- Mi 1. Nov 2006, 23:19
#210830
Ich sehe es ja selbst bei Comicwerk. Wir haben bei 200 -300 Besuchern in der Woche angefangen. Vor einem Jahr haben wir uns einmal in der Woche über 1000 Besucher in der Woche gefreut. Jetzt erreichen wir in jeder Woche um die 1500, es gibt Ausnahmen, da geht es bis zu 2000 Besucher in der Woche. Wir sind 5 Jahre am Markt. Geduld zahlt sich aus.
Berlin - Abschnitt 40 hat geschrieben:Im deutschen Fernsehen braucht du eine wichtige Eigenschaft. Geduld. Die meisten Zuschauer bekommen gar nicht mit, dass es etwas interessantes Neues. Ich habe ein paar Leute im Bekanntenkreis gefragt, ob ihnen Blackout etwas sagt. Nö, was ist das? Ich glaube, einige davon hätten es wahrscheinlich sehr gemocht.AlphaBolley hat geschrieben:Wie gesagt: es ging mir um TV-Events.TV-Events sind ja sogenannte "Leuchtturm-Produktionen", die mehr für das Image des Senders produziert werden, in der Regel hat jeder Sender ja 1-2 pro Jahr davon, aber um diese Produktionen braucht man sich eigentlich keine Sorgen machen. Natürlich ist es schön, wenn der Sender dann mal 30% Marktanteil bekommt und das Movie in 20 Länder verkauft, aber aufs Jahr hinaus gesehen ist das eher marginal, der Film am Dienstag ist aufs Jahr hinaus gesehen doch eher ein Beweis für Sparmaßnahmen, wenn ich nur noch 10 anstatt 15 beauftrage kann ich natürlich ein paar Millionen sparen.
Sat.1 Daytime hat ohne Frage ein Niveau erreicht, das sich kaum noch mit Viva oder RTL2 messen kann.
Was die Dienstags-Movies angeht, das kann ich nicht beurteilen, da bin ich wohl nicht ganz die richtige Zielgruppe.
Der Serienbereich hat ja im Frühjahr eine Qualitätsoffensive gehabt, die ironischerweise zur Abschaffung selbiger geführt haben dürfte.
Was Sat.1-Eventmovies angeht, kommen mir "Der Tunnel", "Vera Brühne" (mein Favorit unter den Sat.1-Events), "Der Tanz mit dem Teufel", "Das Wunder von Lengede" oder "Die Luftbrücke" in den Sinn, und das waren jetzt nicht einmal alle, die Sat.1 in den letzten Jahren produziert hat.
Leider hat man in dem Bereich arg zusammengestrichen, teils sogar laufende Dreharbeiten abgebrochen ("Die Hindenburg"), derzeit weiß ich von keinem einzigen laufenden Projekt dieser Art.
Das bei den Events so wahnsinnig zusammengestrichen ist mir jetzt eigentlich nicht aufgefallen, letztes Jahr war es Die Luftbrücke als deutschen und junghistorischen Stoff sowie Der Ring der Nibelungen und Julie - Agentin des Königs als internationale Produktion, dieses Jahr Die Jagd nach dem Schatz von Troja und The Company.
Das bei dem angesprochenen Film über die Hindenburg die Dreharbeiten abgebrochen wurden ist mir nicht bekannt, sollte der nicht im Frühjahr 2007 in die Kinos kommen?
Jedenfalls führt diese Historie dazu, dass ich gewisse begründete Ansprüche an ein Sat.1-Event habe, und die erfüllt "Blackout" schlicht und ergreifend nicht. Mag ein wenig mein Fehler sein, da oben genannte immerhin ausnahmslos junghistorische Stoffe sind, Blackout aber reine Fiktion und vom Stil her sehr anders. Aber nur weil mir Blackout nicht so super gefällt, lasse ich mir auf keinen Fall vorwerfen, als TV-Unterschichtenangehöriger lieber anspruchs- und sinnlose US-Ware zu konsumieren.Natürlich war das keine Eventproduktion, sondern eine achtteilige Fernsehserie, die man in einen Vierteiler umgewandelt hat.
Und was die Werbung angeht, finde ich es schon interessant, wenn hier einige normalerweise sehr objektive User, deren Meinung geschätzt wird, angeben, kaum was davon mitbekommen zu haben bzw. die Trailer schlicht und ergreifend schlecht fanden.Das sehe ich auch so.
Da kann man BO jetzt verteidigen wie man will, aber die Schuld für das desaströse Abschneiden alleine auf den denkfaulen Mainstream-Konsumenten zu schieben, ist mir einfach zu billig.
Fakt ist: Alles war Sat.1 im vorletzen Programmjahr nach der großen Absetzungswelle produziert hat war total am Geschmack des Zuschauers vorbei. Den Kritikern hat es gefallen, und die Produktionen hoben sich auch durchaus vom Mainstream ab, aber sie sind trotzdem gefloppt.
Das sollte man bei Sat.1 auch durchaus selbstkritisch zur Kenntniss nehmen, Ursachenforschung betreiben und die erkannten Fehler dann beseitigen. Stattdessen ist aber der Zuschauer schuld, der den hohen 'Production Value' bei Bis in die Spitzen (zu kalt) oder das mangelnde Interesse an historischen Stoffen bei Unter den Linden nicht erkannt hat, schließlich haben es die Jurys in Montreux und New York auch geschafft.
Und weil der Zuschauer so doof ist, kommt jetzt wieder die Adaption einer italienischen Forensikerserie, vermutlich mit starker Anlehnung an CSI, gleichen Charakteren, Stories, aber eben, und darin liegt ja die Innovation, nicht in Las Vegas, New York oder Miami gedreht, sondern in München, Köln, Hamburg oder Berlin und Umgebung, wo die schönen Landschaftsaufnahmen innovativ in Szene gesetzt werden.
So könnte aber auch die Inhaltsangabe zur neuen RTL-Serie Post Mortem lauten.
Ich sehe es ja selbst bei Comicwerk. Wir haben bei 200 -300 Besuchern in der Woche angefangen. Vor einem Jahr haben wir uns einmal in der Woche über 1000 Besucher in der Woche gefreut. Jetzt erreichen wir in jeder Woche um die 1500, es gibt Ausnahmen, da geht es bis zu 2000 Besucher in der Woche. Wir sind 5 Jahre am Markt. Geduld zahlt sich aus.