Mit deutscher Comedy kann ich mittlerweile leider genauso wenig anfangen wie die meisten hier (mit US-Comedy im O-Ton oder in mieser Synchro allerdings nicht viel mehr, für echtes Wortwitz-Verständnis reicht mein Englisch leider nicht immer).
Comedy, die mich mittlerweile noch überzeugt:
- Pastewka (vor allem Staffel 1, in S2 hat die Qualität der Gags schon ein wenig gelitten)
- Switch (nicht durchgängig, aber das ist wohl durchs Format bedingt)
- Dr. Psycho (Danke, ProSieben!

)
Wirklich erfolgreich ist davon nichts. Pastewka tat sich auf neuem Sendeplatz schwer und lief ebenso wie Switch eher mittelmäßig, Dr. Psycho muss man ja leider direkt als Flop bezeichnen.
Was bei RTL derzeit noch läuft, weiß ich gar nicht, bis auf "Mein Leben und Ich" hat mir da nie was gefallen und letztgenanntes hab ich dann irgendwann aus den Augen verloren, nachdem man den Sendeplatz verschoben hat. Aber wie man das so mitbekommt, wird dort Comedy mehr und mehr durch lustige Filmchen-Collagen definiert ... schreib ich mal lieber nichts zu.
Bei Sat.1 sieht's ziemlich kläglich aus, was fiktionale Programme angeht (also Genial Daneben ausgenommen). Sketch-Comedies, die entweder nur noch langweilen (Sechserpack) oder durch personelle Umbesetzungen ruiniert wurden (DDD) und bei Comedy-Serien fällt mir spontan ohnehin nur das ewige Selbstrecycling namens Hausmeister Krause ein, was an Ideen- und Humorlosigkeit wohl so schnell kaum mehr unterboten werden kann.
ProSieben hält immerhin zwei der Serien, mit denen ich mich noch anfreunden kann. Den Rest - Märchenstunde, Bully und Rick und mittlerweile leider auch Stromberg - finde ich leider in keinster Weise (mehr) witzig. Bliebe noch Comedy Street... da fällt's mir schwer, ein Urteil drüber zu fällen. Auf der einen Seite ist das schon amüsant, auf der anderen ist das natürlich Versteckte-Kamera-TV der günstigsten Sorte mit einem Glücksgriff als Hauptdarsteller.
Ob jetzt speziell auf dem Comedy-Sektor was schief läuft? Die Parallelen zu gefloppten Drama-Serien, gefloppten Filmen und Film-Events sind ja doch recht groß. Sofern der Zuschauer nicht nachdenken muss und das Format keine Aufmerksamkeitsspanne von über drei Minuten erfordert, besteht Möglichkeit auf Erfolg.
Hmm, ein Format hatte ich vergessen und das, wo gestern ja die zweite Staffel angelaufen ist: ProSiebens Polizei-Parodie "Alles in Ordnung".
Auf der einen Seite ja ganz nett und innovativ gemacht, aber die parodistischen Elemente selbst sind doch verdammt oberflächlich, wie ich gestern wieder feststellen musste.
EDIT:
Und was Stand-Up-Comedy angeht, das wurde hier irgendwann im Forum schon einmal diskutiert: viele Comediens legen sich auf eine Figur fest bzw. lassen sich auf eine Figur festlegen, was dann im Laufe der Zeit einfach zum Problem wird. Der Comedian an sich mag vielseitig sein, aber seine Figuren sind in der Regel ziemlich eindimensional. Jahrelang als Luise Koschinsky oder Ausbilder Schmidt oder (na, wer erinnert sich noch?) Super-Richie durch die Gegend zu tingeln ödet halt irgendwann an. Liegt aber auch am Publikum, das sich oft gar nicht mehr darauf einlassen will, neue Facetten zu sehen, sondern darauf harrt, die immer gleichen Phrasen der immer gleichen Figuren zu hören bis es ihnen irgendwann zuviel wird.