgeschlossen/könnten nicht mehr mitreden wenn sie sich den Sport-Kanal nicht leisten können. Zudem haben solche Sportübertragungen auch den Hintergrund, den Leuten verschiedene Sportarten näher zu bringen. Früher wurden Sportübertragungen bei der Grundversorgung sogar unter "Bildung" verbucht.
Was mich eigenlich stört ist die Kommerzialisierung des Sports, die ihn unverhältnismäßig teuer macht.
#1487497
flom hat geschrieben:Ich mache es kurz: Das ZDF kann weg, der Rest nicht.
Dreh ich mal um. Die ARD muss weg. Die kostet das dreifache des ZDFs ...

ZDF alleine mit ZDF, ZDFneo, ZDFinfo, ZDFkultur, 3Sat, 50% Kika, 50% Arte, 50% Phoenix, kostet alles zusammen 4,32 Euro ...

Die ARD zusammen 12,73 Euro ... Ohne ARD würde man sich 70% der GEZ-Gebühr sparen und hätte mit den ganzen ZDF-Sendern auch noch ne tolle Grundversorgung ;)

Quelle: http://www.ard.de/home/intern/die-ard/1 ... index.html
#1487582
Dann würdest du aber auch gleich einen Großteil des ö.r. Radios mit abschaffen sowie die Regionalberichterstattung im Fernsehen.

Wie kommst du eigentlich auf 12,73€ ARD-Anteil? Sind doch nur 12,37€.
#1487718
Säqirjënn hat geschrieben:Dann würdest du aber auch gleich einen Großteil des ö.r. Radios mit abschaffen sowie die Regionalberichterstattung im Fernsehen.

Wie kommst du eigentlich auf 12,73€ ARD-Anteil? Sind doch nur 12,37€.
Tippfehler :oops:

Naja, das Deutschlandradio kostet 0,48 Eruo, der ARD-Hörfunk 2,16 Euro ... Bildung kostet auch nicht viel ... ARD Alpha kostet 0,04 Euro im Monat ;)

Also regionale Sender (mit nem Durchschnittsalter von 63 Jahren oder so) gehören für mich nicht mehr zur Grundversorgung. Dass ist "regionales Rentner-TV". Und das auf 10 Sendern ...

Wo bleibt eigentlich der "Shopping-Kanal" für die Frauen und der "Porno-Kanal" für die Männer im GEZ-Paket? Wäre auch Grundversorgung. Wird aber nicht abgedeckt :D

Also ich finde 17,50 Euro Rundefunkgebühr schon ziemlich viel für ein "aussterbenden Medium". 7,50 Euro würden auch wunderbar für Nachrichten, Sport, Kultur und Kindern-Fernsehen reichen. Sieht man an den Zahlen vom ZDF.

Der Rest ist eben nicht mehr zeigemäße Überversorgung. Die ARD wurde 1950 gegründet, da gab es einen Sender, eine böse Nazi-Vergangenheit, kein Internet und nichtmal Teletext. Im Jahr 2016+ sieht die Medienlandschaft halt anders aus.

Grundversorgung ist ok, aber man könnte auch leider mal ein paar Sender fusionieren und das ganze für unter 10 Euro anbieten. Auch mir als Kultur-Fan kann man Arte und 3Sat zusammenlegen. Oder Phoenix und ARD Alpha. Aus den ganzen Dritten-Programmen machen wir nen Rentner-Sender. Themen sind "Gesundheit", "Koch-Shows" und Talkshows zu Themen wie "Früher war alles besser" oder "Vinyl statt mp3" ...

Aber ne doppelte Versorgung mit Zwangsgebühr als Grundversorgung zu verkaufen, obwohl das Internet heute die Grundversorgung eigentlich sicherstellt, ist dann schon auch etwas frech ...

70% der Bürger sind auch gegen die Zwangs-GEZ-Gebühren. Nur die Fernseh-Junkies sind halt dafür ;)
#1487731
Also regionale Sender (mit nem Durchschnittsalter von 63 Jahren oder so) gehören für mich nicht mehr zur Grundversorgung. Dass ist "regionales Rentner-TV". Und das auf 10 Sendern ...
Naja, vom DRadio bekomme ich ja auch nur 3 Programme geliefert, vom BR hingegen 10, alle davon auch noch mit Bayernbezug. Vieles von den BR-Programmen würde nicht durch private Anbieter kompensiert, wenn der ARD-Hörfunk wegfiele.
Also regionale Sender (mit nem Durchschnittsalter von 63 Jahren oder so) gehören für mich nicht mehr zur Grundversorgung. Dass ist "regionales Rentner-TV". Und das auf 10 Sendern ...
9 sinds, wenn man SR FS und RB TV mitzählt, die sich kaum von SWR FS bzw. NDR FS unterscheiden.
Du trittst damit halt auch einigen Leuten auf die Füße. Das Bayerische Fernsehen war z.B. 2015 in Bayern das Programm mit dem vierthöchsten Marktanteil; hatte also einen höheren Marktanteil als Sat.1 oder ProSieben und nur einen Prozentpunkt weniger als RTL. Viele dieser Inhalte würden durch deinen Rentner-Kanal nicht aufgefangen werden, sondern ersatzlos gestrichen werden. Zusammen mit dem Ersten, dass du anscheinend auch abschaffen möchtest, würden zwei Programme abgeschafft, die in Bayern zusammen auf 20% Marktanteil (25,1%, wenn man die anderen Dritten noch hinzurechnet) kommen. Deutschlandweit kommen das Erste und alle Dritten gemeinsam auf 24,1% Marktanteil. Nur damit du eine Vorstellung davon hast, wie schmerzhaft der Wegfall dieser Programme für einen Großteil der Bevölkerung wäre.
hanzumon hat geschrieben:Aber ne doppelte Versorgung mit Zwangsgebühr als Grundversorgung zu verkaufen, obwohl das Internet heute die Grundversorgung eigentlich sicherstellt, ist dann schon auch etwas frech ...
Nein, für viele ist das Inernet eben keine Grundversorgung
... weil sie sich in ihrem Alter auf keine neue, komplizierte, kostenintensive Technik mehr einlassen wollen
... weil es sie kognitiv überfordert
... weil sie sich keinen schnell genugen Internetzugang leisten können
... weil in ihrer Region noch kein schnell gnuges Internet zur Verfügung steht
... weil man abhängig vom Internet ist - fällt das Internet mal aus stünde man auch ohne TV da
... weil im Internet keine Anonymität wie beim Fernsehen gewährleistet werden kann
... weil es im Internet keine weichen Grenzen gibt; 100 Meter von der österreichischen Grenze kann ich über Internet viele österreichische Inhalte nicht mehr sehen; über Fernsehen ist der Empfang ungehindert möglich.
... weil im Internet einige Zusatzdienste wie Netflix usw. zusätzlich Geld kosten und es keine Garantie dafür gibt, dass die Preise so niedrig bleiben wie derzeit.
... weil sie gerne Sachen aufnehmen, auf die sie zeitlich unbeschränkt, überall und auch ohne Internet zugreifen können.
... weil sie nicht genau wissen was sie anschauen wollen und das Fernsehen ihnen die Entschiedung abnimmt
... weil sie das lineare Fernsehen als Stütze für ihre eigene Tagesstruktur nutzen.
...
#1487849
Säqirjënn hat geschrieben:
hanzumon hat geschrieben:Aber ne doppelte Versorgung mit Zwangsgebühr als Grundversorgung zu verkaufen, obwohl das Internet heute die Grundversorgung eigentlich sicherstellt, ist dann schon auch etwas frech ...
Nein, für viele ist das Inernet eben keine Grundversorgung
... weil sie sich in ihrem Alter auf keine neue, komplizierte, kostenintensive Technik mehr einlassen wollen
... weil es sie kognitiv überfordert
... weil sie sich keinen schnell genugen Internetzugang leisten können
... weil in ihrer Region noch kein schnell gnuges Internet zur Verfügung steht
... weil man abhängig vom Internet ist - fällt das Internet mal aus stünde man auch ohne TV da
... weil im Internet keine Anonymität wie beim Fernsehen gewährleistet werden kann
... weil es im Internet keine weichen Grenzen gibt; 100 Meter von der österreichischen Grenze kann ich über Internet viele österreichische Inhalte nicht mehr sehen; über Fernsehen ist der Empfang ungehindert möglich.
... weil im Internet einige Zusatzdienste wie Netflix usw. zusätzlich Geld kosten und es keine Garantie dafür gibt, dass die Preise so niedrig bleiben wie derzeit.
... weil sie gerne Sachen aufnehmen, auf die sie zeitlich unbeschränkt, überall und auch ohne Internet zugreifen können.
... weil sie nicht genau wissen was sie anschauen wollen und das Fernsehen ihnen die Entschiedung abnimmt
... weil sie das lineare Fernsehen als Stütze für ihre eigene Tagesstruktur nutzen.
...
Sorry, aber nur weil ein paar Rentner sich keinen Laptop kaufen wollen oder sich nicht mehr verändern wollen, muss ich 17,50 Euro im Monat bezahlen?

Zum einen gibt es sozial-Tarife bei der Telekom für Arbeitslose, zum anderen musste selbst ich mich schon 2002 bei meiner Uni damals online einschreiben. Analog war garnicht mehr möglich. Ohne E-Mail-Adresse ging garnichts mehr. Da wurde ich auch nicht gefragt.

Ob Fernseher anonymer ist, wenn jeder neue Fernseher onlinefähig ist, ne Kamera eingebaut hat und teilweise die Nutzerdaten weitergibt, möchte ich auch mal hinterfragen.

Studier mal ohne Internetanschluss? Oder hab nen anspruchvolleren Job ohne Internet. Geht heute alles garnicht mehr. Finde ich auch nicht toll, aber dann brauch es ne ziemlich hohe Zwangsgebühr für das "absterbende Medium" auch nicht mehr.

Meiner Meinung könnte man für 6 bis 7 Euro ein wunderbares Programm mit der Hälfte der Sender zusammenstellen ohne das jemand groß was vermissen würde. Aber wir müssen ja auch irgendwelche Intendaten, alten Schauspieler und Politik-Talker mit sechsstelligen Jahresgehältern durchfüttern. Ob wir das gucken wollen oder nicht ...

Stellt halt einfach die GEZ-Gebühr als Option wieder da wie bis 2012. Ging ja früher auch ;)
#1487858
hanzumon hat geschrieben:Sorry, aber nur weil ein paar Rentner sich keinen Laptop kaufen wollen oder sich nicht mehr verändern wollen, muss ich 17,50 Euro im Monat bezahlen?
Ich hab doch erörtert, dass es viele Leute geben kann, für die Internet keine wirkliche Alternative ist. Für Rentner die mit ihrem Leben zufireden sind so wie es ist, macht es nunmal eher wenig sinn sich für ein paar hundert Euro einen Laptop + Internetanschluss zu kaufen nur um das gleiche zu sehen was sie auch über das Fernsehen jetzt schon sehen können. Bzw. sogar weniger, weil vieles von den Fernsehinhalten dann ja nichtmehr produziert wird, da sich die Werbewirtschaft nicht für sie interessiert. Davon abgesehen willst du mir doch nicht erzählen, dass ein verhältnismäßig kleiner Laptopbildschirm als Ersatz für einen großen Fernsehbildschirm herhalten soll.
Zum einen gibt es sozial-Tarife bei der Telekom für Arbeitslose, zum anderen musste selbst ich mich schon 2002 bei meiner Uni damals online einschreiben. Analog war garnicht mehr möglich. Ohne E-Mail-Adresse ging garnichts mehr. Da wurde ich auch nicht gefragt.

Für E-Mail, surfen und Foren-Nutzung reicht notfalls auch ein gedrosselter Handy-Tarif. (Und im Studium kann man sich nofalls noch ins Rechenzentrum setzen) Für Videos in ordentlicher Auflösung brauchts einfach mal deutlich mehr Datenrate die je nach Tarifmodell dann auch entsprechend mehr kostet.
Derzeit gibt's ihr immer wieder Zeitabschnitte in denen ich ständig die Verbindung neu aufbauen muss oder ne Zeit lang gar nicht mehr ins Internet komme (möglicher Weise liegt es an Bauarbeiten in der Nähe). Für E-Mail oder Forennutzung kann ich die kurzen Zeitfenster nutzen, in denen es geht oder alterniv auf Mobilfunk ausweichen; bei Videos dürfte das nicht funktionieren. Oder man kennt andere Situationen, wenn man z.B. den Internetanbieter wechselt oder umzieht und tagelang kein schnelles Internet zur Verfügung hat. In solchen Situationen merkt man dann, dass es besser ist nicht alles auf eine Karte zu setzen.
hanzumon hat geschrieben:Studier mal ohne Internetanschluss? Oder hab nen anspruchvolleren Job ohne Internet. Geht heute alles garnicht mehr. Finde ich auch nicht toll, aber dann brauch es ne ziemlich hohe Zwangsgebühr für das "absterbende Medium" auch nicht mehr.
Du findest es auch nicht toll, aber statt dass du sagst, versuchen wir das zu erhalten für die Leute für die es möglich ist (z.B. Rentner, Leute mit einfacheren Jobs,...), gibst du auf. (Davon abgesehen hat Internet am Arbeitsplatz nicht zwangsläufig auch was mit Internet zu Hause zu tun).
hanzumon hat geschrieben:Ob Fernseher anonymer ist, wenn jeder neue Fernseher onlinefähig ist, ne Kamera eingebaut hat und teilweise die Nutzerdaten weitergibt, möchte ich auch mal hinterfragen.
Man muss ihn ja nicht ans Internet anschließen. Davon abgesehen gibt es glaube ich v.a. im niedrigen Preissegment durchaus noch Geräte ohne Internetfunktion. Ich habe bislang auch noch kein TV-Gerät mit Internetfunktion; ich könnte lediglich den Laptop anschließen. (Allerdings ruckelt das Bild dann gern ein bisschen, weil der Laptop nicht leistungsstark genug ist)
hanzumon hat geschrieben:Meiner Meinung könnte man für 6 bis 7 Euro ein wunderbares Programm mit der Hälfte der Sender zusammenstellen ohne das jemand groß was vermissen würde.
Ähm, nach deinem obigen Vorschlag würdest du etwa 1/4 des deutschen Fernsehkonsums wegstreichen. Glaubst du im ernst, dass da niemand was vermissen würde? Stell dir mal vor Einbrecher würden ein 1/4 der Gegenstände in deiner Wohnung mitgehen lassen... ich wette du würdest was vermissen.
#1487915
Säqirjënn hat geschrieben:
hanzumon hat geschrieben:Meiner Meinung könnte man für 6 bis 7 Euro ein wunderbares Programm mit der Hälfte der Sender zusammenstellen ohne das jemand groß was vermissen würde.
Ähm, nach deinem obigen Vorschlag würdest du etwa 1/4 des deutschen Fernsehkonsums wegstreichen. Glaubst du im ernst, dass da niemand was vermissen würde? Stell dir mal vor Einbrecher würden ein 1/4 der Gegenstände in deiner Wohnung mitgehen lassen... ich wette du würdest was vermissen.
Mit 6 bis 7 Euro bekommt man eine Grundversorgung, keine 20-Kanal-Rundumversorgung Deluxe mit stündlichen Tatorwiederholungen auf irgendwelchen Dritten Programmen.

70% der Bürger sind gegen die heutige GEZ-Finanzierung. Also irgendwie bist du da in der Minderheit.

Gibt ja Leute, die das System ganz abschaffen wollen. Aber ein paar Sender wären schon ok. Im Worst Case wäre sogar ein Sender noch ne Grundversorgung. Die Grundversorgung, die mal 1950 angedacht war. Der würde dann 50 Cent kostet. Also billiger, als das Porto für den Beschwerdebrief an die GEZ ;)
#1487930
hanzumon hat geschrieben:Im Worst Case wäre sogar ein Sender noch ne Grundversorgung. Die Grundversorgung, die mal 1950 angedacht war. Der würde dann 50 Cent kostet. Also billiger, als das Porto für den Beschwerdebrief an die GEZ ;)
Mit 50 Cent dürftest du noch nicht mal die Kosten für den Beitragsservice abgedeckt haben. (Allein vom ARD-Anteil gehen ja 42 Cent an den Beitragsservice)
Die Preise für Rundfunk ist heut zu tage einfach auch teurer als 1950; Stichwort Sportrechte, Inflation, usw.
hanzumon hat geschrieben:Mit 6 bis 7 Euro bekommt man eine Grundversorgung, keine 20-Kanal-Rundumversorgung Deluxe mit stündlichen Tatorwiederholungen auf irgendwelchen Dritten Programmen.
Darf ich mal fragen, was für ein Problem du eigentlich mit Tatortwiederholungen hast? Kostengünstiger kann man Sendezeit doch eigentlich gar nicht füllen und bietet trotzdem vielen Leuten einen Mehrwert.
hanzumon hat geschrieben:70% der Bürger sind gegen die heutige GEZ-Finanzierung.
Hast du auch einen Link zu der Studie? Mich würde interessieren, wie da genau gefragt wurde. Schließlich hätte ich ja auch ein paar Verbesserungsideen wie ich bereits erwähnt habe. Von daher würde mich interessieren ob ich zu den 30% oder zu 70% gezählt würde.
#1487933
In einer globalisierten Welt in der ich theoretisch gleichzeitig Nachrichtensender aus USA, China, Russland und Indien streamen kann, ist eine pluralistische Sender-Struktur nicht mehr zeitgemäß und viel zu teuer.

Um das geht es doch die ganze Zeit. Die ARD ist viel zu teuer mit zig Intendanten, usw.

Zur Umfrage: er Focus berichtet über eine repräsentativen Befragung im INSA-Meinungstrend, der zufolge 69,4 Prozent der Befragten die Rundfunkgebühr für nicht mehr zeitgemäß halten und für deren Abschaffung sind. Nur jeder achte Deutsche (12,6 Prozent) ist demnach für die Beibehaltung gebührenfinanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Jeder Vierte (24,4 %) ist der Auffassung, dass sich öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten im Markt der Mediennutzer bewähren müssten und sich daher über Werbung finanzieren sollte.

Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ndfunk-ab/

Aktuell verweigern auch 4,5 Millionen Bürger die Zahlung an die GEZ.

Mehr als vier Millionen Haushalte haben 2014 die Rundfunkgebühr einfach nicht gezahlt - ein Anstieg von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der zuständige Beitragsservice kommt mit dem Mahnen kaum hinterher: Er verschickte mehr als 20 Millionen Mahnschreiben an die säumigen Zahler.

Quelle: http://www.focus.de/finanzen/videos/wid ... 64622.html

Also irgendwie sind die GEZ-Fans jetzt nicht so wirklich in der Mehrheit. Klar kann man jede Statistik fälschen und säumige Kunden wird es immer geben, aber irgendwie haben immer mehr "Kunden" die faxen dicke und wollen einfach nur die GEZ-Gebühr loswerden.