Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
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von Dr Seltsam
#396235
Wie Geil, die Erde ist doch eine Scheibe :D

Danke aufjedenfall für den Filmhinweis, wenns möglich ist werd ich mir den reinziehen, hoffe auch inständig das der zu menschlichen Zeiten kommt und nicht um 23.00 Uhr in Omas Dunkelkammer. Is ja leider oft so das solche guten Filme selbst im Kino ganz hinten versteckt werden :evil:
von Quotentreter
#396254
Klar, schließlich geht es den Kinos so gut das sie sich es leisten können Filme ganz hinten zu verstecken. Beim Bundesstart streiten die sich darum das sie ja keine Kopie bekommen, so keine Zahlen liefern und ja keinen Umsatz machen.

Wenn der Film entsprechende Resonanz bringt dann wird der auch entsprechend laufen. Wenn nicht dann fliegt er eben raus. Das liegt allein bei euch, ihr seit die Besucher.
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von markymarc05
#396453
Dr Seltsam hat geschrieben:Wie Geil, die Erde ist doch eine Scheibe :D

Danke aufjedenfall für den Filmhinweis, wenns möglich ist werd ich mir den reinziehen, hoffe auch inständig das der zu menschlichen Zeiten kommt und nicht um 23.00 Uhr in Omas Dunkelkammer. Is ja leider oft so das solche guten Filme selbst im Kino ganz hinten versteckt werden :evil:
Über diesen Film habe ich allerdings fast nur mittelprächtige Kritiken gelesen. Insofern ist es wahrscheinlich kein Verlust, wenn er in der Versenkung verschwindet. Ich werde ihn mir schon deshalb nicht ansehen, weil ich mit der Prämisse nicht d`accord bin, deshalb auch die Satire m.E. nur ins Leere laufen kann.

Oder um eine große deutsche Programmzeitschrift zu zitieren:

"Das ist ganz lustig, oft aber auch nervig, weil sich der Regisseur eine medienpolitische Mission von vorgestern auf die Fahnen geschrieben hat. Das Trash-TV, das er kritisiert, ist längst auf dem Rückzug. Und das gute TV, das er fordert, gibt es bereits."
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von markymarc05
#396459
Revo hat geschrieben:Ich kann Kalkofe nur in jeder Hinsicht zustimmen. Das Idiotenfernsehen hat stark zugenommen. Deutsche Produktionen (Gerichtsshows, Boulevard, Doku-Soaps, "Comedy", Telenovelen, fast jegliche Shows mit Promi-Gästen, Casting-Shows, etc.) sind bis auf wenige Ausnahmen (Stromberg, Switch: Reloaded, Genial Daneben, Planet Wissen, etc.) einfach niveauloser, billiger Müll, der meiner Meinung nach keinesfalls eine Rechtfertigung verdient. Qualität hat schon lange nichts mehr zu sagen, wenn die Gewinne schön hoch sind.
Darf ich fragen wie du Begriffe wie "Qualität" und "Müll" definierst? Das wird nicht so ganz klar. Deine Einteilung erscheint mir recht willkürlich, bzw. subjektiv. Klar, was einem persönlich gut gefällt ist "Qualitäts-" alles andere "Idiotenfernsehen". Aber das ist kein objektiver Bewertungsmaßstab. Ich finde "Genial daneben" z.B erschreckend trivial und nervtötend.
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von Onkel Ludwig
#396463
also, dass es das "gute" TV gibt ist ja keine überraschung, es schaut nur fast keiner. :wink: und das das "trash" TV auf dem rückzug ist, ist ein frommer wunsch. oder wird es durch beispiele untermauert? dann lasse ich mich gerne eines besseren belehren...
markymarc05 hat geschrieben: Ich finde "Genial daneben" z.B erschreckend trivial und nervtötend.
dem stimme ich zu. alleine, was dort meist in der runde sitzt ist primaten TV pur.

gerade sah ich beim durchzappen auf Pro7 eine sendung, in der es darum geht, wer von zwei schwachmaten sich am längsten auf einer kuh halten kann.
trash TV in vollendung...
Zuletzt geändert von Onkel Ludwig am Mi 14. Nov 2007, 00:38, insgesamt 2-mal geändert.
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von markymarc05
#396467
Onkel Ludwig hat geschrieben:also, dass es das "gute" TV gibt ist ja keine überraschung, es schaut nur fast keiner. :wink:
Aber was will man da machen? Mehr als anbieten kann man ja nicht.
und das das "trash" TV auf dem rückzug ist, ist ein frommer wunsch. oder wird es durch beispiele untermauert?
Nun, wenn man sich die Quoten so ansieht, kann man schon eine Verschiebung feststellen. Die erfolgreichsten Programme zurzeit sind hochwertig produzierte (US)Serien. Das sah mal ganz anders aus.
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von Onkel Ludwig
#396470
markymarc05 hat geschrieben: Nun, wenn man sich die Quoten so ansieht, kann man schon eine Verschiebung feststellen. Die erfolgreichsten Programme zurzeit sind hochwertig produzierte (US)Serien. Das sah mal ganz anders aus.
ja, in der prime time hat sich schon etwas getan, auch wenn ich kein freund von diesen serien wie zb. CSI bin. davon gibt es mittlerweile x ableger und die fälle sind beliebig austauschbar. einzig "dr house" war am anfang etwas anders als andere sendungen, aber auch nur, weil ein zyniker mit menschenverachtenden sprüchen der protagonist ist, was es so noch nicht gab (außer ekel alfred). wie dem auch sei, das eigentliche sanierungsgebiet im privaten fernsehen ist im grunde alles von 0 uhr bis abends zur prime time.
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von revo
#396472
markymarc05 hat geschrieben:
Revo hat geschrieben:Ich kann Kalkofe nur in jeder Hinsicht zustimmen. Das Idiotenfernsehen hat stark zugenommen. Deutsche Produktionen (Gerichtsshows, Boulevard, Doku-Soaps, "Comedy", Telenovelen, fast jegliche Shows mit Promi-Gästen, Casting-Shows, etc.) sind bis auf wenige Ausnahmen (Stromberg, Switch: Reloaded, Genial Daneben, Planet Wissen, etc.) einfach niveauloser, billiger Müll, der meiner Meinung nach keinesfalls eine Rechtfertigung verdient. Qualität hat schon lange nichts mehr zu sagen, wenn die Gewinne schön hoch sind.
Darf ich fragen wie du Begriffe wie "Qualität" und "Müll" definierst? Das wird nicht so ganz klar. Deine Einteilung erscheint mir recht willkürlich, bzw. subjektiv. Klar, was einem persönlich gut gefällt ist "Qualitäts-" alles andere "Idiotenfernsehen". Aber das ist kein objektiver Bewertungsmaßstab. Ich finde "Genial daneben" z.B erschreckend trivial und nervtötend.
Ja, da hätte ich ausführlicher sein können. GD ist insofern hochwertig, als dass das Konzept recht innovativ ist und die Sendung ein hohes Potenzial hat. Skurrile Fragen (Lern- und Aha-Effekt) kombiniert mit Spontanität sog. "Comedians" (ich hasse diesen Begriff). Das macht es authentischer, ohne in irgendwelche absurden Sphären abzudriften. Eben einfache, lockere Unterhaltung mit dem Wissenseffekt.

Gerade das geht mir bei anderen Comedyformaten ab. Nervigsten 100 Deutschen, Sat.1 Fun Freitag, etc. sind meistens ziemlich oberflächlich, einseitig und nervig.

An "Stromberg", "Switch" und "Planet Wissen" hast du hoffentlich nichts auszusetzen, denn die sind bekanntermaßen wirklich hochwertig. :wink:
Nun, wenn man sich die Quoten so ansieht, kann man schon eine Verschiebung feststellen. Die erfolgreichsten Programme zurzeit sind hochwertig produzierte (US)Serien. Das sah mal ganz anders aus.
Ja, zumindest in Sachen Serien sind die Deutschen endlich auf den Geschmack gekommen. Wobei mir dieser Crime-Wahn ziemlich missfällt, weil es letztendlich alles dasselbe ist (=> Ausschlachtung).

Auf der anderen Seite stehen natürlich Müll-Shows wie "Bauer sucht Frau" oder "Raus aus den Schulden" sowie die gesamte Daytime von RTL und Sat.1. Solche Formate machen bislang leider noch das größere Kuchenstück aus...
Zuletzt geändert von revo am Mi 14. Nov 2007, 01:00, insgesamt 2-mal geändert.
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von markymarc05
#396473
Onkel Ludwig hat geschrieben:wie dem auch sei, das eigentliche sanierungsgebiet im privaten fernsehen ist im grunde alles von 0 uhr bis abends zur prime time.
Finde ich übertrieben. Auch wenn ich mir vieles (vermutlich das meiste) in dieser Zeit privat nicht ansehen würde ( - ich arbeite bis 19 Uhr, deshalb komme ich gar nicht erst in Versuchung -), muss man doch den Unterschied zwischen Daytime und Primetime anerkennen. Die Daytime ist - weltweit - der Sendeplatz, an dem es sich nicht lohnt, hochwertig produzierte Programme zu senden. Hier ist klassisches "Bügelfernsehen" angesagt. Sendungen, die billig produziert sind und relativ hohe Quote bringen. Alles andere wäre Verschwendung, weil hier niemand "bewusst" fernsieht, sondern den Apparat höchstens als Hintergrundberieselung laufen lässt. Das ist in Deutschland nicht anders als überall.
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von Onkel Ludwig
#396480
Revo hat geschrieben: GD ist insofern hochwertig, als dass das Konzept recht innovativ ist und die Sendung ein hohes Potenzial hat. Skurrile Fragen (Lern- und Aha-Effekt) kombiniert mit Spontanität sog. "Comedians" (ich hasse diesen Begriff). Das macht es authentischer, ohne in irgendwelche absurden Sphären abzudriften. Eben einfache, lockere Unterhaltung mit dem Wissenseffekt.
als diese sendung vor jahren neu war, kam sie deiner beschreibung näher. nun aber ist sichtlich die luft raus, was auch mit an den sog. blödelbarden liegt, deren gezwungene spontanität man mittlerweile auch mit inspirationslosem gelaber beschreiben könnte. und was den sog. wissenseffekt angeht, sind die fragen doch größtenteils trivialer als die "bild".
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von Glenn
#396605
Onkel Ludwig hat geschrieben:als diese sendung vor jahren neu war, kam sie deiner beschreibung näher. nun aber ist sichtlich die luft raus, was auch mit an den sog. blödelbarden liegt, deren gezwungene spontanität man mittlerweile auch mit inspirationslosem gelaber beschreiben könnte. und was den sog. wissenseffekt angeht, sind die fragen doch größtenteils trivialer als die "bild".
Das ist wirklich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich schaue mir von Genial daneben seit 2004 jede Folge an und bin immer noch begeistert vom Konzept. Neben "Pastewka" und "Ladyland" ist das die einzige Comedyproduktion von Sat.1, die ich einfach super finde. Es gibt schon einen Unterschied zum Rest des unsäglichen "FunFreitags". Hier gibts einfach immer gute Stimmung, Spontaneität und es ist die einzige Panelshow, die wirklich funktioniert. Ich kann echt nicht nachvollziehen, was man an dieser Show auszusetzen haben kann. :?
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von vicaddict
#396620
Nun ich sehe auch fast jede Folge, aber kann es schon verstehen, warum amn es nervig findet. Es sitzen doch zeitweilig nur Leute drin, die überhaupt nichts beitragen. Bei Martin Schneider, der gottseidank lange nicht dabei war, aber sicher bald wieder dabei sein wird, hab ich es nie verstanden. Der sitzt da drinnen und spielt den Deppen. Auch nerven mich diese Einladungen an Gäste, bei denen man 100% weiß, dass sie nur da sind, weil Balder zu Beginn auf ihren neuen Film/Buch/Programm hinweist. Karl Dall zum Beispiel. Dirk Bach sitzt meist auch nur da und hört sich an was die andern zu sagen haben und kichert vor sich hin. Und der ewig nervende Hoecker, sowie die ewig laute Hella, sowie der ewig Gags von vor 40 Jahren erzählende Balder sind eben auch irgendwann nervig.

Man hat es bei Genial Daneben damals übertrieben, als man begann es auszuschlachten und zwei mal wöchentlich zu zeigen, seitdem hat die Sendung merklich an Niveau eingebüßt.

Ich würde zwar nicht sagen, dass diese Sendung zum Übelsten gehört, was die TV Landschaft verunstaltet, aber man hat auch merklich eingebüßt. Es gibt schlimmeres im deutschen TV, gerade bei der so genannten Freitagscomedyschiene.
von Quotentreter
#396621
So liebe Freunde der Sonne. Da ich mich gerade mit der Zuschauerforschung befasse und mich durch Uni Biblitheken gewühlt hatte, fiel auch gleich etwas zu dem Theman hier ab.

Die Auffassung das der Zuschauer in der Mehrheit nur berieselt werden möchte und nur wenige auf Hirn TV stehen ist alt. Besser gesagt haben viele hier noch nichtmal gelebt als das schon bekannt war. Um genauer zu sein wurde das Ost wie West berets in den Sechziger Jahren festgestellet und jeweils durch repräsentative Umfragen bestätigt.

Das was man heute als Problem sieht besteht schon seit dem Start des neuen Fernsehens nach dem Krieg, ein halbes Jahrhundert. Also auch dein, dein und dein Opa, und ja auch du da hinten, hätte sich in jungen Jahren Tutti Frutti angeschaut, wenn es sowas gegeben hätte. Und genauso hätte er es nicht zugegeben sich den Trasch anzuschauen.

Das einzige was sich gändert hat ist eben die Zeit. Das Angebot ist gewachsen, selbstauferlegte Grenzen sind gefallen und die technischen Möglichkeiten bieten heute mehr. Damals war es ein Klaus Kinski der rauchend im WDR Talk mit vielen Worten nichts sagte und dennoch die Leute unterhielt. Heute sind es eben die Opfer bei Geissen.

Die Welt steht also nicht kurz vorm Ende.
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von Glenn
#396644
vicaddict hat geschrieben:Nun ich sehe auch fast jede Folge, aber kann es schon verstehen, warum amn es nervig findet. Es sitzen doch zeitweilig nur Leute drin, die überhaupt nichts beitragen. Bei Martin Schneider, der gottseidank lange nicht dabei war, aber sicher bald wieder dabei sein wird, hab ich es nie verstanden. Der sitzt da drinnen und spielt den Deppen. Auch nerven mich diese Einladungen an Gäste, bei denen man 100% weiß, dass sie nur
da sind, weil Balder zu Beginn auf ihren neuen Film/Buch/Programm hinweist. Karl Dall zum Beispiel. Dirk Bach sitzt meist auch nur da und hört sich an was die andern zu sagen haben und kichert vor sich hin.
Gut, das stimmt, die Promotion hält sich aber bei GN im Vergleich zu anderen Sendungen noch in Grenzen. Es kommt vielleicht jede 4. Sendung mal vor, dass Balder auf irgendein Projekt eines Kollegen hinweist. Ansonsten lebt auch GN wie so viele andere Shows von seinen Gästen. Andererseits finde ich es auch interessant zu sehen, wer spontan lustig sein kann und wer nur gelernte Witze abspulen kann. Mittermeier, Olm oder Barth sind so Kandidaten, die dauernd versuchen Teile aus ihrem Live-Programm irgendwo einzubringen, wo's zu einer Frage passt. Das ist für so manchen Komiker dann auch entlarvend, wenn ihm einfach nichts einfällt und er nur still daneben sitzen kann. Aber es gibt zum Glück auch Gäste wie Guido Cantz, Bastian Pastewka oder Herbert Feuerstein, die immer für ne gute Sendung sorgen.
vicaddict hat geschrieben:Und der ewig nervende Hoecker, sowie die ewig laute Hella, sowie der ewig Gags von vor 40 Jahren erzählende Balder sind eben auch irgendwann nervig.
Nun, das nennt man aber auch Running Gags. Genauso wie die Witze über Klein-Hoeckers Größe oder Hella mit ihrem "Schmetterling" und der "Kaninchenzucht". Das hat für mich nen familiären Charakter, wie damals schon bei der Wochenshow mit "Danke Anke" etc. Denn bald läuft Genial daneben so lange wie die Wochenshow, dessen Nachfolger die Show ja auch ist.

Nun aber wieder zurück zum Thema, bevor wir die zweite Verwarnung bekommen ;)
von Quotentreter
#396661
Und nach weiterem lesen die nächste Erkenntnis. Irgendwo hatte sich jemand beschwert das Arte ja nur als das Programm mit dem frazösischem Zeug wahrgenommen wird.

Das war den Verantwortlichen schon vor Sendestart klar. Kulturmagazine kamen oft nur auf unter ein Prozent Sehbeteiligung. Das lief schon immer fast unter ausschluss der Öffentlichkeit.

Wenn man es Objektiv betrachtet dann hat sich Lage eher verbessert als verschlechtert. Mit dem mehr an Programmangebot laufen auch entsprechend mehr solcher Sendungen die sich verteilen. Zusammengerechnet schauen da heute mehr Leute zu wie noch vor 10 oder gar 20 Jahren. Der Deutsche wurde nicht zur TV Kulturbanause, er war es schon immer.

Zusammenfassend kann man nur sagen das sich dank Internet mehr Menschen mit solchen vermeindlichen Problemen befassen. Das gab es früher nicht, auch wusste keiner etwas über Sehbeteiligung. Das wissen wir erst heute. Zurückblickend zeigen die Daten aber nichts signifikant anderes als heute. Unterhaltung steht noch immer ganz oben. Politik, Bildung und Kultur fanden sich schon immer am unterem Ende wieder. Das ändert sich nur in wirklichen Kriesenzeiten, was allerdings klar sein dürfte. Über das Niveau kann man sich sicherlich streiten, nur hat sich das ganze eben der Zeit angepasst. Hätte die damals teils verklemmte Gesellschaft wohlgeformte Brust und Dokusoaps gedultet, es wäre gelaufen und hätte Quote gebracht.

Die ganzen Versuche mit Unterschichten TV, Hauptschüler und Verdummung sind nüchtern betrachtet Scheindebatten. Der deutsche Zuschauer steht auf Unterschichten TV, das Problem ist nur das er es sich nicht selbst eingestehen kann. Und das auch nur weil eine Minderheit behauptet das man sich dafür schämen müsse.
Zuletzt geändert von Quotentreter am Mi 14. Nov 2007, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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von revo
#396662
Onkel Ludwig hat geschrieben:
Revo hat geschrieben: GD ist insofern hochwertig, als dass das Konzept recht innovativ ist und die Sendung ein hohes Potenzial hat. Skurrile Fragen (Lern- und Aha-Effekt) kombiniert mit Spontanität sog. "Comedians" (ich hasse diesen Begriff). Das macht es authentischer, ohne in irgendwelche absurden Sphären abzudriften. Eben einfache, lockere Unterhaltung mit dem Wissenseffekt.
als diese sendung vor jahren neu war, kam sie deiner beschreibung näher. nun aber ist sichtlich die luft raus, was auch mit an den sog. blödelbarden liegt, deren gezwungene spontanität man mittlerweile auch mit inspirationslosem gelaber beschreiben könnte. und was den sog. wissenseffekt angeht, sind die fragen doch größtenteils trivialer als die "bild".
Ich gucks nur noch unregelmäßig, aber wenn, dann finde ich es nach wie vor ganz gut und sogar sehr gut im Vergleich zu vielen Konkurrenzprogrammen, die sich Comedy schimpfen. Am Konzept gibt es nach wie vor nichts auszusetzen. Bemängeln lassen sich bestenfalls die teils nervigen Comedians. Klar, wer Hella von Sinnen nicht leiden kann, wird die Sendung zwangsläufig kacke finden...

Wenn beispielsweise Dieter Nuhr, Oliver Kalkofe oder Bastian Pastewka zu Gast sind, bin ich mehr als zufrieden...

ad Quotentreter: Interessante Aussage. Letztendlich ist es logisch und nachvollziehbar, dass man gegenüber Neuerungen und Tabubrüchen zunächst skeptisch ist. Die Zeit bringt leider Veränderungen mit sich...

Dennoch sage ich, dass das Fernsehen kollektiv gesehen seit seiner Entstehung immer schlechter geworden ist. Der Trash hat zu sehr zugenommen. Die wenigen Programmperlen dagegen sind qualitativ zwar sicher noch hochwertiger geworden - allein durch die Entwicklung der technischen Möglichkeiten und der Drehbuchkultur - , unterm Strich gucken die Zuschauer allerdings mehr Müll als früher (weil eben das Billig-Angebot zugenommen hat). Und gerade das ist bedenklich in einer Zeit des radikalen Kapitalismus...
Zuletzt geändert von revo am Mi 14. Nov 2007, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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von Onkel Ludwig
#396665
Revo hat geschrieben: Wenn beispielsweise Dieter Nuhr, Oliver Kalkofe oder Bastian Pastewka zu Gast sind, bin ich mehr als zufrieden...
gerade dieter nuhr gibt dort oft eine schwache figur ab. er ist auch jemand (wie zb barth) der von spontanität nicht gesegnet ist. es scheint oft, als wäre er froh, wenn der antwortkelch an ihm vorüber geht und barth kompensiert sein spontandefizit damit, dass er teile aus seinem programm abspult. um den bogen wieder zu kalkhofe zu schließen: er sollte solche sendungen lieber meiden wie der teufel das weihwasser...
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von vicaddict
#396691
Naja um bei Kalkofe zu bleiben, finde ich auch nicht wirklich das er diese Sendungen bereichert bzw den Lern-Effekt erhöht. Vielmehr finde ich ihn in seinen ausnahmslos vulgären und niveaulosen Äußerungen inzw schlimmer als den Appelt, der ja, wenn er will, durchaus in der Lage ist auch ernsthaft an so eine Sendung heranzugehen.

Es wurde schon angesprochen, es trennt sich die Spreu vom Weizen, aber ausgerechnet Kalkofe zu denjenigen zu zählen, die die Sendung bereichern, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Jemand wie Hoecker, nervt mich zum Beispiel ungemein, aber mit 90% seiner Antworten, versucht er die Lösung für das Problem zu finden. Auch Hella, die nicht jedermans Sache ist, versucht fast ausnahmlos die Frage zu beantworten. Sie ist es sogar, die mehr als einmal die anderen Kollegen zurechtweist, wenn diese völlig abgleiten und nur noch Klamauk machen. Deshalb sind mit in dieser Sendung, dessen Konzept an sich durchaus gut ist, auch Leute wie Boning, Engelke, Schöneberger, Dittrich, Bastewka, Feuerstein, oder Cantz am liebsten, weil diese zwar auf humoristische Art versuchen zu unterhalten, aber dabei nie vergessen, was das eigentliche Ziel ist, nämlich eine gestellte Frage zu beantworten. Da zeigt sich in der Tat, wer wirklich ein "Künstler" ist und sich einbringen kann, ohne dabei etwas von seiner "Kunstfigur" aufgeben zu müssen und wo andere, wie eben die genannten Barth, Kalkofe, Mittermeier, Schmidt und co versagen, weil sie nichts anderes können, als auf ihr Bühnenprogramm zurückzugreifen.

Genau das ist es ja auch, was man seit Jahren Freitagabends immer wieder beobachten kann. Jahrelang malträtiert man uns dort mit einer Pseudo-Comedy-Sendung nach der andern, die wenigstens werden vom Publikum angenommen und anstatt darauf zu reagieren, tauscht mal beliebig die Leute aus, und produziert die nächste Sendung, die wiederum floppt. Man überschwemmt den Markt mit Comedysendungen, die zum Teil alles andere, aber nicht lustig sind, obwohl der Zuschauer ja mehr als einmal zu verstehen gegeben hat, das er es nicht mag. Aber diese Formate sind eben billig zu produzieren, Möchtegern-Komiker gibt es wie Sand am Meer, im Falle von Zündi aus Marzahn passt es sogar wie die Faust aufs Auge, wenn man sagt, dass man diese Leute direkt vor dem Arbeitsamt rekrutiert. In der Beziehung müssen sich die Sender schonmal die Frage stellen, warum, außer aus den genannten geringen Produktionskosten, man permanent an diesem Freitag als Comedytag festhalten muss. Gibt es irgendeine Erklärung dafür, denn die erfolgreichen Formate, lassen wir mal den Inhalt weg, darüber lässt sich ja streiten, aber die wirklich erfolgreiche lassen sich doch an einer Hand abzählen.
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von Glenn
#396726
Genau das kann ich auch nicht verstehen. Steht irgendwo geschrieben, dass RTL und Sat.1 verpflichtet sind, freitag abends durchgehend Comedy zu zeigen? Ich denke nicht, und trotzdem machen sie unaufhörlich weiter. Wenn ich die angekündigten Neuigkeiten von Sat.1 lese (-> http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=23350) werde ich schon müde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sat.1 weit erfolgreicher am Freitagabend wäre, wenn sie dort eine regelmäßige Musikshow etablieren würden. Es müssen ja nicht die Hit-Giganten sein, aber im Sommer waren die Wiederholungen dieser Show erfolgreicher als alle Comedys, die das restliche Jahr über auf dem Sendeplatz gezeigt wurden.
von Quotentreter
#396730
Revo hat geschrieben: ad Quotentreter: Interessante Aussage. Letztendlich ist es logisch und nachvollziehbar, dass man gegenüber Neuerungen und Tabubrüchen zunächst skeptisch ist. Die Zeit bringt leider Veränderungen mit sich...
Das war so und wird immer so sein. Ich habe hier noch so einen Zettel liegen wo im Kino vom Stummfilm auf Tonfilm umgestellt wurde. Tonfilm ist Kitsch usw. steht darauf zu lesen. Bei der ersten Eisenbahn hatte man Bedenken das die Reisegeschwindigkeit von 20 km/h zu Hirnschäden führen könnte. Oder was hat man sich über Sendungen wie Beat Club aufgeregt. Heute lacht man darüber. Aber es gibt sie noch immer und sie haben nichts dazu gelernt. Die Bedenkenträger die gegen Windmühlen kämpfen, Veränderungen nicht akzeptieren wollen und einfach nicht einsehen wollen das die Masse nunmal entscheidet wo es lang geht.
Revo hat geschrieben:Dennoch sage ich, dass das Fernsehen kollektiv gesehen seit seiner Entstehung immer schlechter geworden ist. Der Trash hat zu sehr zugenommen. Die wenigen Programmperlen dagegen sind qualitativ zwar sicher noch hochwertiger geworden - allein durch die Entwicklung der technischen Möglichkeiten und der Drehbuchkultur - , unterm Strich gucken die Zuschauer allerdings mehr Müll als früher (weil eben das Billig-Angebot zugenommen hat). Und gerade das ist bedenklich in einer Zeit des radikalen Kapitalismus...
Das Fernsehen ist nicht schlechter sondern breiter geworden. Man deckt heute mehr Felder gleichzeitig ab und befriedigt somit mehr Geschmäcker. Die "Perlen" verteilen sich nur in einem größerem Angebot. Damals hatte man die Wahl zwischen eine Hand voll Programme die nichtmal rund um die Uhr sendeten. Dar war für vieles schlicht kein Platz. Aber auch damals hat der Zuschauer bereits an den Telenovelas geklebt die in den ÖR und später auch bei den Privaten liefen. Das ist keine Entwicklung die wir erst heute haben.

Und nein, hier steht es schwarz auf weiss, das die Zuschauer sich eben kaum verändert haben. Die haben sich eben nur der Zeit angepasst. Und das System hat damit erst garnichts zu tun. Auch in der DDR waren die Sehgewohnheiten fast gleich. Da wurde auch viel falsches drüber geschrieben. Die mir hier vorliegende Studie räumt da mit einigen Legenden und Märchen auf.
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von Dr Seltsam
#396762
Klar gab es früher schon Trash, aber er war meiner Meinung nach A) leichter zu erkennen und B) sogar qualitativ hochwertiger.
Ich kann über die 60er/70er und natürlich 80er nur aus Erzählungen Schlüsse ziehen da ich Jahrgang 1987 bin, aber wenn ich Ausschnitte aus den Unterhaltungs-Sendungen ( besonders denen der 60/70er sehe ) muss ich ernsthaft über die ausgefuchsten Pointen lachen, die Witze gingen in alle Richtungen, war wirklich urkomisch und haben dabei nichtmal wirklich jemanden beleidigt.
Trash, b.z.w. das hier genannte Unterschichten-Fernsehn hat sich damals noch leichter Begrenzen lassen, es hat nicht wie heute versucht durch den Hintereingang als Pseudo-Dokuformat aufzutretten. Ist euch eigentlich mal aufgefallen auf wievielen Sendern in wievielen angeblichen Dokumagazinen "Reportagen über die Reeperbahn in Hamburg" kommen und wie oft da man dann reinzufällig leicht bekleidete Frauen sieht?
Von dem ganzen angeblichen Renovier/Kinder/Schulden-Dokus möcht ich da erst garnicht reden.

Und verdammt, ich kann mir einfach nicht vorstellen das die Leute das wollen. Wieso wagt nicht irgendwann einer mal einfach das von mir geforderte Experiment und schmeisst den ganzen Trash am Vormittag und zur Primetime gnadenlos raus und sendet dafür gut gemachte Dokus? Wenn die Leute angeblich sowieso "fressen" was man ihnen vorsetzt, wieso nicht einfach es mal mit Wissen versuchen?

Und zum Schluss ein Anliegen was mir am Herzen liegt: Verschont mich mit Promis! Jede verdammte Sendung meint irgend einen Promi vor die Linse schieben zu müssen, auch wenn sie dafür schonbald ihre eignen Kameramänner nehmen müssen weil man die Promitonne wirklich mit spitzem Spatel am Boden abgekratzt hat. Auf jedem Sender meinen die einem irgend einen tollen Berricht über irgend sone Promierscheinung vorschmeissen zu müssen, mein Gott hört auf damit! Es reicht! Versuchts doch endlich mal mit der oben vorgeschlagenen Bildungsoffensive!
von Familie Tschiep
#396768
Ständig nur hochtrabendes, anspruchsvolles Zeug sich anzuschauen, kann auch nerven. Hin und wieder etwas Boulvardeskes wie das Hunde-Mesch-Wettschlabbern bei Wetten dass ist für mich nicht der Untergang des Abendlandes. Ich finde auch nicht, dass das Fernsehen wirklich schlechter geworden ist, eher breiter und man muss die Perlen durchaus suchen. Bei den Sendeanstalten würde ich mir auch mehr Mut wünschen, Dinge auszuprobieren, wo man nicht schon im Vorhinein weiß, ob sie ankommen werden. Das Spielerische geht verloren.
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von Dr Seltsam
#396770
Ehrlich gesagt, mit idiotischem Verhalten muss ich mich den ganzen Tag rumschlagen, da brauch ich nicht noch das Fernsehn :wink: :roll:
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von AlphaOrange
#396774
Dr Seltsam hat geschrieben:Wieso wagt nicht irgendwann einer mal einfach das von mir geforderte Experiment und schmeisst den ganzen Trash am Vormittag und zur Primetime gnadenlos raus und sendet dafür gut gemachte Dokus?
Weil derjenige spätestens eine Woche später arbeitslos wäre ;)
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von revo
#396776
Quotentreter hat geschrieben:Das Fernsehen ist nicht schlechter sondern breiter geworden. Man deckt heute mehr Felder gleichzeitig ab und befriedigt somit mehr Geschmäcker. Die "Perlen" verteilen sich nur in einem größerem Angebot. Damals hatte man die Wahl zwischen eine Hand voll Programme die nichtmal rund um die Uhr sendeten. Dar war für vieles schlicht kein Platz. Aber auch damals hat der Zuschauer bereits an den Telenovelas geklebt die in den ÖR und später auch bei den Privaten liefen. Das ist keine Entwicklung die wir erst heute haben.
Darum habe ich geschrieben, dass es kollektiv schlechter geworden ist. Damals waren meinetwegen 40 Prozent des Gesamtprogramms Müll. Heute sind es sicher 80 bis 90 Prozent, aufgrund der Masse an Sendern bzw. 52 Sender, die jeder durchschnittlich empfängt.

Und selbst das Programm, das damals schlecht war, übertrumpft qualitativ gesehen mit Sicherheit viele der heutigen Formate. Man schaue bloß auf die ganzen Call-Ins, Reality-Müll, etc.
Und nein, hier steht es schwarz auf weiss, das die Zuschauer sich eben kaum verändert haben. Die haben sich eben nur der Zeit angepasst. Und das System hat damit erst garnichts zu tun. Auch in der DDR waren die Sehgewohnheiten fast gleich. Da wurde auch viel falsches drüber geschrieben. Die mir hier vorliegende Studie räumt da mit einigen Legenden und Märchen auf.
Naja, ich denke, dass das System sich langsam dem "Geschmack" der Mainstream-Zuschauer anpasst. Und die finden die hohe Rate von Billig-Programmen nunmal toll bzw. geben sich damit zufrieden... Auch wenn in den vergangenen paar Jahren erstaunlicherweise hochwertige Programme wieder erfolgreich sein können...

Und nur weil die breite Masse etwas toll findet, verdient es jedoch keine Existenzberechtigung. Ganz im Gegenteil... Manchmal muss man die Zuschauer eben zu ihrem Glück zwingen...

---

Dass sich anspruchsvolles Fernsehen in der Daytime nicht durchsetzen kann bzw. sich nicht lohnt, ist Quatsch. Mir sind Wiederholungen alter und neuer Serien bzw. Formate tausendmal lieber als zu sehen wie Frau Salesch mit der Keule schwingt.

Den Niedergang der Qualität mit steigendem Erfolg sieht man bei Vox. Der Sender war früher sehenswert. Dass Programm bestand ausschließlich aus US-Serien und hochwertigen Magazinen sowie gut gemachten Nachrichten. Und was ist heute? In der Daytime sogut wie keine US-Serien mehr, abends die Ausschlachtung von Crime-Serien, ins Nachtprogramm verbannte, unmoderierte Nachrichten, eine seuchenartige Zunahme von (Entertainment)-Kochshows (die ganz nebenbei mind. genauso trashig sind wie Gerichtsshows und Doku-Soaps) sowie zahlreiche Doku-Soaps...
Zuletzt geändert von revo am Mi 14. Nov 2007, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.