- Sa 20. Okt 2007, 19:39
#383149
Natürlich kann man verblendet sich die "guten Dinge herauspicken und trennen", aber man sollte es nicht tun. Es ist nichts weiter als Schönrederei.
Revo hat geschrieben:Oh Mann...Bei dir frage ich mich langsam immer mehr, ob du noch ganz klar im Kopf bist. Du hast selbst die Wörtchen benutzt: "herauspicken", "trennen". Nichts anderes machst du und genau das ist das Falsche an der Sache. Du kannst es einfach nicht trennen, weil all das, was du als positiv bezeichnest, im Gesamtkonstrukt Hitlers erst das Desaster ergab.
Wolpers hat geschrieben:Wenn Familien vom Staat und gesellschaftlich unterstützt werden, dann ist das selbstverständlich positiv. Du fühlst dich hier auch sehr wohl, weil du arbeiten kannst, es dir gut geht, etc., während anderswo die Menschen aus Armut verrecken. Bei solchen Menschen gibt es solche Werte kaum, trotzdem begreifen wir und auch du sie als "positiv" - weil sie schlichtweg positiv sind.Revo hat geschrieben:Den Kindern ging es in der NS-Zeit gut, es gab viele Freizeitangebote, die Familie hielt zusammen.Solange die Familie "arisch" war und das Kind nicht geistig oder körperlich behindert. Dann wurde diese Familie vom Staat und gesellschaftlich unterstützt, und konnte sich entsprechend als etwas "positives" begreifen, schließlich war es nach der damaligen gesellschaftlichen Definition eine "gute" deutsche Familie. Nur war diese Definition pervertiert - und entsprechend basierte dieses positive Selbstwertgefühl der "deutschen Familie" auf pervertierte "Werte".
Die Integrität der persönlichen Werte erschließt sich auch daraus, aus welcher Ecke man den Zuspruch entgegennimmt und für sich beansprucht. Wenn man sich als Familie gestärkt fühlt, weil man den rassistischen Werten der gesellschaftlich geltenden Kultur entspricht, ist dieses "positive" Gefühl wertlos und macht einen selbst sogar zu etwas minderwertigen.Wenn man sagt, dass man sich derartige familiäre Werte wie sie auch schon zur NS-Zeit existierten, heute wieder wünscht, ist das keineswegs rassistisch. Es heißt lediglich, dass heute sämtliche Familien solche Werte erfahren sollten. Vereinfacht ausgedrückt: Man sucht sich aus Erfahrungen der Vergangenheit die guten Elemente heraus und versucht sie auf alle Menschen für die Zukunft zu übertragen. Da hat eine Unterscheidung zwischen rassistischen Werten und lobenswerten Werten dann keinen Platz mehr - es gibt nur noch positive Werte.
Anderes Beispiel: Du hast einen Job, bei dem du nur kaum mehr verdienst als du durch Arbeitslosengeld vom Staat erhalten könntest. Damit fühlst du dich dennoch wohler, weil du von der Gesellschaft eher akzeptiert wirst, als Arbeitslose.
Du bist selbst das praktische Beispiel dafür, wie man aus Scheiße Gold macht, in dem du einfach die Aspekte einer Situation entfernst (nach deiner Definition "differenziert"), die dir nicht argumentativ in den Kram passen.Wie schon mehrmals gesagt: "differenzieren" heißt "trennen" bzw. "unterscheiden". Alles weitere hierzu schreibst du am besten dem Duden-Verlag.
Du tust dir übrigens selbst keinen Gefallen damit, weil du mit dieser Retorik im wesentlichen nur von Gleichgesinnten ernstgenommen wirst ("Hurra, einer von uns!"), während der Rest, der klar im Kopf ist, merkt, was für einen halbgaren Unsinn du verzapfst.Es hat mich noch nie interessiert, was andere Menschen vllt. denken könnten, solange ich weiß, dass ich im Recht bin. Es ist natürlich fein, wenn man Leuten begegnet, die der gleichen Meinung sind. Wer anderer Meinung ist, die zweifelsohne falsch ist, könnte mir egaler garnicht sein.
Oder ich sollte mich einfach noch präziser ausdrücken, damit Fanatiker wie du mir nicht jedes Wort im Mund umdrehen können: Juden konnten ihre Kinder nicht zum BDM oder HJ schicken, wurden aus familiärer Sicht in keinster Weise unterstützt, etc. In Werten ausgedrückt: keine Freizeit(angebote), keine gesellschaftliche Akzeptanz der Familie, etc.Einzige Problematik: Bei Juden zB gab es diese Familienwerte nicht. Aber das ist allgemein bekannt. Wenn man also von guten Familienwerten spricht, meint man damit selbstverständlich nicht die aus jüdischen Familien der damaligen Zeit.Das du selbst nicht erkennst, was für einen Unsinn du hier schreibst ("Bei Juden gab es diese Familienwerte nicht"), spricht Bände. Du bist entweder nicht in der Lage darzustellen, dass die Juden sehr wohl Familienwerte hatten, gesellschaftlich aber nicht anerkannt bzw. geächtet wurden, oder du meinst tatsächlich, was du hier schreibst: Das Juden nach deiner Ansicht keine Familienwerte besaßen. In beiden Fällen siehst du nicht gut aus.
Werte wie familiären Zusammenhalt gab es bei Juden natürlich auch, aber das lässt sich nicht auf heute übertragen, weil man Menschen heute nicht durch Angst und Ermordung enger Zusammenführen kann bzw. darf. Was man aber kann, ist Familien zu unterstützen.
ad allgemein: Man kann die an und für sich positiven Elemente der damaligen Zeit, die destruktiv verwendet wurden, heute herauspicken und konstruktiv nutzen.
Das ist eigentlich der Kern dieser Diskussion.
Ich soll es gut finden, dass arische Familien sozial- und staatsorientierte Unterstützung bekamen, während die nicht-arischen Familien diffamiert wurden?Auch du verstehst nicht, worum es geht. Du sollst es nur gut finden, wenn heute sämtliche Familien sozial- und staatsorientierte Unterstützung bekämen, wie sie damals zumindest von arischen Familien entgegengenommen wurde.
Natürlich kann man verblendet sich die "guten Dinge herauspicken und trennen", aber man sollte es nicht tun. Es ist nichts weiter als Schönrederei.