Mafia aktuell:
Da ich diese Runde wieder nicht mitspiele und letzte Runde durch „unsachgemäße Posts“ schon kurzzeitig als potentieller Mafioso gehandelt wurde, schreibe ich einen Beitrag zum Mafia-Spiel jetzt lieber mal hier hin.
Aufgrund akuten Zeitmangels spiele ich nicht mit, Diplomacy kostet schon viel Zeit und selbst da muss ich regelmäßig um Fristverlängerung bitten, jedenfalls mache ich gerade eine größere Pause bei Mafia, die aber auch mit einer Entwicklung zu tun hat, die mir nicht gefällt. Es gehört natürlich schon zum Spielkonzept, sich gegenseitig zu necken, aus der Reserve zu locken und – besonders zu Anfang einer Runde – auf eher persönlicher Ebene kleine Streitigkeiten auszutragen, um die Dinge in Schwung zu bringen, wo direkte Hinweise noch fehlen. Das klappte auch eine Weile echt gut, dann gab es schon mal einen ordentlichen Krieg, der aus dem Chat ins Spiel und zurück schwappte, aber das ist Schnee von gestern, zumindest für mich.
Doch seit einigen Runden geht mir ehrlich gesagt massiv auf den Geist, dass sich das halbe Spiel nur noch um das Ausleben persönlicher Antipathien dreht. Bereits vor ein paar Runden glaubte Palmolive, dass meine Verdächtigungen ihm gegenüber privater Natur seien, was aber nicht wirklich stimmte, denn ich hatte vom Spielleiter einen Tipp bekommen, der unter Anderem seinen Namen enthielt, was ich ihm so halt nicht sagen konnte. Ich habe ihm allerdings nicht allzu sehr verübeln können, dass er das glaubte – bei der allgemeinen Stimmung, die da schon im Spiel herrschte. Vollkommen objektiv ist man halt auch einfach nie, so sehr man sich bemüht, doch ich kann das ehrlich schon recht gut auseinander halten und würde mir wünschen, dass mehr Spieler dazu in der Lage wären.
Wenn ich mal kurz überlege, wer da alles seine Probleme mit Usern über Mafia auslebt, kommt Einiges zusammen: Private Animositäten zwischen Kell und Nosu, aus Solidarität dann auch zwischen Palmolive und Nosu, Spitzen von Nosu und Andreas gegen Palmolive und – mit Variationen in der Ernsthaftigkeit – von Nosu und Andreas gegen Kell, Herumhacken auf La City Liver (alias Oliver C.) von mehreren Usern, dann kürzlich die Eskalation zwischen Andreas und Fabian Böhme (die sich ja scheinbar wenigstens wieder erstaunlich zügig zusammengerauft haben), das Vereinheitlichen von Kell und Palmolive durch diverse Spieler, was aber auch zumindest stellenweise von ihnen unterstützt wurde, sowie die ungerechtfertigte Übertragung auf weitere Mitspieler wie z.B. moviefan. Das ist echt verdammt viel – und ich habe sicher noch was vergessen…
Mir macht das so keinen großen Spaß mehr und ich weiß, dass auch andere User nicht allzu glücklich mit der Entwicklung sind. Insofern verstehe ich auch Palmolives Ansage im Mafia-Thread, finde aber, dass sich von sämtlichen Beteiligten genau genommen Niemand wirklich nur als Opfer darstellen kann. Es ist doch müßig zu sagen, der oder der habe angefangen und ich werde nur fertig gemacht. Wenn ich mir das alles so angucke, so teilen eigentlich alle der Betroffenen gleichermaßen aus. Anstatt mit Rückzug, Beleidigungen oder Schuldzuweisungen zu reagieren, bin ich ja ehrlich gesagt dafür, dass sich lieber mal Jeder an die eigene Nase fasst und sich fragt, wo man Spiel und Realität durcheinander bringt, wo man übertrieben / ungerecht / unter der Gürtellinie agiert hat und ob man das nicht alles irgendwo viel zu ernst und persönlich nimmt. Denn ebenso wie es dem Spiel auf Dauer nicht gut tut, es als Plattform für Privatkriege auszunutzen, schadet es ihm, wenn sich versierte Spieler nach und nach zurückziehen, weil Einige schlichtweg nicht in der Lage sind, wenigstens im Umfeld eines kleinen Spiels ihre Animositäten mal zu vergessen.
Jetzt könnt ihr mich gerne steinigen, aber das ist meine Meinung.
