vicaddict hat geschrieben:jo234 hat geschrieben:
Er hätte aber z.B. ebenfalls sein Mandat niederlegen können (bzw. einen Antrag stellen). Das alleine ist sicher kein Argument.
Doch ist es, weil kein Richter das zugelassen hätte.[...]
Nunja, das ist nicht gesagt.
Außerdem hätte man das sicherlich auch andersweitig begründen können, ohne die Schweigepflicht auch nur anzutasten. Und er selbst hat das Mandat dennoch erst durch seine Firma aufgetragen bekommen und sich nicht wörtlich "drum gerissen" (wurde auch nicht weiter behandelt, ist also so oder so größtenteils Spekulation).
Das bringt uns aber wieder an den Punkt, das kein Mandant seinem Anwalt mehr etwas erzählen würde, wenn dieser es nicht für sich behalten würde. Gerade deshalb gibt es doch die Schweigepflicht. Das es in dem Fall tragisch ist und sich der Anwalt dumm verhalten hat, steht ja außer Frage.
Das ist doch Quatsch. Es gibt auch in Deutschland - wo die Rechtsprechung z.T. nach dem Vorbild der USA erschaffen wurde - den Zusatz, dass ein "höher stehendes Recht" nicht gefährdet werden darf. Und das ist im Falle von Mordaufklärungen sicher gegeben - ich glaube nicht, dass es sowas in der Art nicht in den USA gibt.
Außerdem gibt es auch in anderen Fällen Aufhebungen der Schweigepflicht und da würde auch sicher nicht "jeder Mandant" auf die Idee kommen, deswegen diverse Details zu verheimlichen.
Wer hat ihm das versichert? McCoy? Der hat gar nicht die Befugnis dazu. Nur die Anwaltskammer kann ihn davon befreien und die ist noch lange nicht an das gebunden was McCoy sagt. Mag sein, dass sie ihm das hätten durchgehen lassen, aber ohne ein klares Statement hatte er keinen Grund seine Schweigepflicht aufzugeben.
Natürlich hat McCoy nichts zu sagen (das war auch nicht gemeint). Er hat das ja auch nur angedeutet, indem er meinte "er könne sich vorstellen, dass der Staat New York[...]". Und ich denke, dass ein Staatsanwalt die Rechtslage in dem Ausmaß kennt, um solche Sachen einigermaßen einschätzen zu können. Natürlich ist nicht klar, ob er ihn damit nur zum Reden bringen wollte oder durchaus Wahrheit darin gesteckt hat. Wobei mir letzteres von der Logik her alles andere als ausgeschlossen vorkommt.
Ich möchte das ganze mal mit einem Priester vergleichen. Denen pinkeln sie auch nicht ans Bein bzw drohen nur mit Ordnungs- bzw Beugehaft. Den Anwalt hier wegen Beihilfe oder Verschleierung zu verurteilen ist einfach Schwachsinn.
Das erstere gab es auch schon - ich glaube, sogar in "Law & Order". Und zweiteres ist eben nur Gesetzesauslegung. Nicht mehr Schwachsinn als das Rechtssystem an sich es zulässt bzw. zulassen kann.
Mal ganz davon abgesehen: wie kann man denn auch als Anwalt so blöd sein und sich auf solch ein Angebot seines Mandanten einlassen? Er hätte wissen müssen, dass er sich damit auf dünnes Eis begibt. Nicht ohne Grund wollen Anwälte zumeist erst gar keine Details zum tatsächlichen Tathergang wissen. Sie haben Angst, in einen Gewissenskonflikt zu geraten.
Und klar, McCoy will nunmal gewinnen. So war er schon immer und so wird er wahrscheinlich immer sein. Deswegen mochte ich Schiff wohl auch so, der ihm durchaus zusetzen konnte - auch wenn er immer eine Art Vaterfigur darstellte. Zwar teilweise sehr politisch bedrängt in seinen Entscheidungen, zeigte er dennoch immer das nötige Fingerspitzengefühl. War für mich der beste Staatsanwalt in der Serie - Lewin fand ich allerdings auch nicht schlecht...
Was nun wieder CSI angeht. Dort sind die Fälle meist auch purer Schwachsinn, vorallem wenn die dann jemanden verhaften. Nur in den seltensten Fällen liegen doch stichhaltige Beweise vor, meist sind es nur abstruse Indizien, die jeder halbwegs begabte Anwalt widerlegen kann. Wenn nur in einem Drittel der dortigen Fälle ne Verurteilung erfolgen würde, würde mich das überraschen.
Klar. Ganz davon abgesehen, dass viele der "CSIler" nichtmal dazu berechtigt wären, Leute zu verhaften, da sie nunmal keine Polizisten sind und (in anderen Fällen) erst recht ohne auch nur eine Art Haftbefehl herumlaufen...