US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von AlphaOrange
#383705
Ich schulde euch langsam mal wieder ein Review. 1x09 fehlt, aber das werde ich beizeiten nachreichen.


Trash Gordon - 1x10 - "Die Schokoladendealer von Mongo"

Etwas ist faul in Luxenmongostan. Genauer gesagt ist es das Dimensionsgefüge, welches langsam zu schimmeln anfängt. Eine gute Gelegenheit uns mal wieder vor Augen zu führen, was wir schon lange wissen, worauf die Hauptprotagonisten aber noch ein paar Monate warten müssen: Laurence Gordon lebt! Aber natürlich hilft er Metallschädel Rankol nicht beim Schimmelproblem, sodass dieser befehlen muss, Zarkov herbeizuschaffen. Kopfgeldjägerinnen hat man auf Mongo ja offenbar mehr als genug.
Auf der Erde bekommt Dale vom Cheffe erstmal ordentlich den Kopf gewaschen, bringt sie zwischen all den abgefahrenen Space Abenteuern in ihrem Job als Journalistin doch gar nichts mehr zusammen. Herausragend die Leistung von Don S. Davis, der es schafft, sieben Jahre Autorität eines General Hammond gekonnt im Klo wegzuspülen und sich beinahe als Witzfigur des Tages prostituiert - wäre diese Position nicht vertraglich den drei Hauptdarstellern zugesichert. Ein Glück, dass jemand gefilmt hat, wie der neue Bounty Hunter durch's Portal kam und damit den General in Verzücken versetzt, sonst wäre Dale ihren Job wohl schon zu Beginn der Folge los gewesen. So geht's auf zum Tatort, Flash darf natürlich mit, weil ... sonst wär's langweilig. Außerdem stellen sie sich zu zweit gleich doppelt so blöd an. So schafft es Dale zu Beginn auf sich allein gestellt ja sogar fast, den armen Handyproll mit dem famosen Video zu überzeugen, dass er einfach nur ein armer Irrer ist - bis du TV-Konkurrenz auftaucht. Und die ist leider nicht mit vorgejammerten Argumenten wie "Wirf das Video weg und geh ins Kloster, da wirst du glücklicher!" abzuspeisen. Man muss sich echt fragen, ob Dale überhaupt irgendeine Ausbildung genossen hat für ihren Beruf, ihre Argumentationsweise ist doch eher mau.
Wer jetzt glaubt, ein entführter Dr. Wirrkopf, Ufo-Wahn in Hollywood und Zickenkrieg mit Dale würden schon reichen, um eine Flash-Gordon-Episode mehr als voll zu bekommen, irrt gewaltig, denn jetzt dreht's erst richtig ab. Nachdem Dale und Flash lautstark alles rekapitulieren, was mit Mongo, Aliens, Rifts und schleimigen Weltraummonstern zu tun hat, werden sie von einem Geheimagenten aufgegriffen, der ihnen glatt ein Wahrheitsserum verpasst und die Show geht erst richtig los. Ein wahre Freude, die beiden Schauspielwunder dabei zu beobachten, wie sie fast vor lachen platzen, so abstrus ist es, was sie versuchen, zu spielen. Nun, natürlich plaudern sie alles und noch mehr, was eigentlich niemand wissen möchte, aus, nur um den depperten Agenten darauf (das Serum verliert natürlich prompt nach dem Verhör seine Wirkung) auszuknocken. Krönender Abschluss dann Flash, wie er sich mit geklautem Ausweis als Fox Mulder aufspielt und den armen Teenie davon überzeugen kann, doch alles wieder zu vergessen. "Ich hab's mir nur ausgedacht" überzeugt natürlich auch die seriösesten Reporter davon, dass an der Sache nichts dran ist, was auch General Hammond wieder einen weiteren glamorösen Auftritt einbringt, indem er sich freuen kann, dass die Konkurrenz an Quote verliert (die vorher sicherlich neue Höhen erreicht hatte), während der eigene Sender dank Hohlbirne Dale wohl nur noch Schwarzbild sendet.
Tjoa, auf Mongo passiert natürlich auch noch .. nicht viel. Zarkov wird ordentlich eingewickelt und darf stolz seine neue Scientistenjacke durch den Harem tragen, dann füttert Rankol ihn solange mit Techno-Babbelgum, bis ihm sein Selbstbild mal wieder in Höhen wächst, von denen er alleine nicht mehr runterkommt. Zum Glück kommt auch schon Baylin (durch Fenster .. ) und nimmt ihn wieder mit nach hause ( .. joar, sie springen halt vom Balkon .. nicht wahr?). Dank Kinder Schoko Bons. Irgendwie sinnlos, außer dass man die gleiche Story noch fünf mal benutzen kann, um zu erklären, warum um alles in der Welt schon wieder jemand einen Rift öffnen muss.
Alles in allem wieder Trash Gordon in Reinkultur, so ist es richtig.

Trashfaktor: auf dem Weg der Besserung: 80% plus eine Tüte Schoko Bons
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von AlphaOrange
#387250
Boah... wie dreist muss man eigentlich sein, um nach zehn (!) Folgen schon so ne halbe Clip-Show abzuliefern. Ich dachte, da hätte SciFi bei Painkiller Jane (in Folge 16) schon den Vogel abgeschossen, aber nun wurde ich eines besseren belehrt.
Review zu 1x11 (und auch zu 1x09) folgt morgen, wenn ich Zeit finde.
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von AlphaOrange
#389049
Von vor zwei Wochen:

Trash Gordon - 1x09 - "Der Weddingplaner von Mongo"

Hoher Besuch am königlichen Hof: Frank, der Weddingplaner kommt vorbei, um die Hochzeit zwischen Palastschlampe Aura und Varden-Boss Barin in die richtigen Bahnen zu leiten, doch Aura ist gar nicht so richtig zu begeistern. Und als Barin, der doch eigentlich den tollen Plan verfolgt, neben Ming über Mongo zu herrschen, klarstellt, dass er nach der Hochzeit mit ihr zurück in den Busch ziehen will, gibt es kein Halten mehr: Aura versaut das Hochzeitsfoto und marschiert - ab in den Busch. Nur halt nicht, um dort zu wohnen, sondern um bei der ansässigen Giftmischerin ein Geschenk für ihren Gatten abzuholen, doch diese dreht ihr stattdessen einen Liebestrank an.
Aura hat sofort einen Plan, jettet zur Erde und schnappt sich unseren blonden Gedankenblitz, der gerade verzweifelt versucht, die schlechten Witze des Crazy Black Guys zu verstehen, der mal wieder zu Besuch ist. Dieser ist es auch, der noch versucht, Dale davon abzuhalten, den beiden zu begegnen, doch sie lässt sich vom Märchen vom riesigen Kaninchenwaschbären nicht beeindrucken, findet Flash und Aura beim Rummachen und stellt sie zur Rede. Eric Johnson stellt dabei seine besonderen Fähigkeiten im Multitasking unter Beweis: sein Mund sagt "Ich liebe dich, Aura!", während seine Körpersprache eher mit "Scheiße, warum bin ich bloß Schauspieler geworden?!" zu assoziieren ist.
Dann geht es ab nach Mongo, was einen entscheidenden Punkt in der Episode markiert, denn von hier an wird es spürbar besser. Zarkov bleibt jedoch dort, wo er sich am besten macht: offscreen.
Da sich Dales Redekunst auch beim zweiten Versuch nicht gegen die Chemie in Flashs Blut durchsetzt, geht es ab in den Wald, wo der Plot-Generator für kommende Folgen aufgesetzt wird: Dale erhält das Gegenmittel, steht aber nun in der Schuld der Giftmischerin und muss fortan - zumindest einmal - nach ihrer Pfeife tanzen. Warum gerade Dale für diese soviel wert ist ... weder klug noch stark, Bounty-Baylin wäre für den Blutschwur sicher besser geeignet gewesen.
Aura lässt die Situation indessen geplant eskalieren, um die Hochzeit platzen zu lassen, erreicht aber bloß einen klischee-klassischen Zweikampf auf Leben und Tod zwischen Flash und Barin in der großen Nathan-City-Arena (der Hinterhof des Palasts, auf dem ein paar Banner aufgestellt wurden). Flash wird glücklicherweise noch rechtzeitig mit dem Gegengift ... infiziert und erkennt, dass sterben besser ist als kämpfen. Doch Barin nutzt die Gunst der Stunde, der Episode einen Höhepunkt zu verpassen, indem er seinen giftgetränkten Morgenstern Ming in die Brust hämmert. Durchaus clever gestrickt ist die Story nun, denn Ming ist natürlich nicht tot und die Erklärung ist durchaus logisch, denn Aura hat das tödliche Gift an den Waffen gegen Schlafmittel ausgetauscht. Doch Papa Ming ist trotzdem von seiner Tochter enttäuscht: er hätte sich lieber tot gesehen und ermuntert Aura quasi zum Königsmord.
Eine durchaus interessante Episode, denn die Grundidee ist schrecklich peinlich und total abgegriffen, doch trotzdem wird daraus in der zweiten Hälfte eine durchaus ansehnliche Story gestrickt.

Trashfaktor: 60% + drei sprühende Funken zwischen Flash und Aura


Und nun zum neuesten Spaß von der Trash-Front:


Trash Gordon - 1x11 - "Die kranken Freaks von Mongo"

Man stelle sich vor, ein Wurmloch würde sich öffnen, so direkt vor einem. Was könnte hindurchkommen? Ein Monster? Ein Monster mit Laserpeitsche? Kleine grüne Männchen? Schleim? Jack O'Neill? Kleiner Tipp: alle Wurmlöcher der Welt enden in Maryland, einem amerikanischen Staat, der Kanada oft zum verwechseln ähnlich sieht. Und? Genau! Ein Dudelsack ist das Objekt, welches am wahrscheinlichsten aus einem Wurmloch gepurzelt kommt, so wie in dieser Trash Gordon Episode, die uns gleich zur nächsten Prüfungsfrage in Onkel Mings Bösewicht-Examen führt: Angenommen, Sie sind Herrscher von Mongo und wollen der Erde, die nichts von Ihrer Existenz weiß, heimlich ihr Wasser abziehen, was tun Sie?
a) Ich lasse meinen Wissenschaftler ein stabiles Portal errichten und sauge dann das Wasser einfach hindurch
b) Ich schicke während der Entwicklung des Portals soviele kranke Freaks auf die Erde bis jeder von mir weiß und mache dabei zudem das Raum/Zeit-Gefüge kaputt
Na...? Durchgefallen! Nachsitzen!
Da auf der Erde mal wieder ein kranker Freak durch eines der vielen sich nun von selbst öffnenden Portale gekommen ist, machen sich Flash und Dale auf dem Weg, während Doc Wirrkopf mit seinem neuen Haustier zurückbleibt - eine Kreuzung aus Vogelspinne und halbem Hähnchen. Die Investigation dauert nicht lange, denn Flash und Hohlnuss Dale finden viel mehr Spaß daran, sich zu besaufen und mit fremder Unterwäsche herumzuspielen, wobei sie natürlich prompt von Dale-Ex Joe erwischt werden. Was folgt ist altbekannt: die beiden Intelligenzbolzen reizen ihre verbalen Fähigkeiten bis zum äußersten aus, um Joe zu überzeugen, dass da so gar nichts gelaufen ist. Dann zeigt das Raum/Zeit-Gefüge Gnade und lässt die beiden Männer im Erdboden versinken. Wo der Autor da bloß seine Inspiration für gefunden hat ... ich könnte bloß raten.
So hat Flash nun Zeit und Not, Joe hinter einem aufgeschütteten Sandberg endlich alles über Mongo zu erklären. Freundlicherweise hat sich der Cutter bereit erklärt, kräftig mit allerhand Flashbacks (Mördergag!) mitzuhelfen, damit Flash sich geistig nicht zu sehr verausgaben muss. Damit Joe auch alles glaubt, werden sie kurzerhand verschleppt, zu Sklaven in einer Mine, Flash rettet sie, indem er den einzigen Aufseher der Mine wegbrät und es geht wieder ab nach hause.
Dort dürfen Dale und Bounty sich um die Schwangerschaft eines kranken Freaks (ich schreib das nicht aus Spaß, das stimmt hier wirklich!) kümmern. Frankensteins Braut bringt dabei gesundes Kind zur Welt ... naja, vorerst gesund ... und angesichts des Wurmlochs, durch das sie geschickt wurde, darf es wohl bald unter Tage arbeiten. Ich komme nicht drum herum, hier wieder einmal auch Zarkov hervorzuheben, der erneut in der Parodie eines Dreijährigen, der einen fiesen Schatten unter seinem Bett entdeckt hat, brilliert. Wahnsinn!
Da es bisher vielleicht nicht ganz so deutlich geworden ist: nach zehn Episoden eine halbe Clip-Show einzuschieben ist schon verdammt dreist!

Trashfaktor: 75% plus ein halbes Spinnenhähnchen
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von AlphaOrange
#398662
Review zu 1x12 reiche ich noch nach.

Diesmal ein eher satire-freies Review:


Trash Gordon - 1x13 - "Die Todessterne von Mongo"

Hat das tatschlich jemand gemerkt, dass zwölf Folgen lang nur Dreck produziert wurde? Es wirkt beinahe so, denn hier scheinen nun einige Änderungen vorgenommen worden zu sein. Allen voran Ming, der plötzlich "Ming, the Merciless" ist, was zu Beginn der Serie ja absichtlich vermieden wurde.
Zurück zum Anfang und zum diesmaligen herbeigezauberten Plot Device: Baylin hört Stimmen und zwar die der Toten und kehrt zum Ehrentag der Vorfahren nach Mongo zurück, dem Planeten, auf dem sich drei Monde dunkel (!) am Himmel hervortun. Flash und Dale kommen mit, weil sie sonst - hat Flash eigentlich nen Job? - ja eh nichts zu tun haben. Auf Mongo finden sie die Grabstätte der Verden geplündert vor und blöderweise kehren die Plünderer auch nochmal zurück. Wie gut, dass Baylin versehentlich eine Flasche Wodka eingesteckt hat.
Auch Ming und Tochter Aura, die sich nebenbei in einen der Palastdiener verguckt, bereiten sich auf den Ehrentag vor und proben ihre Rede. Doch leider hat jener Palastdiener einen eher unglücklichen Nebenjob, indem er Ming parodiert, was ihn schließlich das Leben kostet.
Das war's eigentlich an Ereignissen in der Episode, zwei andere Dinge sind aber viel wesentlicher: Mongo erhält eine Vorgeschichte und die weiß wirklich zu gefallen. Ein ausgebeuteter Mond, ein zeitweise unbewohnbarer Planet, Flüchtlinge, die über Generationen auf einem künstlichen Mond im Weltall gelebt haben. Da bietet sich ordentlich Potential, fraglich nur, ob man es nutzen wird oder sich demnächst wieder auf "jemand fällt durch den Rift, mal in die eine, mal in die andere Richtung" (in die "andere Richtung" meist irgendwelche kruden Monster, in die "eine Richtung" auch schon mal Musikinstrumente) reduziert. Der zweite interessante Punkt ist Ming, der hier zum ersten Mal "the Merciless" genannt wird und man deutlich zeigt, dass er dies von nun an auch wieder sein soll. Die Dienerin, die ihn beim Rasieren schneidet, weil er einfach zu zappelig war, verliert ihre Finger, der lustige Puppenspieler wird vor Publikum stranguliert und während den Feierlichkeiten nimmt einer seiner Trupps offenbar auch das Verden-Dorf auseinander. Dadurch wird Ming leider nur noch eindimensionaler, als er ohnehin schon war. Okay, Ming, der Nicht-Gnadenlose war ein jämmerlicher Waschlappen, der zwar ständig von Politik faselte, davon aber offensichtlich nicht viel Verstand. Das Problem bei Ming, dem Gnadenlosen ist bloß: er scheint jetzt, nach zwölf Episoden, völlig out of character und passt überhaupt nicht ins Konzept. Ich weiß nicht, was ich davon nun halten soll.
Auf jeden Fall, machte die Episode klar, dass hier eigentlich doch Potential für eine gute Sciencefiction-Serie vorliegt, trotz aller Änderungen die man gegenüber dem klassischen Flash Gordon vorgenommen hat. Notwendig wäre allerdings, die Protagonisten auf Mongo zu halten (was zumindest am Ende dieser Episode geschieht, ich war sehr erfreut) und von der Erde abzuschneiden. Dann Zarkov killen (oder auf der Erde zurücklassen, ist mir schnuppe),jegliches Riftblaster-Gebabbel erst mal vergessen und mehr Raketenschiffe! Also mindestens eines.
Oh, ja, das war ja noch die Zarkov-Story. Was soll ich dazu noch schreiben? Überflüssig? Füllerhaft? Dr. Wirrkopf endlich mal nicht oberpeinlich? Sucht's euch selber aus.

Trashfaktor: relativ gering - 35% + eine Flasche Wodka


EDIT: Rechtschreibfehler verbessert und Review neu benannt.
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von Jackie
#399133
Alpha - immer wieder lustig deine Review's zu lesen. Grad dachte ich zwar, dass du dich beim Titel geirrt hattest, aber da hatte ich mich geirrt, weil ich vorhin die 1.14 gesehen hatte. Also bin ich auch hier nun up to date - und du bist zu langsam :P
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von AlphaOrange
#399136
Jackie hat geschrieben:Alpha - immer wieder lustig deine Review's zu lesen. Grad dachte ich zwar, dass du dich beim Titel geirrt hattest, aber da hatte ich mich geirrt, weil ich vorhin die 1.14 gesehen hatte. Also bin ich auch hier nun up to date - und du bist zu langsam :P
Ja, ich hab's noch nicht gesehen. Flash Gordon hat derzeit keine Priorität auf meiner Watchlist.
Also entweder seh' ich's noch heute oder es dauert noch, weil dann erst einmal ne neue Runde Heroes/Chuck/Journeyman/Reaper dazwischen kommt.
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von Jackie
#399156
verstehe ich absolut, normal ist flash auch nicht grad no.1. zum sehen. Ich hatte sehr viel Zeit die letzten 2 Wochen und da habe ich alles nachgeholt, was angestanden hatte.

Und deine Runde "Heroes/Chuck/Journeyman/Reaper" ist für mich auch ziemlich so ... naja bis auf Reaper, da nur wenn ich eh nix mehr habe.
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von AlphaOrange
#401740
Trash Gordon - 1x14 - "Das Rotlichtviertel von Mongo"

Ich prophezeihe: Wenn der Fluß erwacht und wieder auf Janirs Seite gelenkt wird, dann sind drei Vipern auf dem Weg zurück in ihr Nest. Wenn die Vipern versuchen, durch die Tore des Tempels zu sehen, dann wird ein Sternenschwert am Himmel erscheinen. Der Tempel wird brennen und die Tore werden aufgeschmolzen werden.
Eine Sciencefiction-Serie ohne sie, ist keine: des Autors liebster Plot-Generator, wenn mal wieder alle anderen Möglichkeiten zu aufwändig sind: Prophezeihungen, mal mehr, mal weniger wirr. Jede gute SciFi-Serie braucht sie. Sei es Star Trek, Battlestar Galactica oder halt Flash Gordon. Das besondere: Prophezeihungen sind immer negativ. Etwas wie "Sie werden morgen im Lotto gewinnen" hat's noch nie gegeben. Und da SciFi-Serien generell jegliche Art von Religion, so obskur sie auch sein mag, tolerieren oder zumindest als eine der hundert richtigsten präsentieren, werden Prophezeihungen natürlich auch immer wahr.
So, jetzt aber zu Flash Gordon. Flash, Baylin und Dale entdecken im luxemongostanischen Wald (kanadischer Wald mit Rotlicht-Filter), dass sich das Varden-Dorf in einen Haufen Steine mit mies getrickstem Rauch verwandelt hat, alle Varden verschleppt wurden und nur so auf ihre Befreiung warten. Der Grund dazu: Ming, von einer Folge auf die nächste vom Gnadenlosen wieder zum Waschlappen zurückmutiert, hat von den schlecht geschminkten Mönchen eine neue Prophezeihung bekommen: jemand aus der Ferne wird seinem kaputten Volk neue Hoffnung geben. Da Ming überzeugt ist, dass es Barin, der Varden-Anführer ist, lässt er gleich mal alle Varden kidnappen und auf dem Sklavenmarkt verkaufen (ich hab den Plan irgendwie nicht kapiert, aber egal). Ein Glück, dass Flash mal wieder den rechten Gedankenblitz schneller ist und (bitte ... wenn ihr keinen Rauch animieren könnt, dann lasst es doch einfach!) Ming eine weitere Prophezeihung vorgaukelt.
Versetzen wir uns noch einmal zurück in die Rolle des bequemen Drehbuchautoren, der in Gedanken schon beim großen Streik ist und sich für sein mickriges Gehalt nicht mehr allzu sehr anstrengen möchte. Der Held soll nun Herausforderungen bewältigen, die keinen tieferen Sinn haben. Wie nennen wir das? Genau! Einen Test. Und schon sind alle Fragen nach dem Wie und Warum wie ausradiert, zumindest solange niemand drüber nachdenkt.
Ja, man merkt es: von Tests und Prophezeihungen halte ich nicht besonders viel. Von Mönchen mit den falschen Visagisten auch nicht. Dennoch, ein paar interessante Details hatte die Episode zu bieten: zum einen war Zarkov nicht dabei, dafür schonmal ein dreifaches Hurra! Okay, das war jetzt eigentlich keines der interessanten Details, also nochmal von vorne:
Flash ist offenbar doch nicht der great man, den die Prophezeihung ankündigt, der Ming stürzen wird. Den neuen Enthüllungen nach dürfte es sich dabei doch um Barin handeln, während man zu Flash keine klaren Aussagen bekommt, wahrscheinlich, weil man noch nicht drüber nachgedacht hat. Eine besondere Rolle nimmt mittlerweile auch Metallschädel Rankol ein. Wäre er mit seinem Hirnsichtfenster, seiner ungewöhnlichen Fortbewegungstechnik (braucht der dafür eigentlich Rollstuhl-Rampen?) und seiner unglaublich abwesenden Gesichtsakrobatik nicht per se zur Lächerlichkeit verdammt, könnte man ihn mittlerweile als einen der interessantesten Charaktere der Serie einstufen.
Desweitern besticht die Folge negativ damit, dass sie wieder total in alte Bahnen zurück fällt. Jemand wird entführt, Flash und Anhang stürmen einfach mal so den Palast und retten den Tag. Und der Ming der letzten Episode hätte Barin sicher eigenhändig umgebracht statt solange zu hadern bis ihm die nächste Prophezeihung den Rest gab.
Und um mal wieder ein einem generellen Problem der Serie zu schließen: wenn Episoden auf der Erde spielen, wird die Handlung immer lächerlich, aber bei solchen Mongo-Episoden wünscht man sich glatt die Erde zurück, um mal wieder Farben genießen zu können. Nix gegen eine einprägsame Optik, aber mal ein bisschen Blau, mal ein bisschen Grün, das wär' mal was. Vielleicht einfach mal die Kamera putzen.

Trashfaktor: 70% + ein leckerer Skorpion, wahlweise mit roter, ziegelroter oder hellroter Sauce
von Stefan
#401745
Hi!

lol.. also ich muss dir einfach mal sagen.. normalerweise hab ich ja von serien, die ich selbst nicht schau, weil ich den piloten zum augenaustechen und hirn-grillen fand, keine ahnung, wie die story darin weitergeht (weils mich auch generell nicht wirkilch interessiert => hirn-grillen)

aber deine reviews sind dermaßen witzig,... ich les mir die immer durch.. obwohl ich an der serie echt null interesse hab *gg* (und hey das heißt schon was.. da muss eine serie echt schlecht sein.. ich hab letztens den October Road Piloten egschaut und ich werd der serie definitiv wahrscheinlich die ganzen ersten 6 Folgen geben.. obwohl ich den piloten jetzt nicht wirklich gut fand *gg*)

also.. *thumbs up* wollt dir nur mal sagen dass ich sie klasse find *g*

cu
Stefan
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von Theologe
#401780
Stefan hat geschrieben:Hi!

lol.. also ich muss dir einfach mal sagen.. normalerweise hab ich ja von serien, die ich selbst nicht schau, weil ich den piloten zum augenaustechen und hirn-grillen fand, keine ahnung, wie die story darin weitergeht (weils mich auch generell nicht wirkilch interessiert => hirn-grillen)

aber deine reviews sind dermaßen witzig,... ich les mir die immer durch.. obwohl ich an der serie echt null interesse hab *gg* (und hey das heißt schon was.. da muss eine serie echt schlecht sein.. ich hab letztens den October Road Piloten egschaut und ich werd der serie definitiv wahrscheinlich die ganzen ersten 6 Folgen geben.. obwohl ich den piloten jetzt nicht wirklich gut fand *gg*)

also.. *thumbs up* wollt dir nur mal sagen dass ich sie klasse find *g*

cu
Stefan
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe nicht das geringste Interesse, die Serie zu verfolgen, aber Alphas Beiträge sind einfach fantastisch und vor meinem inneren Auge kann ich die Episode dann sogar sehen.
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von Poffel
#401781
glaub mir, die innere-auge-version ist um vieles besser als die eigentlichen folgen, das musste ich schon schmerzhaft bei lexx feststellen.

joar ich häng nunb bald schon 10 folgen zurück, ich hebs mir auf für harte zeiten
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von Theologe
#401791
Poffel hat geschrieben:glaub mir, die innere-auge-version ist um vieles besser als die eigentlichen folgen, das musste ich schon schmerzhaft bei lexx feststellen.

joar ich häng nunb bald schon 10 folgen zurück, ich hebs mir auf für harte zeiten
Ich glaube Flash Gordon könnte mir nicht mal über schwere Zeiten hinweg helfen. Da gucke ich lieber was, das ich schon kenne.

Wenn man bedenkt, dass so ein Mist läuft und "The Dresden Files" abgesetzt wurde, kann man schon etwas betrübt sein.
von Stefan
#401793
Theologe hat geschrieben:
Poffel hat geschrieben:glaub mir, die innere-auge-version ist um vieles besser als die eigentlichen folgen, das musste ich schon schmerzhaft bei lexx feststellen.

joar ich häng nunb bald schon 10 folgen zurück, ich hebs mir auf für harte zeiten
Ich glaube Flash Gordon könnte mir nicht mal über schwere Zeiten hinweg helfen. Da gucke ich lieber was, das ich schon kenne.

Wenn man bedenkt, dass so ein Mist läuft und "The Dresden Files" abgesetzt wurde, kann man schon etwas betrübt sein.
stimmt.. bei einem network das uns serien wie BATTLESTAR GALACTICA gebracht hat, kann ich es selbst auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man nach DIESEM CRAPPY pilot ne ganze erste staffel ordern konnte.. ist wirklich beyond me..

cu
Stefan
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von Theologe
#401800
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
Poffel hat geschrieben:glaub mir, die innere-auge-version ist um vieles besser als die eigentlichen folgen, das musste ich schon schmerzhaft bei lexx feststellen.

joar ich häng nunb bald schon 10 folgen zurück, ich hebs mir auf für harte zeiten
Ich glaube Flash Gordon könnte mir nicht mal über schwere Zeiten hinweg helfen. Da gucke ich lieber was, das ich schon kenne.

Wenn man bedenkt, dass so ein Mist läuft und "The Dresden Files" abgesetzt wurde, kann man schon etwas betrübt sein.
stimmt.. bei einem network das uns serien wie BATTLESTAR GALACTICA gebracht hat, kann ich es selbst auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man nach DIESEM CRAPPY pilot ne ganze erste staffel ordern konnte.. ist wirklich beyond me..

cu
Stefan
Wer Painkiller Jane eine volle Staffel gibt, kann wohl auch bei Flash Gordon nicht "nein" sagen.
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von AlphaOrange
#401821
Theologe hat geschrieben:Wer Painkiller Jane eine volle Staffel gibt, kann wohl auch bei Flash Gordon nicht "nein" sagen.
Hätte Painkiller Jane ordentliche Drehbuch-Autoren gehabt, die nicht 22 mal das gleiche Skript mit ein paar kleinen Modifikationen abliefern, dann hätte das durchaus was werden können.

Bei Flash Gordon ist das ähnlich. Die Show hat Potential (okay, es wären ein paar gravierende Konzeptänderungen nötig, aber das Potential ist da), nur scheinbar sind die falschen Leute am Werk. Und naja, im Gegensatz zu PJ sieht man hier auch das Minimal-Budget mehr als deutlich.

Aber freut mich, dass die Reviews zu gefallen wissen. Ist mit der Zeit etwas schwerer geworden, die zu schreiben, da die Show nicht mehr so plump schlecht und trashig ist wie vorher. Teilweise geht es mehr in Richtung Edeltrash und den darf man hier eigentlich nicht verurteilen, denn genau das sind die Wurzeln von Flash Gordon.
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von AlphaOrange
#406843
So, diesmal zeitig geschrieben, da bleiben einfach mehr Details hänge.


Trash Gordon - 1x15 - "Die Touristenplage von Mongo"

Vorweg: Wow! Das ging schon sehr in die Richtung, wie ich mir die Serie vorgestellt hatte. Ein fremder Tribe, der nicht bloß blau angemalt ist oder zerrissene Umhänge trägt und sich wegen irgendwas mit irgendwem die Köppe einschlägt, Humor, der nicht in grotesken Slapstick ausartet und einen Showdown, der sich gewaschen hat. Natürlich hat die Show das alles mal wieder nicht ohne Kehrseiten hinbekommen.
Als Plot-Generator klaut dieses Mal Joe den Rift-Generator, um Beweisfotos von Mongo zu knipsen, weil er sich mit seiner irren Geschichte, die er nicht mal ansatzweise belegen konnte, bloß eine Suspendierung eingehandelt hatte. Bis Joe dann - wie irgendwie jeder von Flashs Bekannten und Flash selber schon mehrfach - von der schwarzen Garde einkassiert wird, benimmt er sich erfrischend natürlich. Während Flash und seine Bande auf Mongo immer einen Eindruck irgendwo zwischen "Ich hab keine Peilung" und "Ich kenn Mongo so auswendig, als würde ich hier schon hundert Jahre leben" hinterlassen, verhält sich Joe einfach erfreulich normal, macht sich ein paar Erinnerungsfotos, wird beklaut, schlägt den Dieb zusammen... eigentlich muss man den Autoren vorwerfen, dass Joe überhaupt aufgefallen sein soll in Nathan City. Nun, der Rest seiner Story ist dann sehr 08/15 geraten: er wird wie schon geschrieben in den Palast verschleppt, wo Mings neuste Errungenschaft (trotz seiner unterirdisch eindimensionalen Sprüche beim Dinner), eine blonde Wissenschaftlerin mit exponiertem Dekolleté, ein paar Experimente, die Rankol angeblich schon länger machte, die in Wahrheit aber natürlich erst für diese Episode erfunden wurden, an ihm durchführt. Selbst Ming scheint mittlerweile also gerafft zu haben, dass Rankol ihn von vorne bis hinten verarscht. Bounty-Baylin rettet Joe (wie üblich: einfach reinmarschieren und mitnehmen), aber ein kleines Andenken behält Joe zurück, eigentlich ja genau, was er auf Mongo wollte.
Der Rest der Erdlinge braust hinterher, wobei sich natürlich ausgerechnet Dumpfbacke Dale natürlich ausgerechnet nachdem sie vorgeschlagen hat, getrennt nach Joe zu suchen, von ner alten Hexe über's Ohr hauen und sich ihre Seele klauen lässt. Als ob es bei Flash Gordon schon alte Frauen gegeben hätte, die während einer unschuldigen Frage nicht mit einer Hand das Portmonee klauen, mit der anderen die Seele aussaugen oder mit der dritten die Laserkanone abdrücken. Ein wunderbarer Vorwand, sie wieder ein wenig an Flash herumfummeln zu lassen. Immerhin nimmt man Dale die Besessenheit etwas mehr ab als Flash in seiner Liebesdrogen-Phase, schlechter wär's allerdings auch nicht gegangen. So fällt es unserem Gedankenblitz natürlich überhaupt nicht auf bis sie ihm schließlich beinahe die Hand absäbelt und überredet, in den Palast einzubrechen. Wachen?! Eine, aber ist ja nichts neues.
Zarkov darf indessen wieder einmal den lustigen Sidekick mimen, was hier viel besser gelingt als in den Malen auf der Erde, wo dies schon versucht wurde, aber stets in total dilettantischer Peinlichkeit endete. Zarkov auf Glücksdrogentee ist einfach ... herrlich! Schön, dass man hier nicht wieder gleich völlig abgedreht ist. Als Flash ihm die Schlüssel zuwirft - göttlich! Überhaupt haben vor allem Zarkov und Bounty einige tolle One-Liner in Nathan City. Und die Szene, in der Bounty die Runde in der Bar nach Waffen fragt, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen.
Das Finale - ja, ich höre die Stimmen der Kritiker! Ein Mädchen, das tagein, tagaus an einem Sumpf sitzt und Harfe spielt, um die bösen Ungeheuer im Schlaf zu halten. Zwillingsschwestern, eine böse, eine gut, im ewigen Kampf gegeneinander. Das ist wie ein Logiksumpf, in dem die ganze Episode versinken könnte! Fast wie eine alte Stargate-Folge. Aber das ist es, was man von Flash Gordon eigentlich erwarten darf, auch wenn ein bisschen besserer Hintergrund vielleicht schön wäre. Ach ja, zur Harfe... das war nun wirklich peinlich! Nicht nur, dass man sieht, dass das Mädel gar nicht vernünftigt spielt, die Musik passte erst recht überhaupt nicht zu ihren Handbewegungen.
In Anbetracht der vorherigen 14 Episoden ist der Showdown in der super surrealen Kulisse dann bombastisch! Toll getrickst, actionreich, mit kleinen Wendungen und einem kleinen Schocker. Wäre Dale nicht wirklich ein absolut essentieller Bestandteil der Serie, ohne den die Fans wohl auf die Barrikaden gingen, ich hätte es der Show abgekauft, hier einen Hauptcharakter zu killen. Für meinen Geschmack hätte die überraschende Heilung dann auch wirklich nicht sein müssen, aber okay, ist halt nicht drin.
Am Ende kehren alle wieder glücklich zufrieden oder mit bösen Zombie- bzw. Plot-Generator-Implantaten ausgestattet zurück nach hause.
Insgesamt eine rundum gelungene Episode, in der man eigentlich nur wie immer das Wachpersonal vermisst, welches aber wohl nur unnötig Sendezeit stehlen würde, sowie endlich mal ein paar neue Charakterzüge bei Onkel Ming, die wohl mindestens so lange auf sich warten lassen werden wie Metallschädels zweiter Gesichtsausdruck (oder Flashs, sucht's euch aus).

Trash-Faktor: Drogentee, Seelengläser, Golems, olle Hexen, ... hach, da lacht das Trash-Herz! Satte 90% + eine Seele nach Wunsch im Glas



Einen Gag in der Experimentierszene bezüglich Warentests an Weihnachtsbaumschmuck konnte ich leider nicht mehr sauber unterbringen. Schade.


So, jetzt ist erstmal Winterpause bis zum 4. Januar. Da kann sich mein Verstand mal nen Monat erholen :lol:
von Stefan
#406854
AlphaBolley hat geschrieben:So, jetzt ist erstmal Winterpause bis zum 4. Januar. Da kann sich mein Verstand mal nen Monat erholen :lol:
na.. ob das ausreicht?? :roll: :lol: :lol: :lol:

cu
Stefan
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von Jackie
#407371
Mir ist Joe (bzw. der Schauspieler) absolut unsympathisch. Daher würde die Folge nicht so positiv bewerten (für Flash-G.-Verhältnisse) wie Alpha.
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von AlphaOrange
#407380
Jackie hat geschrieben:Mir ist Joe (bzw. der Schauspieler) absolut unsympathisch. Daher würde die Folge nicht so positiv bewerten (für Flash-G.-Verhältnisse) wie Alpha.
Ja, unsympathisch ist er schon. Und ein Vollidiot, aber das sind bei FG ja eh alle. Aber das macht die Folge ja nicht schlechter, höchstens wenn man ihn plötzlich zum neuen Star der Show machen würde.