von poppejam
#311155
"Jenseits der Stille"

Schön. Warum viel sagen, wenn es auch kurz geht? Geht im Film ja auch so.
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von houellebecq!
#311178
little miss sunshine (ntsc)
eine komödie, wie ich sie mir vorstelle: tragische helden und genau das richtige verhältnis zwischen humor und tiefgang. die komik ist alles andere als plakativ, drängt sich nicht zu sehr auf, trotzdem sind einige lacher dabei, und auch jede menge nachdenkliche momente, in denen auch sensible themen angesprochen werden. nach 40 year old virgin ein weiterer guter film mit steve carell, obendrein oscar-nominiert.
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von Fernsehfohlen
#311204
Roter Drache:

Wow, richtig gute Vorgeschichte zum Schweigen der Lämmer, hatte ich nicht erwartet. Schade nur, dass Lector selbst in der 2. Hälfte des Films fast gar nicht mehr vorkommt.

9/10

(Schweigen der Lämmer: 10/10)
(Hannibal: 7/10)


Fohlen
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von Theologe
#311206
Fernsehfohlen hat geschrieben:Roter Drache:

Wow, richtig gute Vorgeschichte zum Schweigen der Lämmer, hatte ich nicht erwartet. Schade nur, dass Lector selbst in der 2. Hälfte des Films fast gar nicht mehr vorkommt.

9/10

(Schweigen der Lämmer: 10/10)
(Hannibal: 7/10)
Interessanterweise hatte er beim Schweigen der Lämmer auch nur 20 min Screentime. Aber durch die Dominanz der Figur kommt es einem viel länger vor.
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von Fernsehfohlen
#311208
Theologe hat geschrieben:Interessanterweise hatte er beim Schweigen der Lämmer auch nur 20 min Screentime. Aber durch die Dominanz der Figur kommt es einem viel länger vor.
Ja, das kann gut sein. Die eigentliche Hauptfigur beim Schweigen der Lämmer war ja dieser Schwule mit den Schmetterlingen. Aber irgendwie reisst die Schwulette einen nicht mal ansatzweise so mit wie Lecter.

Nur fand ich, sah Hopkins sehr alt dafür aus, dafür, dass er eigentliuch jünger sein sollte als beim Schweigen der Lämmer :lol:


Fohlen
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von Florixx
#311433
Lord of War - Händler des Todes

Der Film war sowohl von seiner Machart also auch von seiner Thematik sehr krass. Ich füge einfach mal eine Rezession ein die ich eben nach dem schauen gelesen habe und die ich recht treffend finde.
Ein Film, wie er gemeiner und zynischer kaum sein könnte. Ein Film, der auf's Gemüt schlägt und mich wütend machte. Wütend wegen der schrecklichen Geschehnisse, über die Yuri so nonchalant berichtet, aber auch wütend über mich selbst. Weil ich trotz allem einen Funken von Sympathie für diesen widerlichen Kerl empfand, weil ich an Stellen lachte, die eigentlich zum Heulen waren, weil ich mich bisweilen eher unterhalten denn empört sah. Und das ist vermutlich der größte Verdienst des Films: Nicht nur, dass er gnadenlos den Finger auf die Wunde legt, sondern vor allem, dass er es in einer Weise tut, die den Zuschauer einbindet, die es ihm ermöglicht die Gedankengänge seines Protagonisten nachzuempfinden, mit ihm zu fühlen, seine Handlungen vielleicht sogar zu verstehen. Ohne direkt zu moralisieren gibt uns der Film damit einen Eindruck der eigenen moralischen Werte. Er zeigt uns, wo wir stehen. Mit unserer Moral, unserer Menschlichkeit, unserem Weltbild. Und ich gestehe: es fühlt sich nicht besonders gut an

9/10
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von Doug Heffernan
#311455
Fernsehfohlen hat geschrieben:Roter Drache:

Wow, richtig gute Vorgeschichte zum Schweigen der Lämmer, hatte ich nicht erwartet. Schade nur, dass Lector selbst in der 2. Hälfte des Films fast gar nicht mehr vorkommt.

9/10
Fohlen
Fand Roter Drache auch sehr gut! Fast so gut wie Lämmer... :D

Hannibal war ziemlich schwach und den neusten kenne ich noch nicht.
von poppejam
#311463
"Roter Drache" war für mich damals enttäuschung pur. Norton absolut blass, Hopkins spult nur sein Programm runter und selbst der großartige Ralph Fiennes kann nichts mehr rausreißen. Aber das Problem liegt am schwachen Drehbuch und der Regie. Der Fokus liegt nicht wirklich auf der Beziehung zwischen Graham und Lecter. Sie wird lediglich angekratzt und auf Pseudo-Schweigen-der-Lämmer getrimmt. Genauso der Charakter des "Drachens". Die Bindung zu ihm fehlt fast komplett. Und die meines Erachtens wichtige ... nun, nennen wir es mal Beziehung, zwischen Graham und seinem (Stief?)sohn geht total unter.

Da empehle ich lieber Michael Mann's "Manhunter". Der weicht zwar auch von der Vorlage etwas ab, nur ist die Intensität hier weitaus mehr zu spüren. Und mit dem bekannten Mann'schen Stil einfach ein muss.
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von DVD-Raziel
#311534
In den Schuhen meiner Schwester:

Naja... Fand ich eigentlich ganz gut und auch recht lustig. Aber mit Sicherheit doch eher ein Frauenfilm :wink: Aber auch für alle: Gut ansehbar, ich hab mich nicht gelangweilt.

7 + 1 Cameron Diaz Bonus / 10
von Maeth
#311894
Hab gestern Lost Highway auf 3sat geguckt. Hat mir jedenfalls gut gefallen. Leider wurde ich ziemlich müde (was nicht am Film lag) und hatte deswegen Schwierigkeiten da zu bleiben. =/ Schade ... Na ja, muss ihn mir irgendwann noch mal angucken.

Auf jeden Fall eine Superatmosphäre, besonders der erste Teil. Die Musik trägt auch wesentlich dazu bei. Die Schauspieler machen ihre Sache auch gut.
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von Doug Heffernan
#312123
Fluch der Karibik

Zum warm werden (PotC 3) - Einer meiner Lieblingsfilme, das größte Piraten-Abenteuer aller Zeiten!

10/10

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2

Captain Jack is back! Aber nicht mehr so gut wie im 1. Teil, trotzdem erstklassiges Kino.

9,5/10

Nun kann Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt kommen! :D
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von markymarc05
#312158
Black Book

Nach Jahren endlich mal wieder ein neuer Film von Paul Verhoeven. Zum Glück mit allen Trademarks, die zu einem echten Verhoeven gehören: ein ordentlicher Schuss Sex und Gewalt, überraschende Wendungen und der Hang zu provokanten, bzw. trashigen, bildlichen Darstellungen. Deshalb ist Black Book auch keine wirklich seriöse Auseinandersetzung mit der Nazi-Zeit, eher ein spannendes (Erotik)-Thriller-Drama vor historischer Kulisse. Leider gegen Ende hin etwas zu lang.

Fazit: Nicht unbedingt geeignet für jemanden, der den Namen Verhoeven nur mit Robocop, Total Recall und Starship Troopers in Verbindung bringt. Aber wer seine alten Filme (Türkishe Früchte, Der vierte Mann...) kennt und mag, wird auch hier gut bedient.

8/10
von Wastl
#312189
Maeth hat geschrieben:Hab gestern Lost Highway auf 3sat geguckt. Hat mir jedenfalls gut gefallen. Leider wurde ich ziemlich müde (was nicht am Film lag) und hatte deswegen Schwierigkeiten da zu bleiben. =/ Schade ... Na ja, muss ihn mir irgendwann noch mal angucken.

Auf jeden Fall eine Superatmosphäre, besonders der erste Teil. Die Musik trägt auch wesentlich dazu bei. Die Schauspieler machen ihre Sache auch gut.
Lost Highway ist einer der verwirrendsten Filme überhaupt, den meisten geht er meilenweit über den Kopf hinweg, aber gerade das macht ihn so gut :wink:
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von John Dorian
#312214
Wastl hat geschrieben:
Maeth hat geschrieben:Hab gestern Lost Highway auf 3sat geguckt. Hat mir jedenfalls gut gefallen. Leider wurde ich ziemlich müde (was nicht am Film lag) und hatte deswegen Schwierigkeiten da zu bleiben. =/ Schade ... Na ja, muss ihn mir irgendwann noch mal angucken.

Auf jeden Fall eine Superatmosphäre, besonders der erste Teil. Die Musik trägt auch wesentlich dazu bei. Die Schauspieler machen ihre Sache auch gut.
Lost Highway ist einer der verwirrendsten Filme überhaupt, den meisten geht er meilenweit über den Kopf hinweg, aber gerade das macht ihn so gut :wink:
Aha - jeder film, welchen man nicht versteht, ist gut :roll:
von Wastl
#312228
Nö, das stimmt nicht, habe ich aber auch nicht geschrieben...

Letzteres bezog sich auf verwirrend, nicht auf das meilenweit über den Kopf gehen.
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von Theologe
#312244
David Lynchs Filme sollen gar keinen Sinn ergeben und als Zuschauer sollte man auch nicht versuchen sie zu verstehen, sondern einfach ansehen.
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von Sc4rFace
#312275
The Descent

der anfang hat sich ewig gezogen. hab mich dennoch gut unterhalten. das ende hab ich allerdings nicht ganz verstanden. bei wikipedia nachgelesen und da gibts auch keine richtige antwort. aber es soll ein zweiter teil in planung sein. da freu ich mich drauf, wenn er so gut wird wie die zweite hälfte des ersten films

7/10
von Maeth
#312297
@Lost Highway:

Na ja, ich denke schon, dass man sich seine eigenen Gedanken zum Film machen kann. Man muss ja nicht alles überinterpretieren, aber Lynch hat sich bei seinen Filmen ja auch etwas gedacht, nehme ich an.
Nur weil ein Film 'anders' ist bzw. eben verwirrend und die Handlung nicht so stringent ist, muss er ja nicht gar keinen Sinn haben.
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von houellebecq!
#312304
shaun of the dead
anfangs war ich noch sehr positiv überrascht über den skurrilen britischen humor, die ungewöhnliche kameraführung etc., die parodistischen momente wurden aber im laufe des films weniger, und gegen ende war es regelrecht langweilig.
6/10
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von John Dorian
#312305
Running Scared
Genial. Im Stile von Crank und Lucky#Slevin. Ein grandioser Paul Walker, den ich als Nachwuchs-Actionstar handele (mit Jason Statham, nach Bruce Willis, etc.).
War sehr spannend.
9/10
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von markymarc05
#312311
Maeth hat geschrieben:@Lost Highway:

Na ja, ich denke schon, dass man sich seine eigenen Gedanken zum Film machen kann. Man muss ja nicht alles überinterpretieren, aber Lynch hat sich bei seinen Filmen ja auch etwas gedacht, nehme ich an.
Nur weil ein Film 'anders' ist bzw. eben verwirrend und die Handlung nicht so stringent ist, muss er ja nicht gar keinen Sinn haben.
Nun ja, Lynch selbst rät dazu, nicht zu versuchen seine Filme zu verstehen, sondern sie zu "erfahren". Also mehr die Gefühle, die sie in einem wecken, auf sich wirken zu lassen, den Intellekt dabei eher auzuschalten.
Lynch: Die meisten Filme sind ganz einfach zu verstehen. Aber ich erzähle nicht bloß Geschichten, sondern arbeite mit Abstraktionen. Das Kino kann die Zuschauer in eine Welt jenseits des Intellekts entführen, in der sie sich ganz und gar ihren eigenen Intuitionen anvertrauen müssen. Es geht nicht darum, etwas zu verstehen, sondern darum, etwas zu erfahren.

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,477649,00.html
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von Theologe
#312352
Maeth hat geschrieben:@Lost Highway:

aber Lynch hat sich bei seinen Filmen ja auch etwas gedacht
Wenn man liest, dass er für seinen neusten Film Inland Empire nicht mal ein Drehbuch hatte, würde ich das mal bezweifeln. Mulholland Falls kann zB keinen Sinn ergeben, weil es nur ein umgeschnittener Pilotfilm ist, der nie in Serie geht und deshalb keine Auflösung haben kann. Lost Highway ist dagegen noch halbwegs logisch.
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von markymarc05
#312362
Theologe hat geschrieben:
Maeth hat geschrieben:@Lost Highway:

aber Lynch hat sich bei seinen Filmen ja auch etwas gedacht
Wenn man liest, dass er für seinen neusten Film Inland Empire nicht mal ein Drehbuch hatte, würde ich das mal bezweifeln. Mulholland Falls kann zB keinen Sinn ergeben, weil es nur ein umgeschnittener Pilotfilm ist, der nie in Serie geht und deshalb keine Auflösung haben kann. Lost Highway ist dagegen noch halbwegs logisch.
Tatsächlich? Mir geht es genau umgekehrt. Ich fand Mullholland Drive eigentlich noch relativ "konventionell", mit einer logisch nachvollziehbaren Story. Jedenfalls im Vergleich zu Lost Highway, der mir auch nach dem x-ten Mal ein einziges Rätsel ist. :?

Gerade weil Mullholland der Pilot-Film zu einer Serie sein sollte, hat Lynch sich hier m.E. wieder mehr einer klassischeren Erzählform zugewandt, als es in seinen anderen Spätwerken der Fall ist.
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von Theologe
#312388
markymarc05 hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
Maeth hat geschrieben:@Lost Highway:

aber Lynch hat sich bei seinen Filmen ja auch etwas gedacht
Wenn man liest, dass er für seinen neusten Film Inland Empire nicht mal ein Drehbuch hatte, würde ich das mal bezweifeln. Mulholland Falls kann zB keinen Sinn ergeben, weil es nur ein umgeschnittener Pilotfilm ist, der nie in Serie geht und deshalb keine Auflösung haben kann. Lost Highway ist dagegen noch halbwegs logisch.
Tatsächlich? Mir geht es genau umgekehrt. Ich fand Mullholland Drive eigentlich noch relativ "konventionell", mit einer logisch nachvollziehbaren Story. Jedenfalls im Vergleich zu Lost Highway, der mir auch nach dem x-ten Mal ein einziges Rätsel ist. :?

Gerade weil Mullholland der Pilot-Film zu einer Serie sein sollte, hat Lynch sich hier m.E. wieder mehr einer klassischeren Erzählform zugewandt, als es in seinen anderen Spätwerken der Fall ist.
Bei Mulholland Drive gibt es aber schon deshalb keine Auflösung, weil die ja erst im Laufe der Serie folgen sollte. Man kann sich natürlich schon was zusammenreimen, aber bei MD gibt es endlos viele Interpretationsmögllichkeiten, weil eben ein Ende nie gedreht wurde und einige Figuren vollkommen sinnlos eingeführt werden, weil sie im Film nur 1x auftauchen. Wie dem auch sei mag ich die meisten von Lynchs arbeiten, die "normalen" Filme wie Blue Velvet und Wild At Heart komischweise am wenigsten.
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von RickyFitts
#312393
Theologe hat geschrieben:
markymarc05 hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Wenn man liest, dass er für seinen neusten Film Inland Empire nicht mal ein Drehbuch hatte, würde ich das mal bezweifeln. Mulholland Falls kann zB keinen Sinn ergeben, weil es nur ein umgeschnittener Pilotfilm ist, der nie in Serie geht und deshalb keine Auflösung haben kann. Lost Highway ist dagegen noch halbwegs logisch.
Tatsächlich? Mir geht es genau umgekehrt. Ich fand Mullholland Drive eigentlich noch relativ "konventionell", mit einer logisch nachvollziehbaren Story. Jedenfalls im Vergleich zu Lost Highway, der mir auch nach dem x-ten Mal ein einziges Rätsel ist. :?

Gerade weil Mullholland der Pilot-Film zu einer Serie sein sollte, hat Lynch sich hier m.E. wieder mehr einer klassischeren Erzählform zugewandt, als es in seinen anderen Spätwerken der Fall ist.
Bei Mulholland Drive gibt es aber schon deshalb keine Auflösung, weil die ja erst im Laufe der Serie folgen sollte. Man kann sich natürlich schon was zusammenreimen, aber bei MD gibt es endlos viele Interpretationsmögllichkeiten, weil eben ein Ende nie gedreht wurde und einige Figuren vollkommen sinnlos eingeführt werden, weil sie im Film nur 1x auftauchen. Wie dem auch sei mag ich die meisten von Lynchs arbeiten, die "normalen" Filme wie Blue Velvet und Wild At Heart komischweise am wenigsten.
Mitnichten. Mulholland Drive war ursprünglich mal als Pilot für eine Serie gedacht, doch was dann ins Kino kam war letztlich etwas ganz anderes. Nachdem ABC kalte Füße bekam und das Projekt einstellte lag das ganze ein halbes Jahr auf Eis, in dem Lynch um die Welt getourt ist, um Geldgeber zu finden. Mit deren Hilfe hat er dann Mittel für umfangreiche Nachdrehs gefunden, die angeblich allein rund 40% des Films ausmachen und das hat das ganze zu einem seiner labyrinthischen Kinofilme umgestrickt.

Und so ganz unergründlich ist das auch nicht mehr. Tatsächlich lassen sich mit mehrmaligem schauen und etwas überlegen klare Zusammenhänge und ein recht stringentes Deutungsmuster für den Film finden. Will hier nicht viel spoilern, aber ich glaube ich hab meine und die wohl gängigste Interpretation hier schon mal in einem anderen Thread ausgerollt. Und da passen dann auch fast alle Teile zusammen. Als Rest bleiben eigentlich nur der seltsame Mann hinter der Glaswand und die Szene im Diner über den Traum. Die gehören nicht direkt zum Diane/Camilla/Rita Plot, wohl aber zu der Perspektive des Films auf LA als Stadt.

Glaubt mir, das macht wirklich letztlich recht viel Sinn und wurde in einen Film umgearbeitet, der in sich stimmig ist. Mulholland Drive und Lynch im Allgemeinen hatte ich mir als Teilthema meiner Zwischenprüfung in Amerikanische Kulturwissenschaften ausgesucht und hab mich da eingehend mit beschäftigt.

Inland Empire ist da schon ein etwas anderer Härtefall. Dass es kein richtiges Drehbuch gab, muss nicht heissen, dass da planlose Konfusion am Werk war. Es ist eben nur ein sehr ungefilterter und freier Lynch Film dadurch, dass er ihn aus eigener Tasche finanziert hat und nun gar nicht erst mehr ein Script für irgendwelche Finanzierungen vorlegen musste. Doch ich habe schon erkannt, dass das auf seine eigene Weise wieder eine starke Zusammengehörigkeit zu einem gewaltigen Gesamtkomplex aus seinen verschiedenen Ebenen an Szenen bildet. Nur bin ich da nach einmal anschauen im Kino noch nicht ganz hinter gestiegen. Doch da werden sich auch die Filmanalysten die nächsten Jahre land erst die Zähne ausbeißen, um ihn schließlich dann doch langsam zu erschließen. So wie sie es auch mit all seinen bisherigen Filmen getan haben. Nur macht Inland Empire das eben noch viel schwerer als alle vorherigen - und das scheint Absicht. Denn wann immer ihn ein Interviewer nach den Sinnzusammenhängen seiner Handlunge gefragt hat, hat Lynch nur geantwortet, dass er die Analysiererei an seinen Filmen nicht besonders mag, weil er sie erschafft als ein großes verstörendes Geheimnis, das wie ein Zaubertrick nur so lange seine unheimliche Faszination verströmt wie man die Funktionsweise nicht verstehen kann.
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