der_forensiker hat geschrieben:
Das tun sie nicht. Aber wenn man die Serie einfach nur zerreißen will, weil sie deutsch ist, findet man natürlich überall etwas...
Möglich, ist bei mir aber nicht der Fall. Wenn etwas außergewöhnliche Qualität hat, bin ich sofort bereit das anzuerkennen. Egal, ob es aus den USA, GB, Südkorea, Mexiko, Spanien oder eben Deutschland kommt. Das Leben der Anderen war für mich z.B. nicht nur der beste deutsche Film seit Das Boot sondern auch international gesehen der beste Film des letztes Jahres. Die Miniserie Blackout war trotz einiger Schwächen ein TV-Highlight. Mit einem starken Drehbuch und erstklassigen Darstellern braucht man kein großes Budget. Länder wie Dänemark, Spanien, Japan, Brasilien oder Südkorea können schließlich auch keine 100 Mio Projekte aus dem Ärmel schütteln und trotzdem hauen sie jedes Jahr eine Reihe von Filmen heraus, die die Qualität der meisten US-Filme übertrifft.
Selbst mit Kopien ausländischer Serien-Topformate kann ich leben, wenn sie gut gemacht sind. Stromberg und Pastewka reichen zwar nicht an ihre Vorbilder The Office und Curb your Enthusiasm heran, aber sie haben gute Drehbücher und eine eigene Identität gefunden. Dr. Psycho schaue ich mir heute auch nicht an um es danach zerreißen zu können sondern weil ich mir Qualität erhoffe.
Ich bin allerdings keinesfalls bereit meine Qualitätsansprüche zu senken nur um krampfhaft etwas Gutes in einer deutschen Serie zu finden. Um eine gute Kritik zu bekommen und mich als Zuschauer zu gewinnen, muss sie mindestens genau so gut wie ein US-Pendant sein. RIS ist hingegen wie Post Mortem nur eine weitere schwache und überflüssige Kopie eines ausgelutschten Formats. Nur weil es in Berlin statt in New York spielt, wird es nicht automatisch interessanter. Für deutsche Verhältnisse ganz ordentlich, aber immer noch weit von internationalem Standart entfernt, ist nicht genug.
Schon mal die Rollenbeschreibung gelesen? Wahrscheinlich nicht.
Wieso? Steht da drin, das er schlecht schauspielern muss? :lol: Mal davon abgesehen, das mir diese plakativ zur Schau getragenen Charakterisierungen durch irgendwelche zurückliegenden Traumata auch in US-Pendants langsam zum Hals raushängen, strahlt der deutsche Schauspieler nicht das aus was ihm das Drehbuch vorgibt.