- Mo 22. Okt 2007, 23:56
#384220
Noch ein Webtipp für (englischkundige) Interessierte, die noch nie ein komplettes, professionelles Skript in den Händen hatten:
http://www.script-o-rama.com/table.shtml
Da gibt es tonnenweise Skripts von namenhaften Hollywoodfilmen, von Bruckheimer Mainstream bis Independent. Interessant auch, dass die Drehbücher in unterschiedlichsten Stadien dort zu finden sind. First drafts (Erstentwürfe), revised oder second drafts (überarbeitete zweit- und drittfassungen) bis hin zu shooting scripts (absolut finale Fassung, die dann am Set verwendet wird. Lohnt sich sehr da zu stöbern. Hab schon in viele nicht finale Fassungen reingeschaut und erstaunliche Unterschiede zu den fertigen Filmen bemerkt. American Beauty zum Beispiel hatte mal eine Rahmenhandlung, die nach Lesters Abgang spielt und den finalen Film als Rückblende erzählt.
Lässt sich viel draus lernen. Die vielleicht wichtigste Lektionen darin für Drehbuchneulinge: es finden sich in Profidrehbüchern KEINE Schnitt- und Kameraanweisungen und selbst auch Gestik und Mimik der Figuren wird auf ein absolutes Minimum beschränkt.
AlphaBolley hat geschrieben: Danke für den Tipp!Ja, Syd Field ist zwar das bekanntere Standardwerk, bedient aber eigentlich nur die völlig unbeleckten auf dem Feld und geht leider kaum in die Tiefe. Dafür ist es zu Abrisshaft und verkürzt. Wenn man ihn liest könnte man meinen, man hätte schon alles in der Tasche, wenn man sich nach dem Muster seiner Seminare einen Protagonisten bastelt und schön das 3 Akt Schema einhält. Nicht mal die Verflechtung mit Subplots wird erklärt. Und wenn man sich die besten Drehbücher der letzten paar Jahre ansieht, wird man schnell merken, dass kaum eins davon diesen ganz traditionellen Mustern folgt. Bestes Beispiel finde ich da den Drehbuchoskargewinner des vorletzten Jahren: Vergiss mein nicht. Hab das mal auseinandergenommen: das ist sage und schreibe ein 7 Akter mit 2 Subplots. Sowas würde normalerweise zur totalen Überfrachtung führen, aber da funktioniert es blendend. Ein Syd Field würde dazu No No sagen, McKee dagegen argumentieren: warum nicht, wenn es die emotionale Achterbahnfahrt ausgewogen durchhält.
Hab nämlich hier eines von Syd Field und so dolle find ich das wirklich nicht.
Noch ein Webtipp für (englischkundige) Interessierte, die noch nie ein komplettes, professionelles Skript in den Händen hatten:
http://www.script-o-rama.com/table.shtml
Da gibt es tonnenweise Skripts von namenhaften Hollywoodfilmen, von Bruckheimer Mainstream bis Independent. Interessant auch, dass die Drehbücher in unterschiedlichsten Stadien dort zu finden sind. First drafts (Erstentwürfe), revised oder second drafts (überarbeitete zweit- und drittfassungen) bis hin zu shooting scripts (absolut finale Fassung, die dann am Set verwendet wird. Lohnt sich sehr da zu stöbern. Hab schon in viele nicht finale Fassungen reingeschaut und erstaunliche Unterschiede zu den fertigen Filmen bemerkt. American Beauty zum Beispiel hatte mal eine Rahmenhandlung, die nach Lesters Abgang spielt und den finalen Film als Rückblende erzählt.
Lässt sich viel draus lernen. Die vielleicht wichtigste Lektionen darin für Drehbuchneulinge: es finden sich in Profidrehbüchern KEINE Schnitt- und Kameraanweisungen und selbst auch Gestik und Mimik der Figuren wird auf ein absolutes Minimum beschränkt.
"And in that moment, I swear we were infinite."