vicaddict hat geschrieben:EDIT: Romney hat ja bei seiner Abschiedsrede nochmal grandios unter Beweis gestellt, warum er nicht gewählt wurde. "Europa und insbesondere Frankreich hätten in Fragen der Demografie moralisch und religiös versagt. Die USA dürften kein neues Frankreich werden und Homoehen sollten laut Verfassung verboten werden."
Wieder mal so ein Schenkelklopfer. Solch Sprüche von vorgestern kommen dann aus dem Land was die kreativste, freizügigste und mit Abstand größte Pronoindustrie des Planeten betreibt. Aber vorne herum gegen Homosexuelle usw. wettern. Das ist Doppelmoral vom feinsten. In dem Punkt ist man da näher am Osten, dort stellt man das unter Strafe. Die Turbanträger surfen dann nachts immer heimlich auf amerikanischen Pornoseiten, sofern diese nicht ausgesperrt sind.
Mal gucken wie lange das noch dauert bis man die Freiheit die man sich auf die Fahnen schreibt auch endlich anfängt umfassend zu leben, ohne solche uralten Ansichten in Stein zu klopfen. Und beim Thema Frankreich muss man ja ganz ruhig sein. Als ob man demografisch alles richtig gemacht hätte. Man hat ja kein Problem mit Jugendlichen, alle zufrieden und bestens ausgebildet. Dann frage ich mich warum sich diese noch immer jeden Tag die Birne wegpusten oder warum man sie als Kanonenfutter für die Armee einsammelt. Das Zeug was der Mann nimmt muss verdammt gut sein. :lol:
Robbi702 hat geschrieben:Du machst es dir da auche infach, indem du einfach das Argument der Abtreibungsbefürworter nimmst. Wusstest du, dass von den 116636 Abtreibungen 2006 (das sind so viele, wie eine kleine Großstadt Einwohner hat!!!) gerade mal 28 wegen einer Vergewaltigung bzw. aus kriminologischen Gründen stattgefunden haben? Immerhin noch 3046 aus gesundheitlichen Risiken für die werdende Mutter, was ich natürlich auch akzeptiere und befürworte. Die anderen über 97% aber hatten dafür vermutlich nur den Grund, dass ihnen ein Kind nicht in den Kram passt. Wer Sex hat, muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass man dabei schwanger werden kann, selbst mit dem besten Verhütungsmittel.
Das Kind einfach abzutreiben halte ich da für egoistisch. Man macht es nicht, um dem Kind ein eventuell leidensvolles Leben zu ersparen sondern einfach nur, weil man selber keine Lust drauf hat, sich um ein Kind zu kümmern. Nicht alle der über 100000 Abtreibungen wird von einer "Problemmutter" durchgeführt. Im Zweifelsfall kann man es doch zur Adoption freigeben. Es gibt genug Paare, die gerne ein Kind hätten, aber nicht können.
Ich mache es mir nicht im geringsten einfach. Ganz einfach weil ich mit meiner Frau schon vor der Entscheidung stand und schonmal ein kleinwenig besser besser verstehen kann, was in so einer Situation überhaupt Phase ist. Im Gegensatz zu denen die da nur aus purer Theorie reden oder gar nur das nachplappern was irgendwelche Bibeltreuen von Kanzel rufen.
Mit dem Sex ist richtig, es kann immer was passieren. Nur soll das nun im Umkehrschluss heißen das ich komplett auf Sex verzichten soll, eben weil das passieren könnte? Tut mir leid aber das ist ein Grundbedürfniss wie atmen, Nahrung und Schlaf. Auch der enthaltsamste wird irgendwann kirre. Außer er ist Krank und entwickelt keinerlei Trieb, was dann aber die Abweichung von der Norm ist.
Zu unserer Entscheidung damals. Ich selber bin so ein Kind was nach einem Fasching auf einer Mülltonne entstanden ist, was ich auch zu spüren bekam. Mein leiblicher Vater war ein Säufer vor dem Herren und hat sich garnicht drum gescherrt. Mein Stiefvater wurde später zu selbigem und hat die ganze Familie geprügelt. Bis ich dann im richtigen Alter war und ihn aus dem Haus geprügelt habe. Das war das erste und letzte mal wo ich einen Menschen angegriffen habe. In dieser Zeit hätte ich mir gewünscht das man mich nicht bekommen hätte. Heute bin ich weitgehend darüber hinweg, habe aber trotzdem einen knacks weg. Ich kann mit Kindern nicht umgehen, kann absolut nicht abschätzen wie sich das entwickelt und habe Angst gewisse Fehler zu wiederholen, eben weil ich nie lernte wie man es denn richtig macht.
Bei meiner Frau ist ungefähr das gleich passiert. Zudem hatten wir damals keinen Cent in der Tasche und waren ständig auf Achse um diese Situation zu verbessern. Wir hätten dem Kind nichts bieten können, hätten kaum Zeit dafür gehabt und wussten nicht wohin das führen wird. Mit der Adoption ist auch so eine Sache. Das wird gerne von Abtreibungsgegnern vorgeschoben. So nach dem Motto das sie es ja erstmal austragen könnten und vielleicht dann doch behalten. Wohin das führen kann, sehen wir bald täglich in den News.
Wir haben es uns damals wahrlich nicht leicht gemacht. Und mussten auch zu Pro Familia zur Beratung. Und wir sind dann zu dem Entschluss gekommen das es wirklich das beste ist nicht nur allein auf das Prinzip Hoffnung zu bauen sondern da auszusteigen wo man es noch unter Kontrolle hat.
Ich möchte nicht bestreiten das einige das ganze ausnutzen weil sie schlicht keinen Bock drauf haben. Das versucht man ja unter anderem bei diesem Pflichtgespräch bei Pro Familia abzuchecken. Desshalb darf man aber nicht generell auf ein Abtreibungsverbot pochen. So einfach wie sich das viele vortellen ist das nicht. Glück für diejenigen die wohlbehütet zwischen Bonbons und Zuckerwatte aufwuchsen. Das Glück haben nicht alle und es ist mir auch klar das erstere kaum nachvollziehen können oder verstehen werden was in letzteren so abgeht. Nur das Leben läuft numal nicht nach Schema X, da sollte man wenigstens mal drüber nachgedacht haben bevor man irgendwelche Phrasen nachplappert.