- Mo 8. Aug 2005, 02:44
#41443
Nun, das ist das Los von wandlungsfähigen, guten Schauspielern.
Man weiß nicht so recht, was für einen Schauspieler besser ist. Manche haben eine bestimmte Rolle in einem Film oder einer Serie, die sie weltbekannt macht, aber danach werden sie für immer mit dieser Rolle verbunden und bekommen kaum noch oder wenn dann nur sehr ähnliche Rollen. Oft fangen solche Schauspieler dann sogar schon an, ihre Paraderollen zu hassen.
Wandlungsfähige Schauspieler, die nicht so eine markante Rolle erhalten, sondern eher Nebenrollen, die gehen geradezu unter in ihren Rollen, sodass sie kaum Jemand wiedererkennt. Kennt Jemand zum Beispiel Mark Rufallo? Spielte z.B. Hauptrollen in den Filmen COLLATERAL, 30 ÜBER NACHT und IN THE CUT. Ein toller, wandlungsfähiger Schauspieler, den man in seinen jeweiligen Rollen kaum wiedererkennt. Hinzu kommt, dass er hier in Deutschland auch noch in praktisch jedem Film eine andere Synchronstimme hat, die eben dann meistens sehr speziell zur jeweiligen Figur ausgewählt werden und ganz generell als Standard vielleicht gar nicht mal sooo sehr passen würden, wenn die Rollen extreme Züge haben. Ein Los, dass Tony Shalhoub auch hat. Ich kenne nicht einen Film, bei dem Tony Shalhoub einmal eine Synchronstimme hatte, die er zuvor schon mal gehabt hat. Wandlungsfähiger Schauspieler + keine Synchronstimmen-Kontinuität = in Deutschland zur Unbekanntheit verdammt. Zu Unrecht meistens leider.
Ich kannte Shalhoub auch schon vor MONK, z.B. aus der Sitcom MÄNNER OHNE NERVEN, die leider nur eine Staffel hatte, wo er die Hauptrolle spielte. Da hatte er als Synchronsprecher Stefan Fredrich, der standardmäßig Jim Carey synchronisiert. Passte zu der Rolle gut, aber hätte unmöglich in AUSNAHMEZUSTAND oder erst recht nicht in MONK gepasst. Bodo Wolf würde ich mir nun aber in Zukunft doch als Standard für Shalhoub wünschen, schließlich hat die Serie auch bei RTL in Deutschland gute Quoten und ist nicht unbekannt.
