von Shocknonstop - Fr 15. Dez 2006, 10:55
- Fr 15. Dez 2006, 10:55
#232010
Bin mal gespannt, welche Kreise das nun zieht, als Ostern ein farbiger Mitbürger Verbrechensopfer ? wurde, ging ja der Sturm der Entrüstung durch den Blätterwald, als ein Jugendlicher austickte, wird über Verbote von "Killerspielen" berichtet und gestritten und so weiter.
15-Jähriger sticht Mitschüler nieder
Mit fünf Messerstichen verletzte in Hamburg ein aus Afghanistan stammender 15-Jähriger einen Mitschüler. Zeugen sagen, ein heftiger Kopftuchstreit sei die Ursache gewesen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ermittelt jetzt die Abteilung Islamistischer Extremismus des Landeskriminalamtes.
Von Björn Hengst
Hamburg - Eigentlich will die Hamburger Otto-Hahn-Schule dieser Tage vor allem um Eltern und junge Schüler werben. Demnächst entscheiden Eltern darüber, auf welche weiterführende Schule sie ihre Kinder schicken, deshalb hat die Gesamtschule ein Programm vorbereitet: Mit "Fix was los am Nachmittag" soll es kommenden Montag beginnen, dann präsentieren Fünfklässler ihre Arbeitsergebnisse aus den Nachmittagskursen.
Seit dem frühen Mittwochmorgen hat Schulleiterin Renate Wiegandt allerdings eine ganz andere Aufgabe: Krisenkommunikation. In einem Brief an alle Väter und Mütter ihrer rund 900 Schüler informiert Wiegandt über einen gewaltsamen Streit, der sich gestern Morgen unmittelbar vor Schulbeginn auf dem Parkplatz der Anstalt zwischen zwei Schülern ereignete. Dabei habe der eine sein Gegenüber "mit einem Messer" verletzt, das Opfer werde im Krankenhaus behandelt. Die Schule bedauere den Vorfall und werde sich "mit allen zur Verfügung stehenden Kräften um diesen tragischen Einzelfall kümmern", heißt es in dem Schreiben.
Sie wolle jetzt "offensiv mit dem Fall umgehen", sagt Wiegandt im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Vermutlich ist das die beste Strategie, auch wenn es wie eine Entschuldigung klingt, wenn die Schulleiterin sagt, dass so etwas "an jeder Schule passieren könne". Ihre Schule hat einen hohen Migrantenanteil, rund 25 Prozent der Schüler sind Ausländer, der Gebäudekomplex liegt im östlichen Stadtteil Jenfeld, einer tristen Gegend mit vielen Hochhäusern. "Multi-Kulti-Milieu", sagt ein Polizist vor der Schule, die er als so genannter "Cop4U" betreut.
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Es ist schwer zu sagen, ob das Schreiben Wiegandts besorgte Eltern beruhigt, die "Bild"-Zeitung berichtete bereits vom "Religionskrieg in der Schule", die "Hamburger Morgenpost" machte den Vorfall zur Titelgeschichte. Schüler, die die Auseinandersetzung beobachtet haben, sagten demnach, dass der aus Afghanistan stammende 15-Jährige den 17-Jährigen wegen eines Streits um das Kopftuch einer Mitschülerin niedergestochen habe. Demzufolge handelt es sich bei dem Mädchen um eine Schülerin, die zum Islam übertreten will und von dem 15-Jährigen als Glaubensschwester betrachtet wird.
Über den 15-jährigen Messerstecher dringen derzeit nur wenig Fakten nach Außen, dafür um so mehr Gerüchte. Sicher ist, dass er bereits von zwei Schulen verwiesen wurde, über die genauen Hintergründe ist allerdings nichts zu erfahren. Wenn ihn Mitschüler beschreiben, die ihren Namen nicht nennen wollen, dann fallen vor allem Worte wie "streng muslimisch", manche sagen auch "radikal". Es gibt Spekulationen, wonach der Jugendliche Verbindungen zur Al-Kuds-Moschee unterhält. Die Moschee im Hamburger Bahnhofsviertel St. Georg gilt als Anlaufstelle für militante Islamisten. Ins Visier von Sicherheitsbehörden geriet sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001, weil sich auch die Terrorzelle um Mohammed Atta in der Moschee versammelt hatte.
Die Informationspolitik der Hamburger Polizei zu dem Fall ist bislang sehr zurückhaltend. "Ein religiöser Hintergrund ist nicht auszuschließen", sagt Sprecherin Ulrike Sweden. Der aus Afghanistan stammende 15-jährige Verdächtige sollte demnach dem Haftrichter vorgeführt werden, der verletzte 17-Jährige liege noch immer im Krankenhaus Wandsbek. Den Polizeiangaben zufolge stach der 15-Jährige fünfmal auf sein Opfer ein. Wegen einer Wunde im Oberschenkel habe der Jugendliche "viel Blut verloren", schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Nach einer Operation am Oberschenkel gehe es ihm wieder gut.
Bereits gestern hatte die Polizei erklärt, dass es schon mehrere Tage vor dem Messerangriff "heftige Auseinandersetzungen zwischen den Jugendlichen gegeben hatte".
Am Vortag waren mehrere ältere Jugendliche in die Schule gekommen und hatten den 17-Jährigen im Chemieunterricht verprügelt. Anschließend flüchtete die Gruppe, die nicht zur Otto-Hahn-Schülerschaft gehört. Man habe den Fall angezeigt, sagt Schulleiterin Wiegandt.
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Die Vorfälle werden in der Hansestadt möglicherweise für eine erneute Debatte über Jugendgewalt sorgen. Erst vor wenigen Wochen hatte Innensenator Udo Nagel alarmierende Zahlen vorgelegt. Demnach begingen im vergangenen Jahr 2040 Jugendliche schwere Körperverletzungen, eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr: "Ich bin tief besorgt", sagte der parteilose Senator Anfang November dem "Abendblatt".
Die Polizei nimmt die brutale Messerattacke offenbar sehr ernst: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ermittelt jetzt die Abteilung Islamistischer Extremismus des Landeskriminalamtes.
© SPIEGEL ONLINE
Besonder derb und heftig ist ja wohl folgendes:
Es gibt Spekulationen, wonach der Jugendliche Verbindungen zur Al-Kuds-Moschee unterhält. Die Moschee im Hamburger Bahnhofsviertel St. Georg gilt als Anlaufstelle für militante Islamisten. Ins Visier von Sicherheitsbehörden geriet sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001, weil sich auch die Terrorzelle um Mohammed Atta in der Moschee versammelt hatte.
Wenn das schon bekannt ist und war, warum wird die nicht dicht gemacht? Was muss denn noch alles erst passieren?
15-Jähriger sticht Mitschüler nieder
Mit fünf Messerstichen verletzte in Hamburg ein aus Afghanistan stammender 15-Jähriger einen Mitschüler. Zeugen sagen, ein heftiger Kopftuchstreit sei die Ursache gewesen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ermittelt jetzt die Abteilung Islamistischer Extremismus des Landeskriminalamtes.
Von Björn Hengst
Hamburg - Eigentlich will die Hamburger Otto-Hahn-Schule dieser Tage vor allem um Eltern und junge Schüler werben. Demnächst entscheiden Eltern darüber, auf welche weiterführende Schule sie ihre Kinder schicken, deshalb hat die Gesamtschule ein Programm vorbereitet: Mit "Fix was los am Nachmittag" soll es kommenden Montag beginnen, dann präsentieren Fünfklässler ihre Arbeitsergebnisse aus den Nachmittagskursen.
Seit dem frühen Mittwochmorgen hat Schulleiterin Renate Wiegandt allerdings eine ganz andere Aufgabe: Krisenkommunikation. In einem Brief an alle Väter und Mütter ihrer rund 900 Schüler informiert Wiegandt über einen gewaltsamen Streit, der sich gestern Morgen unmittelbar vor Schulbeginn auf dem Parkplatz der Anstalt zwischen zwei Schülern ereignete. Dabei habe der eine sein Gegenüber "mit einem Messer" verletzt, das Opfer werde im Krankenhaus behandelt. Die Schule bedauere den Vorfall und werde sich "mit allen zur Verfügung stehenden Kräften um diesen tragischen Einzelfall kümmern", heißt es in dem Schreiben.
Sie wolle jetzt "offensiv mit dem Fall umgehen", sagt Wiegandt im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Vermutlich ist das die beste Strategie, auch wenn es wie eine Entschuldigung klingt, wenn die Schulleiterin sagt, dass so etwas "an jeder Schule passieren könne". Ihre Schule hat einen hohen Migrantenanteil, rund 25 Prozent der Schüler sind Ausländer, der Gebäudekomplex liegt im östlichen Stadtteil Jenfeld, einer tristen Gegend mit vielen Hochhäusern. "Multi-Kulti-Milieu", sagt ein Polizist vor der Schule, die er als so genannter "Cop4U" betreut.
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Es ist schwer zu sagen, ob das Schreiben Wiegandts besorgte Eltern beruhigt, die "Bild"-Zeitung berichtete bereits vom "Religionskrieg in der Schule", die "Hamburger Morgenpost" machte den Vorfall zur Titelgeschichte. Schüler, die die Auseinandersetzung beobachtet haben, sagten demnach, dass der aus Afghanistan stammende 15-Jährige den 17-Jährigen wegen eines Streits um das Kopftuch einer Mitschülerin niedergestochen habe. Demzufolge handelt es sich bei dem Mädchen um eine Schülerin, die zum Islam übertreten will und von dem 15-Jährigen als Glaubensschwester betrachtet wird.
Über den 15-jährigen Messerstecher dringen derzeit nur wenig Fakten nach Außen, dafür um so mehr Gerüchte. Sicher ist, dass er bereits von zwei Schulen verwiesen wurde, über die genauen Hintergründe ist allerdings nichts zu erfahren. Wenn ihn Mitschüler beschreiben, die ihren Namen nicht nennen wollen, dann fallen vor allem Worte wie "streng muslimisch", manche sagen auch "radikal". Es gibt Spekulationen, wonach der Jugendliche Verbindungen zur Al-Kuds-Moschee unterhält. Die Moschee im Hamburger Bahnhofsviertel St. Georg gilt als Anlaufstelle für militante Islamisten. Ins Visier von Sicherheitsbehörden geriet sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001, weil sich auch die Terrorzelle um Mohammed Atta in der Moschee versammelt hatte.
Die Informationspolitik der Hamburger Polizei zu dem Fall ist bislang sehr zurückhaltend. "Ein religiöser Hintergrund ist nicht auszuschließen", sagt Sprecherin Ulrike Sweden. Der aus Afghanistan stammende 15-jährige Verdächtige sollte demnach dem Haftrichter vorgeführt werden, der verletzte 17-Jährige liege noch immer im Krankenhaus Wandsbek. Den Polizeiangaben zufolge stach der 15-Jährige fünfmal auf sein Opfer ein. Wegen einer Wunde im Oberschenkel habe der Jugendliche "viel Blut verloren", schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Nach einer Operation am Oberschenkel gehe es ihm wieder gut.
Bereits gestern hatte die Polizei erklärt, dass es schon mehrere Tage vor dem Messerangriff "heftige Auseinandersetzungen zwischen den Jugendlichen gegeben hatte".
Am Vortag waren mehrere ältere Jugendliche in die Schule gekommen und hatten den 17-Jährigen im Chemieunterricht verprügelt. Anschließend flüchtete die Gruppe, die nicht zur Otto-Hahn-Schülerschaft gehört. Man habe den Fall angezeigt, sagt Schulleiterin Wiegandt.
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Die Vorfälle werden in der Hansestadt möglicherweise für eine erneute Debatte über Jugendgewalt sorgen. Erst vor wenigen Wochen hatte Innensenator Udo Nagel alarmierende Zahlen vorgelegt. Demnach begingen im vergangenen Jahr 2040 Jugendliche schwere Körperverletzungen, eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr: "Ich bin tief besorgt", sagte der parteilose Senator Anfang November dem "Abendblatt".
Die Polizei nimmt die brutale Messerattacke offenbar sehr ernst: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ermittelt jetzt die Abteilung Islamistischer Extremismus des Landeskriminalamtes.
© SPIEGEL ONLINE
Besonder derb und heftig ist ja wohl folgendes:
Es gibt Spekulationen, wonach der Jugendliche Verbindungen zur Al-Kuds-Moschee unterhält. Die Moschee im Hamburger Bahnhofsviertel St. Georg gilt als Anlaufstelle für militante Islamisten. Ins Visier von Sicherheitsbehörden geriet sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001, weil sich auch die Terrorzelle um Mohammed Atta in der Moschee versammelt hatte.
Wenn das schon bekannt ist und war, warum wird die nicht dicht gemacht? Was muss denn noch alles erst passieren?
Lach, wenn es zum Weinen nicht reicht.
Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung.
Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung.